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Amtliche Tageszeitung äer NZVAP.

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Amtsblatt sämtlicher Behöräen in Ztaät unä kreis Calw / Heimatblatt seit äem Jahre 1826

Nr. 113

Calw, Donnerstag, 2V. Mai 1SS7

112. Jahrgang

Verstärktes Liebeswerken um den Donauraum

Ueberstunden am Quai i»' Srsay Sesterreich dankt für'ein« »Garantie«

X Paris. 19. Mai

Im französischen Außenministerium stchi man unter Hochdruck. Zahlreiche von der Königskrönuna in London zurückkehrendc europäische Staatsmänner passieren Paris. Hier gibt man sich der Hoffnung hin, die Idee der kollektiven Sicherheit verschiedenen Regierungen wieder verständlich machen zu können. Man vergißt dabei, daß gerade der Auftakt dieser politischen Gespräche die Unterredung Telbos' und Blums mit Lit- wmow und die amtliche Verlautbarung über die unentwegte Treue zum Sowjetpakt kei­neswegs ermunternd gewirkt hat. Während die Pariser Presse diese amtliche Verlaut­barung feiert, beweist die an den Bericht Delbos' im Ministerrat sich anschließende lebhafte Aussprache mehr war zunächst nicht zu erfahren. daß sich auch Mitglie- der der französischenVolkssront"-Regierung über diesen Vorgang Gedanken machen.

Das Hauptinteresse der französischen Politik konzentriert sich anläßlich der Anwesenheit des österreichischen Staatssekretärs des Auswärti­gen Dr. Guido Schmidt in Paris auf den Donauraum. Man träumt, die Achse Berlin- Rom unterbrechen zu können und hat deshalb auch ein' außerordentliches liebenswürdiges Communique über die Anwesenheit des Staats­sekretärs. der ausdrücklich von der französischen Regierung eingeladen worden tvar, vom Sta­pel gelaffen.

Was die französische Presse gerne ver­schweigt. sind die Auslassungen der eng­lischen Zeitungen, daß die Besprechungen Edens während der Krönungstage in Lon­don rein.informatorischen Charakter gehabt und kenne Veränderung der diplomatischenLage mit sich gebracht haben. Ebcnsogerne übersieht man ein Ge­spräch des Staatssekretärs Dr. Schmidt mit Ward Price von derDaily Mail", in dem sich Dr. Schmidt gegen die Friedensverträge von 1919 und gegen jede formale Garantie der Unabhängigkeit Oesterreichs wandte, da diese Unabhängigkeit ohnehin von allen euro­päischen Regierungen anerkannte Tatsache ist.

Das Konkreteste aus den bisherigen diplo­matischen Gesprächen, soweit man es erfuhr, scheint die Tatsache zu sein, daß der Aus­schluß Abessiniens aus dem Völ­kerbund spätestens im Dezember erfolgen wird; fraglich ist nur noch, wer einen dies­bezüglichen Antrag im Völkerbund stellen soll.

ZnuefrüWürk" mit Litwjnvw

Orsbtderirkt unserer pariser LedrittleitunF

gl. Paris, 19. Mai.

Es ist kein Zufall, daß dieKonferenz der europäischen Pause", wie man in Paris die gegenwärtigen lebhaften diplomatischen Un­terhaltungen an der Seine nennt, eröffnet wurde mit Aussprachen der leitenden sran-

. !X Paris, M Mas

Wie sich die französischen Kommunisten den BegriffNichteinmischung" ins Fran­zösische übersetzen, davon gibt eine Forde­rung des bolschewistischen Hilfsausschuffes für Bilbao in Paris ein Beispiel: Sie ver­langten eine Besprechung mit dem Marine­minister Garnier-Duparc über die Beförderung der in der letzten Woche gesam. melten Lebens- und Arzneimittel für Bilbao mit dem Zusatz, daß diese Transporte von französischen Kriegsschiffen begleitet werden müßten. Ter Marrne- minister verstand diesen kommunistischen Wunsch so, daß er ihn dem Ministerrat unterbreitete, obwohl er als Minister eigent­lich von dem Nichteinmischungsabkommen missen müßte.

