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Nationalsozialistische Tageszeitung
Alleiniges Amtsblatt
ÄüwerLayblait
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Amtliche Zeitung der N. 5. v. 6. p.
für alle Staöt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Eaiiv
Nr. 41
Calw, Freitag» IS. Februar 1857
4. (111.) Jahrgang
Gauleiter Murr an die schwäbischen Bauern
1VV0S Bauern und Bäuerinnen zur Bauernkundgebung in Stuttgart
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- Stuttgart, 18. Februar.
Mit der großen Bauernkundgebung in der Stadthalle am Tonnerstagmittag erreichte der 2. württembergische Landesbauerntag seinen Höhe, und Schluß- Punkt. Tie mit den Symbolen des neuen Reiches festlich ausgeschmückte StadthaUe stillte sich in der 12. Stunde mit über 10 000 Bauern und Bäuerinnen aus allen Kreisen des Gaues Württemberg, um hier aus dem Munde ihrer Führer den Marschbefehl für die Arbeit der nächsten Zeit entgegenzunehmen. Ueberaus zahlreich waren die Vertreter von Partei. Staat und Wehrmacht erschienen mit Neichsstatthalter und Gauleiter Wilhelm Murr an der Spitze, um ihre Verbundenheit mit dem schwäbischen Landvolk zu bekunden.
Nach dem feierlichen Einmarsch der Fahnen und eines Ehrensturmes der SS.-Stan- barte ..Deutschland" und dem von der HI. gesungenen Lied „Nur der Freiheit gehört unser Leben" eröffnet? der Sprecher des Landesbauernrats Pg. Vinzenz Stehle die Kundgebung, um sogleich Reichsstatthalter und Gauleiter Murr das Wort zu erteilen.
„Für absoluie Gewiffensfreiheil"
In seiner richtungsweisenden, iminer wieder von großem Beifall unterbrochenen Rede benützte er die Gelegenheit, um ihnen Dank und An- erkennung anszusprechen für alles das. was der schwäbische Bauernstand ui den letzten vier Jahren geleistet habe. Er warf dabei einen um- sasienden Rückblick aus die in den letzten Jahren erfolgten Negierungsmaßnahmen aus dem Gebiet der Ernährungssreiheit des deutschen Volkes und betonte, baß das deutsche Volk und insbesondere der deutsche Bauernstand hinsichtlich der Versorgung des deutschen Volkes mit Lebensmittel noch vieles nachzuholen habe was nicht nur in den Jahren der Systemzeir, son- dern auch bereits in der Vorkriegszeit versäumt worben sei Vor dem Krieg war die Erhaltung des deutschen Banernstandes eine Angelegenheit dieses Standes allein. Die Allgemeinheit hatte keinen Anteil daran man hatte noch nicht begriffen baß e,n Volk sich nicht abhängig machen lassen bars von den Launen anderer Völker, besonders nicht abhängig machen lassen darf in der Ernährungssrage, Der Krieg hat uns hier eine große und gralienhafte Lehre erteilt. Es mußte, endlich gebrochen werden mit der liberalen Auffassung baß es dem Volk gut gehen könne, wenn es dem einzelnen gut geht und wenn jeder ein- zelne seinen Ellenbogen zur Erreichung seines Zieles gebrauchen bars, wie er will. Seit wir an der Macht find, haben wir noch keinen Deut zurücknehmen müssen von dem. was wir während der Kampszeit aus unser Programm gesetzt haben. Wir haben immer wieder in die Hirne hinein- gehämmert' Jeder Stand hat daraus zu achten, daß der andere Stand zu existieren und zu leben hat Tie Sicherung des Arbeitsplatzes war zu- nächst die wichtigste Ausgabe Diesen Arbeitsplatz haben mir auch dem Bauern gesichert und eS steht fest, daß wir in Württemberg 50 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche durch bas Erbhosgesetz erhallen haben Wenn wir alles dies ansehen wollen wir nicht aushören dankbar zu sein, für bas. was dank der weit ausschauenden Genialität des Führers erreicht worden ist. Das deutsche Volk geht wieder klar und sicher den Weg, den ihm der Führer vorzcigt.
Ilebergehend ans die internationale politische Lage erklärte Neichsstatthalter und Gauleiter Murr, daß ein Blick in die Welt uns überzeuge, daß überall Unruhe herrsche. Deutschland aber mit ruhiger Sicherheit seinen Weg gehe. Es ist darum auch vollkommen falsch, von einem kommenden Kriege zu reden, da Deutschland in sei- »er Krast und Stärke ein machtvolles Bollwerk des Friedens ist. Sie. meine schwäbischen Vanern und Bäuerinnen, sollen draußen auf den Dörfern aus dieser Ueberzeugung heraus Mitwirken, iaß eine falsche, verderbliche Kriegspsychose ein Ende nimmt. Treten sie unverantwortlichen Schwätzern mit aller Schärfe^und aller Bestimmtheit entgegen!
