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Amtsblatt sämtlicher Behöräen in Ztaät unä Kreis Lalw / Heimatblatt seit ckem Jahre 1826
Nr. 114
Calw, Freitag, 21. Mai 1SS7
112. Jahrgang
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Nur ein gesundes Volk kann fein Lebensrecht behaupten!
Reichsinnenministei: De. Sri» in Wildbad über die erfolgreiche nationalsozialistische Gesundheitspflege
Wildbad. 20. Mai.
Reichsinnenminister Dr. Fr ick eröffnet« am Donnerstagvormittag die 3. Reichstagung der Aerzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes. die dom 20. bis 23. Mai in Wildbad veranstaltet wird.
Die im Rahmen dieser Reichstagung am Donnerstag abgehaltene Jahreshauptversammlung der Wissenschaftlichen Gesellschaft der deutsch-m Aerzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes erhielt ihre besondere Bedeutung durch eine grundlegende Rede des Reichsminifters Dr. Frick über die Gesundheitspflege im nationalsozialistischen Staat. Ueber 700 Teilnehmer, zumeist Amtsärzte aus dem ganzen Reiche, waren im großen Kursaal versammelt, als Dr. Frick in Begleitung des Ministerpräsidenten Professor Mergenthaler, der Staats- minister Dr. Schmid und Dr. Dehlinger sowie des Abteilungsleiters für Volksgesund- yeit im Reichs- und preußischen Ministerium des Innern eintraf.
Nach Bcarüßungsworten des Leiters der wissenschaftlichen Gesellschaft, Direktor im Reichsgesundheitsamt Dr. Schütt-Berlin, ergriff Reichsminister Dr. F ri ck das Wort zu seiner wiederholt von stürmischem Beifall begleiteten Rede, in der er u. a. ausführte:
Uns Nationalsozialisten Will es heute fast unverständlich erscheinen, wie frühere Regierungen der bevölkerungspolitischen und biolo- gisclM Entwicklung des Volkes verständnislos und untätig gegenüberstanden. Sie übersahen, daßnureinerbgesundesundrasse- reines Volk schöpferisch kulturelle wie wirtschaftliche Leistungen zu vollbringen vermag, und daß nur ein solches Volk im Kampf mit anderen Völkern sein ' Lebensrecht behaupten kann. Als wir 1933 an die Macht kamen, fanden wir im deutschen Volke die Anzeichen eines drohenden Unterganges vor.
Heute, nach mehr als vier Jahren nationalsozialistischer Staatsführung, können wir mit stolzer Befriedigung seststellen, daß die von uns beschrittenen Wege zur Beseitigung der unserer Volkskraft und deb Bolksgesundheit drohenden Gefahren richtig gewesen sind und daß unseren Maßnahmen der erhoffte Erfolg nicht versagt geblieben ist.
Voraussetzungen einer gesunden Bevölkerungspolikik
Durch die Behebung der Arbeitslosigkeit und die Sicherung des deutschen Lebensraumes durch eine starke, achtunggebietende Wehrmacht ist es uns gelungen, dem deutschen Menschen das verloren gegangene Vertrauen in die Staatsführung wiederzugeben und in ihm eine bejahende Lebensein st ellung zu Wecken, die nun einmal die Voraussetzung für jede verantwortungsbewußte Familiengründung ist. Die weltanschauliche Schulung des Volkes in öe- völkerungsvolitischen Fragen und die materielle Unterstützung des Staates durch Ehe- standsdarlehen, Kinderbeihilfen und Steuer- ermäßigunaen haben bewirkt, daß die Geburtenziffer von 993 126 im Jahre 1932 auf 1 261 273 im Jahre 1935 und rund 1290 000 im Jahre 1936 angestieaW Ist. Diese Zunahme der Geborertkn bedeutet jedoch nur einen ersten Sieg gegenüber der Ehelosigkeit und der kinderlosen Ehe. Zur Sicherung eines ausreichenden Nachwuchses wird in der zweiten Phase der Kampf gegen das Einkind- undZweikin- der-Shstem zu führen sein mit dem Ziele der drei oder vier Kinder ausweisenden deutschen Vollfamilie. Eine gesunde und wirksame Bevölkerungspolitik setzt voraus, daß der kinderreichen Familie wieder die Stellung und die Lebenssicherung gewährt werden, aus die sie als Erhalterin des »taates Anspruch hat. In diesem Sinne werden die Besoldungsordnungen für Beamte und die Tatifborschriften für Angestellte und Lohnempfänger zu überprüfen, und wird >ür die hierdurch nicht erfaßten Berussgrup- den ein Fa m i li e n la st e n a u 8 g lei ch kesetzgebetisch noch heröetzuführen sein!