.Zur sogenanntenNotlandung" der

svanisch-bolschewistrschen Meger in Pan teiltAktion Francaise" ergänzend Mit, Laß

zösischen Staatsmänner Delbos und Löon Blum mit dem sowjetruffischen Außenkom- miffar L i t w i n o w - Finkelstein, denen ein Frühstück folgte. Nach dem Frühstück wurde eine amtliche Verlautbarung ausgegeben, in der es u. a. heißt: ,,Der Ministerpräsident L4on Blum und der Außenminister Delbos haben mit dem sowjetruffischen Volkskommis, sar Litwinow ...ihreTreue für den gemeinsamen Pakt erneut bestä- tigt . . . Damit sind die englischen Ver­suchsballone, daß Frankreich zur Beruhigung Europas eine genaue Definierung der Trag­weite des ganz Europa bedrohenden franzö- stsch-sowjetruffrschen Militärbündnisses geben werde, wohl erledigt.

Aaliens Rüstungen

Nach Erklärungen des Generals Balle und. des Admirals Cavagnari vor dem

Nürnberg, 20. Mai. I

Der Neichsorganisationsleiter der N.S.D. I A.P., Dr. Ley, traf am Mittwoch in Nürn­berg ein, um hier mit sämtlichen Referenten und Sachbearbeitern eine Vorbesprechung über die Organisation des Reichsparteitages 1987 abzuhalten. Hauptdienstleiter Pg. Schmeer cröffnete die imDeutschen Hof" stattfindcnde Besprechung mit Gedenkwortcn für den vor einigen Monaten verstorbenen Dr. Streck.

In einer Ansprache begrüßte Tr. Ley seine alten Mitarbeiter in der Organisationslei­tung des Reichspartcitages und hieß auch die für neue Aufgabengebiete ncuberufenen Sachbearbeiter willkommen. Dr. Ley teilte mit, daß von jetzt an regelmäßig am 1. Juli mit den Vorarbeiten für den

IX. Budapest. 19. Mai.

Der König von Italien und Kaiser von Aethiopien traf in Begleitung seiner Ge­mahlin, der Prinzessin Maria und des Außenministers Grafen Ciano mit Ge­mahlin am Mittwochvormittag in der unga- rischen Hauptstadt ein, bei strahlendem Sonnenschein festlich empfangen nicht nur vom Reichsverweser Admiral vonHorthy und allen Regierungsmitgliedern, sondern auch von den in ungarischer Nationaltracht erschienenen Würdenträgern und von der in unzählbarer Menge erschienenen Bevölke­rung.

Brausende Eljenrufe begrüßten die italie-

eS sich möglicherweise um die gleichen, an­geblich nach Spanien zurückgeleiieten Flug­zeuge handeln könnte, die am 7. Mai bei Toulousenotlandeten". Das Blatt versichert, daß am 7. Mai die Ankunft einer Flugstaffel auf dem Flugplatz in Toulouse bereits uni 7 Uhr morgens bekannt war; die angekün­digten Flugzeuge sind aber erst 10 Stunden später in Toulousenotgelandet".

NiKteitimWuligsausschliß veröl die Slimanisierung -es spanischen Krieges

IX London, 19. Mai.

In der gestrigen Sitzung des Unteraus- schusses des Nichteinmischungsausschuffes übermittelten die Vertreter aller beteiligten Regierungen die Zustimmung zu einem Appell an die spanischen Parteien für eine Humanisierung deS Bürgerkrieges. Der Ent- Wurf des Appells wird in der nächsten Sitzung am Montag erörtert werden.

italienischen Senat wird Italien demnächst über 10 000 Heeresflieger verfügen. Die Verstärkung der Flugstützpunkte auf Sardinien, Sizilien, in Tobruk, auf Pan- telleria und im Dodekanes wird es den ita­lienischen Luftdivisionen erlauben, inweni- gen Stunden von einer Seite des Mittel meeres zur anderen zu ge­langen. Für die Flotte wurden im letzten Haushaltsjahr auf italienischen Werften, 12 Zerstörer, 12 Torpedoboote und 20 17^ Boote fertiggestellt. Der Bau der 35 000^ Tonnen-SchlachtschiffeLitioria" undVit- torio Veneto" wird beschleunigt. Bier ältere Linienschiffe werden modernisiert. Noch in diesem Jahre werden 30 neue Kriegs­schiffe in Dienst gestellt: die leichten Kreu­zerGaribaldi" undLuigi di Savoia". 4 große Zerstörer. 10 Torpedoboote und 14 V-Bovte.

