fassenden Unterstützung der Balencia-Bolsche-- «istcn mit alle» Mittel« deutlich zeigte, baß er keine Gelegenheit z«r Entstehung eines Weltbrandes unbenutzt lassen will.

Aus Port of Spain sTrinidadj wird gemel­det, daß es in Eyzabad, dem Mittelpunkt eines ausgedehnten, im englischen Besitz befindlichen Erdölgebietes, zu schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und streikenden Eingebore­nen gekommen ist Der britische Gouverneur hat um sofortige Entsendung eines Kriegs­schiffes gebeten.

In weiten Gebieten des Chaco, a« der Grenze von Argentinien, Bolivien und Para­guay, herrscht besonders in den deutschen Siedlungsgebiete« eine starke Hungersnot. Die Lage ist teilweise trostlos. In Pampa del Jnsterno befinden sich 4V deutsche Answande- rersamilieu insgesamt 270 Köpfe i« der furchtbarsten Notlage.

Sn einer RaM gezählt

Noch 25 000 Richtseßhafte auf den Landstraßen Berlin, 20. Juni.

Um festzustellen, wie groß in Deutschland der Anteil der nicht seßhaften Bevölkerung ist, werden seit 1934 alliährlich im Reichs­gebiet Zählungen der Wanderer auf den deutschen Landstraßen durchgeführt, wobei es sich selbstverständlich nicht um das neu eingeführte Gesellenwandern des Handwerks handelt. Wie Dr. Hilde Eiserhardt in der Sozialen Praxis" berichtet, wurde diesmal, ohne vorherige Bekanntgabe des Stichtages, in der Nacht zum 6. Februar gezählt. Von 29 457 ist die Gesamtzahl der Wanderer seit 1935 auf 25 193 in 1937 zurückgegan- g e n. Der Rückgang ist den Ländern zu ver­danken, die schon letzt, ohne reichsrechtliche Regelung, eine nachdrückliche Wanderer­fürsorge betreiben.

Am Stichtage waren vorhanden: ge­ordnete Wanderer in Wanderarbeits- statten. Herbergen zur Heimat, Verpfle­

gungsstationen und sonstigen Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege 10 060, geord­nete Wanderer in Arbeiterkolonien und Wanderheimcn 5452, ungeordnete Wanderer auf der Landstraße 8000. Wanderer in Krankenhäusern rund 500 und Wanderer in Hast. Gefängnis usw. 1452. Bei den Zahlen über die Altersgliederung fällt eine starke Abnahme der Wan­derer unter 30 Jahren aus. Der Anteil der über 50jährigen stellt sich im Neichsdurchschnitt ans 30.6 v. H.. ist aber in einzelnen Ländern beträchtlich höher, so in Württemberg mit 48,0 v. H. Am stärksten abgenommen haben dem Berus nach die Handwerker: die größte Gruppe bilden sie ungelernten Arbeiter und Tagelöhner.

Die Ostpreußcnfahrt der Alten Garde

wurde am Samstag in Marienburg beendet. In seiner Abschiedsrede sagte Gauleiter K»ch: Es gab eine Zeit, in der es eine Strafe war, wenn man nach Ostpreußen mußte. Wir National- sozialisten haben auf Befehl des Führers die Dinge umgekehrt: es ist heute eine Ehre, im deut- scheu Osten zu stehen."

Die Abteilung für Rechtsforschung

an der Akademie für Deutsches Recht wurde am Samstag in Berlin konstituiert. Ihre Verpflich­tung ist der Aufbau unseres Rechts­lebens allein nach den Gesetzen unseres Wesens, die Befreiung der Rechtswissenschaft von so- genannten altüberkommenen Begriffsvorstellungen und die Aufstellung jener rechtswissenschastlichen Begriffe, die die Einheit der Rechtsordnung unse­rer Volksgemeinschaft gewährleisten.

General der Artillerie, Beck,

der Chef des deutschen Generalstabes, besuchte am Samstag das Hans der Deutschen Gemeinschaft und nahm nach einem Besuch bei Marschall Pötain mit dem französischen Generalstabs, chef, General Gamelin, an einem Empfang in der deutschen Botschaft teil. Sonntag morgen trat General Beck die Heimreise an.

Vatikan gegen faschistische Nassenpolitik

Frauenkundgebung in Rom - Faschismus betont Reinerhaltung der Raffe

in. Rom, 21. Juni.