Gleichberechtigt daneben treten die Bemühungen, einer Verschlechterung der' Ge- samterbmasfe unseres Volkes in gesundheitlicher und rassischer Hinsicht entgegenzuwirken. Durch das
Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses
wurde zunächst der ungehemmten Vermehrung der erbkranken Stämme in unserem Volke entgegengetreten. Der Nationalsozialismus sieht in der Unfruchtbarmachung erbkranker Volksgenossen in erster Linie eine wirksame Waffe gegen eine das Leben unseres Volkes stark bedrohende Gefahr. Das deutsche Gesetz hat den Beschluß über die Anordnung der Unfruchtbarmachung unab- hängigen Gerichten übertragen und jedem Betroffenen ist die Möglichkeit gegeben, gegen die Entscheidung des Erbgesundheitsgerichts die Entscheidung des Erbgesundheitsobergerichts anzurufen. Außerdem kann eine Wiederaufnahme de- Verfahrens beantragt werden.
Wenn das Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses bisher in einer im großen und ganzen gesehen reibungslosen Werse durch- geführt werden konnte, so ist damit der beste Beweis für die Richtigkeit des Verfahrens gegeben. Ein weiterer Be-
Deutsche Arbeiter bei ihre« Führer
Ein sinnvoller Kameradschastsabend auf dem Obersalzderg
OversalzLerg,2S. Mai.
Für die i« Lbcrsalzbcrg im Berchtesgadener Land tätige» Arbeiter rvnrd« aus Anordnung des Führers eine Gemeinschaftshalle für Kino- «nd Theateroorsiihrnngen errichtet. Anläßlich der Eröffnung dieser Halle sprach -er Führer am Donnerstagabend z» den versammelten Arbeitern.
Als der Führer in die Halle, die in schlichter Holzausstattung gehalten ist und de» Arbeitern nach ihrem schweren Tagewerk Freude und Unterhaltung geben soll, erschien, wurde er von der Arbeiterschaft mit nicht endenwollendem Jubel begrüßt. Durch diesen begeisterten Empfang brachten die Arbeiter dem Führer ihre ganze Liebe und Verehrung, vor allem aber ihre Dankbarkeit dafür zum Ausdruck, daß der Führer ihnen dieses Haus geschenkt hat. Als die Arbeiter am Obersalzberg fühlen sich ganz besonders mit dem Führer verbunden, den sie so Häufig in ihrer Nähe wissen und dem
Jagd auf Waffenschmuggler in Senf
2V Maschinengewehre beschlagnahmt — Holländische Waffen skr Spanien
Llgeobsriodt
KI. Gens, 20. Mai
Der Genfer Polizei gelang es nach einer wilden Verfolgungsjagd, eine,, Schmuggler- kraftwagen mit 20 für Spanien bestimmten Maschinengewehren und 25 000 Schuß Munition zu fassen. Nur durch eine zufällige Derkehrsverstopfung in einem Genfer Vorort gelang es der Schweizer Polizei, der an Schnelligkeit überlegenen amerikanischen Limousine habhast zu werden, die die Waffen transportierte.
