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Nationalsozialistische Tageszeitung Amtliche Leitung äer N. 5. v. A. p.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Lalw

Nr. 28

Calw, Donnerstag, 4. Februar 1VS7

4. (111.) Jahrgang

Zum Gedenken an Wilhelm Gnstloff

Vor einem Zahr fiel der erste Blutzeuge des Auslandsdeutschtums

X Berlin, 4. Februar.

Zum 4. Februar erläßt der Leiter der Anslandsorganisation der NSDAP., Gau­leiter Bohle, folgenden Aufruf:

Ein Jahr ist es her, daß die Kugel eines feigen Inden den Landesgruppenleiter W i l- helm Gnstloff niederstreckte. Ein Jahr ist vergangen seit dem 4. Februar 1936, an dem die Auslandsorganisation und mit ihr das nationalsozialistische Auslandsdeutsch­tum einen ihrer Allerbesten verlor. Die ruch­lose Tat hat bei allen anständigen Menschen tiefste Verabscheuung hervorgerusen. Andere haben geglaubt, diese Tat und den jüdischen Täter verherrlichen zu müssen. So wurde die Ermordung Wilhelm Gustlosss zu einer klaren Unterscheidung zwischen den anstän­digen Menschen und den anderen.

Als das ganze Deutschland mit seinem Führer an der Spitze im letzten Februar den ersten Blutzeugen des nationalsozialistischen Auslandsdeutschtums in seiner Heimatstadt Schwerin zu Grabe trug, glaubten diejeni­gen, denen das neue Deutschland im tiefsten verhaßt ist, erstaunt sein zu müssen über die Teilnahine einer ganzen Nation am Tod eines einzelnen Deutschen draußen. In die­sem Moment begriffen erst viele, daß das Dritte Reich seine Volksgemein­schaft aus alle erstreckt, die diesem Reich angehören, und sie sahen darüber hin­aus, welches Ansehen ein Mann im neuen Deutschland genießt, der sein Leben fern der Heimat -restlos sür sein Vaterland eingesetzt hatte, und dessen Leben nur aris Dienst am Volk und Führer bestand.

Es war nicht mehr wie in den voraus­gegangenen Jahren der Ohnmacht des Rei­ches; die Schmach, in die Deutschland viele Jahre verfallen war, schien in vielen Men­schen in der Welt die Vorstellung verewigt zu haben, daß Deutschland sich nicht um seine Bürger jenseits der Grenzen kümmert. Wil­helm Gustlosss Tod hat diese Ansichten, die eine Beleidigung sür jeden souveränen Staat darstcllen. endgültig beseitigt. Heute weih man, daß das Reich jedem Bürger den vollen Schutz für Leben und Gut gewährt.

In stolzer Freude gedenken wir auslands- deutschcn Nationalsozialisten heute und ewig unseres gefallenen Kameraden. Wilhelm Gustloff ist Sinnbild geworden sür ein Ans­landsdeutschtum, das um seine selbst­verständlichen Rechte jederzeit friedlich zu kämpfen gewillt ist.

Va8 bleuere in Kirrte

Oie letrten Lreixnisse aus aller Vi^elt

Der Führer und Reichskanzler gab gestern z« Ehren der bei ihm beglaubigten fremden Miffionschess ein Abendessen, an dem sämt­liche in Berlin anwesende» Botschafter, Ge­sandte« «nd Geschäftsträger sowie die Reichs- Minister, die Oberbefehlshaber des Heeres «nd der Kriegsmarine» die Staatssekretäre, mehrere Neichsleiter, der Neichssiihrer SS.» der Stabschef der SA. und der Korpssührer des NSKK., sowie die Generalinspcktenre des Straßen- «nd Bauwesens mit ihren Damen tciluahmen.

Die Grippe-Epidemie in England will noch immer nicht abslanen. In der letzten Woche hat die Grippe in den wichtigsten Städten des Landes 1155 gegenüber 1137 Opscr in der vorhergehenden Woche gefordert.

Rach Paris kehrte« am Mittwoch 33Frei­willige" ans dem bolschewistischen Spanien zu­rück. Wie dasJournal" meldet, wird das französische Konsulat in Valencia fast jeden Tag von französische«Freiwilligen" belagert, die nach Hause zurück wolle«.

I« Madrid sind mehrere sür die Zivilbevöl­kerung bestimmte Lebensmittellager von de« bolschewistischen Milizen gestürmt «nd geplün­dert worden.

