Landes-Geschichtsforschung Schwabens

Ministerpräsident Mergenthaler

Stuttgart, 7. März

Zur Eröffnung der ncuaufgestellten Württ. Koininission für Landesgeschichte hatten sich Samstagvormittag im würdig ausgeschmück- tc Saal des Wirtschaftsministeriums füh­rende Männer der nationalsozialistischen Be­wegung. des Staates, der Wehrmacht, des Arbeitsdienstes, der Stadt, der Lehrerschaft, sowie zahlreiche andere an der Geschichts- und insbesondere Landesgeschichtssorschung tätigen Anteil nehmende Persönlichkeiten zu einer schlichten Feier eingefundcn.

Nach kurzen Begrüßungswortcn des Vor­sitzenden der Kommission ergriff Minister­präsident und Kultminister Mergentha- ler das Wort zu einer grundlegenden und für die Arbeit der Kommission richtung­weisenden Rede.

Nachdem der Ministerpräsident klar und eindeutig die Forderungen dargelegt hatte, die sich aus der nationalsozialistischen Welt­anschauung auch für die wissenschaftliche Forschung ergeben, wandte er sich den Auf­gaben der Württ. Kommission für Landes­geschichte zu. Wenn die Kommission wieder neu aufgestellt worden sei. so bedeute das nicht, daß die Arbeit vergangener Jahr­zehnte gering geachtet werde, aber es müsse aus der nationalsozialistischen Welt­anschauung heraus eine neue Wer­tung all der Dinge kommen, die auf landesgeschichtlichem Gebiet aus der For­schung für die Lehre und für die Volksauf­klärung sowie die Volkserziehung erwachsen. Das Ziel der Arbeit der Kommission müsse daher auf ganz weite Sicht gestellt sein. Ganz große Bedeutung käme, so betonte der Ministerpräsident, der Inangriff­nahme einer Nassen- und Sied­lungsgeschichte Schwabens zu.

hielt eine richtungsweisende Rede

DaS Endziel für die Arbc'.t der Kommission sei, ein Gesamtbild des schwäbi­schen Stammes und der schwäbischen Heimat aus seiner Geschichte zu gestalten.

Ter Vorsitzende der Kommission für Lan­desgeschichte. Dr. Haering, dankte dem Ministerpräsidenten besonders dafür, daß er die Arbeit der Kommission auf eine völkisch­rassische Grundlage gestellt habe. Nachdem Dr. Haering die in Schwaben für eine Lan­desgeschichtsforschung besonders gün­stigen Voraussetzungen dargelegt > hatte, daß für die Stadt der Ausländsdeut­schen und auch für das ganze deutsche Volk ein geschichtlicher Beitrag über die Wande­rungen und Auswanderungen der Schwa­ben wertvoll sei. In seinen Schlußworten stellte Dr. Haering die Aufgaben 'der Kom­mission in engste Beziehung zum Gesamt- lebcu unseres Volkes.

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des SS.-Oberabschnitts Süd-West und der Motorstandarle 55

Stuttgart. 7. März.

Bei strömendem Regen waren am Sonn­tag vormittag im Hof des Neuen Schlosses die Einheiten des SS.-Oberabschnitts Süd- West. des Abschnittes X. der l3. SS.-Stan- da6e. der Motorstandarte 10 und das Wach- , kommando Stuttgart der SS. - Standarte Obcrbayern von den Totenkopf - Verbänden zum Appell angetreten, bei dem der seitherige Führer des SS.-Oberabschnitts, SS.-Grup- penführer Prützmann. der voiü Neichs- führer SS. zum Führer des Oberabschnitts Nordwest nach Hamburg berufen wurde, von seinen s-S.-Männern Abschied nahm und gleichzeitig den SS.-Oberabschnitt Süd-West seinem Nachfolger SS.-Brigadesührer Kaul.

bisher Führer des SS.-Abschnitts XXlll, in Anwesenheit des Reichstatthalters übergab.

