Der deutsche Künstler von heute istUn ern­ster, arbeitender, moderner Mensch, a n Herz und Seele aufgeschlossen allen Fragen unseres nationa­len und politischen Daseins. In den Einzelkammern der Reichslulturkammer wird er zu Standesbewußtsein, Disziplin und Korpsehre erzogen. Die Organisation soll darüber hinaus seine materiellen Bedürfnisse regeln, ihn, soweit das überhaupt möglich, für Alter und Krankheit sicherstellcn, sie bringt die kunstschafsenden Menschen einheit­lich zum Ansatz und erzielt damit bisher un- geahnte Wirkungen, sie appelliert für ihn und mit ihm an die Öffentlichkeit.

Mit Absicht möchte ich es bei der diesjähri­gen Rechenschaftslegung der Reichskultur- kammer vermeiden, ins Detail zu gehen, mit Zahlen und Daten den unaufhaltsamen Sieges- zug unseres Kulturlebens darznlegen. Denn dieser Aufstieg liegt so offen und für jeder­mann sichtbar zutage, daß er kaum eines Kom­mentars oder begleitenden Wortes bedarf. Die Lehren oder gar geschlossenen und verödeten Theater von ehedem sind wieder zu über­füllten Stätten der Bildung, des Ansporns und des heiteren Genusses geworden. Der deutsche Film, früher eine Domäne jüdischer und marxistischer Jntellektualität, hat mit wahr­haften Meisterleistungen im vergangenen Jahr seine große Probe bestanden. Die deutsche Presse, vor 4 Jahren noch internationalen Zerstörungsideen oder unkontrollierbaren an­onymen Kapitalinteressen dienstbar, von Juden geschrieben zur Verdummung des ganzen Vol­kes, vertritt heute wieder mit deutschen Federn deutsche Ziele und wird einheitlich und ge­schlossen eingesetzt für die Verfechtung unserer nationalen Ideale. Das Schrifttum ist gründlich gereinigt worden von jenen Elemen­ten, die in der Zeit unserer Erniedrigung den Verfall unseres Geisteslebens heraufführten, es ruft die schweren Wehen zu neuem Licht. Die deutschen bildendenKünst'er haben neue Aufgaben und können an ihnen ihre schöpferischen Fähigkeiten erproben. Monu­mentalbauten niegesehenen Ausmaßes, Tau­sende von Kilometern neuer Neichsautobahnen zeichnen den Weg unseres architektonischen Aufbaues. Die deutschen Konzertsäle fül­len sich wieder mit musikbesessenen Menschen, junge musikalische Talente besinnen sich aufs neue auf die Grundlagen der musikalischen Kunst in Melodie und Harmonie. Der Rund­funk übermittelt Tag für Tag ungezählten Millionen unseres schwer arbeitenden und mit vielen Sorgen belasteten Volkes die Schatze unserer Kultur und unseres Geistes. Die Kun st i st andas Volk herangeführt worden,unddasBolkhatdenWeg zur Kunst zurückgefunden.

Es ist kein Zufall, daß dir Vierte Jahres­tagung der Reichskulturkammer nun zu­sammen mit der Nationalsozialistischen Ge­meinschaft .Lrast durch Freude" veranstaltet wird. Stellt doch diese Gemein, schast mit der großen Millionen­zahl ihrer Mitglieder das eigent­liche deutsche Volk in seinem K u l t u r b e d ii rf n i s. aber auch in keinem Kun st Hunger dar. Und ist es doch in unserem Staate besondere Ehrenpflicht desKiinstlerS. sich an das Volk als Volk zu wenden und seine Kunst in unmittelbare Beziehung zur Nation selbst zu bringen. Im Namen dieser Organisation liegt schon ihr Pro­gramm begründet, und gerade in einer Zeit, die wie die unsere das Höchste an Energie. Fähigkeit und Nerven von den Menschen fordert, ist es besondere Aufgabe des Künst­lers. dem Volk in unermüdlichem Wirken Kraft durch Freude zu vermitteln."

