Am Anfang waren S4 Lote...
^ 84 Tote stehen am Anfang der Geschichte der tschechoslowakischen Republik. 54 deutsch« Männer, «krauen und Kinder. 54 deutsche Arbeiter und Bauern. Handwrrker »nd Beamte. Vierundfünfzia Deutsche...
Im Namen des Selbstbestimmungsrcchtes der Völker hatten die Tschechen am 28. Oktober 1918 ihren neuen Staat ausgerufen. Hatten ihre Regimenter heimgerufen von den Fronten und die Kriegsgefanpenen-Legionen. die auf Seite der Franzosen. Italiener. Ser- oen standen, ins Land geholt. Hatten die tatsächliche Macht in der Hand. Befehlen die alte deutsche Kaiserpfalz Eger, die Stätten deutschen Industriefleißes Reichenberg und Gablonz, besetzten alles deutsche Land in Böhmen. Mähren und Schlesien. Denn für hie Deutschen durste es kein Selbstbestimmungsrecht geben. Vergebens wehrte sich das Sudetendeutschtum. Es hatte keine Massen; die wurden beschlagnahmt, als sie noch unter dem Doppeladler der Habsburgermonarchie verwahrt waren; es hatte keine Männer; die lagen in Soldatenqräbern in Galizien und in den Karpathen, in den Bergen Tirols und unter den Steinen des Karsts. oder in den Kriegsgefangenenlagern Siziliens und Sibiriens. Nur eines hatte das Sudentendeutschtum: den entschlossenen Willen, deutsch zu bleiben.
Feierlich hatte es sich zum neuen deutschösterreichischen Staate bekannt; als dessen Nationalversammlung gewählt wurde, unter, sagten die Tschechen die Wahl. Und als am 4. März 1919 die Nationalversammlung in Wien zusammcntrat. da dursten auch die Vertreter des Sudetenlandes nicht nach Wien fahren. „Selbstbestimmungs- recht? LachhaftI WtrTschechen haben die Macht und die deutschen Hunde haben zu kuschen!" Zur Mittagsstunde des 4. März 1919 ruhten im ganzen Sudetenland Maschinen und Hämmer. Sensen und Pflüge und Spinnräder und Mebstühle. Arbeiter zogen aus den Fabriken, die Handwerker aus ihren Werkstätten, die Bauern von ihren Einödhöfen. die Frauen vom Herd und die Kinder aus den Schulen: S t u m m u n d w a f f e n - los sammelten sie sich auf den Marktvlätzen und bekannten: Wir sind deutsch und wir bleiben deutsch! Gegen Unser gutes Recht zwingt man uns in einen fremden Staat! Man vergewaltigt uns. weil wir Deutsche sind — aber wir bleiben deutsch!
Da — ein tschechischer Kommandorus: In Komotau. in Kaaden und zahllosen anderen Orten knattern die Maschinengewehre los. mitten in dicht geballte, von Entsetzen über so viel Unmenschlichkeit gepackte friedliche Menschenmassen hinein: Der Glaube an das Selbstbestimmungsrecht, an die von den damals mächtigsten Staatsmännern der Erde versprochene Gerechtigkeit einer neuen Zeit bricht im Pfeifen der Kugeln endgültig zusammen. Was blieb, ist das unendliche Leid, die unsagbare Not von dreiundeinhalb Millionen deutschen Volksgenossen im Sudetenland. sind die Grabhügel von 54 deutschen Männern. Frauen und Kindern, die sterben mußten, weil sie deutsch waren.
