SctnvarzwaldWackt

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Nationalsozialistische Tageszeitung

Amtliche Seitung äer N. Z. v. A. p.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Ealw

Nr. S31

Calw, Donnerstag, 3. Dezember 1936

3. (110.) Jahrgang

Baldur von Schirach Aber das Hitlerjugendgefetz

Grundsatz der Freiwilligkeit bleibt Streit um die Einheit der Fugend ist vorüber

X Berlin, 2. Dezember.

Das neue Gesetz über die Hitlerjugend wurde vom Reichsjugendführer Baldur von Schirach am Dienstag abend um 20.30 Uhr im großen Sitzungssaal der Neichsjugendführung vor dem Stabssührer Hartmann Lauterbacher, den ver­sammelten Amtschcfs der Reichsjugend­führung und der Reichsreferentin des BDM, verkündet. Das Vermächtnis derunsterb- lichen Gefolgschaft" der HI. findet in diesem Gesetz seine Erfüllung. Aus diesem Anlaß ge- dachte der Reichsjugendführer jenes unsterb- lichen Hitlerjungen, der zum Symbol der unsterblichen Gefolgschaft" geworden ist: Herbert Norkus. In nächtlicher Stille legte der Reichsjugendführer, begleitet von seinen Mitarbeitern, auf dem Wakdsriedhos ain Grabe von Herbert Norkus, an dem Hitler- jungen mit brennenden Fackeln angetreten waren, einen Kranz nieder, dessen Schleifen die Inschrift trugen:Unserem unsterblichen Kameraden am Tage der Erfüllung seiner Sendung!"

Jugend muß von Jugend geführk werden

Ucber das neue Gesetz gab der Reichs- jngendsührer eine Erklärung ab, in der er unter anderem feststellte: Obwohl das Gesetz über die Hitler-Jugend etwas Einzigartiges und Einmaliges in der Geschichte der mensch­lichen Erziehung darstellt, ist es Praktisch doch nichts anderes als die staatliche An­erkennung einer bereits vollzogenen Entwick­lung. Denn die Jugend, die nunmehr durch Gesetz und Unterschrift des Führers und Reichskanzlers in der HI. Dienst tun soll, ist zum weitaus größten Teil bereits unter unseren Fahnen angetreten. Nicht dieses, noch irgendein anderes früheres Gesetz hat die Jugend für die nationalsozialistische Idee mobilisiert; sie ist aus freiwilligem Ent­schluß, aus Begeisterung und echtem soziali­stischem Gefühl zur HI. gestoßen. Das große und weise Wort: Jugend muß von Jugend geführt werden, das der Führer mir einst in der schwersten Zeit des Kampfes ans meinen Weg mitgab, als er mir den Sektor Jugend der Nationalsozia- Wischen Arbeiterpartei anvertraute, wird auch in Zukunft Richtlinie unserer Arbeit bleiben. Auch ich selbst gedenke nicht dereinst mit langem Bart vor der Jugend herzuwan- ken. Nicht unreife Nichtskönner, sondern junge Aktivisten,- die in unseren Führer- schulen und Akademien hart angefaßt wor- den sind, werden auch in Zukunft der Jugend Vorangestellt werden. Aber auch hier werden wir nicht dogmatisch Verfahren und werden uns erst recht, nachdem wir nun eine oberste Neichsbehörpe geworden sind, davor hüten. Paragraphen zu reiten und den gesunden Instinkt mit Aktenstaub zu ersticken.

MWM WWbM der WZ

Gauamtsleiter tagten in Berlin

Berlin, 2. Dezember

Auf einer Tagung der Gauamtsleiter für die NSV. in Berlin zeigte Hanptamtsleiter Hilgenfeldt die Ausgaben des kommen­den Jahres unter besonderer Berücksichtigung des von Ministerpräsident Göring dem Hauptamt für Volkswohlfahrt im Rahmen des Vierjahresplanes übertragenen Ernäh­rungshilfswerkes. Die Ausrichtung des ge­samten Volkes auf das eine große Ziel der Stärkung aller Kraftquellen unserer Nation ist die ständige Erziehungsausgabe der NSV-, die bis in die letzte Familie vorgetragen und immer mehr vertieft werden muß. Pg. Wer­de l m a n n sprach über die Organisa­tion des Ernährungshilfswer­kes, Pg. S chumann über die Verwertung d?r Kücheuabfälle und anderer Rückstände derschiedcner Industriezweige. Tie Mnanzie- rungssrage erörterte Pg. Meyer.

