SekwarzwaldWackt

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Nationalsozialistische Tageszeitung

Alleiniges Amtsblatt

Rr. S8

Halwerlayblaü

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SrsiillungSort sür beide Teil« llalw.

Amtliche Zeitung äer N. §. v. A. P.

für alle Staöt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Laliv

Calw, Dienstag, 16. Februar 1937 4. (111.) Jahrgang

Vefriedungswerk des Führers sür die evang. Kirche

Einberufung einer verfassunggebenden Generalsynode Ein Beitrag zum inneren Friede«

DlisKlrchkiwMW selWestiimen!

Berchtesgaden. 15. Februar.

Der Reichsminister für die kirchlichen An­gelegenheiten. Kerrl, hielt am Montag dem Führer Bortrag über die kirchlich­politische Lage. Ter Führer gab im Anschluß an den Vortrag folgenden Erlaß heraus:

Erlaß des Führers und Reichskanzlers

über die Einberufung einer verfassung­gebenden Generalshnodc der Deutschen evangelischen Kirche.

Nachdem es dem Reichskirchenausschuß nicht gelungen ist. eine Einigung der kirch­lichen Gruppen der Deutschen evangelischen Kirche herbeizuführen, soll nunmehr die Kirche in doller Freiheit nach eigener Be­stimmung des Kirchenvolkes sich selbst die neue Verfassung und damit eine neue Ord­nung geben. Ach ermächtige daher den Neichsminister für die kirchlichen Angelegen­heiten. zu diesem Zweck die Wahl einer Generalshnode vorzubereiten und die dazu erforderlichen Maßnahmen zu treffen.

Berchtesgaden. 15. Februar 1937.

Der Führer und Reichskanzler aez. Adolf Sitler.

Als im Jahre 1933 nach öcr Machtergrei­fung der Nationalsozialismus das deutsche Volk einte, die Parteien zerschlug und die Länder unter die absolute Führung des Rei­ches brachte, Sa ergab sich von selbst die Frage, was aus der in zahllose kleine Landeskirchen zersplitterten evangelischen Kirche in Deutsch­land werden solle. Denn es lag auf der Hand, daß der Einigung des Volkes und der Auf­hebung der Länöcrhoheit auch eine gewisse Zusammenfassung der Landeskirchen hätte folgen müssen, um den alten Traum von der deutschen Einheit vollkommen zu erfüllen.

Schon damals war der nationalsozialistische Staat sich klar darüber, daß ein Eingriff in das Bekenntnis der Kirche niemals in Frage kommen könne und der Nationalsozialismus lediglich den kirchlichen Frieden und die kirch­liche Einigkeit in Deutschland wolle. So wurde, um der Kirche eine Spitze zu geben, unter deren Schutz sich vielleicht allmählich die Einigung der Landeskirchen hätte vollziehen können, ein Reichsbischof bestimmt. Die Ein­setzung des Reichsbischofs «nb die Schaffung einer Spitze der Deutschen evangelischen Kirche ans den Kräften der Kirche heraus führte jedoch nicht zu dem gewünschten Ziel.

Um den Weg für eine Einigung frcizuhal- tcn, enthielt sich schließlich der Neichsbischof aller seiner Funktionen Die Leitung der Kirche übernahm ein aus ergrauten Kirchen­führern bestehender Neichskir che n aus- schuß, dessen Mitglieder den verschiedenen Kirchenrichtungcn nahe stehen. Entsprechend dem Ncichskirchenausschuß übernahmen in den vielen Landeskirchen' Landcskirchenausschüsse

0a8 Ueue8le m Kirrte

Oie letzten Lreixnisge sus »Iler ^eit

Der erste Tag des zurzeit i« Berlin tagen­de» Kongresses der Permanenten Internatio­nalen Frontkämpfer-Kommission fand am Montag abend seinen Abschluß mit einem Zapfenstreich z« Ehre« der ausländischen Kriegsteilnehmer. Der Neichskriegerbnnb Kysfhänser gab am gleichen Abend einen Empfang im Hotel Kaiserhos.