Wie eine freche Verhöhnung dieses deutschen Opfertodes und dieser deutschen Not klingt der Leitaufsatz der Londoner „Times" von gestern, in dem erklärt wird, daß man nicht emsehen könnte, welche weiteren Rechte den Sudeten- deutschcn innerhalb der Greinen der tsckecko-
slowakischen Verfassung praktisch noch gewährt werden könnten. Die deutsch sprechenden Gebiete seien jetzt ja voll an der wirtschaftlichen Belebung und an der Abnahme der Arbeitslosigkeit in der Tschechoslowakei beteiligt. Der Aufsatzschreiber weiß nichts davon, daß die Last der Arbeitslosigkeit in der Tschechoslowakei von den Sudetendeutschen fast allein getragen wird, daß in deutschen Städten bei Neueinstellungen — wie jüngst in der Tabakfabrik im rein deutschen Kaaden 10 Tschechen und 2 Slowaken, aber nicht ein einziger Deutscher berücksichtigt wurde, er weiß nichts, daß alltäglich Arbeitslose, die sich aus verlassenen Kohlengruben heimlich Heizmaterial holen, ihr Leben oder ihre Freiheit riskieren, er weiß nichts von den menschenunwürdigen Wohnungen deutscher Arbeiter im Sndetenland, die mit ihren vielköpfigen Familien in feuchten Ställen und verfallenen Baracken Hausen müssen, er weiß nichts davon, daß z. B. der deutsche Böhmerwaldort Althütten von seinen 402 Einwohnern nur 10 zählt, die über ein geringes Arbeitseinkommen verfügen, während die änderen hungern. Er weiß nichts, daß deutsche Schulkinder oft stundenlang bei jedem Wetter an drei, vier prachtvollen tsckiecksisckien
Schulpalästen vorbei müssen, um zu einer deutschen Schule gelangen zu können.
Wir aber wissen es. Und werden es nie vergessen. Am Anfang der tschechoslowakischen Republik stehen 54 tote Deutsche. Ihnen sind Zehntausend« gefolgt, verzweifelte Männer, denen die fremden Machthaber Arbeit und Brot genommen hatten, verzweifelte Mütter, die aus ihrem Kummer nur mehr den Ausweg des Freitodes sahen, wenn sie der Tod nicht früher holte, und verhungerte Kinder. Aus ihrem Sterben aber wuchs den Volksgenossen im Sndetenland die unendliche Kraft der Treue, die sie ansharren ließ bis heute und sie immer wieder ibre Stimme erheben heißt: Wir wollen Frieden, wir wollen Arbeit, wir wollen Sicherung unseresVolks- tums und unseres Volkstumstau m e s ! Wir wollen deutsch bleiben!
An dem Tage, da die Prager Machthaber diesem Ruse Gehör schenken, an dem sie den deutschen Volksgenossen ihr Lebensrecht wiedergeben. an diesem Tage wird erst die Er- inn°rung an den 4. März 1919 t-llie 54 Toten die Bitterkeit verlieren! >1. bl.
Das Handwerk im Bierjahresplan
Die Heimat ist die eigentliche Quelle handwerklicher Betätigung
Stuttgart, 3. März.
Kürzlich versammelten sich der Vorstand und die Kreishandwerksmeister aus dem Bezirk der Handwerkskammer Stuttgart unter dem Vorsitz von Handwerkskammerpräsident Dem- pel, um zu einer Reihe wichtiger Fragen des Handwerks Stellung zu nehmen.
Eingehend wurden die Maßnahmen hinsichtlich des Arbeitseinsatzes auf Grund desBier - jahresplans geprüft. Diese dürfen sich im Handwerk nicht nur auf die Berufe des Bau- und Metallgewcrbes beschränken, sondern sie müssen sich auf alle Handwerkszweige erstrecken da durch die Regelung des Arbeitseinsatzes ganz allgemein eine planmäßige Berufslenkung nach volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten eingeleitet werden soll. Um dies zu erreichen, wurden vorerst die wenig beschäftigten und lebens- unfähigen „Einmannbetriebe" auf- gefordert, unter Wahrung aller Rechte ihre Selbständigkeit aufzugeben und sich als Facharbeiter für den Vierjahresplan zur Verfügung zu stellen. Hierbei muß jedoch eine sorgfältige Auswahl getroffen werden, denn es können darunter nicht schlechthin alle Einmannbetriebe fallen, weil es bekanntlich viele Alleinbetriebe >m Handwerk gibt, die technisch wie auch wirtschaftlick ganz Hervorragendes leisten und deren Eingehen ein unersetzlicher Verlust für das Handwerk sein würde.
Auf die kulturelle Bedeutung des Handwerks und seine Verbundenheit mit der Heimat wies Handwerkskammer-Syndikus Metzger hin, indem er auf die Notwendigkeit der Bestel - lung von Kulturwarten in allen Innungen aufmerksam machte und die bereits eingeleiteten Maßnahmen darlegte. Angesichts der Tatsache, daß die Heimat die eigentliche Quelle handwerklicher Betätigung ist, in welcher das Handwerk und die Kraft des Handwerks wurzelt, müsse die Förderung des Heimatgepankens für das Handwerk etwas Selbstverständliches sein. Es sei vor allem Aufgabe der Kreishandwerksmeister, in Verbindung mit den bestellten Kulturwarten die Verbundenheit des Handwerks mit Heimat und Landschaft und damit auch die bäuerliche Kultur zu fördern.
