«n, die auf die „Notwendigkeit- solcher Der. Wicklungen ols „letzte Rettung" für ihr blut- beflecktes System Hinweisen. Selbst in der Rede del Vayos vor dem Völkerbundrat fehlte eine solche Anspielung nicht.
Klar ist aus alle Fälle eines: Daß die Ver- antwortung für die verspätete Sicherstellung wirklicher Nichteinmischung in London und Paris licat die sich von Moskau übertölpeln ließen. Moskau hate damit die Chance für sich gesichert, jederzeit in einem riesigen Ausmaße die spanischen Bolschewisten unterstützen zu können. Die Antworten des Deutschen Reiches, Italiens und Portugals haben das zweite Moskauer Manöver vereitelt — wenn nicht Paris und London den Moskauer jüdischen Machthabern neue Möglichkeiten liefern . . .
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Minister Kozma beim Reichsärzteführer
Der ungarische Innenminister von Kozma hatte am Montag im Haus der deutschen Aerzte eine Besprechung mit dem Reichsärzteführer Dr. Wagner, der dem Gaste auch einen Ueberblick über die Gesundheitsfürsorge in der Partei und ihren Gliederungen gab. Mit besonderem Interesse verfolgte Innenminister von Kozma einen Vortrag über die bevölkerungspolitische Lage des Reiches.
Svinhufvud-Feier im Deutschlandsender
Eine Feier zum 75. Geburtstag deS finnischen Staatspräsidenten Svinhufvud, dem der Führer seine Glückwünsche drahtlich übermittelt hat, wird heute um 12 Uhr vom Deutschlandsender übertragen. Es spricht u. a. Reichsleiter Alfred Rosenberg.
Führer der Lappo-Bewegung gestorben
Viktor Kosola, der Führer der finnischen Lappo-Bewegung, die 1930 das Verbot der Kommunistischen Partei erzwang, ist Plötzlich an einer Lungenentzündung gestorben.
Das deutsche Recht auf Kolonien
In einer Zuschrift an die Londoner „TimeS" verlangt D. Cecil praktische Vorschläge Groß- britanniens zur Lösung der deutschen Kolonialfrage. Es wäre närrisch, schreibt er, wenn Groß- britannien sich einen mächtigen Feind schaffen würde in einer Sache, die geregelt werden sollte. Nach den Gesetzen der Geschichte ist es natürlich, daß ein so lebenskräftiges Land wie das Deutsche Reich ein friedliches Ventil für seine Tatkraft besitze.
Römisch-katholischer Kampfplan gegen Moskau
In allen römisch-katholischen Kirchen in England und Wales wurde am Sonntag ein von vier
AuSvau der MglnotMile ln die Lieft
X Paris, 14. Dezember.
Nach Mitteilungen des „Matin" wird die Maginot-Linie der Tiefe nach ausgebaut. Man hat nicht die Absicht, im Lande eine gleiche Verteidigungslinie zu errichten, wie sie bei Lauter oder Longwy besteht und wie sie für die Linie Sedan — Montmödy bereits vom Generalstab ausgearbeitet worden ist. Kriegsministcr Daladierhat vielmehr die Absicht, sogenannte Tiefenbefestigungen anzulegen. da er der Ansicht ist. daß keine Artilleriekonzentration jemals ihr Ziel erreichen kann, wie die Befestigungsanlagen eine Tiefe von acht bis zehn Kilometern aufweisen. Zu der befestigten Linie an Frankreichs Ostgrenze werden sich also bald „Schachbrettbefestigun- gen" gesellen.
us aller UVelt
Erzbischöfen und 13 Bischöfen unlerzeicynerer Hirtenbrief verlesen, in dem die Laienschaft zum organisierten Widerstand gegen den Kommunismus aufgefordert wird. Zwischen dem Katholizismus und dem Kommunismus kann es kein Kam- promisi geben. Ansang des- nächsten Jahres wer- den Einzelheiten über den Kampfplan der römisch, katholischen Kirche in England gegen den Kommunismus veröffentlicht werden.
