Neue Slraßenschlacht in Alicante
Weitere Verletzungen des Nichteinmischungspaktes
Paris, 2. Februar.
„Echo de Paris" meldet, daß es in Alk» « antezu einer neuen Stratzenschlacht zwischen Anarchisten und Kommunisten gekommen ist. 40 Tote und 1VV Verletzte blieben aus der Strecke.
Das Blatt berichtet dann über weitere Verletzungen der Nichteinmischung. So wird in Paris eifrig die Werbung von „Freiwilligen" fortgesetzt. Am 24. Januar sind drei Autobusse mit 80 Freiwilligen bei Per- thus über die spanisch-französische Grenze gebracht worden. Am 25. Januar haben außerdem vier Autobusse mit insgesamt 110 und am 26. Januar 6 Autobusse mit insgesamt 150 Freiwilligen die Grenze überschritten. „Echo de Paris" will weiter wissen, daß dre Vertretung der Valencia-Bolschewisten in Bern augenblicklich über den A n- kauf von 1500 Maschin enge weh- ren und 12 D e v o i t i n e-F l u gz e u- gen. wie sie in der schweizerischen Armee verwendet werden, verhandele.
Ueber Sachlieferungen berichtet das Blatt, daß das spanische bolschewistische Schiff „Briquetas-Zorroca" in Bayonne am 27. Januar drei Waggons Kupferplatten an Bord genommen hat. Der Dampfer „Jbarra" hat 30 Tonnen Zinn, 20 Tonnen Magnesium und 10 Tonnen Chemikalien geladen. Diele Ladungen stammen sämtlich ausEnglano.
Schließlich sei auf dem Dampfer „Maria Amalia" ein Flugzeug von Potez verfrachtet worden. Die spanischen Kommunisten haben, so meint das Blatt zum Schluß, in England
15 000 Tonnen Kohle gekauft. Aus Perpignan wird gemeldet, daß 40 Tonnen französischer Kohle über die Grenze mit dem Bestimmungsort Barcelona gebracht worden sind. In Barcelona ist nämlich der Mangel an Brennstoffen so groß, daß man den Bahnverkehr hat ein- schränkeu muffen. Zwischen Barcelona und Port Bou verkehrt jetzt täglich nur noch ein Schiff.__
Teuerung - LMerMmg-Schulden
Der Kreislauf volksfrontlicher Wirtschaftspolitik X Paris. 2. Februar.
Am Donnerstag muß in Paris mit Rücksicht auf das Anziehen der Getreide- und Mehlpreise für Paris und Umgebung der Brotpreis abermals um 10 Centimes auf 2,30 Franken je Kilogramm erhöht werden. Zum Ausgleich für die wachsende Teuerung mußten der Stadtrat von Paris und der Generalrat des Seine-Departements insgesamt 70 Millionen Franken bewilligen, um die Bezüge der von der Gemeinde beschäftigten Arbeiter. Angestellten und Beamten den steigenden Lebenshaltungskosten anzugleichen. Diese 70 Millionen Mehraufwendungen sollen durch eine Anleihe gedeckt werden, deren Deckung wiederum Einsparungen oder Preiserhöhungen fordert, zu deren Ausgleich wieder Lohnerhöhungen notwendig werden, die abermals durch eine Anleihe gedeckt werden sollen usw. Es ist das die gleiche Politik, die wir auch nach dem Kriege mitgemacht haben und die zur Inflation geführt hat.
BeMrskontrM» ln Mil
Beleuchtungsvorschriften einhaltenl Berlin, 2. Februar.
Der Neichsführer SS. und Chef der deutschen Polizei gibt in einem Runderlaß den Polizeibehörden Anweisungen des Neichsver- kehrsministers zur Prüfung von Beleuchtungsvorschriften der Kraftfahrzeuge und Fahrräder bekannt:
In Ergänzung dieser Anweisungen des Neichsverkehrsministers bestimmt der Chef der deutschen Polizei von sich aus. daß übet die vorgesehenen polizeilichen Maßnahmen hinaus in schweren Fällen der Zuwiderhandlung gegen die Beleuchtungsvorschriften di» betreffenden Fahrzeuge bis zur Beseitigung der Mängel Polizeilich sicherzu stellen sind, soweit dies nach Landesrecht zulässig ist.
