Der Anbau von Ginster wird gefördert

Ter Neichsforstmeister gibt ein Schreiben des Beauftrggten für den BicrjahreSplan, Amt für deutsche Roh- und Werkstoffe, be­kannt, wonach die im Nahmen des Bierjahrcs- planes durchgeführteu Versuche mit einheimi­schen Faser» bei Weiüenrinde und Ginster zu einem befriedigenden Erfolg geführt haben. Aus der Weidcnriude wurde ein guter Ersatz für .stokosfaser gewonnen und aus Ginster eine Faser, die der Wolle und dem Haarfilz bcigcmiskiit werden kann, aber auch Inte er­sehen kann. Tie Landesforstämtcr und Forst­ämter werden angewiesen, die Werbung von Ginster und Weideurinde zu unterstützen. Es wird ferner erwogen, den Anbau von Ginster insbesondere an Schneisen, Bahndämmen, Lichtungen usw. zu fordern.

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Schwin-el mit Erd- und Menskkhlen

Eine Warnung des Reichsjustizministers

Die Tatsache, daß noch immer zahlreiche Volksgenossen, besonders auf dem Lande, aus das Märchen von Erdstrahlen hereinsallen, und große Summen für wertlose Geräte verschwenden, hat den Neichsjustizminister im Dienste des Rechtsschutzes für das Volk zu einer amtlichen Warnung veranlaßt, die in der ..Deutschen Justiz" veröffentlicht wird,

Immer wieder hört man, daß von Wasser­adern oder bestimmter Beschaffenheit des Untergrundes sogenannte Erd strahlen ausgehen sollen, die imstande seien, beim lebendigen Organismus Krankheiten hervor­zurufen. Sie sollen in Wohnungen Krank­heit. besonders Krebs oder Schlaflosigkeit, verbreiten. Der Reichsjustizminister stellt fest, daß zahlreiche mit wissenschaftlicher Ge­nauigkeit durchgesührte Untersuchungen er­geben haben, daß die Behauptungen über das Vorhandensein derartiger Erdstrahlen auf einer ganz willkürlichen Annahme be- ruhen. Tie Vermutung, daß diese Strahlen der Gesundheit von Mensch oder Tier etwas anhaben können, habe sich als gänzlich haltlos erwiesen. Auch die Nachprüfun­gen des Reichsgesundheitsamtes hätten er­geben, daß es für die von den Wünschel­rutengängern behauptete Existenz sogenann- ter Krebshäuser an jedem Beweis fehle. Es sei bedauerlich, daß durch diese Märchen un­nötige Furcht in die Bevölkerung getragen worden sei. um so mehr, als sie dazu aus­genutzt werde. Personen zum Ankauf von Entstrahlungsapparaten. Abschirmgeräten usw. zu bewegen. Ein deutscher Gelehrter sei zu dem Ergebnis gekommen, daß eine leere Konservenbüchse, in den Boden eingegrabcn. die gleichen Dienste leisten würde. Auch die Empsehlung sogenannter Funkschmuckketten zum Schutze gegenH ö h e n str a h l e n" sei eine verwerfliche Irreführung.

Nie Sausstau Mt Kraul

Die N S. - Fr a u e n s ch a f t gibt bekannt:

Noch ist eine Menge Weiß- und Rot­kraut abzusetzen. Nach Ostern kommt der billige Preis den Hausfrauen besonders zu gut. Darum heißt der Grundsatz:Soviel Gemüse als möglich." Was man an war­men und kalten Gerichten aus diesen Kohl- arten zubereiten kann, zeigen folgende Rezepte:

Krautpudding: Zutaten: 1 grober Kraut- köpf, 250 Gr. gewiegtes Fleisch, 1 Znuebel, 12 Brötchen. 1 Ei. Salz, Muskatnus. 50 Gr. Fett.

Aeutzere schlechte Blätter vom Krautkopf ent- ferne», 68 schöne Blätter ablösen, die Nippen dünner schneide» und in Ealzwasfer einige Male aufkochen. Den Nest vom Kraut weichkochen, grob wiege» und in Fett mit feingeichnittencr Zwiebel dämpfen. Die ausgedrückten Brötchen. Ei und Fleifch dazngeben nnd gut ahschmcckeu. Gefettete Puddingfyrm mit Blättern nuslegcn. die Fülle hineingeben, mit Blätter» abdecken und den Pudding I Stunde im Wasserbad kochen.

