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Nr. 140

Calw, Montag, 21. 3uni 1037

112. Jahrgang

Bor Maßnahmen gegen die Baleneia-Piraten

A-Boot-Neberfäke auf KreuzerLeipzig- Heute Biermächte-Beschlutz

Ligenderlcvt 6er X 8.-Presse

klr. Berlin, 20. Juni.

Ilnpeheure Erregung und Empörung im ganzen Deutschen Reich, nachhaltiges Aus­sehen aber auch im übrigen Auslande, ins­besondere in den vier an der Seekontrolle der spanischen Küsten beteiligten Staaten, hat die am Samstagmittag vom Deutschen Nachrichtenbüro verösfentlichte Mitteilung ausgelöst:

Am 15. Juni wurde in bestimmten aus­ländischen Kreisen das Gerücht verbreitet, die Leipzig' sei torpediert und gesunken. Tat­sächlich meldete der Kommandant der Leip­zig', daß das Schiff nördlich von Oran am 15. Juni morgens um 9.25, 9.26 und 9.58 Uhr von je einem Torpedo beschossen wurde. Der Lauf der Torpe­dos wurde durch Horchgeräte verfolgt. Da gber die .Leipzig', wie bekannt, nicht getrof­fen l burde, erschien es vor weiteren Schritten zweckmäßig, erst den Gerüchten nachzugehen, die eine Torpedierung bereits feststellten, ob­wohl von deutscher Seite über den Vorfall nach autzenhin zunächst geschwiegen worden war.

Die Feststellung, die sich aus der Ueberein- stimmung dieser Gerüchte mit der Meldung des Kommandanten ergab, wurde weiterhin erhärtet durch einen neuen Vorfall am 18. Juni. An diesem Tage um 15.37 Uhr wurde nämlich vom Kreuzer Leipzig' züm viertcnmal ein U-Voot- angriff einwandfrei festgestellt. Von mehreren sicheren Beobachtern wurde der Schwall des Ausstoßes deutlich gesehen. Einer der Torpedos wurde vom Kreuzer selbst klar vor seinem Bug vorbeiziehend durch Horchgerät beobachtet. Auch dieser vierte An­griff ging also am Schiff vorbei.

Es wird Sache der vier Mächte sein, im Sinne der getroffenen Abmachungen nun­mehr die den Umständen entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen. Die deutsche Rcichsregiernng ist jedenfalls nicht gewillt, den Schießübungen spanisch-bolschewistischer Unterseebootpiraten so lange zuzufehen, bis am Ende vielleicht doch noch ein Treffer er­zielt wird. Botschafter von Ribben- trop hat Samstag vormittag die Vertre­ter der drei anderen an der Seekontrvlle beteiligten Mächte von dem Vorgefallenen dringlich verständigt. Der Führer ist um 12 Uhr nachts im Flugzeug von Godesberg am Rhein nach Berlin zurückgekehrt."

Auf Grund des Abkommens vom 12. Juni traten am Samstagnachmittag der deutsche, der italienische und der französische Bot­schafter mit dem britischen Außenminister zusammen, um die durch die Torpedierungs­versuche derLeipzig" entstandene Lage zu beraten. Nach Abschluß der Sitzung wurde folgende Mitteilung ausgegeben:

Samstag nachmittag fand im Außenamt eine Zusammenkunft des französischen, des deutschen und des italienischen Botschafters mit dem britischen Außenminister statt, bei der der deutsche Botschafter eine Darlegung des Berichtes gab, den die deutsche Regie­rung über die Zwischenfälle in bezug auf den deutschen Kreuzer .Leipzig' erhalten hat. Die Vertreter der vier Mächte verpflichteten sich, ihre Negierungen sofort zu befragen und kamen überein, nicht später als Mon­tag in Uebereinstimmung mit den Bestim­mungen des am 12. Juni d. I. erzielten Ab­kommens wieder zusammenzutreten."

