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Nationalsozialistische Tageszeitung Amtliche Zeitung äer N. §. v. A. p.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stabt- und Gemeinöe-Behörben Ses Kreises Eakv

Nr. 27

Ealw, Mittwoch, 3. Februar 1837

4.

(111.) Jahrgang

Einheitliche Betreuung der Deutschen im Ausland

Gauleiter Bohle Chef der Auslandsorganisation im Auswärtigen Amt

X Berlin, 2. Februar.

Die Rcichspressestelle der NSDAP, teilt mit: Am 30. Januar 1937 hat der Führer uni!- Reichskanzler den folgenden Erlaß über die Einsetzung eines Chefs der Auslandsorganisation im Aus­wärtigen Amt unterzeichnet.

I. Zur einheitlichen Betreuung der Reichsdeutschen im Ausland wird ein Chef der Auslandsorganisation im Auswärtigen Amt eingesetzt, dem zu­gleich die Leitu ngundBearbeitung aller Angelegenheiten der Reichsdeutschen im Ausland im Geschäftsbereich des Auswärtigen Amtes übertragen wird.

II. Zum Chef der Anslandsorganisation im Auswärtigen Amt wird der Leiter der Nuslandsorganisation der NSDAP., Gau­leiter Ernst Wilhelm Bohle, ernannt. Er ist dem Neichsminister des Auswärtigen Per­sönlich und unmittelbar unterstellt. Sein Ge­schäftsbereich als Leiter der Auslandsorgani- sation der NSDAP, und seine Unterstellung als solcher unter den Stellvertreter des Füh­rers bleibt unberührt. Er führt die Dienst­bezeichnung: Chef der AnSlandSorganisation im Auswärtigen Amt.

III. Ter Chef der Auslandsorganisation im Auswärtigen Amt nimmt an den Sitzun­gen des Neichskabinetts teil, soweit sein Ge­schäftsbereich berührt wird.

IV. Der Neichsminister des Auswärtigen erläßt im Einvernehmen mit dem Stellver­treter des Führers die Durchführungs­bestimmungen zu diesem Erlaß."

*

Dazu schreibt die Nationalsozialistische Parteikorrespondenz" u. a.:

AM. GMetter Schmidt in

kk. Berlin, 2. Februar.

Der vierte Jahrestag der Machtübernahme wurde von den Reichsdeutschen im Auslande überall festlich begangen. In der reichsdeutschen Kolonie inBudapest sprach der stellv. Gau­leiter Friedrich Schmidt- Stuttgart über die Aufbauarbeit und den Freiheitskampf des Führers. In Paris hielt die Festrede Lan- oesgruppenleiter Pg. Schleier, vor der Deutschen Gemeinschaft in Lyon sprach Pg. Diewerge vom Reichspropagandaministe­rium, in Mailand Pg. Dr. Arthur Kolb, Kreisleiter von Amberg, in Salamanca, wo an der Feier auch die Gattin des spanischen Staatschefs General Franco teilnahm, sprachen Generalkonsul Koehn und Geschäfts- träger General a. D. FauPcl. In Lissa­bon würdigte der deutsche Gesandte Freiherr von Hoyningen-Huene die großen Taten des Führers, in Genf der Gauleiter von " llle-Merseburg, Staatsrat Jordan, in der norwegischen Hauptstadt Oslo der ! Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftskammer - für das Nhein-Main-Gebiet, Pg. Dr. Savel» k o u l S, in Stockholm SS.-Obergruppen- führer August Heiß meyer, in der finni­schen Hauptstadt Helsinki der Hauptstellen­leiter tm Hauptamt der NSV., Pg. Rachov- Berlin, in Reval (Estland) Gauamtsleiter Tödenhover-Marburg, in Riga (Lett­land) Pg. Ejp, in Kowno (Litauen) Dr. W i I l i e s - Berlin, in Warschau Mini­sterialrat Pg. Hasenohr!, vor den ostober­schlesischen Deutschen in Königshütte SA.-Obergruppenführer Kasche- Hannover, im Großen Konzerthaussaal inWien Staats­rat Schmidt-Boden st edt aus Braun­schweig, in Sofia, wo die Ortsgruppe der NSDAP, zugleich den mit dem Tag der Macht­übernahme zusammenfallenden Geburtstag des Königs der Bulgaren Doris III. beging, Neichswalter Pg. Walter Neefs, in Athen Oberregierungsrat Christian Prinz zu Ichaumburg-Lippe, in Moskau > Gesandtschaftsrat Pg. Dr. Hen sei, in der ^ türkischen Hauptstadt Ankara SA.-Gruppen- iührer Obernitz-Fürth.

