Mach, vie nur aus mehr oder minder schwer Lungenkranken besteht, Menschen, die vom Tod beschattet sind oder auf Tragbahren gebracht wurden. Man kann an noch so vielen offenen Gräbern des Weltkrieges oder nachher tränenlos gestanden haben, hier aber angesichts dieser gläubigen Gesichter, aus denen die Hoffnung spricht, das neue Reich vielleicht doch noch wiederzusehen, greift es einem ans Herz. Der Ortsgruppenleiter Riedel war so schwer krank, daß an einen Transport zum Versammlungslokal nicht gedacht werden konnte. Als wir an sein Bett traten, stand zu seinen Häupten bereits ein unsichtbarer Höherer; aber aus den fiebernden Augen unseres Parteigenossen, die kurz vorher noch einmal die Heimat gesehen hatten, aus den wenigen Worten zwischen Pfeifenden Atemzügen glühte ein Glaube, vor dem sich mancher beugen müßte, der gesund in der Heimat leben darf. Wenige Tage später war Riedel tot . . . der letzte Brief, den Wilhelm Gustloff schrieb, brachte der Ortsgruppe das Beileid ihres Landesgruppenleiters . . .
Am Morgen das Tages vor dem. der Wilhelm Gustloffs Schicksal selbst erfüllte, war ich mit ihm in Zürich zusammen. Wir besprachen die ganze schwere Lage unserer Schweizer Parteigenossen angesichts der immer maßloser werdenden Prestehetze und anonymer Morddrohungen gegen seine Person. „Mein lieber K., ich we:tz, daß ich einmal mit einigen Kugeln im Leib hier liegen werde, aber das macht nichts, die Fahne muß stehen, wenn der Mann auch fällt!" . . . So spricht nur die dumpfe Ahnung eines Schicksals, ein Zurückweichen vor ihm oder ängstliches Aus-dem-Wege- Eehen gab es für einen Wilhelm Gustloff nicht! Tenn so wie ich ihn in langer kameradschaftlicher Zusammenarbeit erkannt
qaoe, wäre er auch auf die letzte Fahrt nach Davos gegangdn, wenn es damals mehr als Ahnung gewesen wäre.
Seinen engsten und treusten Mitarbeiter ranz Jansen begruben wir in Davos, als ustloffs Mörder in Chur vor seine Richter trat. Auch ihn, den alten Frontkämpfer des Weltkrieges, den vorbildlichen Parteigenossen und Menschen, hakte, Geist vom Geiste Gust- losfs, zn nie ermüdender Arbeit die Idee des Führers angetrieben, als der kranke Körper fast nicht mehr mitkonnte. Gustloff, Jansen und Riedel hatten seit vielen Jahren den gleichen Krankheitskeim getragen und Heilung gesucht. Der mecklenburgische Recke zwang den Tod. Ihn feige zu fällen, blieb dem Juden rankfurter Vorbehalten, dem Verteidiger Dr. urti war es ein eigentümliches Bedürfnis, dem Schweizer Volk einen zweiten Tell vorzustellen. „Die Fahne steht, wenn der Mann auch fällt!" Wenn sich im Schein der Fackeln die Fahnen tief über dein Grab senken, das Lied vom Guten Kameraden, dem besten Kameraden erklingt und sie dann wieder hochflattern im Wintersturm, der über die L-älder deiner Heimat braust, dann darf einer dir zur Standarte Horst Wessels hinauf melden: Landesgruppenleiter Wilhelm Gustloff, mein toter Kamerad, die Fahne und dein Lebenswerk stehen, allem Haß, aller Lüge, allem Unverstehen zum Trotz, fester und unerschütterterdennie. Darum marschiere du ruhig und unbesorgt die Straße deines Führers da oben weiter, dich grüßen die toten Kameraden Jansen und Riedel, dich grüßt das starke Heer deiner Schweizer Parteigenossen, jeder einzelne bereit, zuzugreifen, aus daß die Iühne stehe! Denn wahrhaftig hat der auslandsdeutsche Nationalsozialismus in dir einen treuen Lebenden verloren, um einen kostbaren Unsterblichen zu gewinnen.