Reichsparteitag begonnen werben würbe, und baß er selbst vom 1. August an wie im vergangenen Jahre in Nürnberg anwesend sein werde. Seine ständige Vertre­tung in der organisatorischen Leitung des Neich5parteitages liege wiederum in den be­währten Händen des HauptdienstleiterS Pg. Schmeer.

Mit dem Hinweis, daß selbstverständlich auch bei der diesjährigen Durchführung des Rcichsparteitagcs die Erfahrungen der ver­gangenen Jahre verwertet werden würden und mit der Bitte an seine Mitarbeiter, er­neut ihre ganze Kraft dafür cinzusetzen, daß das vom Führer persönlich angeordnete Pro­gramm des Reichspartcitages bis in die letz­ten Einzelheiten erfolgreich Verwirklichung finde, schloß Dr. Ley seine Ausführungen.

Nischen Gäste, als an der'Spitze der König und Kaiser mit dem Reichsverweser in einer von fünf Schimmeln gezogenen offenen Kutsche, gefolgt von der Palastwache deS Reichsverwesers in den historischen rotgol­denen Uniformen Einzug hielt in die Stadt. Unmittelbar nach der Ankunft huldigte die in ihren Landestrachten aus allen Komitaten erschienene Landbevölkerung Ungarns in einem Vorbeimarsch den Gästen.

Die gesamte Presse gibt der Freude Aus­druck, die das ganze ungarische Volk dem italienischen Herrscherpaar entgegenbringt. Nach einem Empfang in der Wohnung deS Reichsverwesers, einer Kranzniederlegung am Ehrenmal und einem Galadiner im Festsaal der Burg wird heute Donnerstag eine große Truppenparade, ein JagdauSflug nach GS- döllö und ein Ball im Marmorsaal der Burg stattfinden. Am Samstag verläßt das ita- lieniMe Köniaspaar wieder Budapest.

srvtvavtn - MniM -es Deutschtum?

Neloksstattdaller ooä 6suIvUei> Slurr »praed l» Stuttgart, 19. Mai.

Daß Stuttgart die BezeichnungStad! der Ausländsdeutschen" vor allem durch di« Tatsache verdient hat, daß die in aller Welt zu findenden Schwaben erheblich zur Welt- geltung des deutschen Namens beigetragev haben, führte Reichsstatthalter und Gau­leiter Murr aus einem Wer.beabend für die 5. Reichstagung der Aus­ländsdeutschen, die hier stattfindet, vor der deutschen Kolonie in Mai­land aus. Die Notwendigkeit der Verbun­denheit aller Ausländsdeutschen mit der Heimat, dem gemeinsamen SchicksalÄhozch unterstrich er nachdrücklich. Und gerade di« Reichstagung der Ausländsdeutschen ist dfS Kraftquelle für solches Handeln im Äienste der großen deutschen Volksgemeinschaft.