Der abessinische Krieg, dessen siegreicher Ausgang Millionen ostafrikanische Einge- borene zu Untertanen des Imperiums machte, hat das italienische Volk die Nassenfrage in ihrer ganzen Bedeutung erkennen lassen. Die weitsichtigen italienischen Rassegesetze, die im Vorjahr von der italienischen Regierung er­laßen wurden, sind der Beweis, daß der Faschismus an diesem Problem nicht vorbei­gegangen ist und trotz intensiver kle­rikaler Widerstände der Gefahr der rassischen Bastardierung in Ostafrika vorge­beugt hat.

Ein neuer eindrucksvoller Beweis der zu­nehmenden Erkenntnis in rassepolitischer Hinsicht in Italien war die großeAdanuta" der faschistischen Frauenverbände, die am Samstag in RomtM» erstes großes Treffen der faschistischen Frauen überhaupt statt­fand. Insgesamt etwa 60 000 Frauen nah­men an der Großkundgebung teil. Das ita­lienische Frauentreffen stand in ganz ausge- prägtem Maße unter dem Gesichtspunkt der Volksgesundheitspflege und der Reinerhal­tung der Nasse. Diese Gedanken kamen nicht nur in den Reden und Schriften zum Aus­druck, die anläßlich dieses Treffens veröffent­licht wurden, sie wurden einprägsam und mit fester Klarheit in einer gewaltigen Ausstel­lung demonstriert. In dreimonatiger Ar­

beit wurde die AusstellungMutter und Kind" aufgebaut, in der die Notwendigkeit deS erbgesunden italienischen Nachwuchses gezeigt wird.

Diese Entw^lung der italienischen Rassen- politik von zusammenhanglosen Einzelmaß­nahmen zu einer fundierten grundsätzlichen Einstellung hat den Vatikan, der allen Ve- strebungen zur Erhaltung der Rassereinheit feindlich gegenübersteht dies zeigt sich auch in seiner Einstellung zu den deutschen Steri­lisationsgesetzen zu einer stark beachteten Gegenmaßnahme veranlaßt. Am Vor- abend der großen italienischen Frauenkund­gebung wurde auf Grund eines Vorschlages der Kurie das Buch des italienischen Raste- Politikers Giulio CogniI l Nazzi 8 mo". in dem dieser die Notwendigkeit einer plan­mäßigen rastepolitischen Arbeit begründet, auf den Index gesetzt. Obwohl das Buch dieses faschistischen Rastefachmannes schon vor langer Zeit erschien, hat der Vati- kan einen Tag abgewartet, wo das kirchliche Leseverbot geradezu als ein Affront gegen die faschistische Rasse- Politik aufgefaßt werden mußte und auch aufgefaßt wurde. Das faschistische italie- Nische Volk wird sich aber durch den vati­kanischen Ouerschuß nicht in seiner systema- tischen Nastepolitik beirren lasten.

politischer Hsssouerschnitt

Die Nordische Gesellschaft

hielt ihre vierte Reichstagung in Lübeck ab. Bemerkenswert ist die außerordentlich starke Teilnahme aus den skandinavischen Ländern. Höhepunkt der Tagung war eine Rede des zum Ehrenbürger von Lübeck er­nannten Reichsleiters Älfred Rosen­berg auf dem Marktplatz zu Lübeck, in der er u. a. sagte:Wenn wir begreifen, daß das Schicksal der Völker eben verschieden ist, daß bei manchem nah Verwandten auch die Tcm- Peramente sich anders äußern, daß manche Worte und Begriffe ganz verschiedenen In­halt bezeichnen, dann werden wir die Vor­aussetzungen dafür besitzen, nicht nur die eigenen Lebensrechte zu vertreten, sondern auch Art und Zustand anderer Völker richtig zu begreifen, d h. immer verständnisvoller und gerechter zu denken. Das ist aber die Bedingung, um jene oft künstlich erzeugte Atmosphäre des Hasses zu überwinden, die leider heule noch vielfach die Welt beherrscht. Wir sind der Ueberzeugung. daß, wenn nach und nach immer mehr sich Gutwillige zusam­menfinden. auch die wirklich aus Lebensinter, essen herrührenden Spannungen in verständ­nisvoller Art behandelt werden können, weil dann jene geradezu als pathologisch zu be­zeichnende Hetze und Haßstimmung aus- g°löscht wird als Voraussetzung für eine sach­liche Behandlung der Probleme und ein per­sönliches Nähertreten von Mensch zu Mensch, von Volk zu Volk."