Im Hof der Rotebühlkaserne waren am Sonntagfrüh die Groß-Stuttgarter Stürme der M o t o r st a n d a r t e 55 und Abord­nungen ihrer auswärtigen Stürme angetre­ten. Der Präsentiermarsch ertönte und der Führer der Motorbrigade Südwest. Oberfüh­rer Emminger, schritt die Front der Standarte ab. Dann ergriff er das Wort und betonte, die Aufgaben des NSKK. seien so gewachsen, daß die Motorstandarten nicht mehr im Ehrenamt von Männern geführt werden könnten, die durch einen Haupt­beruf in Anspruch genommen feien. So gebe nun auch der bisherige verdiente Führer der Motorstatidarte 55. Standartenführer Nohr- b a ch. die Standarte ab. Der neue haupt­amtliche Führer der Motorstandarte. Stan­dartenführer Klaus, genieße vollstes Ver­trauen.

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Stuttgart, 7. März

Am Freitagabend um 19 Uhr wurde in der Caunstatter Straße auf der Höhe der Villastraße eine etwa 50 Jahre alte Frau von einem Personenwagen ungefährer und so heftig auf die Straße geschleudert, daß sie mit sehr schweren inneren und äußeren Verletzungen bewußtlos liegen blieb. Sie ist, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, kurz nach dem Un­fall gestorben. Der Kraftwagenführer fuhr, ohne sich um das Opfer seiner Raserei zu kümmern, weiter und ist unerkannt ent- kommen.

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Tübingen, 7. März

DasKaffee Jacques" in Herrcnberg war bei der dortigen Bevölkerung allgemein be­kannt. Allerdings nicht wegen guter Kuchen und feiner Getränke.- Zu Beginn dieses Jahres gelang es Herrenberger Landjäger-

beamten, das schmutzige Nest auszuhellen. Besitzer desKaffee Jacques" war der jetzt. 63 Jahre alte ledige Schneider Jakob E i p- Per von Herrenberg. An jungen Menscheir scheint er schon seit Jahren eine besondere- Freude gehabt zu haben. So hat er des öfte­reren seine jungen Freunde eingeladen, dic- bej ihm Karten spielten und zechten. Selbst die Schuljugend verkehrte bei ihm. Zu acht jungen Leuten, die heute im Alter von 24 bis 35 Jahren stehen, hatte er intime Beziehungen. Die Beziehungen zwischen Kip­per und den Verführten begannen meistens bei der Bestellung eines Anzugs. Dabei setzte Eipper seinen Freunden stets Wein vor und verging sich dann an ihnen. Neben Eipper und seinen acht Genossen war noch der ver­heiratete 49 Jahre alte Karl Nöh m. eben­falls von Herrcnberg, angcklagt. Gegen sämtliche zehn Angeklagten wurde jetzt vor­dem Schöffengericht Tübingen verhandelt. Sie waren restlos geständig. Das Urteil lautete für Jakob Eipper auf 2 Jahre Ge­fängnis. Die Angeklagten Rapp und Hauber erhielten je 3 Monate Gefängnis, die An­geklagten Beerstecher, Reichert. Kehrer und Röhm je 2 Monate und 14 Tage und der Angeklagte Gfrörcr 8 Wochen Gefängnis.

Zwei Bauernhöfe innerhalb drei Tagen abgebrannt

. Sigm a ringen, 7. März.

Erst drei Tage ist es her, daß im Kreis Sigmaringen ein Bauernhof niederbranntc. Am Freitag Abend gegen 18 Uhr brach im Anwesen des Bauern Dilzcr, wiederum ein Grobfeuer aus. Ein starker Wind trieb die Flammen haushoch empor. Schon nach einer Stunde war der stattliche Erbhof das An­wesen bestand aus zusammengebautem Wohnhaus, Wirtschaftsgebäude und Scheuer gänzlich eingeäschert. Mit größter Mühe nur gelang es der Feuerwehr» das Vieh in Sicherheit zu bringen.

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