„Theatersamstag" in Italien
Der italienische Ministerrat hat allgemein gut- tige Rechtsnormen für die praktisch in Italien bereits durchgeführte Vierzigstundenwoche be- schlossen und die Höchstzahl der wöchentlich zulässigen Ueberstunden mit 12 festgesetzt. Ein weiteres Gesetz regelt die Einrichtung eines „Theatersamstags", der den breiten Arbeitermassen den Theaterbesuch ermöglichen soll. Schließlich wurde die Ermächtigung zur Einfuhr von 40 000 Tonnen Stahl aus Oesterreich erteilt.
Paraguay verbietet Judeneinwanderung
Die große englische Schisfahrtsgesellschaft „Royal Mail Lines" hat ihre Büros dahingehend unterrichtet, daß die Regierung von Paraguay mit sofortiger Wirkung die Einwanderung von Juden ohne Unterschied ihrer Staatsangehörigkeit und Klaffe gesperrt hat. Das Einreiseverbot gilt auch für jene Juden, die bereits im Besitze eines Einreisesichtvermerks find und die Reise nach Paraguay bereits angetreten haben.
Neuer Mobilmachungsplan in USA
Der neue Mobilmachungsplan der Vereinigten Staaten setzt die Regierung instand, im Kriegs- fall die gesamte amerikanische Industrie binnen 24 Stunden auf den Kriegsbedarf einzustellen. Arbeitszwang und Streikverbot sieht das Gesetz aber nicht vor.
Am die Zukunft der Sudetendeutschen
Ein Bortrag des tschechischen Außenministers über das deutsche Problem
llm. Prag, 14. Dezember I
mäßig ein ganzes Volk ausgehungert, zugrunde gerichtet, ausgerottet. Minderheiten- Verpflichtungen sind in der Tschechoslowakei aus Seite der Regierung bis heute Papier geblieben, um das sich kein Machthaber kümmert. Und alle Versprechungen und schönen Phrasen, die dann und wann von den Prager Gralshütern der „Demokratie" ausgesprochen werden, haben sich bis heute immer nur als leere Worte erwiesen.
Ein Kabinettsstück der Groteske hat sich in dieser Beziehung der tschechoslowakische
Außenminister Dr. Krofta in einem zu arlsbad abgehaltenen Vortrag über „Die rutschen im tschechischen Staat" 'leistet. Die Tschechoslowakei ist ein fast rturgetreues Abbild des Völkerstaates der absbnrger, der aus elf Nationen bestand. ^;n zwischenstaatlichen Verträgen hat sie sich feierlich verpflichtet, die Gleichberechtigung der in diesem Staate lebenden Nationen anzuerkennen und zu achten. Eingehalten sind diese Verpflichtungen niemals worden. Es beweist aber die Ueberheblichkeit, mit der sich die Tschechoslowakei auch weiterhin über diese Verpflichtungen hinwegsehen will, wenn der Minister erklärt: „Als grundlegende Tatsache muß zunächst festgestellt werden, daß die Tschechen das eigentliche historische Volk des Staates sind, der die Frucht des gemeinsamen Kampfes der Tschechen und Slowaken ist."
Es Ist mchr unsere Aoskchr, uns mtk 0er kslsttc- rischen Unrichtigkeit dieser Behauptung aus- einanderzusehen — wir stellen sie nur fest.
Sicher aber ist, daß man mit Witzen das sudetendeutsche Problem nicht lösen wird. Ueber die „Rassereinheit" unserer Volksgenossen im Sudetenland zu entscheiden, mag der Außenminister der tschechoslowakischen Republik ruhig uns überlassen. Im übrigen stellt der in diesem Zusammenhang ausgesprochene Satz eine Verdächtigung des Reiches dar, dem Dr. Krosta mit einer Handbewegung friedensstörende Absichten unterschiebt. Auch bleibt er die Aufklärung darüber schuldig, warum das Schweizer Muster in der Tschechoslowakei nicht anwendbar ist. Es klingt wie Hohn, wenn er von den Sudetendeutschen verlangt: Es sei ihre eigene Sache, sich als Staatsvolk zu betrach - reu, unrer oer Voraussetzung, daß sie in der Tschechoslowakei ihre tatsächliche und dauernde Heimat sehen.