I» der Mittelschule sür Geometer in Bel­grad brachte ein Schüler, der die Anstalt ver­lassen mußte» seinem Lehrer mit einem Dolch Mehrere lebensgefährliche Stichwunde» bei.

sein Lvo yar un;ere austanvsoeutschen Volksgenossen zu noch überzeugteren Ratio» nalsozialistcn gemacht. Tie heilige Verpflich­tung, die uns sein Sterben auferlegt, ist uns im Leben für Deutschland die große Mah­nung. An diesem Jahrestage empfinden wir in herzlicher Verbundenheit mit unserer Par- teigenossin Hedwig Gustloff, daß die Ausländsdeutschen in Treue zu Führer und Reich leben können, weil Wilhelm Gustloff für sie sein Leben gab.

Li-nst Willielm kokle.

Der Heimatgau Mecklenburg-Lübeck hat Wilhelm Gustloff eine würdige Ruhestätte bereitet. Er hat als Erster in dem Ehrenhain der Gefallenen des Gaues am Schweriner See Aufnahme gefunden und ist damit nach einem kampf- und opferreichen Leben heimaekehrt. in seine Geburtsstadt, die

er über alles liebte, wenn er auch zur Heilung eines schweren Leidens zwei Jahrzehnte im Ausland leben mußte. Neben Wilhelm Gust­loff sind in diesem Ehrenhain bis jetzt zwei bewährte Vorkämpfer der nationalsozialistischen Bewegung im Gau Mecklenburg-Lübeck und der von Rotmord getötete SA.-Mann Eixmann bestattet worden.

Die Bevölkerung der Gaustadt Schwerin, die an dem Leben und Sterben Wilhelm Gust- loffs ganz besonders engen Anteil genommen hat, rüstet sich darauf, die einjährige Wieder- kehr seines Todestages würdig zu begehen. Es werden zahlreiche Trauergäste, vor allem des Auslandsdeutschtums, erwartet. Am Mittag des Gedenktages findet im Ehrenhain eine feierliche Kranzniederlegung statt, während die eigentliche Gedenkfeier, auf der Stabschef Lutze sowie die Gauleiter Bohle und Hildebrandt sprechen werden, um 20 Uhr beginnt.

Goldenes Parteiabzeichen höchster Orden!

Es gilt als Auszeichnung für große staatspolitische Leistungen

sreustavt a. d. Weinstraße.

Unter der UeberschriftHöchster Orden. Entwicklung eines Parteiabzeichens" schreib Josef Hünerfmith in derNSZ-Rhemfront' u. a. folgendes: Als die Bewegung Aböl Hitlers noch als eine unter vielen Parteier im Kampf .stand, hatte ihr Abzeichen einen sehr geringen Kurswert Lange Zeit waren es nur wenige, die seinen Besitz als persönliche Auszeichnung cmpfan- den. Sie zeichneten sich äußerlich durch die­ses Dokument der Gesinnung in einer Form aus, die den Haß von zwei Dutzend Parteien und den Ehrgeiz eines feindseligen Behörden- Apparates ausstacheln mußte. Dieses lang­jährige Verfolgtsein gab dem Parteiabzeichen der NSDAP, seine E h r e. Als Symbol einer revolutionären Gesinnung kennzeichnete es seine Besitzer, die im Geist und im Wollen ein bestimmtes-vwlitisches Programm ver­bürgten. Viel guteVlWt ist um dieses Zeichen geflossen, manch tapferes Leben verhauchte bei seiner Verteidigung.

So ging das Parteiabzeichen AtFeulichM^ Weg der Bewegung. Eswar nur ein Metall.aber aus iffin quoll Leben tlM mit ihm zog deutsche Geschichte ein­her. Dutzende von Symbolen hatten einst das Gesicht Dentsckst.gnds ansaestattet - kein-?

Nach Mitteilnngen ans Moskau haben sich in der Traktorenzentrale im Bezirk Oren- burg in der letzten Zeit die Materialschäden an den Traktoren «nd anderen Maschine« ge­häuft. Die Zentrale sei mit sechs Millionen Rubel verschuldet «nd darum auch nicht in der Lage, die Schäden ansbesser« zu lassen.

Havas meldet ans Dakar sNordafrika), daß zwei Marineflugzeuge bei einem Nachtflng in der Gegend von Podor sSenegalj zusammen­stieben. Die Besatzung der beiden Flngzenge, sechs Mann, kamen dabei «mS Leben.