6 Millionen zersplitterte Grundstücke,

hauptsächlich im Westen und Süden des Reiches, werden nunmehr nach Erlaß der R e i ch s u m l e g u n g 8 o r d n u n g. die die Zusammenlegung zersplitterten ländlichen Grundbesitzes ermöglicht, zusammengelegt werden können, damit die deutsche Landwirt, schaft im Sinne des Vierjahresplanes voll leistungsfähig sein kann. Außerdem dient die Umlegung dazu, die bei der Anlage von Stau­becken. Neichsautobahnen usw. entstehenden Schäden für die Landeskultur zu beseitige» bzw. zu vermeiden.

Die deuksch-britischen Beziehungen

zu verbessern, stellt Staatssekretär a. D. Freiherr von Nheinbaben in der Lon­doner WochenschriftSpectator" folgende Grundsätze auf: Nichteinmischung der briti­schen Presse in innerdeutsche Angelegen­heiten, Anerkennung der deutschen Gleich­berechtigung durch Großbritannien ohne Haarspalterei, Verständnis für den anti- bolschewistischen Kampf des Deutschen Rei­ches. Zum bevorstehenden Neurath-Besuch in London bemerktDaily Telegraph", daß der Besuch die Wiederaufnahme von Verhand­lungen für eine Generalregelung in Europa bedeutet. Im Zusammenhang damit be- merkt die römischeTribuna". daß die heutige Lage in Europa einzig und allein durch den französisch, sowjetrussischen Pakt entstand, den Frankreich nur aus Angst vor einer deutschen Bedrohung abgeschlossen hat. Da aber diese Bedrohung gemäß den feierlichen Erklärungen Hitlers gar nicht besteht, muß man sich fragen, warum Frankreich noch immer ein Bündnis mit einer Macht auf­rechterhalten will, die man eigentlich als Feind betrachten muß.Giornale d'Jtalia" wendet sich scharf gegen das Intrigenspiel gewisser journalistischer Kreise, die bevor­stehenden Londoner Besprechungen schon jetzt zu dunklen Manövern auszunützen.

Die tschechischen Polizeimekhoden,

die das Protokoll des in Prag verhaftet ge­wesenen Reichsdeutschen Weigel in so grauenhafter Weise gekennzeichnet hatte vergebens bemühte sich die Prager Negie­rung. die Wahrheit der in diesem Protokoll verzeichneten Greueltaten abzuleugnen werden nun durch einen Brief des Stellver­treters Konrad Henleins, des Abg. K. H. Frank, an den tschechoslowakischen Mini­sterpräsidenten bestätigt, in dem es u. a. heißt:Am Vortage der Enthüllung des Denkmals des ungarischen Dichters Jokai durch Sie. stehen Sie im Begriff, nach der Geste vom 18. Februar eine weitere Geste gegenüber den ungarischen Minderheits­angehörigen zu tun. Ich darf Ihnen, Herr Ministerpräsident, mitteilen. daß im Unter- snchungsgefängnis Prag-Pan kratz der Landwirt Anton Staubner aus Phi- lippsbcrg «ach 14monatiger Untersuchungs­haft Selbstmord verübt hat. Das ist ein weiterer Fall unter mehreren binnen kürzester Zeit. Bei allem Verständnis für Ihre persönlichen guten Absichten und die Schwere Ihrer Aufgaben scheint mir gerade heute die Feststellung notwendig, daß nicht mehr Gesten, sondern nur noch die grund­sätzliche Systemändernng die notwendige Be- friedung bringen kann." Abg. Frank schlug die Einsetzung eines parlamentarischen Un­tersuchungsausschusses unter Beizichung der Opposition vor.

Eine neue niederkrächkige Lüge

aus bolschewistischer Quelle machte sich die englische Presse zu eigen: Nationalspanische Seestreitkräfte hätten einen Frauen, und Kindertransport aus Bilbao versenkt. Die nationalspanische Marineleitung protestiert energisch gegen diese Lüge und stellt fest, daß wohl ein solcher Transport aufgebracht wurde, daß aber die Frauen und Kinder, hingebungsvoll gepflegt, in den national­spanischen Hafen Pasajes gebracht wurden. Aehnlich hatten die bolschewistischen Sender behauptet, daß mehr als hundert national­spanische Flugzeuge über Bilbao in den letz­ten Tagen eine Panik unter der Bevölkerung hcrvorgerufen hätten. In Wahrheit hat in den letzten drei Lägen überhaupt kein natio­nalspanischer Flieger die Stadt überflogen.