Weißkraut in Heller Tunke: Zutaten: 1 kleiner Kopf Weißkraut, 40 Gr. Fett, 60 Gr. Mehl. Salz. Kümmel. Die Aiißenblätter ent­fernen. den Kopf in vier Teil« schneiden, in Ealz» Wasser beinahe weichkochen. dann in fertiger Buttertunke gardümpfen. Zum Schluß Kümmel dazngeben.

Krautwickel: Zutaten: Schöne Krautblätter, 250 Gr. Hackfleisch oder Fleischrcste, 2 ein- gewcichte. ansgedrttckte Brötchen, 1 Ei, 1 Zwie­bel, Salz. 50 Gr. Fett, etwas Brühe zum Auf- gießen. Die Blätter >» wenig Salzwasser weichdämpscn, das Innere des Krautes weich- koche». verwiegen und mit de» andern Zutaten zu einer Fülle verarbeite». Die Fülle in die Blätter einfüllen und aufwickeln. In einem Topf die Wickel mit Butter und mit etwas Flüssigkeit dämpfen nnd zuletzt etwas anbraten.

Warmer Krautsalat mit Speck: Zu­taten: I Kopf Weiß- oder Rotkraut, 60 Gr. in Würfel geschnittene» Speck. >/-, Liter Essig.

Den Speck in Würfel schneiden, gelb anbraten, mit Essig und Wasser ablösche», das sein­geschnittene Kraut dazugeben, einige Minuten mitdämpfen lasten und anrichten.

Krautsalat: Zutaten: l Kopf Weiß- oder Rotkraut. 6 Eßlöffel Essig, !! Eßlöffel Oel. Zwie- bcl, Salz. Das feingehobelte Kraut mit etwas Essig nnd Salz mische» nnd einige Stunden beschwert stehen laste». Mit dein übrigen Essig, icingefchnittener Zwiebel und Oel milchen.

Verwendung von Speichsrgas genehm rgungäpfllchtig

Ter Einführung von Speicher gas als Treibstoff kommt im Nahmen des Bicrjahrcs- planes eine besondere Bedeutung z». I>s der zehnte-, Anordnung zur Durchführung des Vier- jahreHrlanes wird daher, um den Verbrauch von Speichergas der Erzeugung anzupafjeu. bestimmt, daß die Verwendung vom I. April 1937 ab einer besonderen Genehmig u n g bedarf. Bei F l ü s- s-iggas sind dem Antrag außerdem eine Be­scheinigung deS Krnftstoffliefercrs, daß am Stand- ort ausreichende Bezugsmöglichkeiten vorhanden sind, und Angaben über de» Verwendungsziveck des Kraftfahrzeuges, de» Zeitpunkt der voraus­sichtliche» Inbetriebnahme und den ungefähren Jahresbedarf an Speichcrgas beiznsügen Für Kraftfahrzeuge, die am 31. März 1937 bereits für den Betrieb mit SpeichergaZ eingerichtet waren, gilt die Genebwianna als erteilt

EiskiMMmma in KeuerbnK

Stuttgart, 3. April.

bin Eifersuchtsdrama spielte sich in Feuer, bach in der Nacht zum Freitag ab. In der Breitestratze erschoß die Ehefrau des In­habers der Autoderlvcrtung Fritz Bam- minger ihren Ehemann während er schlief und tötete sich dann selbst durch «inen Schuß. Beide Schüsse mutzten auf der Stell« tödlich wirken.

Der Grund zur Lat ist dann zu suchen, daß Bamminger ein Verhältnis mit einem ledigen Mädchen hatte. Die Frau hatte aus irgendeine Weise davon Kenntnis erhalten. Wahrscheinlich dadurch, daß er für jene ein Zimmer gemietet hatte. In den letzten Tagen waren aus diesem Grund immer wieder Streitigkeiten zwischen den Ehegatten ent­standen. Die Tat selbst wurde erst in den Vormittagsstunden des Freitag entdeckt. So- Wohl Bamminger, als auch seine Frau pfleg- ten sich jeden Morgen auf dem Werkpkatz der Autoverwertung in der Bismarckstraße ein­zufinden. Als sie beide am Freitagmorgen nicht kamen, forschten die Arbeiter des Be- triebs nach. Die Wohnungstüre wurde trotz wiederholtem Klingeln und Klopfen nicht ge- öffnet. Durch ein nur angelehntes Fenster stieg einer von ihnen in die Wohnung ein und fand dort die Toten vor. Die Ehefrau Bamminger galt in Feuerbach als eine sehr fleißige Frau, die teilweise selbst in dem Autoverwertungsbetrieb mitgearbeitet hatte, hr Mann hatte das Geschäft aus kleinen nfängen emporgearbeitet.