Ministerpräsident Generaloberst Göring ver­ließ Montag abend mit dem fahrplanmäßigen Zuge Berlin, «m sich, -er Einladung des pol­nischen Staatspräsidenten Moscicki Folge lei­nend. znx Gtaatsjagd «ach Bialowieza z« begeben.

Im englischen Außeuamt fanden am Sams- »ag zwischen den deutsche« «nd britische« Ver­tretern Flottenbesprechnnge« über die Her­beiführung eines zweiseitigen Abkommens dwrcks Begrenzung der Flottenrüstnngen nach

Sie geistliche Leitung. Die heißen Bemühun­gen des Reichskirchenausschusses um eine Einigung innerhalb der evangelischen Kirche blieben erfolglos, weil die einzelnen Fronten sich inzwischen immer mehr verhärtet hatten und heute niemand mehr weiß, in wel­chem Matze das Kirchenvolk selbst sich zu den Bestrebungen der einzelnen Richtungen posi­tiv oder negativ verhält.

Es gehört nun zu den Grundsätzen des nationalsozialistischen Staates, daß bas Gesetz jedes Handelns öcr Wille des Volkes ist. Die­ser Grundsatz muß naturgemäß auch in einer so modernen Demokratie, wie sie das neue Deutschland darstcllt, auf das Kirchenvolk An­wendung finden. Genau so, wie das deutsche Volk gegenüber dem Staate in jedem Jahr Gelegenheit zu einer Willenskundgebung er­halten hat, bekommt nun auch das Kirchenvolk Gelegenheit, durch die Ansetznng der Wahl einer verfassunggebende« Generalsyuode sei­nem Wille« Ansdruck z« geben «nd selbst die Männer seines Vertrauens z» bestimmen, die nnn ans dem Boden -er Kirche dieser eine

London, 15. Februar

Sundah Chronicle" veröffentlicht einen Aufsatz ihres Mitarbeiters Beverley R i - chols über die deutsche Kolonialforderung: Die Frage der deutschen Kolonien sei die Wichtigste aller internationalen Fragen und von überragender Bedeutung für den Welt­frieden.Wie kommt es," so fragt Richols, daß jedes andere Land in der Welt mit Ausnahme Deutschlands Kolonien besitzen darf? Wie kommt es. daß Holland ein gro­ßes Kolonialreich hat, aber nickt Deutsch­land? Warum darf Polen und die Tschecho­slowakei über nationale Minderheiten herr­schen, nicht aber Deutschland? Wie lange Wird die große deutsche Ration noch aus uns hören, wenn wir ihr sagen, daß sie nicht geeignet ist, dieselben Rechte zu haben, wie wir sie den Holländern und Portugiesen ohne weiteres zugestehen? Wir haben das deutsche Kolonialreich gestoh­len. So hart das Wort klingen mag, es entspricht den Tatsachen. Die deutsche Kolo­nialverwaltung vor dem Kriege rief größte Bewunderung von Männern wie Theodor Roosevclt und Cecil Rhodes hervor!"

Nichols erinnert dann diejenigen Eng­länder. die behaupten, daß Deutschland seine Kolonien aus normalem Wege im Kriege verloren habe, daran, daß Deutschland sich nur aus Grund der 14 Punkte von Präsident Wilson in die Friedensverhandlungen ein- gelassen hat. Diese Punkte, die n. a. eine un-

dem Muster des Vertrages von 1936 statt. Im Verlaufe der Besprechungen stellte sich her­aus, daß in dieser Frage keine ernsten Mei­nungsverschiedenheiten bestehen-

Wie cnglischerseits mitgcteilt wirb, finden ähnliche Besprechungen zur Herbeisüyrnng eines zweiseitigen Flottenabkommens auch mit Sowjetrnßland statt.

Der in Lvndo« tagende Unterausschuß des Nichteinmischnngsansschusses hat beschlossen, daß das Freiwilligcnverbot am 2«. Februar Mitternacht in Kraft treten soll und daß der vom Ausschuß beratene Plan einer Land- nnd Seekontrolle vom 8. März Mitternacht an in Gang gesetzt wird. Dieser Beschluß wird bereits hente dem Gesamtausschntz znr all­gemeinen Annahme vorgelegt werden.