Grundsatz der Freiwilligkeit bleibt

Ich sehe es ferner als meine Aufgabe an, das Prinzip der Freiwilligkeit auch unter den veränderten Verhältnissen nach Verkündung des Gesetzes in einer mir bereits klar vorschwebenden Form aufrecht zu erhalten. Die Jungen und Mädels, die vor dem 1. Dezember 1936 in die eigentliche HI. oder den BDM., d. h. in die Altersstufe der 15- bis 18jährigen bzw. der 15- bis 21- jährigen einqetreten sind, werden von den später Hinzukommenden in einer bestimmten Form unterschieden werden. Trotzdem habe ich nicht die Absicht, in der deiltschen Jugend zwei verschiedene Rangstufen zu schaffen. Wohl aber will ich e i n e L e i st u n g s st u f e errichten, die jeder auch nach dem 1. De­zember in unsere Gemeinschaft eintretende Jugendliche durch Treue und Pflichterfül­lung und Einsatzbereitschaft physischer und moralischer Art erklimmen kann.

HI. ist keine Kirche und die Kirche keine HI.!

Der Streit um die Einheit der Jugend ist vorüber und so, wie ich die Millionen einst in marxistischen Jugendverbänden organisierter Jugendlicher versöhnt und als treue Kamera­den und Mitarbeiter gewonnen habe, hoffe ich, auch alle anderen, die nunmehr durch den Willen des Reiches in unsere Gemeinschaft kommen, zu versöhnen und innerlich zu gewin- neu. Ich gedenke weder in den Wäldern Ger- maniens heidnische Opferstätten zu errichten

und die Jugend zu irgendeinem Wotankult zu bringen, noch das junge Deutschland sonstwie den Zauberkünsten irgendwelcher bärtiger Krautapostel auszuliefern. Im Gegenteil! Möge jeder der religiösen Ileber- zeugungdienen, dieervor seinem Gewissen verantworten kann. Die Hitlerjugend ist keine Kirche und die Kirche keine Hitler-Jugend. Die von mir geführte und verantwortete Gemeinschaft wird im Sinne des Führers für den nationalsozial'stischen Staat ausschließlich durch mich und meine Unterführer bestimmt werden. Und ich gebe der Oeffentlichkeit das Versprechen ab, daß die Jugend des Deutschen Ne:ches, die Irgend Adolf Hitlers, im Sinne des Mannes dem allein ihr Leben gehört, ihre Pflicht ^ Zillen wird!

Aufgaben und Pläne - der neuen Reichsstelle

Vor Pressevertretern sprach Stabsführer Hartmann Lauterbacher über das neue Gesetz, das auf die reichsdcutsche Jugend im Ausland keine Anwendung hat. Der Beauf­tragte des Reichsjugendführers, Obergebiets­führer Dr. Stellrecht, erklärte, daß dar­auf geachtet werden wird, daß die körper­liche Leistungsfähigkeit der Jugend unter Vermeidung, jeder - Ueberanstrengung gestei­gert wird. Auch wird auf die genaue Ein­haltung der Dienstzeiten und Dienstorte ge­achtet werden, damit die Eltern jederzeit un­terrichtet seien, wo sich ihre Kinder befinden.

Das neue deutsche Nnanzwunder"

