wehrminister und wurde noch im gleichen Jahre. am 30. August 1933. mm General- öoerir oejordert. Len Gipfel seiner glänzen- den militärischen Laufbahn erreichte der Minister mit seiner Ernennung zum Genera l s eld m a r s ch a l l. die am letzten Geburtstag des Fährers, am 30. April 1980. erfolgte. In der Beförderung zu diesem höchsten militärischen Rang darf der Reichs- kriegsminister ein sichtbares Zeichen des Dankes und der Anerkennung für den von ibm geleisteten Wiederaufbau der deutschen Wehrmacht erblicken, lieber der rein militärischen Leistung aber steht das hohe Verdienst, das sich der Generalfelomarschall um den Einbau der deutschen Wehrmacht in den Staat und die ihn tragende Idee des Nationalsozialismus erworben hat.
Künstlerempfang beim Führer
Berlin, 12. März
Freitagabend gab der Führer und Reichskanzler in seinem Hause den deutschen Künstlern einen Empfangsabend, an dem etwa 400 führende Persönlichkeiten des . deutschen Kunstlebens teilnahmen. Mitglieder des Deutschen Opernhauses verschönten den Abend mit Ausführungen des Balletts „Tanz um die Welt".
rMjugendimMtchsberufswettkamN;
Berlin, 12. März.
.Heute Samstag tritt im ganzen Reich die Landjugend zum Reichsberufswettkgmvs an.
Die Teiluehmerzahl ist von 297 940 im Vorjahre auf 359 050, die Zahl der Wettkampforte vou 5185 auf 9462 gestiegen. Reichsbauernführer R. Walter Darrö hat aus diesem Anlaß folgenden Aufruf erlassen: „Die deutsche Jugend hat seit drei Jahren in den Reichsberufswettkämpfen einen überzeugenden Beweis für ihre nationalsozialistische Lebensauffassung gegeben. Ich erwarte, daß sich die gesamte Landjugend 1937 zum vierten Reichsberufs- wcttrampf der deutsche» Jugend meldet. Die kommende Zeit verlangt äußerste Kraftaustren- gung von allen. Der Reichsberufswettkampf ist ein wichtiger Beitrag für die Erzcugungs- schlacht. Unser wertvollster Besitz, unser größter Stolz ist eine tüchtige und starke junge Generation."
Besiege Dich selbst, bringe öem WH W. immer neue Opfer! Lerne anf Genüsse zu verzichten, die Andern anch nicht gegeben sind!
Z«vv EnglöMr iommen nach SDeldorf
Düsseldorf, 12. März.
Die am 8. Mai beg.unende große Reichsausstellung „Schaffendes Volk" in Düsseldorf findet auch im Ausland starke Beachtung. So hat das weltbekannte englische Reisebüro von Cook beschlossen, in der Zeit vom 9. Mai bis Ende September neun Europareisen mit je 400 Teilnehmern in Düsseldorf zu beginnen, wo während eines mehrtägigen Aufenthalts zuerst die große deutsche Ausstellung besucht werden soll.
Der politische Spiegel der Woche
Isolierung des spanischen Krieges — Blum gerettet, Frankreich nicht
Im allgemeinen steht jede Woche unter einem vorherrschenden politischen Kennzeichen. Ganz selten sind es deren mehrere. Das Charakteristikum dieser Woche ist die Verwirklichung der internationalen Kontrolle an den spanischen Grenzen und Küsten. Hier ist, wir haben es früher schon einmal festgestellt. Europa eine große positive Leistung gelungen. die gerade in sonst etwas trüb aussehenden europäischen Zeiten keineswegs unter- schätzt und verkleinert werden soll.
Sieben Monate hat der Londoner Nicht- einmischungsausschuß gebraucht, um diese Tat zu vollbringen, die eigentlich der Ausgangspunkt seiner Tätigkeit hätte sein müssen. Deutschland hat bekanntlich von Anfang an darauf hingedrängt. Aber erst jetzt konnte die Vernunft siegen, nachdem alle beteiligten europäischen Mächte durch die Gewalt der Tatsachen zu der Erkenntnis gekommen waren, daß in Spanien keine Svn- derinteressen durchzusetzen sind, daß vielmehr der spanische Bürgerkrieg sich selbst überlassen werden muß. wenn schon den Europäern der Friede lieber war als der Krieg. Das Friedensbedürsnis Europas — man kann auch sagen, die Kriegsangst — hat sich als so stark erwiesen, daß es auch über die stärksten Sonderinteressen einzelner Mächte, sogar der Sowjetunion, gesiegt hat.