Verbot der Kunstkritik

Dann wandte sich Dr. Goebbels einer Reihe von Hindernissen und Hemmungen zu. gegen die zur rechten Zeit angegangen wer­den muß. Das hat nichts mit behördlicher Einmischung ln die inneren Belange der Kunst zu tun. sondern dient zur Sicher­stellung der einheitlichen kulturpolitischen Linie. Eines dieser Probleme ist die Frage der Kunstkritik, dir trotz aller Be­mühungen immer noch Züge jener liberale- stiich jüdischen Zeis trägt, die wir über­winden wollen. Tie Kritik jener Zeit lobte alles, was die Kunst zersetzen und ver­dammte alles, was ihr neue Lebenselemente zusühren konnte.Tie überheblichen Besser­wisser'. so erklärte der Minister,die heute durch ewiges Luerulantentuin den Aufbau unseres Kultur- und Kuiistlebens mit ihrem mißtönenden Begleitgesang verfolgen, sind nur die getarnten Nachfahren dieser^i- scheu Kritikrrautokralie. Wir haben kein Mittel unversucht gelassen die Kunstkritik auf den einzig richtigen Weg der Kun st betrach, tung zurückzutühren und ihr damit die Möglichkeiten einer weiteren Existenz in die Hand zu geben. Alle diese Versuche sind sehlgeschlagen. Man hat manchmal den Ein­druck, daß die kritischen Komplexe schreiben­der Nörgler, die sich auf anderen Gebieten nicht mehr betätigen können, nun auf dem Gebiete der Kunst abreagiert werden sollen.

Dem muß rechtzeitig ein Riegel vorgescho­ben werben. Ich habe mich deshalb veranlaßt gefehen, in einem Erlaß vom heutigen Tage die Kritik überhaupt zu verbieten und sie durch die Kunstbetrachtung oder Kunst- beschreibungersetzenzulassen. Das bedeutet keine Unterdrückung der freien Meinung; aber feine frei« Meinung darf nu,

der vor di« Oefsentlichkeit trage«, der eine freie eigene Meinung besitzt und auf Grund seines Wissens, seiner Kenntnisse, seiner Fer­tigkeiten und Fähigkeiten obendrein das Recht hat. über andere, die mit den Schöp­fungen ihrer Phantasie an die Oefsentlichkeit appellieren, zu Gericht zu sitzen. Oft aber ist es umgekehrt. Wir haben es in jüngster Zeit noch in Berlin erlebt, daß zwei-, dreiund- zwanzigjährige Jünglinge gegen 40-, 50- jährige verdiente, weltberühmte Künstler vom Leder zogen, ohne bei ihren kritischen Gängen auch nur eine Spur von Fachwissen und Sachkenntnis ins Feld führen zu kön­nen. Sie sollen sich nun zuerst ein­mal darin üben, ein Kunstwerk zu beschreiben. Aber auch das ist schloer, und auch das mutz man gelernt haben. Kann ein Kritiker mehr, und hat er das Bedürfnis, seine Fähigkeiten an den Mann zu bringen. nun, wir suchen auf allen Gebiete« unseres künstlerischen Lebens so viele Könner, wir haben so viele offene Stellen, die nicht zu besetzen sind, weil es an geeigneten Anwärtern fehlt, daß uns jeder­mann, der mehr kann als die heute im Kunst- lchen Tätigen und das mutz er ja. wenn er sie kritisieren will zu positiver Arbeit herz­lich willkommen ist. Es geht aber nicht an, daß, während überall anderswo die öffent­liche Meinung das große Aufbauwerk des Führers mit ihrer warmen Unterstützung be­gleitet. nun ausgerechnet der Künstler als letztes Opfer Freiwild der Kritik sein soll.

Im übrigen wird die Kunst am Verschwin- den der Kritik keinen Schaden nehmen. Falsche Größen sterben meistens spätestens nach einem Jahr, auch wenn sie nicht von einem Kritiker getötet werden. Wirklichen Größen aber soll auf diese Weise die Freiheit ihres Schaffens und die Unantastbarkeit ihrer künstlerischen Ehre gesichert werden. Es soll in 50 Jahren von unserer Zeit nicht mehr dasselbe gesagt werden, was wir von der Zeit vor 50 Jahren sagen, daß sie es, ohne einen Finger zu rühren, zuließ, daß die wirk­lichen Genies von kritischen Eintagsfliegen gequält und gemartert wurden und zum Teil sogar daran zerbrachen.

