Stätte des schwersten Kampfes der Berliner Bewegung. Er erinnert an diese Zeit. Die Stimmung steigt nach jedem Satz. Stürme.der Begeisterung durchtoben den Saal.
Nachdem Tr. Goebbels geendet statte, er- griff Reichsminister Pg. Heß das Wort, Er erinnerte in seiner Rede daran, daß während sich stier die alten Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung zu einem freu- digen Wiedersehen versammelten, in Sow- jetrußland die ehemaligen Borkämpfer des Bolschewismus es nicht wagen können, sich vor ihrem sogenannten Führer Stalin zu zeigen. Unter dem Jubel der Versammelten erklärte Ncichsminister Heß, daß er zum symbolischen Zeichen des Zusammenhaltes der alten Kämpfer des Nationalsozialismus heute eine Fahne der alten Kämpfer weihen wolle. Mit der ruhmvollen Standarte Horst Wessel berührte er daraus die neue Fahne der Alten Garde und über»
Rom mißtraut der
Zweifel an der Aufrichtigkeit
in. Rom, 16. Juni.
Trotz der Tatsache, daß Italien das Londoner Kontrollabkommen anerkannt Hat, werden in römischen politischen Kreisen Zweifel an der Durchführbarkeit der vereinbarten neuen Kontrollmatznahmen laut. Als größte Schwäche der endlich geschaffenen Solidarität der vier Kontfollmächte betrachtet man es, daß das praktische Inkrafttreten der geplanten Maßnahmen von der Zustimmung der spanischen Parteien abhängt. Da man in Rom eine Zustimmung von seiten der Regierung Frankreichs für selbstverständlich ansieht, hängt also das Inkrafttreten der Garantiemaßnahmen von den Valencia-Bolschewisten, d. h. praktisch v o n M o s k a u ob.
Man verhehlt auch nicht, daß, selbst wenn die Valencia-Zentrale ihre Zust'mmungs- formel zum Ausdruck bringen würde, man sich, wie die ..Tribuna" schreibt — darüber klar sein müsse, daß die Erklärung mit dem Bewußtsein der Lüge abgegeben werde. Italien rechnet also damit, daß Moskau den Bolschewisten in Spanien aus taktischen Gründen den Befehl zu einer „prinzipiellen" Anerkennung erteilt, um das Odium der „Mitarbeit" für sich in Anspruch zu nehmen und um im Zeichen dieses lügenhaften „Glorienscheines" mit allen Mitteln die Solidarität der europäischen Staaten zu zerstören. Die italienische Presse erhebt deshalb heute eindringlich ihre warnende Stimme und ruft die Kontrollmäckite
gab sie dem Reichsorgänisationsleitcr Dr. Ley in «reuer Obhut. Tie neue Fahne der Alten Garde zeigt auf rotem Feld ein goldumrandetes Parteiabzeichen.
Dr. Ley dankte bewegt dem Stellvertreter des Führers für diese Auszeichnung der alten Kämpfer und versprach in ihren, Namen, daß die Fahne immer in Ehren und hochgehalten werden würde. Er übergab dann für dieses Jahr die Fahne dem Gauleiter des Gaues Danzig. Pg. Nndolf Förster. In jedem Jahr wird die Fahne in einem anderen Gau verbleiben, durch den die Fahrt der alten Kämpfer gehen wird. Die Kundgebung schloß mik einem Sieg-Heil auf Führer und Bewegung und den gemeinsamen Gesang des Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes. Draußen vor den Pharus-Sälen wartete bereits eine vieltausendköpfige Menschenmenge, um den Marsch der Alten Garde zum Stettiner Bahnhof mitzuerleben.
Baleneia-Antwort
der bolschewistischen Zusagen
auf. diese drohenden Gefahren zu erkennen und sofort alle Mittel zu ergreifen, um ihnen energisch zu begegnen.
Als zweiter wesentlicher Punkt für die künftigen Kontrollen sieht Italien die Ge- währ dafür an, daß in Zukunft nicht mehr nur Deutschland und Italien Opfer der internationalen Aufgabe tragen dürfen, während sich die übrigen Kontrollmächte damit begnügen, auf Grund der von diesen beiden Staaten gebrachten Opfer theorethisch eine stärkere Solidarität zu beschließen. Nur wenn der Grundsatz wirklicher Solidarität, daß ein Schlag gegen eine Macht einen Schlag gegen alle bed e u t e, in die Wirklichkeit umgesetzt wird, kann die italienische Regierung eine Rückkehr in den Nichteinmischungs-Ausschuß als gerechtfertigt ansehen.