Dabei ist es eine objektive Feststellung, daß die Existenz des wieder stark gewordenen Deutschland die ausschlaggebende Nolle in dieser Entwicklung gespielt hat. Man Kelle sich doch nur einmal vor. der spanische Krieg mit dem Komm»- »ismus wäre vier Jahre oder nur drei' Jahre früher ausgebrochen, als Deutschland noch stark mit sich selbst beschäftigt war, als es sich in de: nicht immer ganz ungefährlichen Uebergangszeit aus der Versailler
Ohnmacht rn die naNonatsoziatlstische Macht befand! Nicht auszudenken! Wer weiß, ob Italien allein genügt hätte, um genau so sicher das Schlimmste für Svanicn und für Europa zu verhüten. Heute zeigt die Kontrolle der europäischen Mächte, daß man sich allgemein mit der klaren Entwicklung der Dinge in Spanien abgefunden zu haben scheint.
Die spanischen Nationalisten mögen noch längere Zeit brauchen, um mit ihren mili- tärischen Operationen Madrid und ganz Spanien zu befreien. Zwischen Bürgerkrieg und sonstigem Krieg ist immer ein großer Unterschied. Die Hauptsache bleibt doch, daß die wohl langsamen, aber doch sicheren Erfolge Francos und die etwas schnelleren, aber ebenso sicher fortschreitenden Zer- sctzungserscheinungen im bolschewistischen Spanien für die Negierungen eine eindeu- tige Lage geschaffen haben. Tie Mächte haben in der Polizeikontrolle der spanischen Küsten endlich so eine Art Selbstschutz gegen die Gefahren einer europäischen Ver- Wicklung aufgerichtet.
Diese internationale Polizeiaktion großen Stils steht ohne Beispiel da und ist deshalb schon ein« ganz bemerkenswerte Neuheit in der Entwicklung unseres Kontinents, um nicht zu sagen der ganzen Welt. Am ersten erinnert der Vorgang noch an das internationale Vorgehen gegen den Boxeraufstand in China um die Jahrhundertwende, wenn auch die Größenverhältnisse ganz andere sind. Hier ist so ganz nebenbei etwas verwirklicht worden, was wenigstens den gut meinenden Begründern des Genfer Völkerbundes einst vorgeschwebt hatte. So verkehrt eine solche internationale Aktion, noch dazu mit völlig unzureichenden Mitteln gegen einen so elementaren Vorgang wie den Italienisch - Abessinischen Krieg gewesen ist, so
Reu, beispielgebend und bewährt!
Bor vier Jahren wurde das Reichspropaganda-Ministerium errichtet
Heute vor vier Jahren, am 13. Mar; 1933, wurde das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda errichtet und seine Leitung demReichspropdgandaleiter derNSDAP., Dr. Josef Goebbels, übertragen. Die nationalsozialistische Neichsführung hatte damit etwas völlig Neues, im Aufbau der Staatsverwaltung bislang Unbekanntes geschaffen und es gab damals nicht wenige, die diese neue Reichsstelle für zumindest unnotwendig hielten.
Heute, nach vier Jahren, ist das Reichsministerium für Bolksaufklärung und Propaganda längst zum Musterbeispiel für zahlreiche andere Regierungen geworden. Der Erfolg hat die Berechtigung und Notwendigkeit dieser neuen Reichsstelle bestätigt. Und doch hätte es dieser neuerlichen Bestätigung gar nicht bedurft, denn der Propagandaapparat der NSDAP, hat in den Jahren vor'der Machtübernahme hinreichend bewiesen, daß eine planmäßige und zentral geleitete Aufklärung eines der wichtigsten Werkzeuge im politischen Tageskampf ist.
Als das Reichspropagandaministeriiiin seine Arbeit begann, gab es noch Millionen von Volksgenossen, die dem neuen Reiche ablehnend, mißtrauisch oder zumindest zurückhaltend gegenüberstanden. Ihnen mußte immer wieder vor Augen geführt werden, was die neue Staatsführung leistet, um sie zu überzeugen. Der 29. März 1936 mit seinem in der Geschichte aller Zeiten unerhörten Ergebnis hat die Krönung dieses Aufklärungswerkes gebracht. Vor allem das Ausland beugte sich in Bewunderung vor der Art, wie die gewaltigen Leistungen von drei Jahren nationalsozialistischer Aufbauarbeit dem deutschen Volke vor Augen geführt wurden.