Welkecho auf den Pirakenkiberfall

In der gesamten Auslandspresse hat der Ueberfall der spanisch-bolschewistischen Pi­raten auf den deutschen KreuzerLeipzig" ungeheure Erregung ausgelöst, wenngleich die Londoner und die Pariser Presse ver- sucht, die Gegenmaßnahmen auf eine Pro­test- und Warnungsnote an die Valencia- Gangster zu beschränken, und dies damit begründet, daß weder Menschenleben noch Materialschäden zu beklagen sind. Die ita­lienische Presse vertritt übereinstimmend den Standpunkt, daß jetzt England das Wort hat. Selbst die WienerReichspost" erklärt: »Wenn der allgemeine Friede aeaen die

Störungsversuche der spanischen Bolsche­wisten wirksam geschützt werden soll, dann müssen die jetzt in London aufgenommenen Verhandlungen zu Maßnahmen führen, d i e über bloße Proteste hinaus- gehen."

Kaum waren das Deutsche Reich und Jta- lien unter der ausdrücklichen Voraussetzung, daß genügend Sicherheiten für die Kontroll- schiffe geboten werden müssen, in die spa- Nische Seekontrolle und in den Nichtein­mischungsausschuß zurückgekehrt, als die Va- lencia-Bolschewisten zu einem neuen Angriff gegen ein deutsches Kriegsschiff ansetzteri der diesmal glücklicherweise keine Menschen­leben gefordert hat. Diese Angriffe die Angriffen ufganzEuropasind erfolgten weit außerhalb der spanischen Hoheitsgewässer. Es ist bezeichnend, daß die Gerüchte über eine bereits erfolgte Torpe- dierung des deutschen Kreuzers .Leipzig" sofort nach den ersten Angriffen am 15. Juni in Umlauf gesetzt wurden ein Beweis, daß diese Angriffe von den Valencia-Verbrechern mit Absicht vorbereitet und durchgeführt wurden. Der bolschewisti­sche Sender in Bilbao hatte ja schon vor einer Woche angekündigt, daß auf bolsche­wistischer Seite eine mit modernstem Mate­

rial aüsgestattete U-Bootblottillc zusammen- gcstellt wurde, die die spanischen Gewässer des Mittelmeeres von allen ausländischen Kriegsschiffen,seien es nun deutsche oder italienische", zureinigen" hätte.

Mit halben Maßnahmen und frommen Er­klärungen kann den Verbrechern in Valencia das Handwerk nicht gelegt werden. Das Deutsche Reich und Italien sind im Ver­trauen auf die Entschlußkraft der vier Mächte in die Scekontrolle zurückgekehrt. Es liegt nun an den beteiligten Mächten, dieses Ver­trauen zu rechtfertigen. Sie müssen sich klar darüber sein, daß sachliche Schritte in Valen­cia nichts nutzen. Sie müssen, wenn sie sich nicht mitschuldig an der Gefährdung des Welt­friedens durch das bolschewistische Unter­menschentum, das mit frecher Hand die Brandfackel nach Europa schleudert, machen wollen, sichzuexemplarischenMaß- nahmen entschließen, diedie Ver- antwortlichen für diese verbre­cherischen Anschläge treffen. Die amtliche Mitteilung über die erste Bespre­chung der Vertreter der vier Mächte läßt da noch viel zu wünschen übrig. Hoffen wir, daß heute Beschlüsse gefaßt werden, die Europas Frieden ein für allemal gegen die Valencia-Gangster schützen. ll. N.

Spanien feiert de« Fall von Bilbao

Sieg imRuhrgebiet" Spaniens - Madrider Bolschewistenartillerie schweigt

X San Sebastian, 20. Juni.

Ungeheure Begeisterung löste es in ganz Spanien aus, als am Samstag um 16.10 Uhr alle nationalspanischen Rundfunksender mel­deten: ),Bilbao gehört wieder zu Spanien!" Nachdem sich die Streitkrüfte

Generals Davila in den letzten Tagen auf dieletzten Höhen vor Bilboa. demEssen" Spaniens, vorgearbeitet hatten, traten sie am Samstag zum Angriff auf die Stadt an, in der unter den Bolschewisten ungeheure Verwirrung herrschte. Diese Berwirrung be­nützend, konnten sich 1400 seit Monaten ein- geschloffene politische Gefangene befreien. Der Angriff erfolgte sowohl von Norden, Osten und Süden her, nachdem das größte spanische Eisenwerk Baracaldo beseht worden war. Als erstes öffentliches Gebäude wurde das Rathaus besetzt, wo die Bolschewisten sich noch zu verteidigen suchten. Größere bolsche­wistische Horden wurden durch das rasche Vorstoßen der nationalen Truppen, die rasch über die Zugbrücke auf das linke Nervion­ufer übergingen, abgeschnitten und gefangen. Diesem raschen Zupacken ist es auch zu dan­ken, daß die bolschewistischen Sprengkolonnen ihr Zerstörungswerk nicht im beabsichtigten Ausmaße vollenden konnten.