I« Damaskus wnrde wegen der infolge der Franc-Abwertung ständig steigende» Gc- treidepreise in Syrien «nd im Libanon gestern auf einen Stabtrat, der gleichzeitig Getreidc- großhändler ist, ein Nevolverattentat verübt. Hierauf entwickelte sich zwischen -er Bevölke­rung zweier Damaszener Stadtviertel eine regelrechte Straßen schlacht.

In Tokio fand gestern abend vor geladenen Gästen die Uraufführung -es erste» Films der japanisch-dentschen Zusammenarbeit,Nene Erde", statt.

Ei« «euer Fall von Menschcnentsührnng wird ans Amerika berichtet. Opfer ist -er 67- jährige Kreisarzt Dr. Davis ans Billow Springs sMiffurij, -er nach Erhalt eines telefonischen Anrufes einem ««bekannte» Manne gefolgt und seitdem verschwunden ist. Zwei Tage später erhielt die Familie eine Forderung über 5«M Dollar LSfegeld. Ehe diese mit den Entführern in Verbindung tre­ten konnte, ist »er Arzt ermordet worden.

von lenen anderen ist übriggedlieben. Mt !>em Tage der Revolution wurde das Partei­abzeichen der NSDAP, alleinherr- chendes Sinnbild des allein­herrschenden politischen Wil- ce n 8.

Aus der Masse der Mitgliedschaft der Par- tei wurde dann das erste Hunderttausend durch Schaffung desGoldenen Par­teiabzeichens" ausgezeichnet. Der Füh­rer drückte mit diesem symbolischen Akt eine Ehrung aller N a t i o n a l so z i a. listen aus. unabhängig von der Mitglieder­nummer. abhängig nur vom Grad der Ee- sinnungstreue und der Kampfleistung. Diese Goldenen Parteiabzeichen sind seitdem sicht­bare Kundgebung der Hochachtung und des Dankes sür den unbekannten Mann im Braunhemd, der das große Ergebnis der Revolution erringen half.

Und nun hat dieses Symbol eine neue Würde erlangt. Am 4. Jahrestag der Revo­lution verlieh der Führer daS Goldene Par­teiabzeichen an eine Reihe von Persönlich­keiten, die sich besondere Verdienste aus dem Gebiet des staatlichen Neuaufbaues er­worben haben. Damit ist das Abzeichen der Partei in den größeren Rahmen des Staates gerückt. An sich ein durchaus logischer Werde- gang. Partei und Staat sind eine Einheit geworden. Der Wille der Partei bestimmt das gesamte Volksleben und die Entwicklung drängt immer näher zu einer restlosen Ver­schmelzung von Volk und Partei.

Aus der Unterscheidung des Persönlichen und Sachlichen beruht wohl die neue Her­aushebung des Goldenen Partei- abzeichens durch Beförderung zu einem Orden, der unabhängig von der vorrevo­lutionären Vergangenheit ausgegeben wird. Der Führer verleiht fortan das höchste Ehrenzeichen der Partei als Ausmaß kür große st a a t S p o l i t i s ch e Leistung. Aus dem einstigen freiwillig gewählten Sym­bol einer Gesinnung ist eine amtliche Auszeichnung hervorragender Leistung für das Volk geworden. Jede Verleihung dieser Art ehrt die nationalsozialistische Be­wegung. weil nur hochwertige Tätig­keit für die Gemeinschaft damit belohnt wird. Und jeder Empfänger dieses hohen Ordens erhält seine zusätzliche Ehrung durch die geschichtliche Grundlage des Abzeichens, die mit dem Blut und den Opfern bester deutscher Idealisten verbunden ist.

Mrereede im englischen Kabinett

X London, 3. Februar.

Am Mittwoch hielt das britische Kabinett seine übliche Wochenfitzung ab. in der dies­mal an Stelle der in den letzten Wochen vor- herrschenden innerpolitischen Fragen ins- besondere die Führerrede eingehend erörtert wurde. , ^

Sie §ah«e ste-ti

Zu Wilhelm Gustlosss Todestag Von vr. likxdarck Hockerle

I^änZerilMtsIeiter in Zer ^O. Zer A8VXL.

