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Nationalsozialistische Tageszeitung

Amtliche Zeitung äer N. 8. v. N. P.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stabr- und Gemeinde-Behörden des Kreises Eakv

Nr. «ri

Calw, Samstag, 28. November 1S3S

S. (110.) Jahrgang

Ein Festtag des deutsche« Kulturlebens

Erhebende Feierstunde in der Reichshauptstadt in Anwesenheit des Führers

Ni. Berlin, 27. November.

In einer erhebenden Feierstunde, der der Führer, alle Mitglieder der Reichsreg.erung, die hervorragendsten Vertreter von Staat, Be­wegung und Wehrmacht, der Kunst, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft und das Diplo­matische Korps beiwohnten, traten am Freitag­mittag in der Philharmonie die Rcichskultnr- lammrr und die NS.-Gemeinschaft ,Fräst durch Freude" zu ihrer gemeinsamen dritten Jahrestagung zusammen. Stolzer denn je konnte« die Betreuer der beiden großen deut­schen Organisationen der Kulturschaffenden »nd der Kulturempfangeuden» Reichsministcr Dr. Goebbels und Reichsorganisations- leiter Dr. Ley, Rückschau halten aus dir gewaltigen Leistungen, di« unter nationalsozia­listischer Führung in den letzte» drei Jahren Vollbracht worden sind.

Zehntausende drängten sich in den zur Philharmonie führenden Straßen. den Füh­rer zu erwarten, der unter endlosem Hubel

Die Sehnsucht des

Dr. Ley führte aus:

Mein Füllrer! Als ich vor nunmehr drei Jahren in der denkwürdigen Sitzung >m Preußenhaus meine» Gedanken über die NLG. Kraft durch Freude' darlegte, wurde diesi- Nede von vielen Menschen mit sekr ge­mischten Gefühlen ausgenommen. Tie meisten wobl wußten überhaupt nicht? damif anzu- sangen. Andere wieder verlachten und ver­höhnten das neu? Merk. Wiederum andere waren böswillig genug, dieses Werk besten­falls als eine Verlegenheit m Ermanglung besserer Gedanken darzutun oder gar als einen Betrug zu bezeichnen der nur dazu dienen lolle den Arbeiter über die von ihnen erhoffte vertagende Sozialpolitik der Natio­nalsozialisten hinwegzntäiischen.

Ein wahres Volkswerk

ES gehörte ein sehr starker Glaube dazu, um in dem ersten halben Jahr, in dem VaS Werk Kraft durch Freude" anlies, immer wieder die Menschen von der Nichtigkeit die- tes WoU-.'us zu überzeugen. Jedoch vre Natio­nalsozialisten iahen in diesen Gcdankengän- gen die einzige Möglichkeit, um daS große Sehnen und Hoffen des deutschen Arbeiters zu befriedigen und zu erfüllen. Ter deutsche Arbeiter selbst faßte Vertrauen zu unserem Wollen. So wurde die NSG.Kraft durch Freude" aus theoretischen Gedanken und Er­öffnungen ein wahres Bolkswerk. Schon im Frühjahr 1934 rollten die ersten Züge. Nun wurde es offenbar, daß wir mit diesem Werk, sozialpolitisch gesehen, direkt ins Schwarze getrosten halten.

Darum hatte der Arbeiter jahrzehntelang so fanatisch gekämpft. Mit dernatio. nalsozialistischen Gemeinschaft .Fräst durch Freude" erfüllten wir dem Arbeiter seine groß» Sehnsucht nach seinem Vater­land und seiner Heimat. Wir be­friedigten fernen berechtigten Slolz. Wir machten ihn dadurch zum vollwertigen Bür­ger seines Vaterlandes. Jetzt war der Begriff Vaterland" für ihn nicht mehr ein totes Schemen, etwas Unerreichbares. Kultur. Reisen, Kunst, Theater, Sport, die See, die Alpen, der Rhein und vieles andere mehr, waren nicht mehr Vorrecht der besitzenden Klasse, sondern wir eröffneten dem Arbeiter mit diesem Werk die Tore seiner Sehnsucht und seines Höffens. Denn darüber gibt cs ja Wohl heute in unseren Reihen keinen Zweifel mehr, daß der Klassenkampf der ver­gangenen Jahre und Jahrzehnte nicht be­gründet war in dem Unterschied von reich und arm. Nein, der Arbeiter empfand, daß man ihn in Dingen entrechtete und ihn beraubte, die ibm von GotteS und Menschen

