von seiner Kompagnie abgefchnitten worden und hatte in einer Art Berghöhle Unterschlupf gesucht. Als Franzose", so schreibt Marx, erhielt natürlich ich den ehrenvollen Auftrag, Brot für unsere 120 Mann zu verschaffen, und mit 3 Mann rückte ich ab, um dies Kunststück im nächsten Dorfe zu vollbringen. Der Bäcker verspricht mir auch nach langem Unterhandeln 50 Brote in anderthalb Stunden, und ich lasse einen Mann mit aufgepflanztem Seitengewehr im Laden zurück, damit mir meine Brote nicht von anderer Seite weggenommen werden. Ich sehe inzwischen zu, auch andere Sachen zu erwischen, und komme in ein Haus, wo mir die scheue Miene des Haushern auf­fällt. Er gesteht mir auf eindringliches Vorhalten, daß sich noch einige Franzosen bei ihm versteckt hätten, deren Anzahl er mir erst auf 10, dann auf 20 Mann airgibt. Wir waren zu dritt, also die Sache war kitz- lich. Wer erst zur Kompagnie zurllcklaufen, war aus­sichtslos. Also beschloß ich nach kurzem Ueberlegen, die Sache zu drehen. Erst wurde der gute Mann durch eine kleine Fesselung mit der Zeltschnur unschädlich gemacht, damit er unserekolossale Uebermacht" nicht verraten konnte; dann marschierten wir mit lautem Getrampel auf den Hof, und ich rief den Herren, die anscheinend im Keller waren, zu, daß sie sich ergeben müßten. Zuerst kam der Herr Hauptmann, hübsch die Hände in der Höhe, überreichte mir seinen Degen, Revolver und Feldstecher (Gegenstände, die ich Euch hoffentlich noch persönlich als Siegestrophäe vorzei­gen kann). Dann folgten die Leutnants und dann die Mannschaften. Das Tor hatte ich schließen lassen und stellte nun meinen Mann Nr. 1 vorne hin, Nr. 2 an die Seite und ich folgte hinten. Meine Gefan­genenzahl war nun auf 63 angewachsen, und so mar­

schierte ich zum Regiment ab, wo die Ablieferung nicht geringes Aufsehen machte. Den Schreck und die Wut des Hauptmanns über unseregroße lleber- ! macht" kannst du dir denken. Wir kehrten dann zu­rück, den gefesselten Mann ließen wir laufen und ver­nichteten die Gewehre, lieber 8000 Patronen wurden von uns im Bach versenkt. Schon am Mittag wurde j ich dem Regimentskommandeur vorgestellt, der mir , seinen Glückwunsch aussprach. Es kamen noch einige : Erkundigungen dazu, und so kam es, daß mir auf dem Schlachtfeld das Eiserne Kreuz verliehen wurde.

Volkswirtschaftliches.

Schlachtvieh markt.

Stuttgart, 24. Okt. Zugetrieden Großvieh 98, Kälber 46, Schweine 305. Unverkauft: Großvieh 23, Schweine 45. Bullen l. Qual 78, Stiere 1. Qual. 92 bis 95, Kälber 1. Qual, von 88 bis 92, Kälber 2. Qual, von 84 bis 88, Kälber 3. Qual, von 80 bis 84. Schweine 1. Qual, von 72 bis 73, Schweine 2. Qual, von 70 bis 71, Schweine 3. Qual, von 60 bis 64. Verlauf des Marktes: langsam.

Maul- und Klauenseuche.

In Mittelbiberach, Reute, Vieh- und Schlachthof Stuttgart, Asselfingen OA. Ulm, Rot OA Laupheim ist die Maul, und Klauenseuche ausgebrochen. Die Seuche ist erloschen in Wiesenbach OA. Gerabronn, Gmünd und in Marklustnau OA. Crailsheim.

Obstmarlt.

Stuttgart, 24. Okt. Nach den Mitteilungen der Zen- tralvermittlu>-gsstelle für Obstmrwertuna ist die Marktlage gegen die Vorwoche wesentlich ungünstiger. Das Angebot an geringen Tafeläpfeln und -Birnen ist im Verhältnis zur Kauflust zu groß. Italienische Weintrauben gehen in großen Mengen ein und lenken die Käufer vom einheimischen Obst etwas ab. Die Mostobstpreise sind gegen Ende dieser Woche

wieder erheblich gestiegen, da die Zufuhr von Holland und der Schweiz durch Ausfuhrverbot unterbunden ist. Heute waren zugeführt am Wilhelmsplatz 1900 Zentner. Preis 6,406,60 per 50 kg. Auf dem Nordbahnhof waren zugeführt 44 Wagen und zwar aus Württemberg 2 Wagen zu 1140-1170^, Baden 3 zu 1140-1170Sachsen i Hessen-Rheinland 7 zu 1I20-1160^L, Schweiz 27 zu 1140 bis 1170^L, Oesterreich 4 zu 11001140 für 10 000 Ke Nach auswärts abgegangen 22 Wagen. Preise im Kletn- verkanf 6,006 ,20 p er Zentner. _

Für die Schriftl, verantwort!.: I. V.: vr. pkil. Wiebach, Calw. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, C alw.