DiesseikSbejahung in der Kunst

Eine zweite Frage, die in diesem Zusam­menhang eine nähere Betrachtung verdient, ist die der Erotik in der Kunst. Wir haben in den vergangenen Monaten ein paar Filme die Zensur passieren lasten, die in prüden und geschlossenen Kränzchen eini­ges Befremden Hervorriesen. Und zwar haben wir das mit Bewußtsein getan. Denn auch die Probleme, die die Geschlechter unterein­

ander auszumachen haben, sind darstellens- wert, vorausgesetzt, daß das mit dem nötigen Geschmack geschieht. Es handelt sich also hier mehr um eine Takt- als um eine Moral­srage. Wir leben nicht in einem Franziskaner - Kloster; eine ge­sunde Zeit nimmt auch eine gesunde Stellung zu delikateren Problemen ein. Selbstverständ­lich ist die seichte und platte Zote, die zynische Gemeinheit für einen Menschen von noblem Empfinden nur verächtlich. Begrüßens­wert aber ist eine starke und ge­sunde Sinnensreude. die das Dasein als Diesseits bejaht, cs dankbar hinnimmt und freudig gestaltet. Diese Sinnensreude hat sich zu allen Zeiten in der Kunst mehr an das Auge als an das Ohr gerichtet. Sie war immer frei, offen und unprttde. Aus ihr entstand zuletzt jede große Kunst. Sie war dämonischer Antrieb der Antike und ihrer starken Formenkraft, mit ihr und durch sie erhob sich die Renais­sance in dieser einzigartigen Zeit großer künstlerischer Gestaltung. Es wäre gefähr­lich und beklagenswert, wenn mir mit törich­ten und mißverstandenen Redensarten diese unabdingbare Funktion des künstlerischen Schaffens allmählich abbröckelten und zur Erstarrung brächten.

Der Präsident der Reichskulturkammer be- handelte dann die vielgestaltige Problematik deS Kitsches in der Kunst. Es darf nicht alles, was primitiv ist. als Kitsch verdammt werden. Es soll deshalb nicht nur aufs Vro- dukt, sondern auch aus die Gesinnung ge­schaut werden. Nicht jedermann ist musika­lisch genug, etwa eine große Wagner-Oper zu hören und zu genießen. Sollte er etwa deshalb überhaupt von der Musik ausge­schlossen werden? Nein, es ist gut. daß es auch andere Musik gibt, von der er etwas hat. Und auch die, die diese Musik schreiben, machen sich verdient um das Volk.

Ehrfurcht vor der Vergangenheit

Die mehrtausendjährige Vergangenheit unseres Volkes sei ein einheitliches Ganzes und könne nicht nach Belieben und mit Will- kür in ihre Bestandteile zerlegt werden. Nie­mand habe das Recht, an die Gestalter un- serer Vergangenheit die Maßstäbe unserer Gegenwart anzulegen. Karl der Große und Widnkind seien für uns gleichermaßen leuch­tende Figuren deutscher Geschichte. ..Das­selbe'. so fuhr Tr. Goebbels fort,gilt auch für unser Kunst- und Kulturerbe. Es ist un- historisch und zeugt von einem vollkomme­nen Mangel an geschichtlicher Pietät, etwa Schiller oder Goethe mit einer leichten Hand-

Bolschewismus vernichtet jedes Bauerntum

Reichsvauernfirhrer DyrrL vor ausländischen Bauernführern

Anläßlich des 4. Reichsbauerntages emp­fing sceccyi-oaueuuühcer R. Walther Darrö am «sleilag m der Reicqsoauernicaül Goslar wie auch un veiFvssenen Jahre die mieoerum zahlreich erichienenen Vettreier des austän- dijchen Lanovolles. Daoei richtete er an sie eine Anipracye, m der er u. a. jagte:

Der Bolschewismus trieb den Bauern von jeiner Scholle. Er zwang den Bauern, arg Arbeiler in Grogbelrieven und in der Sladl iioiüurjllg lein Leben zu sristen. Der Bvticheiviömus zerslöue die Bauerniamilie und orachle damit den Leoensgucll des Vol­kes zum Versiegen. Der Bolschewismus rich- lcle die blühenae Lanüivirtscyail zugrunoe. Troiuosigleil uns Oede atmen seine Dörser und Felder. Sein einst reicher Ertrag jpcn- dendes Ackerlano kann inchl einmal mehr die eigene Bevölkerung ernägren. l-o oerivan- deue der Bolschewismus lein Land in eine Wüste. Uno üoerall da, wo man das Bauern- lum zerstört, muß die Folge sein: Verödung des Landes. Versiegen des LebenrquelleS die­ses Volles uno damit der Veriall dieser ge­samten Nation.