Die kommunistische Wühlarbeit in England war am Montag erneut Gegenstand einer Anfrage im Unterhaus, wobei von Regie­rungsseite erstmalig amtlich zugegeben wurde, daß sich die Dritte Internationale in Eng­land znm mindeste» propagandistisch betättat.

Verfassung gebe» «nd aus Grund der Ver­fassung die Art der Führung der Kirche be­stimme« sollen.

Die Wahl wird unter kirchlicher Leitung und nur auf kirchlichem Boden stattfinden. Der Staat wird sich wie bisher jeden Eingreifens in die Leitung der geistlichen Dinge enthalten und auch auf die Wahl der verfassunggebenden Generalsynode keinerlei Einfluß nehmen. Damit erhält die Kirche in Deutschland eine Freiheit, sich ihr Schicksal selbst z« bestimme«, wie sie sie in solchem Maße «och niemals be­sessen hat Damit ist auch dem Geschwätz von einer Unterdrückung -er Kirche in Deutschland endgültig ei« Ende gemacht. Der national­sozialistische Staat hat ausdrücklich den Schutz der christlichen Bekenntnisse garantiert. Der Führer hat durch diesen neuen Erlaß wieder einmal unter Beweis gestellt, daß es dem Staat mit dem Schutz der christlichen Bekenntnisse ernst ist.

Nun ist der Weg frei für die Gemeinschaft der Gläubigen in der deutschen evangelischen Kirche. Nun können sie den ferneren Weg der

Parteiische Regelung der Kolonialsorderun- gen vvrsahen, sind aber in Versailles in brutaler Weise verletzt worden. Er,, Nichols, ist nicht ein Freund der Deut­sche!,, er ist aber ein Freund der Gerechtig­keit.

Er weist dann im einzelnen die lügenhaf­ten Behauptungen über die deutsche Kolo­nialfrage zurück. Es ist eine unverschämte Lüge, wenn man behauptet, daß Deutschland die Eingeborenen militarisieren würde, wenn man ihm die Kolonien zurückgäbe. Deutsch- land hat seine schwarzen Unter­tanen niemals militarisiert. Frankreich hingegen militarisiert nicht nur seine schwarzen Untertanen, sondern es hat sogar schwarze Truppen nach Deutschland gesandt und damit eine Erbitterung zurück­gelassen, die niemals ganz ausgelöscht wer­den kann. Marschall Fach hat sogar ge­prahlt, daß Frankreich im nächsten Kriege

X Hamburg, 15. Februar. Gerade im Zusammenhang mit der neue­sten Danzig-Lüge des Pariser Journalisten- kreifes der Sowjetfreunde sind die Aus­führungen des Reichsaußenministers Frei­herrn von Neurath bemerkenswert, die er dem Berliner Vertreter desHamburger Fremdenblattes" gegenüber dieser Tage machte und aus denen die wichtigsten Sätze wiedergcgeben seien:

Die Erklärungen, die wiederholt von den berufensten Stellen im Deutschen Reiche selbst und in anderen Ländern unserer europäischer Zivilisation ergangen sind, stimmen alle in der Ueberzeugung überein, daß nichtdergeringsteAnlaßvor- liegt, um irgendwelche Gefah­ren für den Frieden Europas innerhalb dieses Kulturkreises anzunehmen. Gefährlich ist nicht die außenpolitische Konstellation, die man als weitgehend entspannt bezeichnen darf, son­dern lediglich die Kriegspsychose, die syste­matisch von Leuten geschürt wird, bei denen ein Interesse an einer derartigen Tätigkeit vorliegt. Dieses Treiben, das sich, für die breite Oeffentlichkeit nicht immer sichtbar, in einem schattenhaften Halbdunkel vollzieht, stört freilich immer wieder das Aufbauwerk, dessen Förderung die vornehmste Pflicht aller Verantwortlichen Staatsmänner ist."