Einen breiten Raum nahm die Erörterung
o.-r orsyer gemachten Erfahrungen bei der Durchführung des Vierjabresplanes ein. wobei auf dem Gebiet der NohstoffUmstellung. der Verwendung neuer Rohstoffe. der Mitwirkung bei Abstellung des Facharbeitermangels im Zusammenhang mit der Einstellung von Lehrlingen. der Materialbeschaffung und dem Materialverbrauch aus der Reihe der Kreishandwerksmeister recht beachtliche und wertvolle Vorschläge gemacht wurden.
Unter Hinweis auf die Bedeutung der Früh jahrs messe in Leipzig, an der sich auch das Handwerk, namentlich das schöpferisch tätige Handwerk, erfreulicherweise immer stärker beteiligt, wurde hervor- gehobcn. daß sich jeder Meister die Förderung schöpferischer Tätigkeit und weiterer Leistungssteigerung angelegen sein lassen muß. Das Handwerk müsse immer mehr in Haltung und Gesinnung zeigen, daß es seine Tätigkeit volkskulturell steht.
Die von der Handwerkskammer Stuttgart zu Anfang dieses Jahres durchgesührte be- zirkliche Schulung der Ober m ei. !ter und Innungswarte, bei welcher namhafte Vertreter von Partei. Staat und Wirtschaft mitgewirkt haben, wurde allerseits dankbar anerkannt und der Wunsch zum Ausdruck gebracht, daß diese wertvolle AuS- nnd Weitcrbildungsarbeit für die leitenden Personen der handwerklichen Organisationen lvcitergeführt werden wolle.
„viWMMMW" ln Rumänien
Alle rumänischen Hochschule« geschlossen Bukarest, 3. März.
Zur Verteidigung der rumänischen „Demo- kratie" gegen die immer stärker werdende judengegnerische nationale Bewegung hat die rumänische Negierung die Schließung aller Studentenheime und aller Hochschulen bis zum Inkrafttreten des neuen Hochschulgesetzes beschlossen. Alle Studenten werden unter Behördenanfficht in ihre Heimatorte zurückqeführt, mit den Prüfungen mehr als zwei Jahre rückständige Studenten exmatrikuliert.
Gerechtigkeit oder Formalismus?
Das Echo de, Ribbentrop-Rede in Englan X London, 3. März.
Während sich auch die Londoner „Times in ihrer Stellungnahme zur Nibbenlrop Rede in Leipzig auf den sattsam bekannte! Formalismus zurückzicht. daß die Kolonial frage nur im großen internationalen Nah men behandelt werden könnte, erklärt de bekannte englische Historiker Dr. Tawlor in einer Zistchrill an den „Daily Telegraph". „Wenn wir großzügia gegenüber dem Deut, schen Reich in der Koloniallrage handeln dann machen wir es zu unserem Freund und Mitarbeiter auf allen anderen Gebieten zur Fördcruna der internationalen Verständigung und des Friedens. Wir würden dann! auch die Versprechungen erfüllen, die wir dem Deutschen Reiche während des Krieges gaben und durch die Annahme der Willon- scheu Friedensbedingungen im Oktober 1918 wiederholten. Die britisch? Neaiernng sieht sich einem der ernstesten Probleme in der englischen G'schicbte gegenüber! Diese Gelegenheit. einen Akt der Gerechtigkeit zu setzen und das einzige Hindernis einer vollen Verständigung mit dem Deutschen Reich zu beseitigen, vorübergeben zu lassen, wäre ein Fehler der schreck» liche Folgen haben könnte."
KoiitifcheSükSKSKMchLes
Krankenkassen-Mehrleistungcn für Kinderreiche
Nach einem Erlaß de? NeichsarbeiGniiilisters sollen nunmehr die Krankenkassen bei allen Mehr- leistungen die kinderreichen Versicherten in stärkerem Umfange berücksichtigen als die linder. armen oder kinderlosen Dersicherlen. Insbesondere sollen die Krankenkassen in ihren Satzungen eine Abstufung der Mehrleistungen der FamilicnhiUe nach der Kinderzahl vorschreiben lind bei der Begrenzung der Familienhille sär Kinder von kinderreichen Versicherten eine höhere Alters- grenze festlegen.