Weiter wendet sich der Chef der deutschen Polizei in aller Schärfe gegen eine auf den Landstraßen vielfach zu beobachtende Rücksichtslosigkeit. gegen das sogenannte A b blenden der Schein werfer „über Kren z", das besonders häufig bei Führern von Lastkraftwagen anzutreffen sei. Durch Umstecken der Kabel werde hierbei jeweils nur ein Scheinwerfer, und zwar abwechselnd der linke oder der rechte, abgeblendet. Häufig würden auch für die rechten Scheinwerfer stärkere Glühlampen als zulässig verwendet. Künftig ist gegen Führer von Kraftfahrzeugen, die in so verantwortungsloser Weise andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen, mit den schärfsten Mitteln vorzugehen. Die Kraftfahrzeuge sind ebenfalls, soweit dies nach Landesrecht zulässig ist, polizeilich sicherzustellen. Darüber hinaus sind
ore verantwortungslosen Krastsahrzeugsührer streng zu bestrafen.
Bei den entsprechenden Verkehrs- kontrollen zur Ueberwachung des vorschriftsmäßigen Abblendens der Scheinwerfer werden in Zukunft alle Fahrzeuge angehal- ten werden, deren Führer gegen die Beleuchtungsvorschriften verstoßen. Da die Kon- trollen des Kraftfahrzeug-Verkehrs auf richtiges und rechtzeitiges Abblenden eine unausfällige Beobachtung erfordern, erklärt sich der Chef der deutschen Polizei damit einverstanden. daß hierbei Poltzeibeamte in Zivil verwandt werden, die zur unauffälligen Beobachtung den Kraftfahrzeugen entaegengeschickt werden. Das Anhalten der Fahrzeuge selbst erfolgt jedoch nur durch Beamte in Uniform.
Akademie der Ausaebürgerten
" kk. Berlin, 2. Februar
ZLnn die Emigrantenliteraten — so schreibt das Kampfblatt der Hitler- Jugend. die „HI", in seiner neuesten Nummer — einen Begräbnis, und Sterbekassenverein gründen würden, so wäre das von uns noch zu ertragen. Aber daß ihre Unver- schämtheit so weit geht, eine „Deutsche Akademie für Kunst und Wissenschaft" zu grün- den, geht uns denn doch über die Hutschnur. Zweck und Ziel dieser „Deutschen" Akademie ist es. „deutschen Künstlern und Wissen- fchaftlern, die das Reich verlassen haben, zu helfen, ihre Arbeit hier fortzusetzen. Zwecks Verleihung von Stipendien ist im Rahmen der Akademie ein „europäischer Senat" von Deutschen gegründet worden, die eine Nolle aus dem Felde der Kunst und Wissenschaft spielen und als Treuhänder für ihre weniger vom Glück begünstigten Kolle
gen dienen sollen. Thomas Mann, der „berühmte" Schriftsteller, wurde zum Präsidenten dieses Senats gewählt." Weiter heißt es in der Emigrantenpresie: „Mit ihm wurden als Direktoren gewählt: Tr. Heinrich Mann. Professor Veit Valen- t i n. Professor Max Reinhardt. Bronis- law Hubermann, Ernst T v ch, Otto KlemPerer, Arnold Höllriegel. Pro- fessor Emil Lederer. Lion Feuchtwan- ger (der nach den neuesten Meldungen zum Hosdichter Moskaus ernannt wurdet. Franz Werfel, Stefan Zweig. Ernst Toller. Professor Sigmund Freud. Tr. Georg Mönius, Professor Melchius Palpi. Tr. Rudolf Olden und Bruno Frank."
Also alle vorhanden! Samt und sonders Ausgebürgerte! Oder mindestens Ausbürge- rungs-„Würdigc". Und diese Akademie der Ausgebürgerten wird im Ausland versuchen. deutsche Kultur zu repräsentieren! Wie lange — wird man ihnen glauben?
ZulamMnardeit der Neutralen?
Besuch des Königs von Schwede» in Brüssel X Brüssel, 2. Februar.
König Gustav V. von Schweden ist. begleitet von Außenminister Sandler, am Dienstag in Brüssel zu einem offiziellen Staatsbesuch eingetroffen, wo er vom König Leopold III. und einer riesigen Menschenmenge herzlich empfangen wurde. Da Außenminister Sandler mit dem belgischen Außenminister Spaak eine längere Unterredung haben wird, glaubt man in Brüssel, daß die Begegnung der beiden Könige und Außenminister dazu dienen wird, die Möglichkeiten
einer engeren Zusammenarveit oer io» genannten neutralen Staaten auf Wirtschaft, lichem und politischem Gebiet zu untersuchen.