Dieser Erlaß wird für albe Reichsdeutschen im Auslande ein Ereignis sein, das sie mit Freude und Genugtuung erfüllt. Alle Fra­gen der Betreuung der Deutschen draußen sind nun in der Heimat in einer Hand ver­einigt. Ein neuer Schritt des Zusammen­wirkens von Partei und Staat ist auf einem Gebiete unternommen worden, das allen Deutschen am Herzen liegt. Durch die staat­lichen Aufgaben und Befugniste, die der Gauleiter der Auslandsorganisation nun­mehr übertragen erhielt, wird dabei erreicht werden, daß die politische Betreuungstätig, keit der Partei sich mit den amtlichen Maß­nahmen des Reiches und seiner Vertretun­gen zur fruchtbaren Gesamtleistung im Jn-

X Berlin, 2. Februar.

Aus Anlaß der endgültigen Unterstellung der Deutschen Reichsbahngesellschaft unter die Hoheit der Reichsregierung, hat der Füh- rer und Reichskanzler angeordnet, daß die Personalunion in der Leitung de? Reichs» verkehrsministeriums und des Neichspost- miniftcriums wieder aufgehoben wird und die beiden Ministerien wie früher von je einem Reichsminister verwaltet werden.

Zum Rei ch s v er ke h r s m in i st e r hat der Führer und Reichskanzler den General­direktor der Deutschen Neichsbahngesellschaft, Dr. Julius Dorpmüller, ernannt, der bis zur Durchführung der geplanten Neu­organisation gleichzeitig Generaldirektor der Deutschen Neichsbahngesellschaft bleibt. Zum Neichspost minister hat der Führer und Reichskanzler den Staatssekretär im Neichspostministerium. Dr. Ohnesorge, ernannt.

Dem aus seinem Amt ausscheidenden Reichsverkehrsminister Frciherrn von Eltz- Rübenach hat der Führer in einem Schrei, ben seinen Dank für die geleisteten Dienste zum Ausdruck gebracht.

Dr. Dorp müller gilt schon seit langem in Deutschland und in der ganzen Welt als Deutschlandserster Eisenbahner". Er stammt aus einer Elberselber Eisenbahnerfamilie und

rp. Warschau, 2. Februar.

Durch Räterußland zieht sich eine Unheil- brütende Gärung und Unruhe, die weder in ihren Ausmaßen, noch in ihren Auswirkun­gen voll abgcsthätzt werden kann. Der zweite ,.Trotzkisten"-Prozeß, der mit der Erschie­ßung von 13 alten Mitarbeitern Lenins endete, hat von Seite Stalins eine neue Verfolgungswelle, von der Seite der Unzu­friedenen eine neue Widerstandsbewegung ausgelöst. beide Bewegungen gehen quer durch alle Schichten des Sowjctreiches und machen auch vor der Roten Armee nicht halt.

Da ist zunächst die Staatsführung des Nätereiches. Nach den neuesten Nachrichten erscheint auch Litwinow- Finkelstein, der Außenkommistar, verdächtig. Jedenfalls ist er beschleunigt von Genf heim­gekehrt, nachdem ihm mitgeteilt worden war, daß seine Frau von der Verhaftung bedroht sei, weil sie in engen Beziehungen zu So» kolnikow-Brillant und Nadek-Sobel- sohn stand. Ihre Wohnung stand schon län- gere Zeit unter der Beobachtung der GPU., der nach anderen Mitteilungen auch Schrift­stücke in die Hände gefallen sein sollen, die Litwinow-Finkelftein beschuldigen, im Aus­lande mehrfach Vertrauensleute seines Raste- aenosten Trotzki-Bronstem empfangen zu ha- ben. Die Frau Sokolnikows soll auf die So- lowki-Jnsel verschickt worden sein Schließ- lich ist der frühere GPU.-Chef Jagoda allen Anzeichen nach jetzt auch, als Postkom;

tereste aller Reichsdeutschen im Ausland vereinigen. Aehnlich wie es bei dem Ans- trage des Reiches an die Hitler-Jugend der Fall gewesen ist, so wird auch mit diesem Erlaß des Führer? die langjährige und er­folgreichste Arbeit einer Parteieinrichtung durch die Uebertragung staatlicher Funktio­nen an ihren Leiter gekrönt und die Partei durch eine Erweiterung ihres sachlichen Wir- kungskreises ausgezeichnet.