Spanische Nationalhymne — komponiert vom Alten Fritz
Die frühere spanische Nationalhymne ist von General Franco wieder zur amtlichen Hymne de» nationalen Spaniens erklärt worden. Tie Weise ist von Friedrich dem Großen während des Krte- ges komponiert und eigenhändig nirdergeschrieben und dem spanischen Gesandte» geschenkt worden. 1869 wurde dieser Marsch bei einem spanischen Preisausschreiben für die beste zur Nationalhymne geeignete Melodie von Marschall Serrano e,»gereicht lind preisgekrönt. > .-ll
lieber zehn Millionen Arbeitslose in USA,
Im Januar ist die Zahl der Erwerbslosen >n den Vereinigten Staaten um rund l Million aus den Höchststand von 10 011000 gestiegen.
König Faruk l. ron Aegypten in Marseille ^
König Faruk I. von Aegypten hak w Beglek- tung der königlichen Familie eine längere Europareste angetreten und ist aus der Fahrt nach St. Moritz in de< Schweiz tn Marseille einge- trosfen. ' chst ijm-»ä > .t s! e- -
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Indes war der Wind stärker geworden. Staubwolken stiegen aus. Tie Gäste die schon gezahlt hatten brachen hastig aus. Es mußte leden Augenblick zu regnen anfangcn. Die Kellner kassierten in Eile und brachten die Tischtücher, die Stehlampen und das Geschirr in Sicherheit. Sie kippten die Tikche und stellten die Stühle schräg.
„Wir müssen gehen." sagte Erika. .eS wird alles abgeräumt.'
Ter Kellner brachte die Rechnung Hanne zahlte. Erika stand aut.
„Wir kommen nicht mehr zum Bahnhof." sagte Hanne, wir müssen warten."
Im gleichen Augenblick brach der Regen mit großer Helligkeit los. Alles sprang von den Tischen aus und flüchtete. Hanne nahm Erikas Hand und liel mit ihr in datz Wirt» fchastsgebäude. Im Nu waren die Terrassen menschenleer.
Hanne »nd Erika standen in einer Ecke des Korridors, in dem die Stimmen der vielen Menschen lärmend widerhallten.
Hanne legle einen Arm um Erikas Taille und zog sie an sich. Sie lehn:? ihren Kop' leicht gegen seine Lchulter. Sie blickten durch die geöffnete Tür hinaus aus den gepflasterten Weg, aus dem die Negentropsen einen tollen Tanz vollkührlen...
Am nächsten Morgen rasierte sich Hanne band einen stellen Kragen um »nd nilir nach Moabit. Die Gerichtsverhandlung war sür
ll Uhr festgesetzt, er fuhr aber schon um 9 Uhr los.
Rudi hatte bereits in aller Frühe — noch als sie beide in den Betten lagen— gute Ratschläge durch das Zimmer geschrien und er überlegte lange wie eh zu machen iei. daß er milkommen könne. Er dachte. Hanne würde ohne ihn Dummheiten machen was ihn bekümmerte. aber er konnte leider nicht mit- kommen, es mnßle jemand in der Werkstatt bleiben.
Allo ging Hanne allein, er war nnbesorgi im Gekühl seiner Unschuld und nicht einmal sonderlich interessiert am Verlaus dieser Angelegenheit. Rudi begleitete ihn bis zum Autobus, und als Hanne abgefahren war. ging er langsam und mit gelenktem Kops nach Hanse.
Seine Gedanken begleiteten Hanne.
Er überdachte zum soundsovielten Male die Möglichkeiten des Prozesses in den Hanne verwickelt war. Er versuchte, sich die Konsequenzen klar zu machen im Falle eines ungünstigen Verlaufs: er suhlte einen starken Widerwillen gegen Herr» Silvestre. den er nur aus Erzählungen Hannes kannte und den er verantwortlich machte ll"ir den entstandenen Schaden. Mit der Zeit wichen seine Gedanken von dem Prozeß ab und kreisten um Hanne.
Rudi fühlte ein deutliches Unbehagen.
Er war mit einemmal inmitten all dieser quälenden Gedanken, die ihn seit zwei Tagen nicht verließen.