Das Sudetenland war Heimat deutscher Bauern schon zu einer Zeit, als die Tische, chen erst ins Land kamen. Sie sind es auch denen die Tschechen alle Kultur danken und wenn Prag Mittelpunkt eines regen geistigen Lebens geworden ist. so ist das allein deutsche Arbeit seit fast einem Jahrtausend. Wer aber die Deutschen mit alle» Mitteln der Verwaltunasschikane, der Ge-
sexgevliilg. oess Terrors und Hungers aus ihrer Väterheimat zu verdrängen sucht, das sind die Beamten der tschechoslowakischen Negierung. Es ist ein Hohn aus die un- endlichedeutscheNotinderTsche- choslowake i, wenn Dr. Krosta behauptet, daß die nationale und kulturelle Selbstver- waltung der Sudetendeutschen zum größten Teil bereits rrfüllt sei, weshalb eine Auto- norme für die Sudetendeutschen gar nicht rn Frage käme.
Bis heute hat die tschechoslowakische Negierung noch nicht einen einzigen Beweis dafür geliefert, daß die -.nationale Existenz der Sudetendeutschen nicht in Frage gestellt" sei. Wir brauchen nur auf die Prager Schul- Politik zu verweisen, die für ein einziges Kind eines in das deutsche Gebiet versetzten tschechischen Beamten prachtvolle Schulbau- ten hinstellt — das ist nicht an einem, sondern in zahlreichen Orten geschehen —, wäh- rend deutsche Schulkinder oft stundenlang über verschneites Gebirge wandern müssen hungernd und frierend, weil die Väter seit Jahren Planmäßig arbeitslos gemacht wur- den — um ihr vom Staate angeblich der- öürgtes Recht auf deutschen Schulunterricht zu erhalten.
Die Machthaber in Prag werden noch viel lernen müssen, wenn sie die sudetendeutsche Frage ernsthaft lösen wollen!
Juden feiern Meuchelmörder Frankfurter
Ein stolzer Sohn seines Volkes" - Schamloser kann man es nicht treiben!
Schamloser ist noch nie ein gemeiner Meuchelmord und der Täter verherrlicht worden, wie in der Prager jüdischen Zeitschrift „Medina Iwrit" („Judenstaat") von Dr. I. Gold- stein-Wien unter der Ueberschrift „Verbeugt euch vor David Frankfurter!" Der Aufsatz, der Wohl als Eingeständnis dafür gelten darf, daß der Mord imAuftrag einer jüdischen Zentrale geschehen ist, enthält u. a. folgende niederträchtige Sätze:
„Es wäre Pflicht aller Aufrechten gewesen — und allen voran die Pflicht der Juden — die Anklage gegen Frankfurter zu einer Anklage gegen das Ziel seines Revolverlaufes zu machen. DennnichtderMörder, sondern'der Ermordete ist hier schuldig. Der Prozeß wird nur dann das Wesen der Sache erfaßt haben, wenn er über den äußeren Tatbestand hinausgehend, das Problem in seiner ganzen Tiefe und Tragik auf- rollen wird.
Wer in David Frankfurter einen Mörder sieht, hat über sich selbst das Urteil menschlicher Kleinheit und Jämmerlichkeit gespro- chen. David Frankfurter ist ein Held, ein glühender Kämpfer für Menschenwürde und aeaen Barbarei, ein stolzer Sohn seines Volkes — und eine Hand des Schick- sals. In Frankfurter ist heute Menschen- würde und Freiheit, jüdische Ehre und Kampf gegen Barbarei verkörpert und eine Verurteilung Frankfurters bedeutet Justizmord am Recht und an der Wahrheit, be- deutet Sieg des Nazismus. Vor der Welt muß der Fall Frankfurter als das dastehen, was er ist: Nicht um Weltanschauungen und die Austragung einer politischen Leidenschaft geht es und ging es. Wir werden nie zu- lasten, daß Frankfurter von einer gewissen Seite requiriert und zum Symbol des Kamp- fes gegen irgendeinen Nationalismus oder irgendein Staatssystem oder Staatsvegime gemacht wird.