Sauser der KurMrist

Gemeinsames Unterrichtswesen der DAF. und der Deutschen Stenographenschaft Stuttgart, 4. April

Zwischen der Deutschen Arbeit 8- front und der Deutschen Steno­graphen sch a st ist ein vertragliches Uebereinkommen getroffen worden, wonach die Lehrgänge in deutscher Kurzschrift und im Maschinenschreiben gemeinsam durch, geführt werden. Dieses gemeinsame Unter- richtswesen in den Gau-, Kreis-, und Orts­waltungen wird .Häuser der Kurzschrift" genannt. Der Zusammenschluß hat den Zweck, die bisherige zersplitternde Doppel»

ärbeit zu beseitigen und mit f-eiueuisarner Kraft für eine rasche Verbreitung und gründliche Beherrschung der Kurzschrift zu sorgen. Obgleich allein m Stuttgart jährlich mehr als dreitausend Volksgenossen die Kurzschrift erlernen, besteht immer noch ein großer Mangel an leistungsfähi­gen Kurzschreibern, und zwar sowohl m Industrie und Handel als auch bei den Behörden.

Aus diesem Grund ist das Neichsinnen- ministerium dazu übergegangen, alle Ange­stellten und Beamten zur Beherrschung der Kurzschrift in der Geschwindigkeit von 80 Silben, soweit sie im Kanzleidienst tätig find, sogar von 150 Silben in der Minute, zu verpflichten. Im Reichsberufswettkampf ist die Stenographie für die kaufmännischen Lehrlinge und Angestellten aus Industrie und Großhandel zum Pflichtfach erhoben worden. Es wird sicherlich nicht mehr lange dauern, dann wird von allen Angehöri­gen der schreibenden Berrffe die Beherrschung der Kurzschrift und des Maschinenschreibens als volkswirtschaftliche Notwen­digkeit gefordert.

Die DAF. richtet gemeinsam mit der Deutschen Stenographenschaft in den näch­sten Wochen an allen größeren Plätzen in Württemberg - Hohenzollern Lehrgänge in Kurzschrift und, soweit Maschinen vorhanden, auch im Maschinenschrei­ben ein.

Schweres Unglück beim Nvllerjchießen

Grünkraut. Kr. Ravensburg, 4. April.

Anläßlich einer Hochzeit wollten einige junge Burschen von hier mit einem alten Böller schießen, den sie im Schuppen auf­gefunden hatten. Sie taten Pulver hinein und setzten die kurze Zündschnur in Brand. Als der Böller nicht losgma, wollten die Burschen nach der Ursache schauen. In die- sem Augenblick zündete das Pulver. Die Wirkung war entsetzlich. Einer der Bur­schen erlitt erhebliche Verbrennungen im Gesicht, während der zweite außer- ordentlich schwere Verwundungen an der lin­ken Hand davontrug. Der Daumen wurde ihm völlig weggerissen. Die Verletzten wurden ins Krankenhaus nach Ravensburg per. bracht.

Mm, 4. April.

Der wiederholt vorbestrafte 25 Jahre alts Lesterreicher Franz Linz wurde vom hiesigem Schöffengericht wegen eines fortgesetzten Ver­gehens desBetrugs und der U r ku n d e n -- fälsch ung zu einem Jahr vier Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte sich in be­trügerischer Absicht als Verwalter des Ulmee Krankenhauses ausgegeben, als solcher bei Bauern auf der Münsinger Alb eine Menge Holz gekauft, dieses bei einem Ulmev Holzhänd­ler abgesetzt und den Erlös für fick verwendet. Dem Holzhändler gegenüber venützte er zur Unterschrift der Quittung auch einen falschen Namen. Dieselben Betrügereien hatte der An­geklagte kurz zuvor auch in einigen bayerischen Orten geinacht.

Mit dem 1. April 1SS7 ist Cuzhaveu aus hamburgischem Besitz aus das Land Preußen iibcrgegangc». Aus Anlaß dieses historischen Ereignisses fanden atz» Sonntag in Enxhavc» die Ueberleitungsfcierlichkeiteri statt.