Aber nicht nur in der unmittelbaren Aufklärungsarbeit erschöpfte sich die Leistung dieses Reichsministeriums. Es mußten alle Mittel der modernen Propaganda, von der Presse bis zum Laüfbild und zum Rundfunk, in den Dienst des neuen Staates gestellt wer- den. Auch auf diesem Gebiete hat das Reichspropagandaministerium unter der Leitung von Dr. Goebbels Beispielgebendes vollbracht. Daß wir heute eine von aller egoistischen Beeinflussung freie deutsche Presse, einen in jeder Beziehung gesunden Rund
funk, ein wieder aufbauendes deutsches Thea» ter. eine» kulturell wertvollen Film haben, daß die Kulturgüter der Nation wieder Volksgut geworden sind — das alles danken wir dem Neichspropagandaministerinrn.
Seine gewaltigste Leistung aber ist das Winterhilfswerk des deutschen Volkes. Es hat den Begriff aus dem Bereich der Phrase hcransgehoben und zur schönsten Tat werden lassen. Der Ruf: „Kein Deutscher darf hungern und frieren!" ist heute Gemeingut des ganzen 70-Millivnen-Volkcs geworden — ein Erfolg, der zugleich die höchste Auszeichnung für das Ncichsministerium für Volks- aufklürung und Propaganda und für Reichs, minister Dr. Goebbels ist. 1. kl.
JEMeMVrssrachriMsrr
Festabend für den Weltrundfunkvercin
Zu Ehren des in der Rcichshauptstadt tagenden Wcltrundfunkvereins fand im Hotel Adlon ein von der Neichsrundfiinkgcsellschaft veranstalteter Festabend statt. Der Präsident des Weltrundsunk. Vereins Nambert gab seinem Dank für die überaus herzliche Ausnahme im Deutschen Reich Ausdruck und erklärte, daß die Tagung in der Atmosphäre herzlicher Gesinnung von jenem frischen Zug beseelt worden ist, den man im neuen Deutschen Reich überhaupt verspürt.
Einheitliches Neichsrecht für das Hinterlegungswesen
An Stelle der 17 verschiedenen Hinterlegung?- ordnungcn im Reich ist nunmehr eine reichseln« heitliche Hinterlegungsordnung erschienen, die aw 1. April 1937 in Kraft tritt.
Handwerksverbindungsmann für den Vier» jahresplan
Zum Verbindungsmann zwischen den Dienststellen des Vierjahresplanes und dem Neichsstand deS Deutschen Handwerks ist der Reichsinnungsmeister des Schuhwacherhandwcrks, SA.-Gruppen- führer Artur Heß. bestellt worden.
Mussolini in Tobruk
Der italienische Regierungschef ist an Bord de» Kreuzers „Pola" zusammen mit den Einheiten der 1. Division im libyschen Hafen Tobruk unter dem Donner der Ehrensalven der Flotte einge- trosfen.
richtig ist ejne solche internationale Aktion im spanischen Fall gewesen. Hauptsache bleibt, Europa kann sich einigen auch ohne fehlgeleitete Völkerbundsorganisation, die sich ja gegenwärtig, nach den Worten des Herrn Eden, im „Erholungsurlaub" befindet! Hier zeigt sich sozusagen ein neuer Weg in die Z uknnft für Eurova ein Weg, den der Führer mit klaren Worten längst gewiesen hat und auf den jetzt die Macht der Tatsachen und der klaren Vernunft die europäischen Völker zwingt.