SoiiiMeKorsrurchrichierr
„Berchloldsdorf in OS."
Der Oberpräsident von Schlesien hat die Ort- schaff Strebt ii ow unweit des Annabcrges in Verchtoldsdorf umbenannt nach dem Ober, sichrer z. V. der SA.-Gruppe Berlin-Brandenburg Hermann Berchtold, der durch die Erstür- mung dieses Ortes aus eigener Initiative am 2l. Juni 1921 die Erstürmung des Anuaberges einlsitete. Später war Berchtold. der seit 1920 der NSDAP, angehört, SA.-Brigadeführer in Württemberg und Schlesien.
Stcuerrückstände sinken
Die wirtschaftliche Aufbauarbeit der national- sozialistischen Staatsführung wird auch gekeun. zeichnet durch den Rückgang der Steuerrückstände, der bei den Neichssteuern seit dem 1. Oktober 1932 bis Mai 1936 rund 36 v. H (von 750 Millionen aus 475 Millionen), bei den Landessteuern ebenfalls 36 v. H. (von 130 auf 84 Mill.) beträgt,
Smden" in Schanghai jubelnd empfangen
Der deutsche Kreuzer „Emden" ist zu eine», ebentägigeu Ausenthzlt in Sch a n g ° ' e.nge-
Mr?ekte bei
Ein mit cls Personen besetzter Omni "Z stürzte infolge vereister Straßen bei Küstendil (Bulgarien) in eine Schlucht, wobei sämtliche JnlaEen sck'w-r »-rieht wurden. Sechs dürften kaum mit dem Leben davonkonunen.
NGMWlWir in der SA Gruppe EirdVest
nsx. Stuttgart, 3. Februar.
Aus Anlaß des 30. Januar, des 4. Jahres, tags der deutschen Revolution, wurden in der SA.-Gruppe Südwest zu Standartenführern befördert: Der Adjutant der SA.-Gruppe Südwest, Obersturmbannführer Otto Frank, der Führer der Reitereinheiten der SA.-Gruppe Südwest. Obersturin, bannführer Fritz Lausfer. Zum Oberführer wurde befördert der Z.-V.-Füh- rer der Brigade 55. Standartenführer Wilhelm Greß. In die SA. wieder ausgenommen wurden die Z.-V.-Führer der Standarte 121, im Rang von Sturmbannführern, der Kreisleiter von Ellwangen Kölle und der Kreisleiter von Aalen Kling. Zum Stau- dartenführer wurde befördert der Füh- rer der SAR., Obersturmbannführer Christian Mall, zum Sturmbannführer der Z.-V.-Führer der Reserve-Standarte 125, der Oberbürgermeister der Stadt Reutlingen. Dr. Dederer.
Stan-arteilWrer Lauster nimmt Abschied
nsg. Stuttgart, 2. Februar.
Der Führer der Reitereinheiten der SA.- Gruppe Südwest, Standartenführer Lauffer, ist am 31. Januar 1937 auf eigenen Wunsch wegen seines hohen Alters von seiner Stellung zurückgetreten. Mit Standartenführer Lauffer scheidet ein im Krieg und Frieden verdienter Offizier der alten Armee, ein guter SA.- Kamerad, ein über di« Grenzen seiner Wahlheimat bekannter Reiter, aus dem aktive» Dienst des Gruvvenffabes. """
EM Omnibus kam aus der SürjLilchn
Ei» Toter und ein Schwerverletzter
Aldingen, Kr. Spaichingen, 2. Febr. Ein Arbeiteromnibus von Nusplingen, der täglich, mit Arbeitern der Firma Hohncr-Troffingen besetzt, hier durchfährt, kam in einer Kurve infolge der Glätte aus seiner Fahrbahn, geriet auf einen Hof und kam erst an der Hauswand eines Bauernhauses zum Stehen. Beim Ausrutschen riß der Wagen zwei hiesige junge Arbeiter, die mit ihren Fahrrädern auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstätte waren, mit sich, wobei der ältere von ihnen, Jakob Haller, schwer verletzt wurde, während der längere, sein Vetter Erwin H a l- ler, infolge der erlittenen Verletzungen innerhalb weniger Minuten starb. Der Schwerverletzte befindet sich im Krankenhaus in Spaichingen.