Unter der UeberschristVerkannte deutsche Geueralstadspläue" befaßt sich derVölkische Beobachter" heute mit ««gewöhnlich törichten Phantastereien des PariserAmi du Peuple", der wieder einmal übergeheime Angriffs» abstchten" desjungen deutsche» General­stabes" berichten zu können glaubt.

Die ungarische« Philharmoniker habe» mit Konzerten in Breslau, Berlin und Hamburg einen große» künstlerischen Ersolg erzielt. Der Führer, Göring und Dr. Goebbels ent, boten den ungarischen Künstler» herzliche Willkommgrübe.

Der sozialdemokratischeSchweizerische Ar, beiter - Turn und Sportverband" beschloß mit 188 gegen 41 Stimme«, dem Grundsatz der «nbedingtenLandesvcrteidigung zusustimme«.

Das Londoner BlattSunday Dispatch" weist aus die enge Zusammenarbeit hin, die zwischen den englische» u. französischen Streit, kräften besteht. Englische Ossiziere studieren regelmäßig die französischen Grenzverteidi, gungsanlagen.

Der Präsident der Tschechoslowakei Dr. Be- nesch ist am Sonntag mit seiner Gemahlin zum offiziellen Besuch nach Belgrad abgereift, wo er bis Mittwoch, den 7, April bleibt.

Schweinepreise. Balingen: Milchst,,^ 1222 RM. das Stück; Crailsheim: Laust, schweine 5880 NM., Milchschweine 2842 NM. je das Paar; Güglingen: Milchfchweine 30 bis 36, Läufer 67 RM. je das Paar; Herber- tingen: Ferkel 4048 NM. daS Paar. Mut­terschweine 130140 NM.; Oehringen: Milchschweine 3545 RM. daS Paar.

Herbertinger Viehniarlt. Kalbcl» 1. Sorte 580 bis 580 RM.. 2. Sorte 450-520 RM., Jungrin- der 1. Sorte 220280, 2. Sorte 120220 NM. Kälberkühe 400-500 RM.

Fruchtpreise. Ravensburg: Weizen 20.40 Besen 15.30, Roggen 17.90. Gerste 17.60, Hafer 17.20 RM. je Doppelzentner. Kleesamen 200 bis 230 RM.. Espcr 74 76. Erbsen 36-38. Gras- samen 150- 400 RM. siir 100 Kilogramm.

Calwer Wochenmarktyreise

Bei dem am letzten Samstag in Calw ab- gchaltenen Wochenmarkt wurden folgende Preise bezahlt: Weißkraut 10, rote Rüben 10, gelbe Rüben 10, Zwiebeln 12, Spinat 30, Rosenkohl 3V Pfg. je das Pfund; Blumen- kohl 3345, Kopfsalat 2022, Sellerie 512, Lauch 510 Pfg. je bas Stück. Rettich Oster- grüß 30, Monatrettich 20 Pfg. je der Bund.

Amtliche Bekanntmachungen.

Stadt Calw

8 >tinteskeii»s!iir»e«ttnchleteMiii»l>HMWi and Eigenheime.

Nach dem Reichsgesetz o. 21. Sept. 1933 fRelchsgesetzbl. S. 65l) bleiben Kleinwohnungen und Eigenheime, die nach dem 31. März 1934 bezugsfertig werden, unter gewissen Voraussetzungen frei von Einkommensteuer und Bermöqensteuer, von der Gebäudesteuer de« Landes und der Hülste der Gebäudesteuer der Gemeinde. Der Steuerpflichtige, der die Steuerbefreiung in Anspruch nehmen will, hat keim Finanzamt Hirsau aber einen Antrag aus Anerkennung der «Steuerbefreiung zu stellen. Der Antrag hat Angaben über die Größe der Wohnungen, Nebenräume und gewerblich genutzte Räume, Anzahl der Kinder sowie Uber die Verwendung deutscher Baustoffe zu enthalten.

Dies wird zur allgemeinen Kenntnis bekanntgegeben.

Lalw, den 3. April 1937

Der Bürgermeister: Göhner.

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Die am 18. Januar 1SS7 geg. Herrn Karl Repp- hnn, Jimmermann in Simmozheim geSntzer- ten beleidigenden Be­hauptungen nehme ich al» unwahr mit dem Aus­druck des Bedauern» zu­rück.

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Simmozheim,

den 2.April1VS7.

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