Las aber will kein gesundes Volk, das kann auch keine ehr­liche S ta a t s s ü h r u n g wollen! Denn nauonal gesehen beoeuiet die Vernich­tung oes Bauernstandes die Vernichtung eines entscheidenden staatserhallenden Fat- lvrs. internalional gesehen aber die Vernich­tung desjenigen Elements, welches am stärk­sten den Friesen erhält. Denn der Bauer hat keine Eroverungsgelüste. er will nicht über dre Grenzen seiner Scholle hinaus. Vom Staat verlangt er den Schutz dieser ihm heiligen Scholle und ist deshalb der Freund des Sol­daten, der ihm diesen Schutz bringt. Bauer und Soldaten gehören also zu­sammen. Das Volk, das sein Bauerntum schützt, dient der Sache des Friedens.

Es ist nicht richtig, daß der Bauer das Streben hat. sich wirtschaftlich vom Aus- lande abzuschließen, etwa deshalb, um seine Erzeugnisse möglichst teuer zu verkaufen. Gewiß, damals, als der deutsche Bauer durch die Spekulation um den gerechten Preis seiner Arbeit gebracht wurde, damals war es verständlich, daß er seine trostlose Lage auf die Auslandseinfuhren zurückführte. Und er meinte damit, meist ihm selbst un­bewußt. die durch die internationale Speku­lation gebildeten willkürlichen Preise. Er ver­gaß, daß diese den Bauer des Auslandes genau so unglücklich machten wie ihn s e l b st. Frühere Regierungen in Deutschland haben durch Erschwerung oder Fernhaltung der Einfuhr zu helfen versucht, soweit sie überhaupt Verständnis für die Landwirtjchajt ausbrachlen. Aehnlich war eS

in anderen Ländern. Die Folge jedoch war hier und dort der Zusammenbruch der Agrarmärkte und damit rückwirkend dre der- ringelte Aufnahmefähigkeit der Agrarländer für industrielle Erzeugnisse. Eine allgemeine Krise brach über die Welt herein.

Die nationalsozialistische Agrarpolitik hat Las von vornherein erkannt. Sie sah. daß dieses Vorgehen auf einem Trugschluß be­ruhte. Denn nicht die Einfuhr als solche ist eine Gefahr, sondern die dabei sich be­tätigende skrupellose Spekulation, die die Bauern der Ausfuhr- und der Einfuhrländer in gleicher Weise ausbeutet. Deshalb haben wir auch zunächst einmal das deutsche Bauerntum wieder lebensfähig und un­abhängig von jeder Spekulation gemacht. Wir wissen, daß zur restlosen Deckung deS Nahrungsmittelbedarfes eine Einfuhr ge­wisser Nahrungsmittel notwendig bleiben wird, um so mehr, als das große Erwerbs­losenheer wieder in den Arbeitsprozeß ein­geschaltet worden ist. Wir sind deshalb be­reit und haben es durch die Praxis der letz­ten Jahre bewiesen, eine gesteigerte Einfuhr landwirtschaftlicher Erzeugnisse zuzulasicn. Allerdings müssen zwei Voraussetzungen er­füllt werden:

1. muß die Möglichkeit der Bezahlung dieser Mehreinfuhren durch vermehrte Aus­fuhr gesichert sein und

2. müssen sich die Bauern diesseits und jenseits der Grenzen in gemeinsamer Ver­ständigung über die örtliche und zeitliche Be­schickung der deutschen Märkte und über die zu liefernden Waren verständigen.

In letzter Richtung liegen verheißungs­volle Ansätze auf Grund von mit Deutschland geschlossenen Handelsverträgen vor. Ich bin aber der Auffassung, daß diese Ansätze wei­ter ausgebaut werden müssen, damit das Endziel einer stetigen und dauerhaften Zu- sammenarbeit des Bauerntums diesseits und jenseits der Grenzen erreicht werden kann. In diesem Sinne begrüße ich Sie nochmals herzlichst und wünsche, daß Sie aus dem, was Sie hier in Goslar hören und sehen werden, die Ueberzeugung gewinnen von unserem ernsten und aufrichtigen Willen zur Zusammenarbeit.^

Ministerpräsident Generaloberst G bring, der Beauftragte für den Vierjahresplan, der dem 4. Neichsbauerntag besonderes Interesse entgcgenbringt, hat sein Erscheinen zu den Schlußtagen zugesagt. Er wird bereits am Samstag der VeranstaltungDeutsches Bauerntum' in der Stadthalle beiwohnen und außerdem am Sonntag bei der Haupt- tagung das Wert ergreifen. , , - ,