Nürottmen statt Ksntrotleuee
X Paris. 15. Juni
Französische Gendarmerie stellte vor einigen Tagen in der französischen Grenzstation Cerböre in den Pyrenäen zwei Eisenbahnwagen mit 13 Tonnen hochexplosivem Sprengöl Nitro tolöle fest. Die Beamten des Nichteinmischungsausschusses gaben die beiden Wagen trotzdem zur Weiterfahrt nach dem bolschewistischen Teil Spaniens frei, „weil dieser Sprengstoff nicht auf der Liste des für die Ausfuhr nach Spanien verbotenen Kriegsmaterials angeführt" war (!!).
EWiM nicht IteferMtg!
Aegypten erhält Kanonen „nur leihweise"
Tlgenderiekt ä e r 8 - ? r e s , e eg. London, 15. Juni
Nach einem Bericht aus Kairo wurde dort im Parlament bei der Aussprache über den Haushalt des Kriegsministeriums scharfe Kritik an der Tatsache geübt, daß der Um- und Aufbau der ägyptischen Armee zu langsam vorangehe, vor allem deshalb, weil die englische Rüstungsindustrie die Lieferfristen einzuhalten nicht imstande ist. Die ägyptische Regierung wurde sogar aufgefor- dert. auf die Waffenlieferungen aus Eng- land zu verzichten und ihren Bedarf in ande- ren europäischen Staaten zu bestellen. Die Regierung lehnte diesen Vorschlag allerdings -ab mit der Begründung, daß das Londoner
«.-..MM?
Komsn eins» seltsamen llrauenscklclcsals - - Von sosspk Uisner
Lop/riM d» ?rometI>eus-V«rlax, OrSbenreU bei IMlldien 88
„Was?" schrie Dr. Jsel, „ihr Bruder?"
„Scheint so. Herr Doktor. Dann fünfhundert Schilling und Kleingeld. Eine Fahrkarte Innsbruck — Feldkirch, einen Fahrplan, eine Autokarte, ein paar Rechnungszettel von Gasthäusern. In der Brieftasche steckt ein großes Aktenkuvert, Inhalt unbeschriebene Papiere. Der Anzug ist ganz neu, in Innsbruck gekauft. Wäsche nicht gemärkt. Die Gendarmerie hat schon nach Bregenz an die Gerichtskommission telephoniert und Namen und Beschreibung des Toten nach Innsbruck gegeben."
„Wie sieht er aus?"
..Groß, kräftig, gepflegt, etwa fünfzig Jahre alt. Dunkelblonde Haare, leicht ergraut."
„Das könnte er sein", meinte Dr. Jsel.
„Sagen Sie dem Inspektor, daß ich den Hild gekannt habe und mir morgen die Leiche ansehen werde. Auch Fräulein Hilde wird ihn erkennen können, sobald sie sich so weit erholt hat. Sagen Sie auch dem Inspektor, daß das Fräulein nur leicht verletzt ist. bewußtlos nur infolge der Schockwirkung und des Mordanfalles. Ich glaube, daß sie mor- gen vernehmungsfähig sein wird. Ich schicke Ihnen jetzt den Wagen hinunter, damit Sie j nicht zu Fuß herauflaufen müssen."
„Ter Inspektor sagt, daß ich warten muß, -iS d» Kommission kommt. Herr Doktor.
KrtegSamt sich bereit erklärt hat. neue Geschütze einstweilen aus den britischen Heeresbeständen „zu leihen".
Auch im Irak klagt man. daß die bri- tische Rüstungsindustrie nicht lieferfähig ist — denn auch hier hat Großbritannien das ausschließliche Recht zur Waffenlieferung. Die Jrak-Regierung hat aber beschlossen, auf die Waffenlieferungen aus England zu verzichten und ihren Bedarf in anderen Ländern zu decken. ,
Vs 8 bleueste in ftürre
Ovtrt« kweixnissv aus aller Welt
Die Mailänder „Scala" weilt z. Zt. als Gast im Münchener Nationaltheater. Der erste Abend mit Verdis „Requiem" war ein triumphaler Erfolg.