^ur Aufklärung Diele Mütter sind der Ansicht, LtUftilUruHU mit dem Nestle'schen Kindes

mehl ein ausländisches Erzeugnis zu kaufen. Dem ist aber nicht so. Die Nestle'sche Kindermehl-Gesellschast in Berlin und eine Fabrik gleichen Namens in Bayern wurden mit Schweizer Kapital gegründet und werden bei der Her­stellung unseres Kindermehles Deutsche erstklassige Roh­produkte besonders die vollrahmhaltige Allgäuer Alpeu- Milch verarbeitet. Um alle Mütter von der Güte diesem seit einem halben Jahrhundert beliebten Nährmittels zu über, zeugen, werden von der Nestle Gesellschaft, Berlin W. 57 Gratisproben franko versandt.

UterkerwknlÄik

^ «Le beste bi!ienmit«k4eä»

von L kür «-«», »»« 8»»t

Amtliche und Privatnachrichten.

R. Amtsgericht (Lalw.

Das Konkursverfahren über das Vermögen des Leopold Lutz, Mehlhändlers in Calw, wurde durch Beschluß vom 24. Oktober 1914 nach rechtskräftig bestätigtem Zwangsvergleich aufgehoben.

Den 26. Oktober 19 l4.

Gerichtsschreiber: Fischbach.

Kgl. Forstamt Stammheim.

SAterliesernngs-Mord.

Am Donnerstag, den 29. Oktober, nachmittags 4 Uhr, wird in derLinde" in Stammheim die Lieferung und das Klein­schlagen von

170 ein». KMeiiigeMg

aus die Holzabfuhrwege in sämtlichen Staatswaldungen im Abstreich vergeben

Ei« WM W A«sM«W!

Da wir nun zum zweitenmal öffentlich angegriffen werden, so halte ich es für meine Pflicht, eine kleine Erwiderung zu geben. Wie der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung beschlossen hat, das Brot einer Kontrolle auf Gewicht und Qualität zu unterziehen, so soll es uns nur recht sein, natürlich nur auf ortsübliches Gebäck (und das ist Rundbrot), so möchte ich auch gleich den lödl. Gemeinderat bitten, auch das Mehl, welches wir zur Zeit geliefert erhalten, zu untersuchen, denn da ist es leicht möglich, daß das Brot nicht ist wie früher. Das Publikum hat ja ober die Wahl, bei welchem Bäcker es sein Brot kaust, es wird ja nicht bei allen jeden Tag schlechtes Brot geben, obwohl ein jeder sich alle Mühe geben wird und muß, von einem solchen geringen Mehl gutes Brot herzustellen. Die Mühlen liefern zur Zeit sehr wenig 4er Mehl, sondern meistens heißt es Brotmehl, und das ist nichts anderes als früher 5er Mehl, der Sack kostet 32 Mk., 11 Mk. mehr als im Juli d. Is. Das können wir nicht allein verbacken, müßen noch 3er Mehl dazu nehmen, welches 36 Mk. kostet. Dann ist von Kgl. Ober­amt der Höchstpreis festgestellt zu 30 Pfg. das ktz.. wenn es dann gut geht, so bringen wir 6870 Leib heraus, dann noch die sonstigen Kosten dazu, wo bleibt dann der Bäcker, wenn er acht Tage an einem Sack Mehl verbackt. Warum wird der Höchstpreis den Müllem nicht festgesetzt? Es ist wirklich nicht zu loben, wenn man ein Handwerk so in der Oeffentlichkeit kritisiert, so könnte man bei jedem Handwerk etwas aussetzen. Der Kaufmann hat mit seiner Ware auch gleich auf­geschlagen, während wir einen ganzen Monat teuer Mehl verbacken haben und dann erst aufgeschlagen. Möchte deshalb bitten, nicht immer das Augenmerk auf einem Handwerk zu haben, und hauptsächlich aber nach dm Müllern zu sehen.

3m Auftrag der MMer-Muni CM md Umgebung

Chr. Lutz, Bäckermeister.

8 snno-«*UIsn

8inck ein vieldevvälntes, un8ck3cklicke8 lVlittel bei

kluisnllrsng, «iopisekmerr, Verstopfung, stsmorrkoillsn, Fettleibigkeit

8vksoiitol ä 1 stisrk in allen Lpotlielcsn.

diur eckt mit Lilck ckes keilten öenno.

Bad Teinach, den 25. Oktober 1914.

ToSes-KnASige.

Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht, daß mein lieber Mann, unser guter Vater, unser zweiter noch einziger Sohn

Karl Schechinger,

Zimmermeister,

(Landwehr-Znf.-Bataillon Leonberg,) in Pierrepont (Frankreich) durch einen Unglücks- fall seinem Bruder in den Tod gefolgt ist.

In tiefer Trauer:

die Gattin: Christine Schechinger, geb. Greiner, mit ihren 2 Kindern, die Eltern. Georg Schechinger.

I

Mas Kaan jeder jur GesünderhaltW smnAi-chörißtt imFelde beitragM

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