Der Jude Frankfurter hat geschossen; er i,st u n ser David Frankfurter. Das
Ziel (einer Kugel war das Herz, das Juden- haß gewählt, das Hirn, das Pogrom und unsägliche Peinigung der Juden ausgedacht hat. Er ist unser David Franks ur- t e r. Nicht nur, daß wir uns seiner nicht schämen: Wir sind stolz auf ihn. Wenn unsere Studenten wieder zu nationa- lem Kampf erwacht und unsere künftigen Legionäre groß sein werden, wird vor ihnen der Name David Frankfurter in einem Atemzuge mit den Helden des nationalen Freiheitskampfes' genannt werden. Es geht ein Ruf an die gesamte jüdische und nicht- jüdische Welt, die noch Sinn für Ehre und Menschlichkeit hat: Rettet Frankfurter, kämpft für seine Freiheit! Morgen wird David Frankfurter Legende sein. Heute aber v erbe i gt euch vor dem stillen, schlichten, großen, mutigen Sohn unseres Volkes!"
swie - Konsres - Delegierte ermordet
X Moskau, 14. Dezember
Ein aufsehenerregender Mord, dem Politische Bedeutung zukommen dürste, da die Untersuchung der Generalstaatsanwalt der Sowjetunion, Whschinski, selbst in die Hand genommen hat, hat sich in Melekeß (Kuybi- schew-Gebiet, früher Samara) ereignet. Die Delegierte dieses Gebietes wurde bei der Rückkehr vom Nätekongreß von drei unbekannten Männern auf offener Straße überfallen und durch neun Messerstiche getötet. Die Erregung in Moskau ist in den Kreisen der Machthaber sehr groß.
Durch ein Explosionsunglück auf de, Marinewerft Nikolajew, besten Ursache unbekannt ist. wurden sieben Personen getötet
Das Gericht vo« Detroit sUSA.) hat gegen IS Personen die Durchführung eines Straf, gerichtsverfahrens beantragt, weil sie bei der Organisierung der „Schwarzen Legion", einer Verschwörung, die die Bundesregierung stür, zen wollte, beteiligt gewesen sein sollen.
Vvr Sturm Im Wasserglas
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Ist das der Anfang eines Geständnisses?
Rabanus hilft vorsichtig nach. „Außerdem. Herr Vorsitzender, ist die Sache gar nicht des Aufhebens wert. Der Täter war — und das nehme ich hiermit ausdrücklich aus meinen Zeugeneid — der Täter war offensichtlich stark betrunken. Er taumelte von einer Seite auf die andere und lallte wütende Worte, ich habe die Energie bewundert, die alkoholische Verbissenheit, mit der er immer wieder aus das Denkmal losging. Ter Mann war im höchsten Grade bezecht und verdient aus diesem Grunde mildernde Umstände."
Auf mildernde Umstände spitzt Bäte? die Ohren. Das geht ihm ein. „Seht Ihr, Mann, dat sagt Ihr richtig. Nit nur bezecht, blau wie ein Veilchen! Elf Jlas Bier im Balg un die Körnches dazu un nix ordentlich jejesten."
Rabanus: „Vielleicht das kann ich allerdings nicht auf meinen Eid nehmen — vielleicht war sich der Täter nicht einmal klar darüber, was das für ein Denkmal war. Ich weiß nicht, ob das für die juristische Be- urteilung von Bedeutung ist."
Der Vorsitzende: „Angeklagter, hören Sie mal her. Sie kennen doch das Denkmal unseres allergnädigsten Landesherrn?"
Bätes: „Un upp dem laß ich nix komme. Ich war bei de Neunendreißiger, un unser
Hauptmann, dä hätt immer för mich jesag. Vätes. hätt hä jesag —'
Der Vorsitzende: „Sie haben also gewußt, wen das Denkmal darstellt."
Bätes: „Jewußt nit viel. Herr Jerichtshof. mit die vierzehn Jlas Bier im Balg un dä viele Schabau un jenau nix jejeste?
Ter Vorsitzende: „Sie geben also jetzt zu. die Sache gemacht zu haben, bestreiten aber, in Ihrer Trunkenheit das Denkmal erkannt zu haben? Was haben Sie denn dabei gedacht?"
Bätes: „Och, lewen Här, vonwejen Denke, mit siebzehn Jlas Bier —'
Der Vorsitzende: „Sie müssen sich doch irgendwas vorgestellt haben. Für was haben Sie das Denkmal gehalten?"
Bätes: „För wat ich dat Denkmal jehalte Hab? Och. Herr Jerichtshof. eijentlich för mx. Vielleicht för sone allejorische Fijur. wie mcr se hat. För sone Art Joethe oder wie mer dat nennt."