Die Herren werden dann heute noch ymaus- fahren und Sie einvernehmen."
..Na. hoffentlich kommen sie nicht zu spät. Ich werde also warten."
„Werde es ausrichten. Gute Nacht. Herr Doktor."
Dr. Jsel legte den Hörer auf die Gabel und blickte den Assistenzarzt an.
„Eie brauchen das Personal nicht mehr zu befragen. Der Täter ist erkannt. Aber das Motiv ist damit nur noch rätselhafter geworden. Es ist ihr Bruder."
„Der sie seinerzeit hierhergebracht hat?"
„Offenbar derselbe. Die Sache wird immer geheimnisvoller. Hoffentlich bringt Dr. Spielvogel einige Anhaltspunkte."
DaS Telephon läutete wieder, diesmal mit dem dumpferen Ton der Hausschaltung.
„Hallo!" riet Dr. Jsel.
„Fräulein Hild ist eben erwacht", meldete die Schwester.
„Ich komme sofort."
Er eilte, vom Assistenzarzt gefolgt, aus dem Zimmer und die Treppe hinauf. Als er neben Hildes Bett trat, hatte sie sich eben aufgerichtet und eine halbsitzende Lage eingenommen. Ihr Gesicht war noch sehr blaß. Mit matter Bewegung streckte sie dem Dr. Jsel die Hand entgegen.
.Wie soll ich Ihnen danken. Herr Doktor", sagte sie schwach und drückte leise seine Hand. Ihre Stimme war stockend, ihr Blick noch schlafverwirrt. er ging in die Ferne; eS war, als fände sie sich nur mühsam auS Traumestiefen zur Wirklichkeit zurück. „Sie haben mir das Leben gerettet. setzte sie langsam nach einer Pause hinzu.
„Unsinn. HildL der Chauffeur war «S. Me fübleuSiekE
Stalins Vlutraufch
Neue Generale und Volkskommissare
X Warschau, 15. Juni.
Die Polnische Telegraphenagentur meldet aus Moskau, daß nach dort verbreiteten Gerüchten in letzter Zeit noch folgende Personen verhaftet worden sind: General Lewandowskt, der Kommandant des kaukasischen Militärbezirks; Gene- ral Gorbatschow, der stellv. Kommandant des Moskauer Militärbezirks; General Haecker, der Chef der Ausländsabteilung im Kriegskommissariat; Krestinski. der ehemalige Sowjetbotschafter in Berlin und stellv. Außenkommisiar, der in das Justizkommissariat verseht wurde; Karachan. der frühere Justizminister und ehemalige Botschafter in China und der Türkei und frühere Gesandte in Warschau: Miro» now, der stellv. Leiter der Presseabteilung im Außenkommissariat: Eljawa. der Stellvertreter des Kommissars der Leichtindustrie und früherer stellv. Vorsitzender des Rates der Volkskommissare der transkaukasischen Republik, weiter der stellv. Generalsekretär des Völkerbundes und Sowjetgesandte in Madrid. Moses Rosenberg, der Chef der Westabteilung im Außenkommissariat, der Chef der Fernöstlichen Abteilung im Außenkommissariat und der langjährige Botschafter in Tokio, der unlängst zum Botschafter in Paris ernannt worden war. Weiter, so meldet die Pat, wird in Moskau von der Verhaftung Lubi- mowskis, des Kommissars der Holzindustrie, und des obersten Kommandanten der Moskauer Miliz. Wul, gesprochen. Agra- now. der bisherige stellv. Jnnenkommissar. soll als Leiter der GPU. nach Samara oder Saratow versetzt worden sein. Von den offiziellen Sowjetkreisen werden diese Gerüchte entweder bestritten oder es wird eine Stellungnahme abgelehnt. Wieviel solche offiziellen Sowjetdementis aber wert sind, geht ja am besten aus dem seinerzeitigen Dementis über die Verhaftung von Tu- chatschewski hervor. Von offiziöser Seite wird bis jetzt lediglich zugegeben, daß der Verkehrskommissar für den Außenhandel, Rosengolz. abberufen worden ist.