Eine blutige Farce

ist dieNichteinmischung", wie sie untergeordnete Behörden in Frankreich an sehen. Die spanischen Bolschewisten haben regelrechte Lieferungs­verträge mit französischen Firmen abge­schlossen und erhielten in der zweiten Mai- hälfte z. B. nicht weniger als 60 HLtchtHe verschiedenen Kalibers. 150000 Gewehre. 1000 Maschinengewehre. 12 Millionen Ge­wehrpatronen 70 Waggons Munition und Sprengstoff, 300 Panzerkraftwagen und 800 Kraftfahrzeuge allein auf dem Landwege aus Frankreich. Ein Flugplatz derVolks- front"-Jugend in Agen dient zur Aus­bildung der für das bolschewistische Spanien bestimmten Piloten. Zahlreiche Flugzeuge notlandeten" in Barcelona und wurden dort mit Wissen und Einverständnis der Lieferantenbeschlagnahmt". In diesem Zusammenhang rst eine Ankündigung eines spanischen Bolschewistenhäuptlings interes­sant, daß in Kürzegrößere Truppenfor­mationen mit schwerer Artillerie, modernen Tanks und zahlreichen Luftgeschwadern" für eineEntscheidungsoffensive" zur Verfügung stehen werden.

,n Klinik

Xkimii>al«an>ai> von kronlc k. kroon

«ovyrlabt Union Deutsche Verlagsgesellschaf;. Stgt.

Zichorius hatte den Krieg mitgemacht", sagte er,und war dabei auf eine ganz eigen­artige Weise schwer verwundet worden. Eine Gewehrkugel war ihm in den geöffneten Mund gegangen und hatte dicht neben den Halswirbeln wieder ihren Ausgang gefunden. Zichorius war in den Lazaretten ein interes­santer Fall gewesen. Einige Aerzte erinnerten sich. Die Verletzung gab es nur ein- oder zweimal. Er konnte seine Identität glatt be­weisen."

Von der Verwundung habe ich damals gehört", sagte der Frauenarzt zu Kilians Ge- nugtuung. Der Geschäftsfreund des Konsuls seufzte:Der Gauner selber konnte entkom­men. Also werden doch noch immer nicht alle Verbrecher gefaßt?"

Die meisten werden gefaßt", antwortete der Staatsanwalt.Selbst wenn es anfangs ganz dunkel für die Kriminalisten aussieht, allmählich bringen sie Licht in die Sache."

Ich bin gespannt, wann man etwas zu dem Mord in der Blücherstraße erfahren wird", sagte Herr Lorenz.Ich hatte Ge- legenheit. die Akten der Kriminalpolizei an­zusehen. ein hochinteressanter Fall. Die Zei- tungen dursten oder konnten ja nur Bruch­stücke bringen."

Sie werden erstaunt sein", sagte Staats- anwglt Ekhosf.aber ich kenne den Fall, von dem Sie da reden, gar nicht. Ich glaube, es würde uns alle fesseln, etwas darüber zu

erfahren. Vorausgesetzt, daß Sie reden dür­fen. Kollege Lorenz."

Fräulein Jessie Helger schwieg. Sie sah in ihr Glas. Dies Gespräch schien sie zu lang­weilen. Aber Kilian dachte sich sein Teil. Er sagte:Nun, ich denke, wir sind hier unter uns. Ich will gern eine kurze Darstellung geben, wenn Sie es wünschen."

Die Herren nickten. Sie rückten näher zu- sammen. Selbst wenn Fräulein Helger ge­wollt hätte, konnte sie nicht mehr aus dem Kreis heraus, ohne Aufsehen zu erregen und Umstände zu machen. Sie blieb gesenkten Kopfes sitzen. Ihre Finger drehten das Cock- taitglas. Ekhoff beobachtete sie unauffällig; er fand, sie sehe sehr blaß aus.

Inspektor Kilian alias Herr Lorenz setzte sich und begann in gleichmäßigem Tonfall, als lese er aus einem Buch ab oder habe eine Akte vor sich:

Der Ingenieur Vinzenz Vergotter galt in seiner Fabrik als ein geschickter Fahrer. Der neue Rennwagen war unter seiner Lei­tung gebaut worden. Als er ihn am Fünf­zehnten dieses Monats zum erstenmal fuhr, dachte kein Mensch daran, daß etwas schief­gehen könnte. Tatsächlich ist der Unfall bis heute von Motorsachverständigen noch nicht geklärt. Der Motor des neuen Wagens war intakt, die Steuerung so gut wie die Bremsen in Ordnung. Trotzdem geschah es. Gegen fünf Uhr nachmittags fuhr der Ingenieur Vergotter, von der Rennbahn kommend, durch die kaum sehr belebte Blücherstraße. Es hatte für die Polizei nachher den An­schein. als habe er seinen Bekannten, den Oberarzt Doktor Dutt, in besten Privatklinik aufsuchen wollen. Das gelang dem Ingenieur denn auch, freilich anders, als zu erwarten gewesen war. Kurz vor der Nummer 12, der Klinik Doktor Dutts, versagte etwas an dem Wagen. Oder Vergotter verlor durch eine