Das ist die Wendung.
Durch den Zuschauerraum geht ein Rauschen. Die Presseherren schreiben und kommen nicht mit, die Richter sehen sich verblüfft an. Das hat niemand erwartet, an die Möglichkeit hat keiner gedacht, aber es ist nicht von der Hand zu weisen: Majestätsbeleidigung setzt eine absichtliche, gegen den Landesherrn gerichtete Handlung voraus. Wenn der Angeklagte sich im Augenblick der Tat nicht klar darüber war. wen das Denkmal darstellt — und das kann man ihm angesichts seines trunkenen Zustandes auch nicht beweisen — wenn er es nur für eine Art Goethe hielt: Bei Goethe ist es keine Majestätsbeleidigung. Bei Goethe ist es bloß grober Unfug.
Urteil: Drei Mark Geldstrafe, durch die Untersuchungshaft verbüßt.
Wimm abermals vor der Gerichtskaffe.
Nun ist es soweit. Er streicht die Belohnung ein und ist blaß vor Gier. Er weiß kaum, wie ein Hundertmarkschein aussieht. Jetzt bekommt er drei Päckchen davon, und jedes hat zehn wohlgezählte Stück. Seine langen Finger zittern.
Aber zwei Schritte hinter ihm hat sich der Bätes aufgebaut, breitbeinig und stark mit geheftetem Blick und fangbereiten Armen. Es wird ehrlich zugehen mit dem ehrlich ver. dienten Geld.
Eine Stunde später: Wimm hat sich eilige- kleidet wie ein Kammersänger. Morgen wird er ein Geschäft anfangen. Rechtsberatung. Finanzierung. Pfandgeschäft. Bätes aber läuft wie ein Wiesel mit Paketen durch die Straßen und verproviantiert seine Familie für drei Jahre im voraus. Ten Nest bringt er zum Herrn Pastor, „als Notjrosche för der alde Dag."
»
Rabanus bekam am Nachmittag durch Eilboten eine Einladungskarte.
Sie geben sich die Ehre?
Man dankt für die Ehre. Eher wird man einen alten Besen fressen.
Als es sieben war. rasierte er sich. Nicht deswegen — warum soll man sich abends nicht rasieren?
Als es halb acht war, zog er sich an. Nicht wegen der Einladung — bloß, weil er sich wieder einmal festlich sehen wollte.
Und als es von St. Lambertus acht schlug, war er auf dem Weg zu Treskow. Nicht, weil er hingehen wollte, sondern um »S sich noch einmal zu überlegen,
Als er vor dem Hause stand, sah er weiches. warmes Licht durch die Spalten der Jalousien und hörte gedämpfte Musik und flirrendes Stimmengewirr.
Wenn jemand Abbitte tun will, darf man nicht unversöhnlich sein.
Die Billa, die ihm den Mantel abnahm, blickte ihn etwas erstaunt an. Ja. mein Kind, dachte er. die Welt ist ein Karussell.
Sobald Trude ihn sah. flog sie auf die Mama zu: „Mutti, der Vater hat noch schnell den Herrn Rabanus eingeladen. Du sollst nicht böse sein, läßt er dir sagen."
Elisabeth ist entsetzt. Ihr Mann ahnt natürlich nicht, was das für ein Mensch ist. Aber man darf jetzt kein Aufsehen erregen. Sie läßt sich nichts merken und begrüßt den Gast mit zurückhaltender Höflichkeit. Uebri- gens macht er äußerlich wenigstens eine ganz gute Figur.
Inzwischen ist Trude beim Vater. „Papi, die Mutter hat noch schnell den Herrn Nabanus eingeladen. Du sollst nicht böse sein, läßt sie dir sagen."
Staatsanwalt von Treskow ist einigermaßen perplex. Merkt denn seine Frau nicht, was für eine dunkle Existenz das ist? Aber man darf sich vor den Gästen nichts merken lassen. Er begrüßt den Gast mit höflicher Zurückhaltung. Ein Glück, daß der Mensch sich wenigstens anständig benimmt.
Rabanus wundert sich über den frostigen Empfang. Vielleicht ist das in diesem Hause üblich.
Wo ist Trude?
(Schluß folgt.t.