Die propagandistische Auswirkung des neuesten Moskauer Blutnrteils, die sich bisher nur in zahllosen Ergebenheitstelegrammen an Stalin äußerte, hat plötzlich andere Wege eingeschlagcn. Die Eisenbahuerorganisationen sind an die Regierung mit der „Bitte" hcran- getreten, daß „znx Stärkung der Schlagkraft der Rote» Armee eine neue Bcrteidigungs- anleihe ausgegeben werde". Es ist der Gipfelpunkt der Heuchelei, wenn die Sowjctpropa- ganda ihre bestellte Arbeit mit dem Satz: „Das Volk bittet um ein« Rüstnugsauleihe" zu begründen sucht.
Reue Melle SrWumuge
Die Fortschritte des deutschen Flugverkehrs Berlin, IS. Juni
Auf der Hauptversammlung der Deut- schenLusthansaAG. sprach am Dienstag der Aufsichtsratsvorsitzende Staatsrat Dr. von Stauß. Er gedachte zunächst der Männer, die in treuer Pflichterfüllung und selbstloser Hingabe im Jahre 1936 ihr Leben für den Fortschritt des deutschen Lustver- kehrs gelassen haben und würdigte den 250. Jubiläumsslug auf der Transatlantik-Luft- poststrecke Deutschland-Südamerika. Seit dem 1 . April d. I. wird auf dieser Flua-
noch nicht zu Ende
an der Schwelle des Sowjetparadiesei
Der Sekretär des Zentralkomitees de. Kommunistischen Partei in Weißrußland. Scharangowitsch, hat schwere Vorwürfe gegen das zentrale weißrussische Pa,- teikomitee erhoben. Es sei seinen Aufgaben , nicht gerecht geworden und hätte die Tätif- keit von „Trotzkisten" und „nationalistische c Agenten des Faschismus" geduldet. Als solch - „Feinde des Volkes" bezeichnte der Sekretär folgende Namen: Benek. Diakow. Ara- best und Wladimirski. Sie hatten all' maßgebende Stellungen innegehabt. Zu einer gegen die kommunistische Partei konspirieren- den Gruppe hätte auch der frühere Vorsitzende des Rates der Volkskommissare in i! Sowjet-Weißrußland, Golodied, gehört, H Golodied ist. wie die Pat feststellt, am 1 . Jun ^ seines Postens enthoben worden. Nach den ^ Ausführungen des Scharangowitsch ist an- zunehmen, datz Golodied verhaftet wurde.
Wie die Sowjetpresse mitteilt, ist die > Schwester Lenins, Maria Ulja„ nowa. im Alter von 59 Jahren in Mos -> kau „gestorben". Die Uljanowa wurdi durch die Schaffung einer berüchtigten Institution. der Fabrik-, Dorf- und Kollektiv-- gutkorrespondenten, einer die ganze Sowjet. - Union umfassenden Spitzelorganisation. be- kannt. Ueber die Spione wurde eine Geheimliste geführt, und zwar so. daß ein Spion den anderen nicht kannte und auch der Einwohnerschaft gegenüber unbekannt blieb. Ihre Tätigkeit führte zu Verhaftungen und Hinrichtungen, die in die Millionen gingen. Zuletzt war die Uljanowa Vorsitzende des Bcschwerdebüros der Sowjetkontrollkommission des Rates der Volkskommissare. Die ! Verstorbene soll Zeugin der Verhandlungen zwischen Lenin und Tuchatschewski gewesen sein, die dazu führten, daß der ehemalige . Gardeoffizier die Reorganisation der Roten Armee übernahm und auch durchführte. Schließlich heißt es, daß die Witwe Lenins. Krupskaja, mit Stalin n i ch t s m e h r z u t u n h a b e n w i ll und. . von zahlreichen GPN.-Beamten bewacht, in voller Zurückgezogenheit lebt. ^
,icene vie ganze eilige Briespost vesorderl: auch während des ganzen Jahres wird ein ununterbrochener wöchentlicher Luftpostdienst nach Südamerika unterhalten. Das ' wichtigste Ereignis des Geschäftsjahres 193t; war die erfolgreiche erste Versuchsreise zur Schaffung eines planmäßigen Luftverkehrs über dem Nordatlantik. Der Sommerluftverkehr 1937 brachte in den Direktverbindungen zwischen Hamburg und London und zwischen Berlin und Stockholm, ferner durch » eine am Dienstag erösfnete zweite Strecke ! Berlin — Frankfurt — Paris neue Luftver- ' kehrslinien. Der starke Besuch und der Wunsch, den Dienst nicht nur zu beschleu- , nigen, sondern auch die Bequemlichkeiten zu erhöhen, führten zu neuen, schnellen Großflugzeugen, die kurz vor der Flugerprobung stehen. Es sind dies die vier- motorige Junkers «In 90", die 35/40 und die ebenfalls viermotorige Focke-Wuls „F 200", die 24 Fluggästen Raum bietet. V Es ist geplant, einige Flugzeuge dieser - Muster bei der Eröffnung des nächstjährigen i Sommerluftverkehrs einsetzen zu können. Sie werden eine Reisegeschwindigkeit von 300 ^ Kilometern in der Stunde aufweisen und ? neben der Besatzung einen Steward an Bord ' haben, der um das leibliche Wohl der Flug- ' aäste besorat ist. ,
Sie versuchte zu lächeln. „Ganz gut... Der Kopf schmerzt noch ein bißchen. Die Schwester sagt mir. daß ich am Hinterkopf eine Beule habe."