Der Reichssmanzminister in München über die neue Finanzpolitik

München, 2. Dezember Bei einem auf Einladung des bayrischen Ministerpräsidenten Sieb ert gehaltenen Vortrag führte Reichsfinanzministcr Graf Schwerin von Krosigk u. a. aus: Was die Finanzierung der neuen gewaltigen Aufgaben aus dem Vierjahresplan betnfft, so gelten für sie alle die gleichen natürlichen Grundsätze und Methoden. Dasneue Wun­der", das man im Deutschen Reich auf finanzpolitischem Gebiet erlebt, erklärt sich aus der einheitlichen und straffen Zusam­menfassung der gesamten Finanz- und Wirt­schaftspolitik. Einmal aus dem Gebiet der H a u s h a lt s p o l i t i k, die eine Rang­ordnung in der Wichtigkeit der Ausgaben und Aufgaben errichten und unter Zurück­stellung aller unwichtigen Ausgaben die Deckung der notwendigen Ausgaben durch die laufenden normalen Einnahmen sicher- stellen wird. Ferner in der Kapital- warktvolitik. die amb ü"ir die Aul» nayme von Anleihen den Grundsatz der Wichtigkeit und Vordringlichkeit des zu finanzierenden Objektes befolgen muß. und schließlich in einer Finanzausgleichs- P o l > t i k. die zu einer Begrenzung der Län­der- und Gemeindeanteile an den großen Ueberweisungssteuern führt. Der mit der neuen Finanzpolitik verbundenen Steige- rung der öffentlichen Verschuldung steht eine erhebliche Entschuldung der Privaten Wirt- schaft und die den Schuldendienst sicher- stellende Besserung der Lage des öffentlichen Haushalts gegenüber. Härten und Opfer sind allerdings für die kommenden vier Jahre unausbleiblich. ^ "

KrüWWahli Berlin-Rom geplant

X Berlin, 2. Dezember

Der Führer und Reichskanzler empfing am Mittwoch den italienischen Straßenbau- industriellen, Senator Puricelli, in Be­gleitung des Generalinspekteurs für das deutsche Straßenwesen, Dr. To dt. Unter anderem wurde auch der Plan einer Kraft» fahrbalin zwischen Berlin und Rom erörtert.

, Weiter empfing der Führer den zurzeit auf einer Studienreise in Berlin weilenden Füh­rer der bulgarischen Volkssozialen Bewegung und früheren Ministerpräsidenten Prof. Zankofk

lielebsleiter Loudter 15 l» 6er Levezang

Der Führer besuchte am Dienstagabend Neichsleiter Bouhler in besten Hause. Reichsleiter Bouhler hat vor 15 Jahren sei­nen Dienst in der nationalsozialistischen Be­wegung mit seiner Tätigkeit im Verlag des V. B." begonnen. Reichspropagandamini- ster Dr. Goebbels richtete an den Jubilar ein Glückwunschtelegramm.

Schweiz verbietet KN Zeitungen

Bern, 2. Dezember

Der Beschluß des eidgenössischen Bundes­rates vom 3. November zur Unterdrückung derRoten Hilfe" und de^ kommunistischen Hetze ermächtigt dir Post- und Zollbehörden, aus dem Auslande kommende kommunistische Zeitungen und Schriften ohne weiteres zu beschlagnahmen. Auch die Moskauer Prawda" undJswestija" dürfen künftig nicht mehr über die Grenze.

HmLsriörsrr -ul

Im

liberalistischen Staat entstand das Sprichwort:Gesetze sind dazu da, daß fis umgangen werden." In welchem Maße dies tatsächlich möglich war, haben wir in der Kriegs- und Nachkriegszeit schaudernd er­leben können. Gerade die wirtschaftliche Ge­setzgebung wurde von weiten Kreisen über- Haupt nur nach einem Gesichtspunkt beachtet: Wie man zwischen den Paragraphen durch­schlüpfen könnte, wobei man noch die Ge­mütsruhe aufbrachte, ein solches Vorgehen Freiheit der Wirtschaft" zu nennen, obwohl es weder der Wirtschaft noch der Volks- gesamtheit, sondern ausschließlich der Profit­gier des einzelnen diente.

Im nationalsozialistischen Staat, der nur das Wohl des Volksganzen kennt, ist für solche Austastungen kein Raum. Die Hand­lungen jedes einzelnen werden unter das Gesetz:Gemeinnutz vor Eigennutz" gestellt. Dieses Gesetz muß um so mehr gelten, wenn die ganze Nation alle ihre Kräfte aufbietet, um die wirtschaftliche Freiheit des Volkes und Reiches sicherzustellen. Wer dieses Gesetz verletzt oder mißachtet, stellt sich selbst außer­halb der Volksgemeinschaft. Darum wird auch das ganze deutsche Volk das gestern vom Beauftragten für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Generaloberst Göring vor­gelegte und vom Neichskabinett beschlossene Gesetz gegen Wirtschaftssabotage mit Begei­sterung begrüßen: Es bedroht die Schieber, die deutsches Vermögen ins Ausland brin­gen, mit dem Tode. Gewissenlose Speku­lanten, die mit ihrem ans deutscher Arbeit entstandenen Vermögen nomadisieren und die deutsche Wirtschaft damit schädigen, ver­dienen nichts anderes, als ausgemerzt zu werden. Die Konjunktur für Schiebertnlente ist damit endgültig geschlossen.