Im eroberten Guernica fanden national- spanische Truppen grobe Munitionsvorräte der spanischen Bolschewisten, die als hollän- dische „Molkereiprodukte* deklariert waren. Nach „Het Nationale Dagblad* - Amsterdam handelte es sich um Munitionstransporte des berüchtigten Juden Daniel Wolf aus Ta»i- zig. Anhaltspunkte sind vorhanden, däß durch Vermittlung der in Holland befindlichen bolschewistisch - spanischen „Konsulate* Munitionsverschifsnngen von Holland nach rankreich und der weitere Transport über ariS nach Dyffchewistisch-Stzanien geregelt werden«
weis hierfür wird auch dadurch erbracht, daß die ausländische Gesetzgebung sich immer mehr in den durch das deutsche Gesetz vorgezeichneten Bahnen bewegt. Stellt dieses Gesetz eine negative Maßnahme der Erbpflege dar, so soll das
Ehegesundheiksgesetz
das Gefühl und die Verantwortung jedes einzelnen für die Wahrung der erbgesundheitlichen und rassischen Belange bei der Eheschließung stärken. Durch die in dem Ehegesundheitsgesetz geschaffenen Ehever - bote werden ja nur Ehehindernisse errichtet für Fälle, in denen jeder vernünftige Mensch von der Eheschließung ohnehin absehen würde. Darüber hinaus soll aber durch eine eingehende Eheberatung jeder Volks- genösse auf die Verpflichtung hingewiesen werden, sich de n Partner zu suchen, mit dem er gesunde und artgemäße Kinder haben kann. Als Ergänzung gewissermaßen ist die Reinerbaltung unseres Volkes in rassischer Hinsicht durch das Blutschutzgesetz in Verbindung mit dem Reichsbürgergesetz ab- schließend geregelt. Auch die Mischlingsfrage ist in einer Weise gelöst, daß das deutsche Volk keinen Schaden erleidet.
Bei der Bearbeitung und Durchführung
anch sie wie die Millionen ihrer Kameraden im ganzen Reich wieder Arbeit und Brot verdanken. Ein Vertreter der Arbeiterschaft brachte in schlichten Worten ihren Dank zum Ausdruck.
I» fast zweistündigen Ausführungen erläuterte der Führer in einfacher, auch dem letzten Arbeiter verständlichen Sprache das Wesen der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsführung, deren praktische Ergebkiffe ans allen Gebiete« nach vier Jahren nationalsozialistischer Aufbauarbeit so klar vor aller Auge« liege». Er zeigte im Verlauf seiner Rede in überzeugender Weise den Sin« und die lebenswichtige Bedeutung des Bierjahrcsplanes ans, dessen Idee «nd Planung bekanntlich im vorigen Jahr ans dem Obersalzberg entstanden isi.
Die Rede des Führers, der die Arbeiter mit innerster Teilnahme und begeisterter Zustimmung folgten, klang aus in einer einzigartigen Kundgebung der Verbundenheit des Führers mit seinen Arbeitern.
Der national-spanische Heeresbericht vom Donnerstag meldet: An der BiScaya-Front wurde der Vormarsch fortgesetzt. Die Ortschaften Fruniz, Andecoa, Avaez, Meacanz de Morga, Meaca, Mendiganez und die Stellungen südlich von Fruniz wurden erobert. Der Gegner ließ viele Tote und reichliches Kriegsmaterial zurück. Die Sübarmee berichtet: Heftiges Feuer an der Front von Granada. Bet Billaharta (Cordoba-Front) besetzten unsere Truppen die Stellungen von Buena Vista, wo der Gegner sich stark befestigt hatte. Unsere Truppen erbeuteten neun Maschinengewehre, elf Maschinenpistolen, 89 Gewehre, 68 MunttionSkisten und ein Schuhlager. Der Feind hatte 80 Tote.
Seamo-rkuppen nehmen Netten gefangen
X London, 20. Mai
Nationalspanische Truppen nahmen 86 britische und 2 irische Staatsangehörige gefangen, die auf Seite der spanischen Bolschewisten kämpften. DaS britische Außenministerium hat anscheinend die Absicht, Verhandlungen übe» ihre Fretlas-
dieser Gesetze sind dieAerztedes öffentlichen Gesundheitsdienstes hervorragend tätig. Alle diese Maßnahmen sind nicht danach zu beurteilen, was sie für tzen einzelnen bedeuten, sondern ob ihre Berechtigung damit begründet ist. daß/fie unserem deutschen Volk nützen und ein gesundes Weiterbestehen ermöglichen.