wenige Minuten nach 12 Uhr in der Phil­harmonie eintraf. Hier, im festlich geschmück» ten Saale hatten zum erstenmal die Träger des kulturellen Lebens in den Betrieben, die Werkscharmänner mit den Fahnen der Deut- schen Arbeitsfront rechts und links vom Podium Aufstellung genommen, über dem die Mahnung aus denMeistersingern" prangte: Ehret eure deutschen Meister!"

Das ..Gedenken an die großen Toten", eine chorische Schöpsung des einige Jahre vor dem Kriege verstorbenen Tondich­ters Wilhelm Berger, gesungen von 329 Sängern des Kittel'schen Chors leitete die Feierstunde ein. Dann sprach Heinrich George Worte aus demGötz von Ber- lichingen":Ta? soll unser letztes Wort sein, wenn wir sterben: Es lebe die Freiheit!" Goethes ..Beherzigung" in der Vertonung von Hugo Wolf gesungen von Kammersän­ger Rudolf Bockelmann. leitete über zu der Nede des Neichsorganisationsleiters Dr. Noberi Ley.

Arbeiters ist erfüllt

wegen gehörten. Man ließ ihn, den Arbeiter, nicht an der Kultur t c i l n e h m r u.

Die Kultur ist die Summe der Leistungen der vergangenen Geschlechter. Jeder arbei­tende Mensch ist in seinem Schaffen letzten Endes ein Kulturträger, denn auch der genialste Künstler, Architekt und Ingenieur kann sein Kulturwerk nicht ohne den arbei­tenden Menschen vollbringen. Deshalb haben die Nachkommen dieser Menschen, d. h. das gesamte Volk, auf diese Leistungen ihrer Vor- fahren ein Anrecht. Und weil diese Dinge der Kultur, auch der Begriff des Vaterlandes, das alleinige Vorrecht der Besitzenden ge­worden waren, deshalb entrüstete sich der Arbeiter, deshalb haßte er und deshalb be­neidete er diesen Besitzenden. Der Bürger war so töricht, zu glauben, sich dadurch etwas zu vergeben, wenn er den Arbeiter an diesen Dingen teilnehmen ließ. Daraus kam der Klassenkampf, aus dieser Dummheit und Dünkelhaftigkeit. Ter Jude verbog die große Sehnsucht der Arbeiter in lächerliche Lohn­kämpfe und zerstörenden Wirtschaftskampf.

Nun sagte man in bürgerlicher Kurzsichtig­keit und Verblendung, der Arbeiter wolle ja gar nicht an diesen Dingen teilnehmen, der Arbeiter könne das gar nicht verstehen. Nein, meine Volksgenossen und Volksgenossinnen, der Schönheitssinn der Menschen ist nicht gebunden an das Wißen und an die Eramina. sondern an das Erbgut und an den Instinkt. Daraus kommt dann auch letz­ten Endes das Verständnis für die Kunst. Und zweitens: Jeder Mensch hat den Drang zum Höheren und Schönen. Es ist die heutige Staatskunst und deren höchste Erfüllung, das Volk an das Schöne und Erhabene heran- zu zieh en. -

Das größte Werk des Führers

Mein Führer! Wenn man mich fragen sollte, welches das größte Werk von Ihnen ist. so glaube ich. dies damit zu beantwor wn daß Sie mein Führer das d e » '' Volkzur Schönheit, zu Edlem und Erhabenem geführt haben. Von der herrlichen Fahne, die Sie. mein Führer, der Partei gegeben haben, bis zu den gigan- tischen Bauten ln Nürnberg und in Mün- chen in den Aufmärschen der Partei »nd ln der straffen Disziplin unserer Soldaten überall, mein Führer, führen Sie das Volk zu Schönem! Wir haben durch Sie gelernt daß alle Deutschen daran teilhaben sollen. Schönheit der Arbeit. Freude, am Leben Manncstum und Disziplin. Zweckmäßigkeit und Kraft, mit einem Wort, die NS.-Ge- meinschast .Kraft durch Fr/ude' füllt viel-

leicht am einfachsten diesen unbedingten Lebenswillen durch deutsche Menschen aus. Wir wollen leben, wir glauben wieder an uns!