Am 30. Januar 1937. dem Tage, an dem die gesamte Betreuung der Reichsdeutschen im Auslande in seine Hand gelegt wurde, hat der Führer Gauleiter Bohle das Gol- dene Ehrenzeichen der NSDAP, verliehen.

ist 68 Jahre alt. Die Verdienste Dr. Dorp- müllers bei der Führung der Deutschen Reichsbahn, des größten Unternehmens Ser Welt, haben internationale Anerkennung ge­funden. Seine bedeutenden Leistungen erstrei­ken sich auf alle Gebiete des Eisenbahnwesens. Dr. Dorpmttller wurde überall an die Aus- aabe des Ausbaues gesetzt. In seine Amtszeit als Generaldirektor fiel nach der Inflation Aufbau und Vereinheitlichung der gesazntcn Reichsbahn in organisatorischer, technischer und betrieblicher Hinsicht zu dem leistungs­fähigen Unternehmen, das in der Hand des Staates Dienst am Volksganzen leistet. La­bei zeigte sich Dr. Dorpmüller stets als För­derer des Fortschritts. Ein besonderes Ver­dienst erwarb sich Dr. Dorpmüller mit der finanziellen Gesunderhaltung der Reichsbahn trotz aller Schwierigkeiten, die die Nachkriegs­zeit der deutschen Wirtschaft gebracht hat.

Reichspostminister Dr.-Jng. e. h. Wilhelm Ohnesorge steht im Alter von Jahren. Er hat seit vielen Jahren auf die Entwicklung der Reichspost in stärkstem Matze Einfluß ge­nommen. Seit dem 1. März 1933 bekleidete er das Amt des Staatssekretärs im Reichspost- ministcrinm und erwarb sich in dicserStellung größte Verdienste. Dr. Ohnesorge gehört zur Alten Garde des Führers und ist Träger des Goldenen Ehrenzeichens mit der Mitglieds­nummer 42.

Auch Lilwinow verdächtigt

miffar abbaureis; man beabsichtigt, ihn auf fünf Jahre nach Stalinobad in die Derban- nung zu schicken, weil er als GPU.-Chef zu wenig energisch gegen dieTrotzkisten" vor­gegangen sei.

Die gefährlichste Aktion Stalins richtet sich aber gegen die Rote Armee. Die Der- Haftung des Adjutanten des Sowjetmar- schalls Tuchatschewski. des Obersten Putna u. a. hat in der Roten Armee schwere Be­unruhigung ausgelöst. Nunmehr hat Stalin besohlen, daß die Chefs der Militärbezirke binnen drei Tagen ihm und Woroichilow eine Lifte derjenigen Offiziere vorlegen, die als Politisch nicht genügend zuverlässig an­gesehen werden. Schon rechnet man mit meh­reren tausend Verhaftungen im Offiziers­korps der Noten Armee. Nun soll sich nach den neuesten Nachrichten das Blatt aber ge­wendet haben. Kriegskommisiar Woroschi- lo w, dem Stalin zusammen mit seinem Schwiegervater, dem Juden Kagano- witsch und dem GPU.-Chef Ieschow die Säuberung der Roten Armee übertragen wollte, soll die Vorlage dieser Listen ver­weigert und erklärt haben, daß die Note Armee auf etwaige Masienverhaftungen vorbereitet" sei. Während nun in der söwsetrussischen Presse bereits Betrachtungen über denBonapartismus" als Folge­erscheinung von Revolutionen austauchten, soll die Nöte Armee mit der V e r h a s t u n g von GPU. »Funktionären voraeaan- gen sein.

Va8 >Ieue8le in Kür^e

Oie letzten Lreixnisse sug aller V^clt

Wie amtlich mitgeteilt «ird, hat der König die Ernennung des britischen Botschafters in Berlin, Sir Eric Phipps, znm Nachfolger -cs in wenigen Monaten zarücktretenden Bot­schafters in Paris, Sir George Clerk, ge­billigt. Sir Phipps wird Berlin in wenigen Monate» verlassen.