Bereinigung im östlichen Miltelmeer
Die Begegnung Ciano—Rüschdi Aras
in. Mailand, 3. Februar
Das Zusammentreffen des italienischen Außenministers Gras Ciano mit dem türkischen Außenminister Rüschdi Aras die beide schon am Dienstagabend in Mailand eingetroffen sind, lenkt die Aufmerksamkeit nicht nur der italienischen Oesfentlich- keit. sondern aller am Mittelmeer interessierten politischen Kreise auf sich. Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten waren in den letzten Jahren trotz des 1932 erneuerten Freundfchastsvertrages merklich kühl, fast unfreundlich geworden; man konnte bereits von Spannungen sprechen, als 1935 die Tür- kei während des abesstnifchen Feldzuges dem von Großbritannien angeregten Mittelmeerabkommen beitrat, das türkische Waffenhilf« - für Großbritannien im Falle eines Krieges mit Italien zusicherte. Italien hat hingegen seine Unterschrift unter das Meerengenabkommen von Montreux verweigert, das die türkischen Hoheitsrechte über die Dardanellen und den Bosporus wiederherstellte allerdings mit der ausdrücklichen Erklärung, daß die Verweigerung nur mit der durch den abessinischen Konflikt hervorgerufenen Lage im Zusammenhang steht.
Die Begegnung in Mailand bedeutet also «inen erfreulichen Schritt »zur Annäherung der beiden Staaten. Wenn auch dieses Mini- stertresfen nur den vorbereitenden Arbeiten dient und Abkommen der späteren diplomatischen Erledigung Vorbehalten bleiben, so beweist doch schon die bisher unwidersprochen gebliebene Ankündigung eines Gegenbesuches des italieni-
— Sicherung gegen Bolschewismus
schen Außenministers Graf Ciano in der mr- kischen Hauptstadt Ankara für März, daß man mit dem erfolgreichen Abschluß der Verhandlungen rechnet, die in erster Linie die Anerkennung des faschistischen Imperiums durch die Türkei und die Unterzeichnung des Meerengenabkommens durch Italien bringen werden.
Man würde aber die politische Zielsetzung der beiden, aus eigener Kraft zu einer völligen Erneuerung gelangten Staaten gering einschützen, wenn man glaubte, daß die Be- sprechungen in Mailand sich auf diese For- malitäten beschränken würden. Die Türmer „Gazetta del Popolo" umschreibt die zur Verhandlung stehenden Fragen sehr genau, wenn sie in einem Ueberblick seststellt: Frank- reich, Großbritannien und Sowjetrußland haben nichts unversucht gelassen, die kema- listische Republik gegen Italien aufzuhetzen. Frankreich hat dabei ein französisch-sowjetrussisch-türkisches Bündnis im Auge gehabt, das den bolschewistischen Streitkräften den Weg an den Rhein öffnen sollte. Sowjetrußland hat diese Gelegenheit wahrnehmen wollen, sich gleichzeitig die Meerengen zu erschließen und den Faschismus abzuwürgen nicht ohne die geheime Hoffnung, die Türke: zu sowjetisieren.
Inzwischen hat die Türkei wohl aus den verschiedensten Ereignissen erkannt, wo für sie die wahre Gefahr liegt: im bolschewistischen Rußland! Deshalb nähert sich die Türkei heute wieder Italien. Ueber drei Punkte muß nun eine Verstän
digung yerbeigeführt werden: 1. Freiheit und Sicherheit für alle, insbesondere im östlichen Mittelmeer: 2. italie- mische Anerkennung der der Türkei in Montreux zugestandenen Rechte aus die Meerengen mit der einzigen und ausdrücklich fest garantierten Bedingung, daß sie niemals in den Dienst des bolschewistischen Imperialismus gestellt werden; und 3. das nicht mehr erträgliche Schicksal der Völker des Schwarzen Meeres und des Kaukasus, der Ukraine, der Krim, Georgiens und Aserbeidschans, die der moskowitische Bolschewismus in Terror erstickt. Diese Feststellungen des Blattes decken sich mit anderen Pressestimmen, die insbesondere auf den umfangreichen sowjet- russischen Verkehr nach den spanischen Küsten binweisen.