»Nichteinmischung" in Pariser Aebersetzuug

Notlandung" 1V Stunden zu spät Die Kommunisten werden deutlich

Die Vorarbeiten für den Reichspartei­tag 1S37 beginnen am 1.Juli in Nürnberg

Jubel um das italienische Königspaar

Festlicher Empfang der Gäste in Ungarns Hauptstadt Budapest

SchweigL

Der Vatikan öa-u? ^

^ Auf einer Tagung der Diözese Chikago, ir der über 500 katholische Geistliche teilnahmen, nahm der Kardinalerzbischof Mundelein eine sehr merkwürdige Haltung gegenüber den widerlichen Sittlichkeitsverbrechen katholische, Geistlicher in Deutschland ein. Trotz der Ge- ständnisse der angeklagten Priester und Ordensangehörigen bemühte sich der Kardi- nalerzbischof, die allgemein als notwendig an­erkannte Reinigungsaktion in den Klöstern als Ausdruck der .Opposition gegen die katho- lische Kirche" hinzustellen. In seinen weiteren Ausführungen belegte der Kardinal die Ein- stellung der deutschen Presse zu den geistlichen Sittlichkeitsverbrechern mit den stärksten Ausdrücken, durch die er sich nicht scheute, sis betrügerisch" zu nennen. Ferner wies der Kardinal darauf hin. daß die deutsche Regie­rung sich darüber beschwere, daß während des Weltkrieges eine Grcuelpropaganda gegen Deutschland in der ganzen Welt durchgeführt worden sei. Er fügte heuchlerisch hinzu:Die deutsche Regierung gebraucht nunmehr die­selben Propagandamethodcn gegen die katho­lische Kirche, und durch Vermittlung des Propagandaministers veröffentlicht sie Ge­schichten über den sittlichen Zerfall in den religiösen Gemeinschaften, demgegenüber die Greuelpropaganda des. Weltkrieges Kleine- Kinder-Märchen gewesen sind." Dann schmähte der Kardinal in nicht wiederzugebender Weise den Führer.

Seit Wochen ist man gezwungen, aus den um die Wahrung von Anstand und Sitte und nicht zuletzt aber auch um die Erhaltung des Ansehens der katholischen Kirche notwendig gewordenen Prozeßen gegen katholische Geist­liche und Ordensbrüder die unmoralischsten und niederträchtigsten Vorgänge zu verlieh» men. Obgleich diese Gerichtsverhandlungen mit der gebotenen Diskretion geführt werden und die deutsche Presse über alle in diesen Verhandlungen zur Sprache kommenden Auswüchse katholischerSeelsorger" mit an­standsgebotener Zurückhaltung berichtet, muß jeder Beobachter dieser Prozeße sich mit Schaudern und Entsetzen von den An­geklagten und ihren gemeinen Verbrechen ab» wenden.

Wer selbst im Gerichtssaal geweilt hat, wenn verführte Kinder über die an ihnen begangenen Schändungen aussagen mußten und wer das Schluchzen unglücklich gemachter Eltern gehört hat, weiß, daß die zur Verhandlung stehenden Vergehen einen noch viel größeren Wirbel von Unrat und sittlicher Verkommenheit aufgerühst haben, als sie der Pflicht- und verantwortungs­bewußte Zeitungsberichtsrstatter darzustellen in der Lage ist. Niemand bisher hat es für möglich gehalten, daß sich Menschen mit nor­malem Gefühl für Recht, Sitte und Anstand bereit finden würden, die Scheußlichkeiten der ««geklagten katholischen Geistlichen und Laien­brüder zu verteidigen. Einem der höch­sten Vertreter der katholischen Kirche, dem Kardinalerzbischof Mundelein von Chikago blieb es Vorbehalten, das zu tun!

Mit tiefster Entrüstung wird jeder, wLK-W. alle gläubigen Katholiken und werden beson­ders die Eltern der verführten Kinder zux Kenntnis nehmen, daß nach Meinung jenes Kardinalerzbischofs die allgemein als not- wendig anerkannte Reinigungsaktion in den Klöstern und Bruderschaften lediglich einen Akt derOpposition gegen die katholische Kirche" darstellen soll. Das deutsche Volk aber hat in seiner Gesamtheit Veranlassung, für die unflätigen Beschimpfungen des Kar- dinalerzbischoss Mundelein Genugtuung zu fordern. Die nicht wiederzugebenden Schmähungen des Führers im gleichen Atem­zuge mit dem infamen Vergleich dieser durch­aus loyal geführten Sittlichkeitsprozesse mit der niederträchtigen Kriegsgreuelhetze hören zu müssen, verlangt ein gerütteltes Maß von Ruhe und Gleichmut. Ist es dem Kardinal­erzbischof Mundelein als einzigem Menschen der Welt unbekannt geblieben, daß sich die Kriegsgreuelmärchen Stück für Stück als un­wahr und erlogen erwiesen?

Wenn er der Meinung ist, daß das in all den Sittlichkeitsprozeffen vorgelegte BeweiSmate- rial unrichtig sei, so wollen wir ihn an die Tate fache erinnern, daß der Bischof von Trier, Dr.' Bbrnewassev, am 8. Mai folgendes all» Zeuge vor der .Motzen MMgnyner Tri« «Ml hgt: . . ^