Epileptikers» füllt lus Schaufenster
Schrambcrg, 2. Februar.
In Schramberg erlitt eine etwa 60 Jahre alte Frau, als sie zum Einkäufen gehen wollte, einen epileptischen Anfall. Sie stürzte so unglücklich, daß sie in das große Schaufenster eines Lebensmittelgeschäftes fiel. Dabei zog sich die Frau zahlreiche Schnittwunden am Hals und im Gesicht zu, so daß sie blutüberströmt ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte.
Der vierte Sünfbunderter
Heilbronn, 2. Februar.
Am Montag hatte eine alte Frau aus Frankenbach, die nach Heilbronn gekommen war, das große Glück, den v i e r te n Fü n f - Hunderter bei der WHW.-Lotterie zu ziehen.
Rätsel j» Venedig
von L»«I
88 Lovorisdt bo Carl Duncker-Berkag. Berlin
„Ich Hab ja den ganzen Vormittag ge- schlafen wie ein Murmeltier. Außerdem bist du ja bei mir. Was kann da schon pasffereni"
Frau Oesterberg lag bleich und ausgelöst in ihrem Bett, als Lorenz und Inge kamen.
Ein Arzt, vom Hotelportier aus ihren Wunsch gerufen, schrieb eben ein Rezept aus.
„Tie Nerven, gnädige Frau", beruhigte er seine Handtasche zusammenpackend. .Ich habe Ihnen einige Beruhigungsmittel verschrieben. Lassen Sie das Rezept zur Apotheke bringen. Sie werden dann gut schlafen und morgen wieder wohlauf sein. Keine Gefahr, gnädige Frau. Nichts Ernstliches, meine Herrschaften. Ich werde mir erlauben, morgen noch einmal vorzusprechen."
„Lieber Herr Ott", sagte Frau Maja schwach, als der Arzt gegangen war, „wollen Sie mich ein wenig mit Fräulein Inge allein lasten? Ich muß mit ihr sprechen."
Inge schob ihren Verlobten zur Tür. ohne seine Antwort abzuwarten. „Trink noch einen Wermut unten in der Halle. Lory. Wenn eine Frau einer anderen Frau etwas anzuvertrauen hat. das ist nichts für kleine Jungs!"
„Sie waren so lieb und gut zu mir. Fräulein Inge, und Sie haben Anteil gehabt an dem Unheünlichen, das mich hier in Venedig umkreist", sagte Frau Maja, die Hände des Mädchens fassend, das sich einen Stuhl an daS Bett heranzog. ,Lch habe versucht.
allein darüber wegzukommen, aber — ich werde verrückt, wenn ich so liege und nachgrübele. Seien Sie mir nicht böse, daß ich Sie aufgeschreckt und gebeten habe, zu mir zu kommen."
„Was ist denn nur geschehen, liebe Frau Oesterberg?"
„Ich habe etwas Furchtbares erlebt. Hier, in diesem Zimmers Frau Maja sah sich mit wirren, unruhig flackernden Augen um. „Nein, nein, ich kann Ihnen das nicht er- zählen! Ich will nicht..."
„Doch nicht etwa ein neuer — Ueberfall?" Ing« suchte erschrocken in dem gequälten Ge- sicht der Frau zu lesen, aber Maja schüttelte den Kopf. „Ich will nicht", wiederholte sie. „Dringen Sie nicht in mich. Fräulein Inge, ich werde Ihnen das nie erzählen. Aber eines, ja eines muß ich Ihnen sagen." Ihre Stimme sank zu einem unheimlichen Flüstern herab. Geheimnisvoll brannten ihre Augen.
„Ich weiß, wer der Blutmensch vom Pa- lazzo Grioni ist! Ich weiß, wer Germcnne Niveller und die arme Giulia auf dem Gewissen hat!"
War das Fieber? Phantasierte Frau Maja? Hatte sich ihr Verstand verwirrt? Inge machte ungläubige Augen. „Sie wol- len den Namen des Mörders kennen, Frau Oesterberg? Dann müssen Sie sofort die Polizei benachrichtigen."
Frau Maja schauderte. „Nein, das kann ich nicht. Das will ich nicht. Nur Ihnen .. . Ihnen . . ."