Die Bolschewistenhäuptlinge, soweit sie nicht ins Ausland oder nach Santander ge­flohen waren, konnten von den Höhen süd­westlich der Stadt den Einmarsch und die unendliche Begeisterung der befreiten Stadt- bewohner beobachten, mit der sie die natio­nalen Freiwilligenverbände begrüßten. Von allen Gebäuden wehen die nationalspanischen Fahnen. DieRepublik Euzkadi" ist nach wenigen Monaten verschwunden und dieunbesiegbare Stadt", wie Bilbao seit den Karlistenkämpfen hieß, ist wieder spanisch. Die militärische Bedeutung des Falles der Stadt liegt vor allem in der westlichen Frontverkürzung, die zahlreiche Truppen für eine anderweitige Verwendung freimacht, und in der Rückgewinnung deS bedeutsam­sten Industriegebietes Spaniens. Im Süden der eroberten Stadt gehen indessen die An­griffsoperationen der nationalen Streit- kräste weiter. Bei Amurrio wurden bolsche­wistische Horden eingekreist uyd gefangen,

Auch in Madrid haben die nationalen Streitkräfte einen Erfolg zu verzeichnen: Nach mehrstündigem Artilleriekampf gelang es. die bolschewistischen Batterien zum Schweigen zu bringen. Starker Feuerschein mit zahlreichen Explosionen läßt darauf schließen, daß ein größeres Munitionslager vernichtet wurde.

Aus Anlaß des siegreichen Einzuges der nationalen spanischen Truppen in Bilbao hat ein Telegrammwechsel zwischen General Franco und dem Führer und Reichskanzler stattaefünden.

PanzerschiffAdmiral Scheer" traf mit dem Befehlshaber der Panzerschiffe, Konteradmiral Fischel, an Bord in Gibraltar ein, der mit dem Kommandanten deSAdmiral Scheer", Kapitän zur See Ciliax, den im Marinelazarett liegenden Matrosen deS Panzer­schiffesDeutschland" einen Besuch abstattete.

Dar Kabinett Min zlikWeireteil

DNB. Paris, 21. Juni.

Die Negierung hat in der Nacht zum Mon­tag beschlossen, zurückzutrete« und sich in das Palais -es Präsidenten der Republik z« be­geben.

Diesem Beschluß ging eine bewegte Sitzung des Senats voraus, in welcher der Wider­stand gegen die Negierung und ihr Finanz­programm in zwei aufeinanderfolgenden Ab­stimmungen deutlich zum Ausdruck kam. Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Caillaux, faßte den Standpunkt des Senites dahin zu­sammen: Der Senat verlange lediglich von der Regierung, daß sie ihm ein klares Finanz- Programm unterbreite und eindeutig sage, wie sie das Land aus der Finanzkrise hcrausfüh? reu wolle. Ein persönlicher Appell Blums blieb vergeblich,- der Senat stimmte zweimal mit großer Mehrheit gegen die Finanzvor- lagc der Regierung.

Zahlen -er,Holksfront"-Welte

Lixenderiekt äer I»18.?resss

tzl. Paris, 20. Juni

Die wiederholte Behauptung der fran­zösischen Regierung, die französische Wirt« schast erfreue sich Unter derVolksfront"^ Herrschaft eines ständigen Aufschwunges- wird jetzt abermals durch eine amtliche Statistik widerlegt. Während der ersten fünf Monate dieses Jahres ergab die fran-i zösische Handelsbilanz ein Defizit von 7,H Milliarden Franken gegenüber 4 Milliarden» in der gleichen Zeit deS Vorjahres. Es gehp also bergab, nicht aufwärts. <

NilgbMer argen Stalin

Llßenberickt äer K5-?resse cg. London, 20. Juni.