wer amtliche Bericht
Nach Abschluß der Zusammenkunft wurde folgende Verlautbarung ausgegeben: ..Ter italienische Außenminister Gras Ciano und der türkische Außenminister Rüschdi Aras trafen sich heute in Mailand und hatten einen umfassenden Gedankenaustausch, m dessen Verlauf im Geiste des italienisch-
türkischen Vertrages vom 80. Mal 1928 die verschiedenen beide Länder interef- sierenden sowie allgemeinen Fragen behau- delt wurden. Ten Abmachungen von Montreux über das. Mcerengenproblem und den gegenseitigen Stellungen im östlichen Mittel- meer wurde dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Aus diesem freundschaftlichen und ins einzelne gehenden Gedankenaustausch hat sich in klarer Weise ergeben, daß Italien und die Türkei durch keinerlei Fra- gen getrennt werden und daß zwischen den beiden Staaten nur Gefühle des gegenseitigen Vertrauens bestehen können. Es wurde weiter der Wille und die Nützlichkeit sür beide Negierurwen festgestellt, im Interesse der italienisch-türkischen Beziehungen und des allgemeinen Werkes für den Frieden und die Stabil'tät znsammenzi,arbeiten. In diesem Sinne sind die beiden Außenminister übereingekommen, aus dem normalen Weg der beiderseitigen diplomatischen Kanzleien weiter in Verbindung zu bleiben, um die Ergebnisse des Gedankenaustausches praktisch wirksam zu gestalten."
Thorez als Kurier des roten Zaren
28 französische „Volksfronts-Abgeordnete weilen in Barcelona
gl. Paris, 3. Februar.
Während der Welt vom französischen Außenamt immer wieder versichert wird, daß Frankreich nichts sehnlicher als eine restlose Durchführung einer „wirklichen" Ntchtein- mischungsposttik wünsche, sind in Barcelona 28 Abgeordnete der französischen „Volksfront", 16 Radikalsozialisten und 12 Sozialisten, eingetroffen, um die „Errungenschaften" des von den Bolschewisten terrorisierten Teiles Spaniens zu studieren. Wichtiger aber als dieser zu der offiziell angegebenen Politik der französischen „Volksfront"°Regierung in seltsamem Gegensatz stehende Abgeordnetenbesuch ist die Reise des Generalsekretärs der Kommunistischen Partei Frankreichs. Thorez, mit vier Begleitern in die katalanische Hauptstadt. Sofort nach der Ankunft begab er sich zu dem wahren Beherrscher Kataloniens. dem Sowjetgeneralkonsul Anto- now-Owsejenko und anschließend zum „Vorsitzenden der roten Generalidad", C o m- Panhs. Es heißt, daß Thorez neueMo 8- kauerAnweisungen mitgebracht habe, die vor allem die Gegenmaßnahmen gegen die immer wirksamer werdende Blockade der nationalen Seestreitkräfte betreffen.
Thorez wird dann nach Valencia Weiter
reisen, um mit dem „Staatspräsidenten' Aza na" und dem „Ministerpräsidenten" Largo Caballero zusammenzutreffen, denen er ebenso wie Companys erneut bestätigen wird, daß MoskaudcnKamps l n Spanien noch immer nicht auf- gebenwill. Caballero hat deshalb in den letzten Tagen ein „demokratisches" Manöver vorgeführt: Er berief den „spanischen Landtag" ein, zu dem kaum 100 Abgeordnete erschienen, und ließ sich von ihm „diktatorische Vollmachten zur Erringung des Endsieges im Bürgerkrieg" erteilen. Dann vertagte er den Landtag auf unbestimmte Zeit. Unmittelbar nach der Sitzung trat ein roter „Kriegsrat" zusammen, in dem Caballero die Ausstellung von zwei neuen „Armeen" ankündigte, für die insgesamt vier Millionen Menschen mobilisiert werden sollen. Wieviel von diesen vier Millionen in Spanien selbst und wieviel von den kommunistischen Werbern im Auslande aufgebracht werden sollen, bleibt abzuwarten; wieviel aber überhaupt nicht für die Verderber Spaniens zu den Waffen greifen werden, läßt sich leicht ermessen. Außerdem kündigte Caballero ein Gesetz zur Sowjetisierung Spa- niens an.
Der Sank der Eisenbahner
, Berlin, 3. Februar.