Weiler behandelte der Gauleiter die kirchlichen Fragen und erklärte dazu: „Es i st u n 8 N a t i o- nalsozialisten Ernst Mit absoluter Toleranz. Es ist auch kein Fall in Württemberg bekannt, baß irgend einem Pfarrer verboten würde, in der Predigt seine Auffassung von Gott m voller Freiheit darzustellen. Wenn aber im
Gegensatz dazu von kirchlicher Seite immer wie- der von geistlichem Märtyrertum und Katakom- den gesprochen wird, so müssen wir erklären, Saß dies ein unverantwortliches, durch nichts be- gründetes Gerede ist. Wenn weiterhin der Bevölkerung als Märtyrertum ein Zprozentiger Gehaltsabzug der Geistlichkeit entgegengchalten wird, so müssen wir darauf Hinweisen, daß die finanzielle Lage der Kirche dennoch gesichert sein muß, sonst wäre es ihr nicht möglich, große Ländereien. Grund, Boden und Wald zu erwerben, wie es gerade im Lauf der letzten Monate geschehen ist. Ein Beweis für die freie Entwicklung der Kirche sind auch die vielen neuen Kirchen- bauten, die allenthalben im Lande entstehen. Angesichts solcher Tatsachen, stellt sich die Klage der Geistlichkeit über Märtyrertum als falsch und verantwortungslos heraus. Der National, sozialismus predigt nicht nur Tote- ranz,sondern er führt sieauch durch. Wenn wir allerdings für positives Christentum eintreten, so soll es keinesfalls heißen, daß darum wiederum eine neue Zeit der Hexcnprozesse anbrechen müsse.
Der Nationalsozialismus tritt überall für die Gewissensfreiheit ein. Er wird aber keine Freiheit dulden, di« der Existenz des Volkes schadet. Dies ist die einzige Grenze, die nationalsozialistische Toleranz findet.
Wir verwahren uns auch mit aller Schärfe dagegen, daß man dem Nationalsozialismus Gott- losigkeit rorwirst. Ich erkläre hier mit aller Klar- heit, daß es keinen Nationalsozialisten gibt, der den Allmächtigen zu leugnen vermöchte. Die gro
ßen Verdienste des 'Nationalsozialismus um Deutschland und damit um die christliche Kirche sind aucki von hohen und verantwortlichen kirchliche» Stellen des öfteren anerkannt worden. Sie sind heute schon Geschichte. *
Der Gauleiter zeigte sodann die große Gefahr aus. die dem Bauer» auch vom Judentume her droht. Zu seiner großen Freude müsse er feststellen, daß sich täglich überall neue Vereint- gungen und Gesellschaften dagegen wenden, das Vieh zu versichern, das vom Juden gekauft ist. Der Bauer soll sich über die Wahrheit des Satzes klar sein: „Wer vom Juden ißt. stirbt daran!" Auch der schwäbische Bauer muß nach dieser Er- kenntnis handeln, denn sonst verstößt er ge- gen seine eigenen vitalsten Lebensinteressen. Endlich forderte Gauleiter Murr die schwäbischen Bauern auf. sich wie in den letzten vier Jahren, so auch in den kommenden Jahren, mit demselben Erfolg für die Nahrungssreiheit des deutschen Volkes einzusetzen.
Zu einem tiesen künstlerischen Erlebnis wurde dann die von der HJ.-Spielschar und dem Landesorchester Gau Württemberg- Hohenzollern unter der Leitung von Werner Köttgen ausgeführte Bauernkantate „Das Jahr überm Pflug" (Dichtung von Hans Baumann, Musik von Spitta), wuchtig ausklingend in den Hymnus „Ter Herrgott gibt's Leben, wir geben das Brot, drum stehen wir Bauern am nächsten bei Gott".
Als zweiter Redner sprach sodann Hauptamts- leiter Dr. Kinkelin-Berlin. gebürtiger
Schwabe, über das Wesen der schwäbischen Volks- und B l >i t Z g e i» e i u s ch a f t, an die wir in Verganacnheit, Gegenwart und Zukunft' gebunden sind. Einen breiten Raum seiner Darlegungen nahmen die Ausführungen über den alt- oermanischen Sippenbesitz -Ovals und den von dem sozialistischen Gedanken des gemeinsamen NutziingsrechlS getragenen Gemeindebesitz (Allmende! ein. Diese Einrichtungen, die bereits in der indo-germanischen Zeit bestanden haben, sind bis auf den hentigen Tag lebendig geblieben.