Verwirklichung

des wahren Sozialismus

So kommen wir zum Dritten, was dieses Werk offenbart. Dadurch, daß wir die deut­schen Menschen an die Schönheiten ihrer Kul­tur und ihres Landes heranführen, wecken wir in diesen Menschen selber ungeahnte Kräfte. Jetzt entfaltet sich der faustische Mensch im deutschen Volk! Jetzt werden sel­ber Spiele geschrieben. Feste gemacht. Mit einem Mort: Ueberall ist Leben und Wirken. Und zum zweiten: Nicht allein, dckß im Einzelmenschen neue Kräfte entfaltet werden, noch viel mehr offenbart die NSG. Kraft durch Freude" jene unfruchtbaren Energien, die in einem Gemcinschaftswerk sich äuftun können. Dec Gemeinschaftssinn, allein die Tatsache, daß die NSG. .Kraft durch Freude' aus eigenem Können ihre Ver­anstaltungen finanziert, daß sie ohne jeden Zuschuß heute bereits arbeitet, ist der Be­weis. daß wir hier einen Quell im Volte an­geschlagen haben, der für uns alle völlig un­geahnte. neue Kräfte mobilisiert hat: Ter Ge meinschastsg e^anke. der Ge­meinschaftssinn! Wer einmal mit Kraft durch Freude" gereist ist, trotzdem die Schiffe überfüllt sind und die Waggons voll­gestopft ihrem Ziel entgcgenrollen, wird nie wieder anders reisen wollen. Es ist, als ob man hier eine ganz neue Umwelt antrisft. Die Menschen kommen alle hin um dem Willen, sich zu freuen. Irgendein Griesgram, ein Meckerer, ein Miesmacher wird in diesen Reihen einfach nicht geduldet. Diese Men­schen sind, ohne daß sie es wissen, wahre Sozialisten geworden. Sie haben das Be­streben, sich gegenseitig etwas Gutes zu tun. Das ist der größte Gewinn, den dieses Werk uns offenbart: Disziplin undFreuHe. wahrer Sozialismus und Kame­radschaft sind die Kennzeichen de'- NSG. .Kraft durch Freude'.

Arbeit und Kunst gehören zusammen!

So hat sich dieses Werk zu dem entwickelt, wozu wir Nationalsozialisten es haben woll­ten. Es ist nicht ein Vergnügungsverein, ein Sichaustoben" undSichausleben" der Menschen, sondern es ist jene große Gemein­schaft geworden, die der deutschen Seele Kraft durch Freude, durch wahre edle Freude am Leben, an Schönem, an der Kunst geben soll. So ist es nicht zu verwundern, daß heute, an dem Tag der drestährigen Wieder­kehr hier die Reichskulturkammer und die NSG.Kraft durch Freude" gemeinsam die- sen Tag begehen. Damit soll bekundet wer­den daß die Arbeit und die Kunst zusammengehören und daß wir da- für sorge» wollen, daß nie wieder die Arbeit