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Horst Wessels Blutstandarte :

Hat manchen Platz noch frei. ,

Noch decket Nacht die Lande, ;

Noch blutet deutsche Schande, ,

Noch ist das Land nicht sreil

Wir folgen einem Leuchten

Am dunklen Firmament

Und mancher wird noch fallen

Vom Braunen Regiment..."

Das Lied liegt mir wie von gestern im Ohr: Und es sind doch Jahre vergangen, seit wir es zuletzt irgendwo im deutschen Niemands­land sangen. Marschtritt durch nachtleere Stra­ßen schlug den Takt dazu, indes der schläfrige Bürger droben knurrend die Mütze über die Ohren zog. Manch einer, der damals mitsang, ist unterdessen still aus unseren Reihen ge­gangen oder ausrecht und herzhaft im Bewußt­sein der Unabwendbarkeiten den letzten Weg für den Führer geschritten. Den Blutopfern im Reich war nach der nationalen Erhebung bald ein Ende gesetzt, die Saat der Vierhun­dert ging herrlich auf, die Opferwege von ungezählten Tausenden waren nicht vergeblich gegangen. Die Mächte aber, die sich jahrelang dem Aufbruch der Nation entgegengestemmt hatten, wichen zurück, woher sie gekommen waren: zur Unterwelt, in die Klubs und Logen. Und wo die Faust des neuen Reiches nicht nach- reichte, zerschlug und zersprengte, lernten sie mit der Behendigkeit des politischen Chamäleons dem Geist der neuen Zeit huldigen, ohne mit der alten brechen zu können oder zu wollen.

Außerhalb der Reichsgrenzen aber trat da­mals ein ungekannter, verkannter und ver­nachlässigter Machtfaktor an: das Ans- landsoeutschtum. Nach 1870/71 und in der wilhelminischen Aera über den Problemen eines kolonialen, kulturellen und industriellen Aufstieges in der Heimat so gut wie vergessen, besann es sich des Reiches und das neue Reich besann sich im stärksten Maß der Söhne, die draußen auf hart erkämpften und gehaltenen Posten standgehalten hatten, obwohl es, weiß Gott, eine fragwürdige Ehre war, sich als Bür­ger der Spottgeburt von Weimar zu bekennen. Jahre vor der Machtergreifung hatten sich bereits da und dort Gruppen der NSDAP, zu­sammengefunden, in Europa und Uebersee. Die verlorenen Haufen der Gläubigen und Unent­wegten schlossen sich dichter, je härter und ent- scheidungsnäher der Weg gleichgesinnter Partei­genoffen in der Heimat wurde. Und als endlich, endlich die Novemberfahnen herabgeriffen wur­den und das Hakenkreirz hochslatterte, als die zuerst verlachte, dann totgeschwiegene, dann gehaßte und blutig bekämpfte Bewegung im Reich zur Macht kam, als aus dem Schutt eines fünfzehnjährigen Verbrechens ein neues Reich- auf den Fundamenten Ehre, Freiheit, Arbeit entstehen sollte da wollte auch die große Masse des Auslandsdeutschtums nicht länger abseits stehen. Gegen sie wendet sich jetzt die enttäuschte Wut, gepaart mit sinnlosem Haß aller jener Mächte, die ihr Spiel auf dem Boden des Reiches ausgespielt sehen. Keine Parteichronik verzeichnet die Legion Namen­loser, die um ihres Glaubens willen aus GrotundArbeitgebracht, den bitteren Rückweg ins Reich nehmen mußten, durch Ge­fängnisse und Kerker gingen, in jahrelangem Mühen aufgebaute Existenzen über Nacht zer­trümmert sahen oder in der Fremde das Letzte gaben: em armes, doch im Glauben reiches Menschenleben.

Im Meer deutschen Leides zählt das der Ausländsdeutschen nur langsam wieder mehr als nur Tropfen: zu sehr bannt das über­wältigende Geschehen in der Heimat selbst die Gedanken des einzelnen wie der Masse. Da peitschen die Schüsse von Davos, Wilhelm Gustloff fällt, von einem Juden kaltblütig zwischen zwei Zigaretten gemeu- chelt. Am Sarg in Schwerin steht tief er­schüttert ein ganzes Volk, um in der Masse vielleicht zum erstenmal e.rien tiefen Einblick in die stumme Schwere des Weges zu gewinnen, den das Auslandsdeutschtum für Führer und Heimat geht. Ich denke» um ein Jahr zurück, als ich in Leysin zum Tag der nationalen Erhebung zur OctsgruppL