Der französische Kriegsmiuister Daladisr hielt gestern vor der Kammer eine Rede. Er teilte mit, daß die Regierung IS Milliarden Franke» für die Bedürfnisse der Laudcsver» teidignng, auf vier Jahre verteilt, genehmigt habe, und kündigte die Schaffung von Panzer-* Livifionen sowie den Ausba« -es Straßen­netzes parallel z«r Ostgrcnze an. Frankreich nuterhalte augenblicklich ein Heer von KOSOVO Man«, das auch er als z« schwach ansehe. Mau' müsse deshalb znm mindesten die Schlagkraft: dnrch Mechanisierung erhöhen. Das Systems der Befestignngsanlage« «erde er im Norden, bis «ach Dünkirchen und im Süden bis «ach Basel verlängern und außerdem die Befestig gnngsanlageu tiefer staffeln. Nachdem der Kriegsminister «nter großem Beifall der Lin­ken die Verstaatlichung der Rüstnngs-Wcrke von Schueider-Crenzot ««gekündigt hatte, ver­wahrte er sich gegen die Ansicht, daß das fran­zösische Heer von «mstürzlcrische« Elementen verseucht sei.

Der Senator Gantherot erklärte gestern im Senat, er besitze Unterlagen über die Organi­sation der kommunistischen Partei mit den Namen der 8 Mitglieder des Ausschusses, der den kommunistische»Gcneralstab" für die Leitung der Gesamtoperatione« im Gebiet von Paris bilde« soll. Der gcnane Aufmarschplan für de« Fall einer Massenbewegung der Kom­munisten gegen Paris sei in seinen Hände«. Eine derartige Lage bedeute eine offensicht­liche Verletzung des franzöfisch-sowsetrnffifche« Vertrages. Der Onai d'Orsay müsse in Mos­kau Borstellnngen erheben.

Die französische Kammer sprach gestern abend der Regierung Blum mit 4VS gegen 186 Stimmen -er Rechte« für die Politik der Landesverteidigung das Vertrauen aus.

I« Oesterreich hat die Gendarmerie meh, reren Händler-Kolonne«, die mitspanischen Andenken" handelten und sich alsSpanien­flüchtlinge" ansgaben, das schmutzige Hand­werk gelegt. Die Festgenommenen sind durch­weg Ostjnde», die dieAndeuken ans dem spanische« Krieg" ans Wien bezogen hatten.

Der türkische Außenminister RSschty Aras und der italienische Außenminister Graf Ciano sind gestern abend in Mailand eiugetrofscu.

Oberregiernugsrat im Reichsminifterinm für Bolksaufklärnng und Propaganda, Prinz Schaumbnrg-Lippe, wurde gestern in Athen vom griechischen König in Istüudiger Audienz empfangen.

Das nationale spanische KanonenbootCa» «ovas Del Castillo" hat den DampferArna- bal Mendi", -er für die Bolschewisten eine Ladung Kolonialware«, Tabak und Pctrolenm von Gibraltar nach Valencia bringe« sollte, ansgebracht und «ach Cent« geleitet. Die La­dung ist S Millionen Peseten wert.

Der bisherige Häuptling derInternatio­nalen Brigade" in Spanien, Kleber, hat wegen politischer Meinungsverschiedenheiten" sei­nen Posten znr Bersügnng gestellt.

Gestern erhielt die General-Motor-Coroo- ration in Flint sUSA.) einen Gerichtsveschlnß zugestellt, der ihr Unterstützung gegen die sog. Sitzstreik«! gewährt. Der Gerichtsbefehl ver­bietet es, Streikposten anfznstellen und weist die Sitzstreikcr an, die zwei besetzten Auto­werke innerhalb 24 Stunden zu räumen.

Selbstverständlich bleibt die Verhaftungs­welle nicht auf die Bonzolratie des Rätestaates beschränkt. DieA n t i- Stalin"-Bewegung in den breiten Massen gewinnt immer mehr an Boden. So sind auf dem Lande und in den Industrie- bezirken zahlreiche Verhaftungen vorgenommen worden, um die Unzufriedenheit wegen des immer fühlbarer werdende» Brotmangels, der auf dem Lande bereits zu Bauernunruhen geführt hat, in den Städten aber die Arbeiter in Scharen der Anti-Stalin"-Bewegung zuführt, im Keim» zu ersticken.

Zwei neue Neichsminister ernannt

Dr. Dorpmüller Reichsverkehrsminister - Dr. Ohnesorge Reichspostminister

An1i-Stalin"-Vewegung in RSterußland

Was wird die Rote Armee tun