Das Hauptamt für Beamte, Fachschast Reichsbahnbeamte, veranstaltet in Gemeinschaft mit der Reichsbetriebsgemeinschaft Verkehr und öffentliche Betriebe am 4. 2. 1937, 16 Uhr, auf dem Wilhelmsplatz vor der Reichskanzlei eine Kundgebung, bei der 15 000 Eisenbahner vor dem Führer aufmarschieren werden, um ihm denDankfürdieBefreinugder Reichsbahn aus den Fesseln internationaler Verträge und die Rückführung unter die Hoheit des Reiches namens der 670 000 deutschen Eisenbahner auszu- svrechen.
Nor dem sroßangM auf Malaga
X Salamanra, 3. Februar.
An den spanischen Fronten herrscht im
Angendück noch Ruhe. Von derNordarmee wird nur Artilleriefeuer gemeldet, das auf den Stelluiroen der Bolschewisten liegt. Die nationale Südarmee schritt weiter gegen Malaga vor und besetzte den Gebirgspaß Puerto del Viento. Die Vorbereitungen zu einem Großangriff auf Malaga sind im Gange; mehr als 30 000 Mann nationaler Truppen stehen im Bogen von der Küste bis ins Gebirge zum entscheidenden Angriff bereit und verfugen über ausreichende technische Mittel, um den Erfola zu aewäbrleisten.
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„Ich will Ihnen sogar glauben, wenn Sie mir sagen, daß er kein Doktor ist und gar nicht kassier heißt. Aber daß er ein Mann sein soll, der Frauen und Mädchen in fein Haus lockt und sie hinterrücks ermordet — das wird man mir nie beibringen. Und wenn er aus der Anklagebank säße und die Geschworenen sprächen ein Schuldig über ihn — ich würde es einen Justizirrtum nennen!
„Tie Liebe" sagte Frau Maja leise und blickte fast mit einem Anflug von Neid in die blitzenden Augen Inges. „So fest und blind glaubt nur die Liebe!"
„Wieder ein Irrtum, Frau Oesterberg. Ich liebe Tr. Cassier nicht. Aber ich halte ihn für einen anständigen Menschen."
Frau Maja lächelte ungläubig.
„Aus Wache und Posten nichts Neues!" sagte Lorenz Ott und salutierte scherzhaft von seinem Sessel aus. denn der Kommissar Teschenmacher war eben in die Hotelhalle ge- treten und hatte beim Anblick des jungen Mannes ein höchst überraschtes Gesicht ge- macht.
„Krankenwache!" erläutert Lorenz. „Frau Oesterberg läutete vorhin bei uns an und bat Inge, zu ihr zu kommen. Tie beiden fcheinen sich hochwichtige Dinge zu sagen zu haben, denn Inge ist nun schon eine geschla- gene Stunde oben. Mich haben sie abge- schoben."
„Wenn S gestatten, letz ich mich em bisserl zu Ihnen." Teschenmacher ließ sich in einen zweiten Sessel fallen und überlegte, ob es anging, noch einen Wermut zu bestellen, ohne bei seinem jungen Freund in den Verdacht der Völlerei zu geraten. „Ich wollte nur mal sehen, ob unser Freund Grioni noch zu sprechen ist."
Ter Nachtportier, den Teschenmacher heranwinkte und befragte, bedauerte höflich, signor Grioni schlafe bereits. Er habe sich schon am Nachmittag nicht wohl gefühlt und sich um sieben Uhr bereits in sein Appartement zurückgezogen.
„Tja — heraustrommeln will ich ihn nicht", sagte der Kommissar, zu Lorenz gewandt. „Wissen S' das steht immer so nach einer Haupt- und Staatsaktion aus, und io wichtig ist's ia nun nicht. Ich w^rd also niorgen mit ihm reden. Aber daß ich S i e hier treffe, lieber Freund, ist großartig. Ihnen kann ich gleich brühwarm die Neuigkeit Mitteilen."
„Etwas Neues in bezug aus die Untersuchungen?"
„Nichtig. Als ich vorhin nach unserem netten Beisammensein heimging, kam ich an der Präfektur vorbei und guckte trotz der späten Stunde zu meinen italienischen Kollegen rein. Schlechte Angewohnheit, diese Ungeduld aber ich fiebere nun mal daraus, etwas Neues in der Mordsache Ruocco zu erfahren. Na. wie der Kollege vom Nachtdienst mir mittelste hatte er bereits versucht, mich hier im Tanieli telephonisch zu erreichen."
„Spannen Sie mich doch Nicht auf die Folter. Herr Teschenmacher!"