„Eine harmlose Sache. Sie sind auf einen Stein aufgeschlagM. Aber davon können Sie wohl nichts wissen."
„Nein. Gleich, nachdem er —" sie schauderte ein wenig — ..abstürzte, muß ich bewußtlos geworden sein. Er ist tot, nicht wahr?"
Der Chefarzt schwieg.
„Sagen Sie es ruhig. Herr Doktor! Ich habe niemals für ihn rin wärmeres Gefühl empfunden."
„Ja. er ist tot. Die Leiche ist schon gefun- den und als die Ihres Bruders erkannt."
„Meines Oheims, wollen Sie wohl sagen. Ich besitze doch gar keinen Bruder/
„Aber. Hilde," sagte Dr. Jsel erstaunt, „er ist doch Ihr Bruder."
Sie schüttelte langsam den Kopf. „Ich werde doch meinen Oheim kennen. Und ich wiederhole Ihnen, daß ich... daß ich gar keinen..."
„Sie haben keinen Bruder?"
„Nein." Mt großen, erstaunten Augen sah sie zu ihm auf. „Und warum ret^n Sie mich immer mit Hilde an? Ich heiße doch — Maria. Und überhaupt... Wie seltsam ist dies alles..."
Tief erschrocken beugte sich der Arzt vor. Sollte da eine neue Störung eingetreten sein? „Sie heißen Maria?" fragte er leise.
„Ja... Warum starren Sie mich so an? ../Maria Doltelim."
Sie sank erschöpft zurück in die Kissen. LS schien, als wollte sie noch etjvas sagen, aber eS kostete Le Anltrenauaa. Ke kan- die Wort»
nicht, nur die großen, dunklen Augen glänz- ! ten beredt, sie spiegelten Erstaunen wider, ! Angst. Hoffnung, tastendes Begreifen...
„Ruhen Sie jetzt", sagte der Arzt, „versuchen Sie zu schlafen... ich komme später wieder." Und er trat zur Schwester und erteilte mit halblauter Stimme Anweisungen: Ruhe, frische Luft, wenig sprechen, keine Auf-« regungen...
... Maria Boltelini... natürlich..., dachte die Patientin und schmiegte den Kopf ^ wieder in die Kisten. Erinnerungsbilder jagten vorüber: das väterliche Schloß in den i
Tauern, das Dorf Tweng, das Studium in ,
Wien, der PflegerinnenkurS. Krieg. Spitäler j
- und dann -
Wellen umrieselten sie... Da war eine 7
große, dunkle, wohltätige Tiefe und nahm ^
sie auf. - - i
. -7 ^ t
Als Philipp am nächsten Morgen die An« !
statt betrat, war Dr. Jsel schon im Garte« und ging ihm mit ausgestreckten Händen entgegen. Von ihm hörte Philipp» daß seine Warnung zwar zu spät gekommen war, daß aber der Anschlag Neudörfers doch gescheitert war. Die Gerichtskommisston war noch im Hause, sie war m leeren Krankenzimmern einquartiert worden und hatte hier übernachtet. Denn die Einvernahmen Marias und Dr. Jsels hatten bis Mitternacht gedauert, dann war noch ein langes Telephon- gespräch mit der Salzburger Polizeidirektio« geführt worden, und nun wollte man noch Philipps Nachrichten hören, da man von ih« Nachrichten über das Motiv der Lat erwarq tets» .
. " ' x itSLluk solc«J