„Das ist unmöglich. Frau Oesterberg', sagte Inge energisch. „Wenn Sie etwas ent- deckt haben, wenn Ihnen auch nur ein Verdacht gekommen ist. dann haben Sie die Pflicht, die Polizei oder wenigstens Herrn Teschenmacher sofort davon zu unterrichten.
Und wenn Sie es selbst nicht wollen — dann werde ich das Nötige veranlassen. Sagen Sie mir nur. was Sie erfahren haben."
Frau Majas Hand zuckte zwischen den Fingern Inges. „Nichts, nichts werde ich sagen!"
„Ich begreife Sie nicht." Inge zwang ihre innere Erregung nieder und mühte sich, der Kranken ruhig zuzusprechen. „Sie haben selber erklärt, daß Sie nicht ruhen wollen, bis Sie den Mörder Ihres Gatten gefunden haben. Und nun wollen Sie den Mörder Giulias und Frau Nivellers, den Mann, der mich selber umbringen wollte, seiner Strafe entziehen?"
„Niemand entgeht seiner Strafe im Leben. Inge. Auch ihn wird das Schicksal iinden. Aber nicht ich' Nicht ich!" Angstvoll flehend richteten sich ihre Augen aus das Mädchen. „Verstehen Sie das. Inge? Verstehen Sie. daß nicht i ch den Rächer spielen will?"
„Ich weiß nicht recht", sagte Inge zögernd, „was Sie sagen, klingt so phantastisch, io unglaublich — und etwas Näheres wollen Sie mir nicht verraten. Denken Sie einmal ganz ruhig nach, liebe Frau Oesterberg. Ist das alles nicht ein Fieberwahn, was Sie sich da einreden? Haben Sie vielleicht einen bösen, schweren Traum gehabt?"
„Ein Traum?" wiederholte Frau Maja den Kops in die Kiffen zurücksinken lastend. „Gut. gut. Es mag ein Traum gewesen sein. Glauben Sie das immerhin. Inge. Aber Sie. . .' Ihr Kops fuhr plötzlich wieder in die Höhe. Sie richtete sich Halbleibs aus und sah das Mädchen bang an. „Ich habe Angst um Sie. Inge! Denken Sie daran, daß eigentlich SieeS waren, die statt der armen Giulia jetzt im Grab liegen sollte! Seien Sie vorsichtig! Nehmen Sie Leb in acht!"
Inge streichelte den Arm der Frau. „Darauf können Sie sich verlassen. Frau Oester- berg. Ich fetze keinen Fuß mehr in den Palazzo Grioni. und wenn Nafsaelo Sauzw und Tizian mich selber riesen."
Näher drängte sich das ängstliche Gesicht Frau Majas. „Auch sonst müffen Sie wachsam sein, Inge! Auch auf der Straße. ia selbst in ihrem Hotel! Mißtrauen Sie allen! Und besonders — hüten Sie sich vor Tr. Caffier!"
Inge fuhr betroffen zurück. „Meinen Sie ihn 2 Glauben Sie. daß Dr. Cassier der Mörder ist?"
„Nein. nein... ich will nichts sagen... ich bitte Sie nur. vorsichtig zu sein... dis Augen offen zu halten..."
„Liebe, liebe Frau Oesterberg!" Inge schlang säst mütterlich den Arm um die Frau und bettete sie in die Kissen zurück. „Ich werde Ihre Warnung gewiß beherzigen, und in ein paar Tagen, sobald ich wieder ganz aus dem Tamm bin. reisen wir ia nach Hause. Aber was Sie da eben von Tr. Cassier sagten, das schlagen Sie sich aus dem Kopf. Das ist ein Hirngespinst! Ebensogut können Sie mir sagen, daß Lort> Ott ein blutdürstiger Mörder ist wie Tr. Cassier!"
„Hüten Sie sich, Inge", stöhnte Frau Maja hartnäckig. „Wenn ich nun einen Beweis hätte gegen Tr. Ca,:ier!"
„Tann machen Sie der Polizei Mitteilung davon", sagte Inge hart. „Mir brauchen Sie's nicht zu erzählen, denn ich würde Ihnen doch nicht glauben."
„So felsenfest vertrauen Sie Cassier. Fräulein Inge?"
„Er mag feine Fehler haben. Natürlich hat er die. wie jeder Mensch. Es mag auch sein, daß er uns etwas verheimlicht aus seinem Leben".
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