„Keine Spur net. Ich bin doch bei der Sache. Also die italienischen Kollegen — Respekt! H^tte nie den Kahelmachern zugetraut daß sie io aeschnund arbeiten. Einen ganzen
- M- !- ----- -
Stpßyoon Depeschen upd Telephonatsnonzen zeiHk mir der Amtsbruder in der Präfektur. Sie wißen doch, nach seinem Paß stammt unser Tr. Cassier aus Grenoble, wo er auch bis zu seiner.afrikanischen Expedition tätig gewesen sein will. Ein Bild von ihm war schwer zu bekommen. Nicht mal bei dem Photomann aus dem Markusplatz hat er sich verewigen lasten. Find ich direkt stillos. Wenn man schon in Venedig ist..
„Herr Teschenmacher!"
„Jestas, sein S' doch net so ungeduldip. lieber Ott. Also, ich war heilfroh, daß Sie wenigstens unseren Freund knipsten und mir ein paar hübsche Bilder vom Lido dedi- zierten."
„Ah, darum baten Sie mich so dringend um die Ausnahmen."
„Nicht nur darum. Glaubens S' das doch bitt schön, net. Natürlich auch, weil ich gern ein Andenken an Fräulein Inge und an Sie haben wollte. Aber Cassier — nun ja. ich Hab die Bilder, die ihn da so hübsch m aller- lei Stellungen aus dem Lido zeigen, meinem hiesigen Kollegen vorgelegt und der hat sie per Extrapost nach Grenoble an die Polizei geschickt. Mit der Bitte, die wirklich netten Bildchen doch mal einigen Herren vorzulegen, die den Tr. Cassier längere Zeit gekannt haben. Geschwindigkeit ist keine Hexerei — die Antwort ist schon da. Zwei Aerzte. ein Kaufmann und ein Briefträger, die allesamt den Tr. Cassier in Grenoble jahrelang kannten. haben die Bilder gesehen und sich geäußert. Einstimmiges Ergebnis: Keiner von ihnen will in unserem Freund diesen Tr. Cassier erkennen!"
„Das ist ja eine hochwichtige Entdeckung! Er ist also nicht.. .?"
„Brr. Fahren S net zu schnell lieber Ott. Lbre Ausnahmen ünd sehr hi'lbsch. aber
solche Momenkbildchen können doch täuschen.
Wir wollen abwarten, was die Leute sagen, wenn sie ihm persönlich gegenüberstehen. Ich Hab veranlaßt, daß die betreffenden Herren zur Konfrontierung hierherkommen."
„Herrgott nochmal, sollte er doch Sven Oesterberg sein!?"
„Jetzt schießen S i e wieder übers Ziel hin- aus", lächelte Teschenmacher behaglich. „Wenn die Herren aus Grenoble wirklich ihn verleugnen dann misten wir nur. daß er nicht der Tr. Cassier ist. Aber wer er dann eigentlich ist. wissen wir noch lange nicht."
Lorenz Ott nickte. „Nein, seine Identität mit Oesterberg wird dadurch nicht erwiesen.
Gibt es denn gar kein Mittel, seine Behaup- ^ tung nachzuprüfen?" l
„Frau Oesterberg", sagte Teschenmacher, bedeutsam mit den Äugen zwinkernd. „Schauen S'. lieber Ott. ein Mann, der mit Oesterberg zusammen war und der vielleicht dessen Briefe und Tagebücher in den Händen gehabt hat. mag sehr viel in bezug aus die- f sen Oesterberg wissen. Er vermag durch erstaunliche Kenntnisse sogar Frau Oesterberg zu imponieren. Aber ich bleibe dabei: Es gibt Tinge zwischen zwei Menschen, die jahrelang als Ehegaklen ziisammengelebl haben, die eben nur diele beiden Menschen willen können. Tinge, die em Mann weder in sein Tagebuch schreibt, noch sie dem besten Freund aus die Nase bindet. Bagatellen, Nebensächlichkeiten vielleicht — aber Tinge, die Cassier tatsächlich nicht wissen kann wenn er nicht Oesterberg ist. Ich gebe die Hoffnung nicht auf. daß es »ns doch noch gelingt. Frau Oesterberg dazu zu bewegen, dem Herrn, der behauptet ihr Mniin zu sein ein paar der- i artige Fragen zu stellen
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