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Nationalsozialistische Tageszeitung

Amtliche Zeitung cker N. 8. v. A. p.

Alleiniges Amtsblatt

Nr. 808

fiir alle Stabt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Lalw

Ealw, Donnerstag, 8. November 1S8S

S. (11V.) Jahrgang

Die Nationalisten vor den Toren von Madrid

Rur noch 5 Kilometer Vormarsch Die Roten erschießen die Kampfunwilligen

Lissabon, 5. Nov.

Der Sonderberichterstatter -es »Diario de Lisboa" teilt mit, dast die Ortschaft Getafe sowie der dortige Flugplatz am Mittwoch um 14.30 Uhr von den Truppen des Generals Varela besetzt worden sind. Getase liegt 12 Kilometer von Madrid entfernt. Die roten Milizen und die marxistisch eingestellten Ein­wohner von Madrid flüchte» in wilder Un- ordnng in Richtung aus Valencia.

Wie General Queipo de Llano über den Sender Sevilla mitteilte, haben die nationa­len Truppen am Mittwochabend Caraban- chel, S Kilometer südlich von Madrid, besetzt.

An der Madrider Front wurden am Mitt­woch den Kommunisten acht sowjetrnssische Tanks abgenommcn, und zwar zwei bei Billa viciosa, zwei bei Alcorco«, zwei bet Baldemoro «nd zwei bei Getase. Am zuletzt genannten Ort wnrde von den Nationalisten ein roter Panzerzug mit dem Bajonett er­obert. Ein bei Alcorco« abgeschofscnes sowjet- rnffisches Flugzeug verbrannte.

In breiter Front rücken die Nationalisten tM Süden und Sttdwesten immer näher an die Hauptstadt heran. Kennzeichnend für die Lage beim Gegner ist es, daß die nationali­stischen Truppen in den von den Noten ver­lassenen Gräben zahlreich eLeichen von Milizsoldaten sinden, die wegen ihrer Weigerung, weiierzukämpsen, von den Anarchisten erschossen wurden. Tie Front verlief am Dienstag mittag vom Tajotal nordwärts bis P i n t o an der Bahnlinie

Ver Weg

Mk Ewige» Wache

Zum 13. Male kehrt der 9. November wieder, aus dem unser Deutschland wurde. Denn die Woge des unerschütterlichen Glau­bens an das Vaterland, die an jenem 9. November 1923 auf die tückische Mauer der Verräter traf, brach sich wohl daran, aber sie zerbrach nicht, sic wuchs zur Sturm­flut, die jedes Hindernis auf ihrem Pfad hin­wegfegte. Das Blut der 16 Opfer breitete sich aus wie eine fruchtbare Saat. Wohl mußten noch Hunderte ihrem Opferweg fol­gen, und vor unseren Augen sehen wir die frischen Gräber Wilhelm Gustloffs und der beiden Danziger SA.-Männer, aber ihre nie­mals welkende Saat gedieh und überwand die Vernichtung. So gehen wir den Pfad des 9. November, aus dem ein Volk wurde, in Ehrfurcht und Ergriffenheit. Er ist die Wallfahrt der Deutschen zu sich selbst. Darum gehen wir den Weg jedes Jahr, das neu heraufkommt, wie ihn im vergangenen die Toten des 9. November selbst zu ihrem letzten Appell gingen. Und jedes Jahr führt uns dieser Weg ein Stück weiter. So schritten wir zur Wehrhastigkeit, zur Freiheit, zur Ehre. Ganz Deutschland rüstet zum vierten Erinnerungsmarsch und wird nn Geiste dabei sein, wenn die alten Kämp­fer am Vorabend im Bürgerbräukeller zu- sammentresfen. Die goldenen Schriftzeichen an den Pylonen, die den Schicksalsweg sau- men. werden an die gemahnen, die ihr Leben für Deutschlands Er- k> a chen ließen. Ein einziges stolzes Volk wird mit den Blutordenträgern an der Stätte stehen, die zum Opferaltar ihrer Besten wurde, und mit ihnen vom Mahn­mal im Siegeszug durch die Brienner Straße zur Ewigen Wache marschieren. Ganz Deutschland wird zum A u f r u f am K ö n i g» lichen Platz antreten und angesichts der stolzen Zeugen des erwachten Vaterlandes den Schwur tun. zu erfüllen, was der Toten Sehnsucht war im Leben, ein ewiges Deutschland. Im Rauschen der Fahnen worden sich Nus und Antwort der Lebenden und Toten vermählen zum heiligen Bek-nnt- nis sür das Deutschland Adolf Hitlers

MadridAranjuez, bog hier nordwestwärts lim und verlief in einer Linie, die nördlich von Pinto über den Flugplatz von Madrid, Getafe der Ort ist noch in den Händen der Noten und nördlich der Orte M o st o- l e s und Billaviciosa de Odon und Brunete bis vor El Escorial ver- läuft, der alten Begräbnisstätte der spani­schen Könige, die nach neueren Nachrichten von den roten Horden geschändet wurden. Man hat die Leichname der Könige heraus­geworfen und gefallene Milizsoldaten in die Särge gelegt. Um El Escorial biegt die Front in scharfem Haken nordostwärts herum und verläuft den Hang der Sierra Guadarrama

entlang. Am Montag konnten die nationalen Truppen drei, am Dienstag weitere zwei Ww,eiruimcye Lwmver abjchießen und er- beuten. Auf Anordnung desStaatspräsi- deuten" Azana sind alle Flugzeuge von Madrid nach Katalonien geschafft worden.