»
In Frankreich hat Ministerpräsident Blum die Wendung in die Atempause seiner Wirtschafts- und Sozialpolitik dadurch überstanden, daß er seinen Franzosen eine große Nüstungsanleihe austischte. Mit ihr hatte er besonders nach dem großen englischen Vorbild auch bei der nationalen Opposition verhältnismäßig leichtes Spiel. Blum selbst steht in einer großen, erfolgreichen inneren Anleihe noch den einzigen Weg, aus dem hoffnungslosen Kreislauf der Finanzschwierigkeiten hinauszukommen. Damit will er nun das viele versteckte Gold
und die riesigen Geloer im Sparstrumpf herausbringen. Blum hat also Kehrt gemacht. Ter Volksfront-Ministerpräsident ist zum „Liberalismus" zurückgekehrt. Er hat sich zum Vollstrecker einer großen nationalen Notwendigkeit, nämlich der Sicherung einer verstärkten französischen,. Perheidigunasmög- ltchkeit, gemacht und er zeitig als Staatsmacht 'bis Brücke zwischen den „Schwestcrdemokrätien" England und Anierika befestigen.
Wird er das tiefe Mißtrauen der „kapitalistischen" Sparer und die Forderungen der revolutionär verhetzten Arbeitermassen gleicherweise überwinden können? London unterstützt sein letztes großes Anleiheexperiment. denn eS weiß, daß. wenn es nicht den gehofften Erfolg bringt, der weitere Zui sammenbruch der französischen Währung mit all seinen, vor allem auch politischen Folgerz nicht mehr auszuhalten wäre. So steht heute in Wirklichkeit die Lage in Frankreich. Sie wird sehr treffend durch die Feststellung in der französischen Rechtspresse gekennzeichnet, daß nach der letzten Kammerabstimmung über die Milliardenanleihe zwar Blum gerettet sei. aber Frankreich noch nicht...!
Schwarzfahrt
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21
Hanne stand langsam auf. Sein Gesicht war sahl und zerarbeitet von schmerzhaften Gedanken.
„Du hast recht, Rudi", sagte er schleppend und zog tief Luft ein. wie um sich aufzurichten. „ich habe mich wie ein Idiot benommen. Du hast schon recht — in allem was du sagst. Ich hätte von allein daraus kommen müssen, aber" — er drückte Rudis Oberarm und lächelte schwach — „du weißt ja: ich muß immer erst eins aufs Dach bekommen bevor ich vernünftig werde." Er stand eine Weile lang regungslos und blickte zu Boden. Dann gab er sich einen Ruck und wandte sich der Straße zu: „Ich bin in einer Stunde wieder hier."
„Wo gehst du hin?" fragte Rudi über- rascht.
„Ich will ein bißchen allein sein. Ich muß wieder zu mir kommen." Er knöpfte seinen Hemdkragen zu und zog die Krawatte fest.
„Du willst doch nicht — ?' Rudi brach den Satz ab, der Verdacht, der Plötzlich in chm ausgetaucht war. erschien ihm im gleichen Augenblick absurd.
Hanne winkte ab. „Was dir einfällt. Das ist erledigt. Ich will nur mit mir selbst ins Reine kommen. Es ist alles" er lächelte schwach, „es ist alles etwas — überraschend für mich."
..Hör' mal. Hanne" Rudi trat vor ihn hin und ergriff Hannes Hand: „Versprich mir daß 0u mit Erika nicht mehr reden wirst.
Und wettn doch — daß du dann keinen Krach schlägst und sie nicht beschimpfst. Vor allem. Hanne, laß dich nicht beeinflussen — durch nichts, hörst du?"
Rudis Stimme war eindringlich, fast beschwörend.
„Unsinn", sagte Hanne entschieden. „Wo- für hältst du mich denn? Es ist alles klar und eindeutig — wer sollte mich da beeinflussen."
„Erika", sagte Rudi nachdenklich, .sie hat großen Einfluß au? dich. Zumindest gehabt" setzte er schnell hinzu, als er sah. wie Han- nes Gesicht sich verdunkelte.
„Nein. Rudi", erwiderte Hanne fest, „wenn du das glaubst, dann irrst du dich. Ich bin nur nicht voreingenommen, das ist alles. Ich weigere mich, von den Menschen eine schlechte Meinung zu haben, solange ich nicht überzeugt werde. Dann aber. Rudi, bin ich unversöhnlich. Das müßtest du wißen."
„Weiß ich ja. Hanne", lächelte Rudi und drückte ihm kräftig die Hand. „Also bleib' nicht zu lange fort — und wenn du zurückkommst, bist du wieder der alte, fröhliche Hanne."
Hanne lachte auf in dem Bemühen, seine starke Natur unter Beweis zu stellen, allein sein Lachen klang gepreßt und unfrei. „Na — denn auf Wiedersehen." Er wandte sich ab und ging davon, langsam und mit gesenktem Kopf.