Er war von Natur ein Grübler. Aber er war kein Träumer, er liebte die Realität und Pflegte sich mit den Dingen nach ihrem Tatbestand auseinanderzuiehen. Er war keiner jener Menschen, die sich im Brennpunkt allen Geschehens sehen er dachte wenig an sich selbst. Die Welt erschien ihm beachtenswerter als sein« eigene Person, darum
war er ausgeglichen überlegen und klug. Er dachte, weil er denken mußte. Er hielt die Gefühle auk Abstand und wurde nie von ihnen überrumpelt. Es gab nur ein Gefühl, das Gewalt über ihn halte das war Freund- schall. und weil er ein verschlossener Mensch war. llüh verwaist »nd im Grunde einsam darum war dieses Gefühl der Kameradschall stark und unwandelbar in ihm. Es war die einzige verwundbare Stelle einer unangreifbaren Konstruktion ans Bernunst und Neali- lüt. Und dies? einzige Stelle war nun wund getrosten.
Er zwana sich, vernünftig zu kein.
Er versuchte diplomatische Schach'üge und sagte sich, daß eine Lüge in der Not dem ehrlichen Wort vorzuziehen sei wenn sie Un- heil abznwenden vermag. Er legte sich Richtlinien zurecht, errechnet? keine Stellungnahme in jedem einzelnen Punkt gegenüber Hanne und Erika.
Er suhlte sich elend und versank in Zwei- kel. Es wurde ihm mit erschreckender Deutlichkeit klar, daß Vernunft ihm nicht zu Helten vermochte. Er wollte frei atmen, wenn er Hanne ins Gesicht sah . . .
Aber er konnte zu keinem Schluß kommen, obwohl es geaen seine Natur war. die Tinge linsten zu lassen.
Er erschrak käst und ssihlte sich wie ertappt, als plötzlich das vertraute Geklapper von Erikas Schuhabsätzcn herankam. Er hörte, wie sie immer näher kam. er stand über den Motor des Lieferwagens gebeugt und blickte nicht ank.
Nun stand sie vor ihm. „Tag. Rudi."
Er hob langsam den Kopf. „Tag", sagte er mürrisch. Es gelang ihm jederzeit, kalt und gleichgültig zu erscheinen. Aber er fühlte wie seine Pulke schlnarn.
«Hamle nicht hier?" fragte sie munter. 1
.Hat Termin heure." Rudi blickte sie mehr an. Er kah an ihr vorbei auk tue §traße hinaus. Dann beugte er sich wieder über den Motor.
..Wann kommt er denn?" Sie stellte diel? Frage nur um etwas zu lagen.
Rudi volllührte mit dem Werkzeug einiges Geräusch. Weiß ich nicht" tagte er undeul- lieh.
Seme Gleichgültigkeit war absichtlich ver- letzend. Erika küblte eS. Aber sie war m oberflächlich. »m auch nur einen Augenblick lang z» überlegen: Was hast du denn?" fragte sie. warum bist d» G häßlich zu mir?" Sie wußte eS wirklich nicht.
Sie sagte du das wunderte ihn. Er war innerlich schon >o weit von ihr entkernt und seine Empfindungen 'gr 6?. die niemals anders als oberflächlich gewesen waren bat- ten sich schon to lehr geaen sie gerichtet daß etz ihm fremd erschien wenn sie du kagie.
Er tchwieg.
„Hab? ,ch dir vielleicht etwas getan?" kragte Erika, .du warst schon gestern ko ekelhall." In ihrer Stimme lag ein Borwurf. Aber mehr nicht. Rudi konnte sie nicht be- grestcn. Er wülstchte. sie ging tort. Aber sie ging nicht. Sic kam näher.
Sie trat dicht a» ihn heran legte die Hand auk feinen A-.i und hielt ihn lest.
Er sah. daß er nicht niiSweick'en konnte. Er richtete sich aus. zog seinen Arm zurück, »m ihre Berührung zu vermeiden, uns blickte sie zum erstenmal an.
Er war eine Sekunde lang beirrt von dem Reiz ihres b wegten. ausdrucksvollen Gesichts und alle seine Erwägungen drohten mit einmal m »errinnen und ins Nichts zu zerstießen. Aber er saßie ' n
lisvrttctzuttg folgt.)