Moses Rosenberg fordert

Zwischen dem Sowjetbotschafter Maises Nosenberg und demAußenminister" delDayo ist es zu stürmischen Ausein­andersetzungen gekommen, weil sich del Vayo gegen die Forderung Rosenbergs, die hundert­prozentige Sowjetverfassung in Spanien ein- zusühren, gewehrt hat. Der Ausgang der Auseinandersetzung ist nicht bekannt.

Der größte Wahlsieg i« den Der. Staaten

Das außenpolitische Programm Amerikas erfährt keine Aenderung

Reuyork, 4. November.

lieber dem gewaltigen Wahlsieg Roosevelts, der von insgesamt 531 Wahlmännerstimmen 623 eroberte, während auf seinen einzigen ernst zu nehmenden Gegner Laudon nur acht entfielen, vergißt man in den Vereinigen Staaten fast, daß sich der Streik der Hafen­arbeiter immer weiter ausdehnt und auch auf andere Arbeitergruppen überzugrcifen droht. Bis jetzt haben an der atlantischen und an der Pazifistischen Küste rund 80 000 Arbeiter sich dem Streik angeschlosscn. 300 Schiffe liegen still. Die Massen aber feiern den Sieg Roosevelts. Schon um Mitternacht drängte sich vielleicht eine halbe Million Menschen im Vergnügungsviertel Neuyorks, um die Wahlergebnisse zu erfahren, den Um­fang desErdrutsches", wie die Amerikaner den Sieg Roosevelts nennen, kennen zu lernen.

Es ist zweifellos der größte Wahlsieg, der in den Vereinigten Staaten jemals errungen wurde. Hoover konnte 1932 gegen Roosevelt noch 59 Wahlmännerstimmen für sich buchen. Allgemein wird betont, daß der Sieg der Demokraten ausschließlich der Person Roose­velts zu danken ist und seiner außerordent­lichen Volkstümlichkeit bei den breiten Mas- sen, während London seine Niederlage nicht zuletzt den gehässigen Ausfällen der Hearst- Preste gegen Roosevelt zuschreiben muß.

Der unterlegene Präsidentschaftskandidat London hat aus Topeka (Kansas) an Roose­velt gedrahtet:Die Nation hat gesprochen. Jeder Amerikaner wirb den Urteilsspruch annehmen und zum Wohle des Landes mit- arbeiten. Das ist der Geist der Demokratie. Nehmen Sie meine aufrichtigen Glückwünsche entgegen." Desto niedergeschlagener zeigte sich der republikanische Wahlleiter Hamilton, der bis zum letzten Augenblick die Niederlage

seiner Partei nicht zügeben wollte. Als er gebeten wurde, ein Paar Glückwunschworte durch den Rundfunk an die Gegenseite zu richten, rief er lediglich:Im Sterben grüßen wir euch!" ""

Der neue Kongreß

Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen haben im Abgeordnetenhaus von den 435 Sitzen die Demokraten bisher 237 und die Republikaner 41 Sitze besetzt. 157 Ergebniste stehen noch aus. Die Demokraten haben aber bereits die Mehrheit; bisher hatten sie 321 Sitze. Im Senat sind von den 96 Sitzen 47 von den demokratischen und 11 von republi­kanischen Senatoren, deren Amtszeit noch nicht abgelaufen war, besetzt. Neu gewählt wurden 15 Demokraten und 2 Republika­ner. 19 Ergebniste stehen noch auS. Bisher hatten die Demokraten im Senat 69 Stim­men.

Der 71jährige Senator Borah ist im Staat Idaho zum sechstenmal in den Senat mit ebensoviel Stimmen gewählt worden, wie Roosevelt hier erhielt.

Außenpolitischer Kurs unverändert

Staatssekretär Hüll über den Wahlausgang Washington, S. Nov.

Staatssekretär Hnll hat eine Erklärung über die außenpolitische Bedeutung der Prä­sidentenwahl abgegeben. Der Wahlausgang, so heißt es darin, stelle eine überwältigende Gutheißung der amerikanischen Bemühungen dar, die ans eine Förderung des Friedens und die Bewahrung strenger Neutralität der Vereinigten Staate« in Kriegszeite« gerichtet seien. Dies Programm der Außenpolitik der Negierung werde in der gleichen Weise wie bisher verfolgt werben.