Rudi blickte ihm mit einem Ausdruck von Befriedigung nach, wie ein Chirurg, der sei- neu Patienten nach einer schweren Operation zum erstenmal im Garten umhergehen steht: noch tastend und nicht frei von Schmerzen, aber auf dem besten Wege zur Genesung . . .
Es verging eine Stunde.
Rudi räumte im sinkenden Abend den Hoi
auf. barg das Werkzeug. spült« de« Boden
I und setzte sich in das sogenannte „Büro", den verstaubten Verschlag, und begann auf einer alten, rasselnden Schreibmaschine Mahnbriefe zu schreiben. Diese Tätigkeit nahm seine ganze Aufmerksamkeit m Anspruch. Nur suchend und unsicher landen seine Finger die Tasten, er mußte in Ordnern und Notizbüchern Zahlen nachschlagen, und als es schon zu dunkel war. um noch das Geschriebene lesen zu können, schaltete er das Licht ein und zog die Lampe über den Schreibtisch, wo er sie mit einem Bindfaden an einem Haken in der Wand befestigte.
Plötzlich hörte er eilige Schritte auf dem Hof.
„Nun wollen wir mal sehen!" rief Hanne, während er die Tür hinter sich knallend ni- warf. Er hielt Erikas Hand fest umschlossen, als hätte er sie mit Gewalt hierhergebrachi wie einen widerspenstigen Zeugen, der zwangsweise dem Gericht vorgeführt wird. Aber Erikas Gesicht verriet wenig Erregung, ja, es schien, als läge eine heimliche Befrie- dlgung in ihrem dunklen und unsteten Blick, der Rudi flüchtig berührte, sogleich zur Seite glitt, dann fragend, in kühler Erwartung, aus Hanne ruhte.
Hanne ließ ihre Hand los, großspurig und heftig waren seine Bewegungen, das Haar stand rhm in die Stirn, sem Gesicht brannke. „Nun wollen wir mal sehen!" schrie er. „Hier ist Erika. Und jetzt wirst du alles wiederholen. was du über sie gesagt hast — in ihrer Gegenwart, verstanden?" Er schlug mit den Knöcheln aut die Tischplatte und sah Rudi mit einem >o maßlosen Blick ins Gesicht, daß Rudi zunächst jede Fassung verlor. einige Schritte zurückwich. als sürchtete er einen körperlichen Angriff.
„Was - was ist denn los?" stieß Rudi stockend hervor.
„Was tos ist". Ichne Hanne. Er lrat vor ihn h:n, ganz nahe. Rudi spürte förmlich die Glut von Hannes bebendem Körper. „Das will ich dir sagen — ein Feigling bist du. ein kleiner, hinterlistiger Feigling! Daß ich jemals glauben konnte, du wärst mein Freund — das letzte Stück Dreck bist du m meinen Augen, denn nichts in der Welt ist dreckiger als ein falscher Freund! Und das bist du! Und das werde ich dir beweisen!"
Er wandte sich gehetzt um. zerrte Erika heran.
„Alles Lügen!" schrie er. „Sie hat überhaupt nur zweimal mit dir gesprochen in der ganzen Zeit, während ich fort war! Und sie war nur ein einziges Mal hier gewesen und ist sortgelaufen. weil du sie nicht in Frieden gelassen hast. Alle deine Mätzchen haben nicht geholfen, es ist dir nicht gelungen, sie einzufangen, und darum hast du ihr gedroht, sie bei mir anzuschwärzen, du hast geschworen, so lange heimlich zu bohren und zu Hetzen, bis es ans ist zwilchen ihr und mir. und ich Idiot dachte, du wärest mein Freund. Steh nicht so da wie 'n unschuldiger Engel. Rede. Mensch!"
Hannes Gesicht war verzerrt in Haß und Erregung, er atmete heftig, über seine Stirn rann Schweiß.
Rudi konnte die Nähe dieses bösen Gesichtes nicht ertragen, er stieß Hanne zurück und trat mit zwei Schritten ins Zimmer. Die Muskeln an seinen Kiefern spielten, und seine Augen waren dunkel vor Zorn und Ohnmacht.
Er griff Erika an die Schulter: „Warst d>» heute morgen hier oder nickt?" tragt? ?, ungestüm.
iKomevuua wuu.l