als etwas Brüchiges und Häßliches und Minderwertiges gilt, von der sich die Kunst abstellen müsse. Nimmt man dem Arbeiter die Kunst, so macht man ihn zum Proleten, und der Klafseuhaß wird von ihm Besitz er- areisen. Und nimmt man der Kunst d-n Arbeiter, d. h.. die Masse des Volkes, so wird auch sie verdorren und verdursten müssen, weil sie sich dann im luftleeren Raum be­findet. Arbeit und Kunst ist auch tatsächlich das gleiche. Arbeit ist die Erfüllung der durch unser Wissen gefundenen natürlichen Gesetze. Die Kunst dagegen ist das Voraus- schauen dieser natürlichen Gesetze, das Vor­ausahnen dieser Gesetze. Arbeit und Kunst ist das gleiche und gehören zusammen! Ter Ausdruck derselben ist die Kultur, die wir in den Völkern der Erde sehen. Die Höhe dieser Kulturen begründet uns die Nichtigkeit unserer Weltanschauung, die da sagt: Es gibt einen Unterschied in der» Rasten der Völker, denn sonst müßten alle Kulturen der Erde gleich sein. Hier liegt der überzeugende Beweis, daß es hohe und niedere Rasten und einen Unterschied m den Menschen gibt.

So danke ich allen, die es ermöglicht haben, daß wir heute gemeinsam diesen Tag begehen können, vor allem meinem Freunde, dem Pg. Tr. Goebbels, für seine ständige Förderung der NS.-Gemein schuft .Fra't durch Freude". So möchte ich folgende L-ätze au seichten:

KuÜurgemeinscheft aller Deutschen

Freude und Hoffnung sind die unverwüstlichen Gruudta gen allen Schaffens. Von dieser Lebens­freude muß das ganze Leben eriüllt sein, alle Gebiete müssen davon ersaßt werden. So ist es mein Wunsch und meine Hoiinnng. daß Kraft durch Freude" einmal das gesamt? deutsche Volk in all seinen Sparten und auf allen Gebieten erlassen möge. Ferner: Arbeit und Kunst gehörenzn- sammen! Wir müssen alles tun und eiser- süchtig darüber wachen, daß die beiden sich nie wieder trennen. Schließlich: Unter Sozialismus ist uns kein Ge» schenk, das vom Himmel fällt, sondern die Mobilisaiion und die Lrganiia- tion der Energien unseres Volkes.

Deshalb richte ich an Sie d n Appell: Öffnet dem Arbeiter, dem Bauer, demHan dwerker.demgesamten Volke die Tore der Kunst weit und groß! Rust das ganze Volk hinein in un rre Theater, in unsere Kunsttempel, laßt alle Menschen an dem Schonen teilnch- men. Schließt kein, Volksgenos­sen aus dieser Kullurgemeiv- schaft der Deutschen aus! Ich bin felsenfest überzeugt, daß wir alsdann ein Fundament für die Willigkeit unseres Volkes werden."

Reue Wege künstlerischer Gestaltung

n-r. isveooeis zagre u. a.:

,"^zch bin in der glücklichen Lage, bei ber werten großen Rcchcnschaftsablegiing der Neichskultiirkammer und der in ihr ver­einigten Einzelkammern des künstlerischen und kulturellen Lebens in diesem Jahre weniger von der Organisation und mehr von der Leistung sprechen zu können. Wüh- rend früher der größere Teil meiner Dar- legungen im wesentlichen rein organifato- rischen Fragen und Schwierigkeiten gewid-

met mg- vart iick,

gnng feststellen, daß die Organisation de!K halb kaum noch einer Erwähnung bedarf, weil sie fest gefügt und ansgerichtkt stellt und damit ihre eigentliche Ausgabe erfüllt: Mittel zum Zweck zu sein, durch chr Wirken selbst die Erreichung des großen Zie­les zu vereiniachen und Merhaupt möglich

ers »UI einige Luuye geeoiier. um hierher zu gelangen. Heute steht der Künst- ler wieder mitten i,n Volk und arbeitet nnt an den großen Ausgaben des Ausbaues der Nation, ueberall hat sich nun die Erkennt­nis Bahn gebrochen, daß es nicht Sin u und Zweck dieser Lrganisation sein kann. Kulturzu machen, son­dern höchstens, wie es auch der Fall ist. Kulturpolitik, d. h. K u l- tursührung zu betreiben.

Der deutsche Künstler von heute

Jener Künstler, der heute an den großen Ausgaben der Nation mitarbeitet, ist ein be­redter Zeuge gegen die hier und da noch vorhandene ebenso romantische wie falsche Vorstellung ^vom kunstschnfiend n Menschen als einem Stubenlwüer oder Hunaerleider.