Au dem Versuch dieser Provaganda, die

Kirche selbst bestimmen und-in ihrem eigenen Haus die Ordnung schaffen, um die nun vier Jahre innerhalb der evangelischen Kirche ge­rungen worben ist. Man darf mit Fug und Recht erwarten, daß jene allerdings zahlen­mäßig nicht sehr bedeutenden Kreise inner­halb der Kirche, die zwar immer wieder ihre positive Einstellung zum Staat betonten, aber in der Praxis dem Staat in diesen Jahren so manches Leid zufügtcn und ihm vorzuent- halten versuchten, was ihm gebührt, die Groß­zügigkeit des Führers und des Reiches an­erkennen.

Man darf weiter erwarten, daß sie in tiefer Dankbarkeit alle ihre Mühen darauf ver­wenden, sich auf der ihnen vom Führer ge­gebenen Basis entsprechend ihrer Verant­wortung vor Gott in der verfassungsmäßi­gen Generalsynoöe mit allen denen zusam- mcnzufinden, die guten Willens sind, um endlich einem Zustand der Uneinigkeit ein Ende zu machen, der ganz ohne Zweifel schwere Gefahren für die Zukunft der Kirche heraufbeschworen hat.

eine Million schwarzer Truppen zur Ver­fügung haben wird.

Auch die Behauptung, daß die Kolonien von keinem wirtschaftlichen Wert für Deutschland sein würden, ist unsinnig. Es ist eine alte Tatsache, daß der Handel immer der Flagge folgt. Wenn Deutschland Kolonien besäße, dann könnte es feine eigene Wäh» rung für den Kauf von Rohstoffen ver­wenden. Ferner ist die Erklärung, daß Deutschland nicht geeignet sei. Kolonien zu haben, eine Beleidigung, die letzten Endes nur zum Kriege führen kann. Ein Mann wie Theodor Roofe velt hat einst getagt, daß Deutschland in seinen Ko- lonien eine Arbeit verrichtet, die sür die ganze Welt von Nutzen ist. Die Entdeckungen deutscher Wissenschaftler und Chemiker sind es zum großen Teil gewesen, die die Ein­dämmung der Tropenkrankheiten, wie Ma­laria und Schlafkrankheit, ermöglicht haben.

deutscheAufrüstung unentwegt als den Urgrund allen Uebels hinzustellen, erklärte der Reichsaußenminister:Selbst die hochherzigen Angebote, die der Führer mit dem ganzen Ge­wicht seiner Autorität zur Frage der Rüstungs- beschränkung machte, waren zum Scheitern verurteilt, weil die Politik des damaligen fran­zösischen Außenministers sich nicht entschließen konnte, darauf einzugehen. Aber auch ab­gesehen von dem unantastbaren Recht, das da- Deutsche Reich aus den historischen Tatsachen herleiten darf, steht das Ausmaß der deutschen Aufrüstung in keinem Verhältnis zur Poten- tionsstärke seiner Nachbarn. Diese vergrößert sich bei ihnen um das Gewicht der militari- schen Bündnisse, auf die sie sich stützen können. Das Deutsche Reich muß sich schließlich aus seine eigene Kraft verlassen. Die Nichteinlösung des gegebenen Abrüstungsversprechens zwang die Regierung Adolf Hitler, endlich nach 15 Jahren! an die eigene Sicherheit des Reiches zu denken. Wer dies als eine Be­drohung anderer Völker hinzustellen sucht, der verwirrt die wahren Zusammenhänge. Wenn die britische Regierung jetzt beabsichtigt, sich vom Parlament eine Blankovollmacht zu Rüstungszwecken im Betrage von 5 Milliarden RM. ausstellen zu lassen, so denken wir nicht daran, ihr das Recht streitig zu machen, über den Umfang ihrer Sicherheit nach Maßgabe ihrer eigenen militärischen Bedürfnisse zu ent­scheiden.

Ein Engländer widerlegt die Kolonialschuldlüge

Beverley Nichol» rechnet ab:Deutschland muß Kolonien haben!"

Grundzüge der deutschen Außenpolitik

Ein Gespräch mit Reichsaußenminister Freiherr von Neurath