Das Gesetz über die Vereinheitlichung des Gesundheitswesens
schuf einen für das ganze Reich einheitlichen Verwaltungsapparat in Form der Gesundheitsämter. In den zwei Jahren seit Bestehen des Gesetzes ist Erstaunliches geleistet worden. 745 Gesundheitsämter. und zwar 655 staatliche und SO kommunale, wurden im Reiche errichtet. Ein Netz von Fürsorge- und Beratungsstellen wurde über das Reich ausgebreitet. Ihre Arbeitsleistung spiegelt sich in folgenden Zahlen wider:
In der Erb- und Nassenpslege wurden, abgesehen von den Untersuchungen zur Durchführung des Gesetzes zur Ver- Hütung 'erbkranken Nachwuchses schon im ersten Jahre des Bestehens der Gesundheitsämter mehr als eine halbe Million Unter- suchungen in erbbiologischer Hinsicht vorgenommen. In der Gesundheitsvorsorge und Krankheitssürsorge steht zahlenmäßig die Schulgesundheitspslege an erster Stelle. Im Jahre 1935 haben die Gesundheitsämter rund 7,5 Millionen Schulkinder laufend betreut. 1361000 Personen nahmen die Tuberkulosefürsorge in Anspruch.
Die Säuglingsfürsorge hat mehr als zwei Drittel aller Säuglinge erfaßt, das ergibt etwa 800 000 Säuglinge. Dank der vielen Orts vorbildlichen Zusammenarbeit mit den Wohlfahrtsämtern und den Dienststellen der NSV. ist die Säuglingssterblichkeit in erfreulichem Maße zurückgegangen.
Ueberblicken wir die Gesamtarbeit der Ge- sundheitsämter und ihrer Beratungsstellen, so können wir seststellen, daß schon im Jahre 1935 infolge des Ausbaues der Gesundheitsämter und der einheitlichen Arbeit mehr als sieben Millionen deutsche Menschen in gesundheitlicher Hinsicht von ihnen betreut worden sind. Berücksichtigt man dabei, daß ja nur solche Personen erfaßt werden, die besonderer Betreuung bedürfen, so kann man bereits heute von einer umfassenden Gesundheitspflege des Staates sprechen. DaS Reich kann auf seine Gesund- heitsverwaltung stolz sein, gibt es doch kaum ein anderes Land, das ein gleich gut organisiertes Gesundheitswesen besitzt unk derartige Leistungen auszuweisen hat.
Aufgabe der nächsten Jahre
wird es sein, sich dem inneren Ausbau der Gesundheitsämter zuzuwenden, nachdem die Gesetzgebung über die Gesundheitsverwaltung im großen und ganzen vorläufig abgeschlossen ist. Der Minister sprach zum Schluß den Aerzten des öffentlichen Gesundheitsdienstes seine Anerkennung auS für ihre Schaffensfreudigkeit. Ferner gedachte er der NSV. und derjenigen Parteidienststellen, die in enger, verständnisvoller Zusammenarbeit mit den Gesundheitsämtern gewirkt haben. Unser deutsches Volk gesund, rasierein und stark für alle Zeiten zu erhalten, ist daS Ziel unserer gemxinsamen Arbeit.
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Nach Reichsminister Dr. Frick sprachen Ministerialdirektor Dr. Gütt-Berlin über „Oeffentliches Gesundheitswesen und Vierjahresplan*, Professor Dr. Floeßner über „Ernährungsfragen im Rahmen des Vierjahresplanes*, Ministerialdirektor Dr. Weber über „Die Bedeutung des Veterinärwesens im öffentlichen Gesundheitsdienst* und Medizinalrat Dr. Engel über „Fami- lien-Fürsorge im Rahmen des öffentlichen Gesundheitsdienstes*.
Donnerstagnachmittaa trat die Wissen- schastliche Gesellschaft der deutschen Aerzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes zu einer Mitgliederversammlung zusammen, und ein KamsvadichaMabsnd beschloß den Tag. . . ^ . - -