Das Ziel der nächsten 4 Fahre
LandeSbaucrnsührcr Arnold stellte, nachdem er ebenfalls mit großer Genugtuung auf die Lc,- jiungen des. schwäbischen Bauerntums während der ersten ' vier Jahre nationalsozialistischer Bauernpolitik hingewiesen hatte, das Ziel für die, kommenden vier Jahre klar vvr Augen: Es gelte den eisernen Willen, die zähe Kraft und den unbändigen Glauben an den eingcschlagcnen Weg auch weiterhin cinzusetzen, wenn das gemeinsame Ziel erreicht werden solle. Auch der deutsche Bauer sei in der Verfailzcit i» den Strudel des Liberalismus und Materialismus hincingezogcn worden und habe sich dadurch weitgehend entnervt. Erst das Dritte Reich habe das Bauerntum wieder zur Freiheit geführt und durch seine Nckergesetze von der Zinsknechtschaft losgelöst. Die Geschichte habe gelehrt, daß ein Volk immer dann tapfer, treu und glücklich war, solange es ebensolche Bauern hatte. Die Frage des deutschen Bauerntums ist eine Lebensfrage für das gesamte deutsche Volk. Stadt und Land sind schicksalsverbunden und nur. wenn beide innig Zusammenarbeiten, brauchen wir für die deutsche Zukunft nichts zu fürchten.
Mit einem Treuegedenken an den Führer, den beiden Nationalliedern und dem Fahnen- ausmarsch schloß die gewaltige Großkundgebung des schwäbischen Landvolks und damit auch der 2. würteinbcrgische Landes-' bauerntaa.
Italiens Freundschaft stärker als viele glauben!
Der Besuch Dr. Leys und Exz. Tullio Eianettis in Württemberg
— Stuttgart, 18. Februar. des
Es ist eine hohe Anerkennung württember- gischen Schaffens und schwäbischer Leistung, daß der Neichsleiter Dr. Ley seine italienischen Gäste, den Präsidenten des faschistischen Jndustrie-Arbeiter-Verbandes Ex;. Tullio C i a n e t t i mit seiner Begleitung Dr. Suardi, Generaldirektor Dr. Eontu und Generalsekretär Nunzi gleich in den ersten Tagen ihrer Reise durch das neue Deutsche Reich nach Württemberg führte.
Bon der Bevölkerung herzlich begrüßt, konnten die Gäste Einblick nehmen in das Schaffen unseres Gaues und in die Leistungen der Deutschen Arbeitsfront in Württemberg, die sie mit ehrlicher Bewunderung sahen. Der Besuch im Hause der DAF. in Stuttgart gewährte den Gästen Einblick in die Organisation, an der sie vor allem das vorbildliche Unterstützungswesen der Deutschen Arbeitsfront interessierte. In der Wolfbuschsiedlung sahen kie die beispielgebende Aufbauarbeit
Dritten Reiches, während sie in den Maybach- und Dornier-Werkstättcn in Friedrichshasen die neuen Wege der Berufserziehung im nationalsozialistischen Deutschland kennen lernten.
Der Besuch hat mit dazu beigetragen, die engen Bande weltanschaulich gleicher Ausrichtung und herzlicher Freundschaft zwischen dem deutschen und dem italienischen Volke zu verstärken. Präsident Cianetti gab dem auch in seiner Dankesansprache an Gauleiter und Neichsstatthalter Murr Ausdruck. in der er seine Genugtuunq betonte, daß das Deutsche Reich und Italien sich in der gemeinsamen Front gegen den alles zerstörenden Bolschewismus zusammengefunden haben. Er weiß, erklärte er, daß es zwar einige Auslandszeitungen gibt» die die deutsch-italienische Freundschaft mit hämischen Bemerkungen betrachten, aber dies ausländischen Zettungen sollen sich nicht täuschen: Die deutsch-italienische
Oie neuester» IVlelckunZei» aus aller ^Velt
Ueber die „Umtauschaktion Futtergetreide — Roggen" sprach gestern im Dentschlanb- sender der Staatssekretär im Reichsernährungsministerium Backe z« den deutschen Bauer«. Staatssekretär Backe stellte im Zusammenhang mit der Sicherung der Ernäh- rnngsfreiheit des deutschen Volkes die Forderung: Das ganze Volk erwartet, daß sich kein dentscher Bauer und Landwirt, der noch Eintauschroggen hat, von der Umtanschaktion ansschließt.