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Drei jakre KeickskultuikLmmei. Oer ?rüsi- ckent cier Keickskulturscammsr, keicksminister Or. Goebbels. (8ckerl kilckerciienst, U.)

bewegung abtun zu wollen, weil sie uns an­geblich nicht liegen. Auch ist Schiller kein liberaler Humanist, der unserer Zeit nichts mehr zu geben hat; er ist und bleibt eines der größten dichterischen Genies aller Zeiten, und wir Deutschen haben allen Grund dank- bar zu sein, ihn zu den Unseren zählen zu dürfen. Es ist gemein und charakleclos. die deutsche Kunst- und Kulturgeschichte in eine Serie von Kriminalfällen aufzuteilen und unter Zuhilfenahme von kabbalistischen Zah­len feststellen zu wollen, ob Goethe Schiller vergiftet oder wer Mozart ermordet hat. Das ist eine Versündigung an unse­rem großen Kulturerbe, aus dem wir alle, ob bewußt oder unbewußt, stehen, dessen wir in unserer ganzen geistigen Eri- stenz teilhaftig werden, in das wir hincin- geborcn worden sind und das m unserer Zeit in ihr gemäßen Formen weiter zu ent- wickeln und immer neu., zu gestalten unsere große kulturelle Verpflichtung ist. Vor ihm geziemt uns Ehrfurcht und Dankbarkeit.'

Neue Wege künstlerischer Gestaltung

Der Minister kam dann auf Weieuszüge der künstlerischen Gestaltung.. ichexhyupt n su sprechen. Die Dramatik schöpft ihre Stoffe anS den Gegensätzen des menschlichen Lebens. Es ist ihr souveränes Recht» die Schwächen einzelner Stände und Berufe zu ge i ß e l n, und eS dürfe sich kein dabei

Stand

beleidigt fühlen.

»»Unterdes beginnt der künstlerische Gestal­tungstrieb unseres Volkes neue Wege zu beschneiten. Die Schöpfung unserer große« nationalsozialistischen Feiern ist einer der wich­tigsten Faktoren unseres modernen Kultur­lebens. Die Tage von Nürnberg» der 1. Mai in Berlin, der Bauerntag am Bückeberg find jedem, der sie einmal miterleben durfte, auch als künstlerische Vision unvergeßlich. Hier ent­wickelt sich aus dem Unbewußten und darum Schöpferischen ein ganz klarer, moderner und einfacher Ritus, bildet sich eine feste Tradition heraus. In ihrer massiven Wirkung ist sie ihrer ganzen Natur nach nur für große Anlässe ge­eignet; das dort zutage tretende starke Pathos darf nicht für Nichtigkeiten entwertet werden. Nicht jedes Vereinsfest ist ein« kultischeFeier,im Gegenteil, hier wirkt falsche Gemessenheit nur aufreizend und un­wahr. Auch der Sprechchor kann aus Banali­täten keine Lebensweisheiten machen. Er ist dann nur ein Rückfall in die Primitivität. So Pflegen Traditionen nicht zu entstehen. Das Unbeabsichtigte, Gewachsene und Gewordene ist auch hier das Dauerhafte und Bleibende.

Der Skaak als Förderer der Kunst

Die Kunst lebt vom Auslrag. Es muß des­halb in einer Zeit, in der der Private noch nicht wieder zum Auftrag zurückgekehrt ist. Sache des Staates sein, der Kunst seine schützende und för­dernde Hand zu leihen. Talente aufzuspüren und ihnen den Weg nach oben zu erleichtern. Nie hat eine Zeit größere künstlerische Aufgaben ge­stellt als die unsere. Aber die Künstler müs­sen sich auch ihrer bemächtigen. Alle sind sie aufgerufen mitzuhelfen. Sie sind jetzt mit dem Staat und seinen Idealen verwachsen, sie leben nicht mehr als Abseitige neben der Zeit. Ter Staat i st ihr Mäzen. Auch für ihr Alter soll gesorgt werden. Tie starke Betreuung der Schülerstiftung, die Aufwer­tung von 2 Millionen iüi die Stiftung Künstlerdank', die Inangriffnahme der Alters- und Krankheitsversorgung für schas­sende Künstler sind nur erste Anfänge eines großzügigen Soziaiwer- kes das alle deutschen Künstler umfassen soll. Hier liegen im Augen­blick neben der Kultursührung an sich die wichtigsten Aufgaben, die uns gestellt sind."

(Schluß aus Seite