Merlau leugnet alles ad

Neue sowjetrnssische Indiskretionen London, 4. November In der letzten Sitzung des Hauptausschus- ses des internationalen Nichteinmischungs- ausschustes in London wurden die deutschen und italienischen Beweise für die Neutrali­tätsverletzungen der Sowjetunion in Spa­nien an Hand der indessen eingegangenen sowjetrussischen Antwort behandelt. Bot­schafter Maisky bestritt einfach alles, ohne sich um die einwandfreien Belege der Ver­treter des Deutschen Reiches und Italiens zu kümmern. Im übrigen fahren die Sowjet- rusten fort, unter Verletzung der anerkann­ten Geschäftsordnung des Nichteinmischungs- ausschuffes die Beratungsgegenstände vor­zeitig zu veröffentlichen.

Das PariserJournal" berichtet, daß amtlicherseits zugegeben wird, daß 50 mar­xistische Flugschüler in der Fliegerschule in Sourges (Frankreich) ausgebildet werden. Der Kommandant des Kurses ist bereits ein-

etrossen. Der französische Luftsayrtmmister at ausdrücklich die Genehmigung für dre­ien Lebraana erteilt.

Besuch Cianvö in London möglich

eg. London, 4. November.

In den letzten vierundzwanzig Stunden hat sich in Großbritannien ein Stimmungs­wechsel hinsichtlich der Mussolini - Rede voll­zogen. Man kann mit ziemlicher Sicherheit darauf schließen, daß so etwas wie eine TuchsühlungzwischenLondon und Rom zustande kommt.Morningpost" rech- net sogar mit einem möglichen Besuch des italienischen Außenministers Ciano in London. Der Rede des Außenministers Eden am Donnerstag im Unterhaus steht man daher mit großer Spannung entgegen.

Weiser Unfreundlichkeiten

gl. Paris, 4. November

Der italienische Protest wegen des kom­munistischen UebersallS auf Italiener in Chamberh. bei dem zwei Beamte des ita-

Sieg -es New Seal

Der gegenwärtige Wahlkampf, der als der erbittertste seit der dem Bürgerkrieg vor- angegangenen Wahl von 1860 angesehen wird, errei/yte erst am Montag nach Mitter­nacht sein Ende. Es handelte sich diesmal um eine klare Scheidung der Gei­ster von fast weltanschaulichem Ausmaß, derin.es ging um die Frage, ob eine Zentralregierung die Kontrolle über Industrie und Landwirtschaft, Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Finanzgebarung und Zollsraaen ausüben darf oder- i'cht. Eine

Ver Zieger «er smeriksiiisekeii XVakkeiilsciit« Franklin kooseeelt vurge mit iibervüitigenge« dlekrlielt erneut min kräsigenlen >ter Vereinig­ten Zinnien eenLKIt. .. lNS. -Prelle Archiv)

solche Kontrolle bedeutet hierbei nicht Vit Unterbindung der freien Wirtschaft, sonüerrr stellt Maßnahmen teils sozialer, teils plan­wirtschaftlicher Natur dar. um eine Aus­beutung der Bodenschätze und Arbeitskräfte sowie Preisschwankungen zu verhindern, und das Arbeitsproblem durch Arbeitsloienver- sicherung und Altersrenten, ferner durch. Regelung von Arbeitszeit und Arbeitslohn einer Beruhigung, wenn auch nicht der end- gültigen Lösung zuzusühren. Roosevelts grundsätzliche Gegner, die von Pionierge:st und freier Entschlußkraft sprechen, durch die die Vereinigten Staaten erschlossen und groß geworden sind, vergehen wie von demokra­tischer Seite betont wird, daß die Grenzen des Landes 1890 erreicht worden sind und daß darauf eine rückläufig Welle begonnen hat. die allmählich zu industriellen und jetzt auch landwinschastlichen Schwierigkeiten, ähnlich denjenigen Europas, geführt hat.

Von morgens 6 Uhr bis abends 9 Uhr waren die Wahllokale in allen größeren Städten geöffnet und überall bildeten sich lange Reihen von Wählern. Diese traten einzeln an den Wahltisch heran, wiesen sich aus und verschwanden in der Wahlzelle wo entweder die Wahllisten mit den Abzeichen der verschiedenen Parteien auflagen oder die modernen Wahlmaschinen standen. Roosevelt

lienischen Konsulardienstes verletzt w'.i'.' '. wird von der Pariser Presse sehr unfreundlich ausgenommen. Die französische Negierung l at zwar in der üblichen Weise eine Unter­suchung zugesagt, doch erklärt der dem fran­zösischen Außenamt nahestehendePetit Pari- sien", daß der Zwischenfall von Chambery nur eine schwache Replik" aus die zahlrei- cheren und ernsteren Zwischensälle in Italien sei. bei denen Franzosen, darunter ein Gene­ral, belästigt und beleidigt worden sind.

Hingegen dürfte der französische Wunsch der Vater der Meldung sein, daß sich Groß­britannien und Frankreich über eine ge­meinsame diplomatische Ojfensive gegen Jtr- lien geeinigt hätten.