Dr. Ley traf gestern abend mit seinen ital. Gäste« von Friedrichshasen kommend ans dem Flugplatz Tempelhos ein. Die Gäste Dr. Leys werden zwei Tage in Berlin bleiben» bann nach Hamburg nnd München reise«, «m von hier die Heimreise anzntretcn.
In Warschau wird der Kommandant der Legionärverbände, Oberst Adam Coc, am Sonntag nachm, über den polnische» Rundfunk eine Erklärung abgebe», die die Grundlage zur Zusammenfassung aller schöpferische« Kräfte des polnischen Volkes im Sinne der Lösungen des Marschalls Rndz-Smigly bilde« soll. Geplant ist die Schaffung eines neuen politische« Lagers, das alle ansbanwillige«
Kreise um die Regierung schart «nd sie in einer festen Organisation zusammensaßt.
Die Sowjets veranstalten etwa Mitte März im sog. weißrnssischen Abschnitt, also an der polnischen Grenze, große Frühjahrsmanöver, die in Polen berechtigte Beunruhigung Hervorrufen. Die Manöver sollen zehn Tage dauern. Die Lnstgeschwader der Noten Armee werden mit 1800 Jagd- «. Bombenflugzeugen der verschiedensten Größe« und Typen einge- etzt. Diese Manöver werden von de» Sowjets mit dem Hinweis aus die zu derselben Zeit in Ostpreußen geplanten Manöver des Reichsheeres begründet.
Die Entschließung, durch die der englische« Regierung Vollmachten zur Auflegung von Rüstnngsanleihen in Höhe von 400 Millionen Pfund (etwa 5 Milliarden RM.j erteilt werden, wurde gestern vom Unterhaus mit 820 gegen 148 Stimmen angenommen.
Die nationale Luftwaffe führte am Donnerstag vormittag ein langes Bombardement der bolschewistische« Stellungen «m Madrid durch. Bei Lustkämpfen vor Madrid konnten di« nationale« Flieger sechs bolschewistische Jag-slngzenge znm Absturz bringe«.
Freundschaft ist viel stärker, als^ mancher glaubt!
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Punkt 10 Uhr vormittags landete das Flugzeug, das den Neichsleiter der Teut- scheu Arbeitsfront. Tr. Ley. mit seinen ita- lienischen Gästen aus der Stadt der Reichsparteitage brachte, auf dem auch mit ita- lienischen Fahnen geschmückten Flugplatz in Böblingen wo zahlreiche Vertreter von Partei und Staat mit Reichsstatthalter und Gauleiter Murr an der Spitze zum Empfang erschienen und die Ehrenabordnungen der Wachstandarle „Feldherrnhalle", der Werkscharen. Politischen Leiter und anderer Gliederungen angetreten waren. Auch vor dem Hause der Deutschen Arbeitsfront wa- ren Ehrenformationen angetreten, deren Front Präsident Cianetti mit Tr. Ley und Gauleiter Murr unter herzlichen Kundgebungen einer großen Menschenmenge abschritt ehe sie mit Gauobmann Schulz den Rundgang durch das Haus antratcn. Nachdem sich die italienischen Gäste in den einzelnen Abteilungen eingehend für die hier geleistete gewaltige Arbeit interessiert hatten, erklärte Neichsorganisationsleiter Tr. Ley vom Dache des Hauses den Gästen Stuttgart. wobei sich der Neichsorganisationsleiter als hervorragender Kenner dieser Stadt erwies.
In der Wolfbuschsiedlung
Nach einem Besuch im Eauhaus der NSG. „Kraft durch Freude", wo Tr. Ley sei- neu Gästen eingehend die Entwicklung dieser vorbildlichen Organisation erläuterte, besuchten die Gäste die Siedln.>z Wolfbusch II in Weil im Dorf, wo Oberbürgermeister Tr. Strölin den Güsten den Gruß der Stadt entbot. Tie Bewohner, allen voran die Jugend dieser Siedlung, die die Gäste stark beeindruckte, begrüßte Tr. Ley und die Italiener Imit stürmischer Herzlichkeit. Sprechchöre baten Tr. Ley: „Lieber, guter Dr. Ley. gib uns heute mittag frei!" Tie Erfüllung dieses Wunsches gab den Anstoß zu einem Sturm auf Tr. Ley und Präsident Cianetti. die den zahlreichen Wün- scheu nach Autogrammen kaum Nachkommen konnten.
Nach einer kurzen Mittagsrast in Stuttgart, während der Reichsstatthalter und