Von nicht geringerer Bedeutung ist die Verordnung Gorings, die jedePreis» erhöhung rückwirkend vom 18. Okto­ber ab verbietet. Es gibt in jeder Wirtschaft grundsätzlich zwei Möglichkeiten, um die Güter, die ein Volk erzeugt, an die einzelnen Volksgenosten zu verteilen. Man kann entweder die Preise sich frei entwickeln und dem Eigennutz freie Betätigung lasten. Dann wird jedem Volksgenossen soviel zu­geteilt, als er mit seinem Einkommen kaufen kann, d. h. in Zeiten der Knappheit und bei steigenden Preisen weniger. Die unmittelbare Folge wird bei andauernder Knappheit ein wesentlicher Rückgang des Verbrauches und damit ein Ansteigen der Arbeitslosigkeit sein. Wir selbst haben die Auswirkungen eines solchenfreien Spiels der Kräfte" erlebt.

Die andere Möglichkeit der Güterverteilung liegt in der Ausschließung großer Preisschwankungen durch die Fest­setzung bestimmter Preise, um so jedem Volksgenossen eine glcichblei- bende Bedarfsdeckung zu sichern. Diesen Weg hat der nationalsozialistische

Kampf nach zwei Seiten vor Madrid

Die Truppen Fraucos treiben einen Keil zwischen Madrid und Eskorial vor

Front vor Madrid, 3. Dez. lVom Sonderberichterstatter des DNB.)

An der Madrider Front wurden am Mitt­woch die Kämpfe auf dem linken Flügel bei Pozuclo erfolgreich fortgesetzt. Der Wider­stand der Bolschewisten, die häufig Gegen­angriffe versuchten, war äußerst hartnäckig. Entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheit sind die Roten nunmehr zum Stellungs­krieg ttbergegangen, was auf den Einfluß der somjetrussischen Militärberater zurttckzu- führen sein dürste, die um jeden Preis ver­hindern wollen, daß die Verbindung zwischen Madrid und El Escorial abgeschnitten wird. In etwa 10 Kilometer Entfernung von der Hauptstadt schiebt sich bereits ein natio­naler Keil bedrohlich zwischen die Ver­bindungslinie MadridEl Escorial.

Gelegentlich eines Besuches dieser Stellung, die hauptsächlich von den carlistischen Neque- tes und von der faschistischen Falange gehal­ten wirb, konnte man feststellen, wie hier gegen zwei Fronten erfolgreich gekämpft wird: im Westen in Richtung El Escorial und im Osten in Richtung aus Madrid,

Wie der nationale Sender Jaca berichtet, wird die von General Franco für Frauen, Kinder und Nichtkämpfcr festgesetzte Sicher» heitszone im Norbosten von Madrid durch die Bolschewisten in unerhörter Weise mißbraucht. Die Roten haben dort riesige Waffen, und Munitionslager angelegt und Quartiere für dick roten Milizen eingerichtet.

Ein sibirisches Regiment in Spanien

London, 2. Dezember.

Ein Berichterstatter derDaily Mail" mel­det aus Ealadera de la Reina. daß die Bol­schewisten in Madrid kürzlich durch 15 000 Mann fremder Truppen verstärkt worden seien. Darunter befindet sich ein sibiri­sches Regiment von 3000 Mann mit Offizieren, Kriegsmaterial neuesten TYPS, Tanks, Maschinengewehren usw.

Der britische DampferThursten" (3072 ts istvönden britischen Behörden in Malta fest gehalten worden. Der Dampfer war von der Sowjetregierung ge» chartert und hatte eine Ladung von 100 sow» ietrussischen Lastkraftwagen an Bord.