körperliche Unpäßlichkeit die Gewalt über die Maschine. Das wird sich nie mehr einwand- frei feststellen lassen. Der Wagen fuhr mit dreißig Kilometer Geschwindigkeit gegen einen Baum, Vergotter wurde durch den An­prall herausgeschleudert. Passanten fanden ihn ohnmächtig. Er schien schwere innere Ver­letzungen erlitten zu haben, kam aber zu sich, als man ihn aufhob. Er nannte den Namen Doktor Dutt, es war sowieso gewiß, daß man ihn dort eingeliefert hätte, da der Un­fall fast unmittelbar vor der Klinik erfolgte.

Zwei Männer lieferten ihn ein. Die Polizei kümmerte sich um den Wagen. Der Kühler war eingedrückt und die Karosserie völlig verbeult, aber der Motor sprang unbegreif­licherweise an und der Wagen lies. Sie fuhren ihn in die Fabrik zurück. Vinzenz Ver­gotter bekam in der Klinik ein Einzelzimmer. Doktor Dutt war anwesend und untersuchte ihn. Er stellte eine schwere Gehirnerschütte­rung sest. Die inneren Verletzungen oder Brüche, die sicherlich außerdem bestanden, sollte am andern Morgen eine Röntgenauf- nähme zeigen.

Zu der geplanten Röntgenaufnahme kam es dann ja nicht mehr. Vinzenz Vergotter starb in derselben Nacht. Aber ich will nicht vorgreifen."

Verzeihung, Herr Staatsanwalt", sagte Fräulein Helger; sie tat die Gebärde, die Durchlaß erbat; aber der Staatsanwalt Ekhoff hatte nichts gehört; er horchte nach der Erzählung hin. Die Hausdame «ab den Versuch auf. Sie trank mit einem Ruck ihr Glas aus.

Kilian fuhr fort:Vinzenz Vergotter hatte das Zimmer Nummer eins. Es war daS erste am Gang. Rechts neben diesem Raum erster Klaffe lag kein Krankenzimmer mehr; man gelangte durch eine kleine Halle in das Zim­mer Doktor DuttS, in dem der Arzt seine

Patienten zu empfangen Pflegte. An dies Empfangszimmer Doktor Dutts schloß sich nach der Straßenseite hin ein Wartezimmer; die zweite vorhandene Tür führte weiter in das Innere des Hauses, in Doktor Dutts Ar- beits- und Schlafzimmer. Alle diese Räume lagen zur ebenen Erde. Im ersten Stock be­fanden sich zwei Krankensäle, für sechs bis acht Betten eingerichtet, der Operationsraum und die nötigen Zubehörräume für die Schwestern."

Verzeihen Sie, wenn ich Sie unterbreche", sagte der Arzt,wieviel Einzelzimmer als so­genannte Ersteklastezimmer hatte Kollege Dutt zur Verfügung?"

Sechs Zimmer. Sie befanden sich alle im Erdgeschoß. Des Ingenieur Vergotters Zim­mer machte, wie gesagt, den Anfang; fünf weitere schloffen sich an. Am Ende war ein Raum für die Schwestern. Es waren zwei Schwestern im Erdgeschoß bei diesen sechs Kranken stationiert, denn alle sechs Zimmer waren belegt."

Mit Schwerkranken?" fragte Ekhoff.

Mit bettlägerigen, kürzlich operierten Kranken, jawohl", antwortete Kilian.Aber hören Sie weiter! Vinzenz Vergotter lag die ganze Zeit bewußtlos. Die beiden Schwestern haben abwechselnd alle halbe Stunde nach ihm gesehen. Doktor Dutt kam das letztemaK gegen Abend zu ihm Verein. Er fand den Zu^ stand seines Bekannten unverändert unk sprach vor der Tür zu der Stationsschwester! Befürchtungen aus. Die Ohnmacht dauerte! ihm zu lange an. Aber er sah von irgend-i einem Eingriff ab, da die Temperatur deS Kranken an sich nicht beunruhigend war. In der Nacht gegen Morgen starb Vergot­ter. ohne daS Bewußtsein wiedererlangt znj haben."

(Fortsetzung folat^