Nach Meldungen derV^Morningpost" wer­den in Moskau Flugbmtter verbreitet, die schärfste Angriffe gegen den Stalinschen Blutterror enthalten. So wird in ihnen er­klärt, daß Stalin die Armee zugrunde rich­tet, da er die besten Soldaten beseitigt unk» Halbidioten an ihre Stelle gesetzt hat. Weiter berichtet das Blatt, daß außer 15 hohen Of­fizieren auch die Generale Lewandowskfl Gorbatfchew, Turowski, Kusnezow und Gaya verhaftet wurden. Auf Befehl Dimitrofss wurden 50 im Büro der Komintern beschäf­tigte deutsche und spanische Kommunisten verhaftet. Festgenommen wurden auch 30 Mitglieder der Provinzialregierung in Ro­stow am Don. i".' V"',VtV?ck

Das von» ^Voekenenäd

A«f der Insel Rüge« wurde t« -er Nacht znm Sonntag das Hans Mallon-Ehrenmal eingeweiht. Bannführer -er pommersche« Hitlerjngend trugen de« Sarg ihres 1981 non Kommunisten ermordete« Kameraden Hans Mallo« in das Grabmal am Rugard, das ihm z« Ehre« als erstes großes Totenmal »o« Rüge« errichtet wnrde. Der Reichsjngend- führ« legte de« Kranz des Führers am Sarge des jnngea Märtyrers der Bewegung nieder und ehrte in einer anschließend gehaltenen Sonnwendfeier Hans Mallo», mit dessen Ster­ben das idealistische Bekenntnis der Jugend de« Tod überwunden habe.

Das «ntex Führung -es Konteradmirals Brown stehende 2. amerikanische Uebnugsge- schwader mit de» LinienschiffenArkansas", Newyork" undWyoming" traf am Sonutag, spät abends, znm Besuch derKieler Woche" im Reichskriegshafen Kiel ein. Die 8 Schlacht, schiffe habe« eine Besatzung von fast insge­samt 4090 Mann.

In -er Nacht zum Sonntag fuhr in Lingen ei« Personenkraftmagen in eine Gruppe von 15 Soldaten, die ans dem Wege znr Kaserne war. Der Fahrer, -er angetrunken war, blen­dete nach dem Unglück ab »nd ergriff die Flucht. Von de» vier Soldaten, die S« Boden gerissen wurden, ist einer tödlich, ei» zweiter schwer verletzt worden.

Mussolini «öffnete am Sonntag in Rom die Ansstellung für Mutter- und Kinderschntz, die auch einen Ueberblick über die geistige «nd körperliche Betrennng -er Jngend im faschisti­schen Italien bietet. Die Einweihnngsfeier« lichkeiten wurde« z« einem grobe« Ehrentag

der italienische» Mütter, von denen üb« SSüVV aus alle» Teile« Italiens zusammen» gekommen waren.

Unter Teilnahme der deutsche«, italienischen «nd österreichische» Luftwaffe «öffnete der Reichsverweser Admiral ». Horthy am Sonn­tag in feierlicher Weise de» «enen Budapest« Flughafen Bndaörs. Beim Abtransport der Zuschauer, die an der Eröffnung -es «enen Flughafens teilnahme», ereignete sich ans de«« Bahnhof von Bndafok ei« Znsammenstotz zwi­schen zwei Lokalbahnzüge«. Rach de« bisher vorliegende» Nachrichten hat das Unglück S- Berletzte «nd eine« Toten gefordert.

Der Warschauer Polizei gelang es, de« jü­dischen Kommunisten Fürstenberg z« verhaft te«, der aus Moskau mit besonder«« Voll­machten und Amveisnngeu in Pole« eiugetrol fe« war. Fürstenberg war in Moskau nao einem militärische« Sonderknrsns, an de« außer ihm noch fünf Spanier, zwei deutsch« Emigranten, ein Pole, sieben Franzosen, zwölf Lette« undVertreter" der baltische« Staaten teilgenomme» hatte«, znm Leit« derMili, tärischen Abteilung für Pole«, Deutschland und Frankreich" im Rahmen der kommnnistft scheu Partei ernannt morden.

Nachdem die Somjetregiernug sich mehr«« Tage lang verschiedene» Partei- und sonstige» Organisationenbitten" ließ, eine «e«e Rift stnngsanleihe anfznlegen, konnte fie »nnmeftji nicht umhin, diese«Bitten z« entsprechen^ Das Ziel -er Anleihe fügt sich ein-entig iA den große« Plan der Aktivierung deS Welw- bolschemiSmns ei«, -er «och znletzt dnrch SU wiederholten Aufrufe Dimitrofss s« einer itnA