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Nr. 20,.

Amts- und Anzeigeblatt für den Gberamtsbezirk Lalw. 89- Jahrgang.

Erscheinungsweise: kmal wSchcnrlich. Anzeigenpreis: Iw OderawtS- trzir! Calw sür die einspaltige Borgiszeile 10 Vsg-. außerhalb desselben 12 Bfg.. Neklawen LL Psg. Schluß für Jnscratannahwe 10 Uhr vorwirrag». Lelefon S. s!

Anrttish» Reknnntrnnchnngen.

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Bezugspreis: In der Stadt mit Trägerlohn Mk. 1.25 vierteljährlich, Poft- bezugspreis für den Orts- und Nachbarortsverkehr Mk. 1.20, im Fernverkehr Mk. 1.30. Bestellgeld in Württemberg 30 Pfg.» in Bayern und Reich 42 Pfg.

Sämtliche ausgebildetek Unteroffiziere und Mannschaften des

L«Wm»s der Name

Ns zum 45. Lebensjahre haben sich sofort spätestens bis 31. August schriftlich unter Vorlage der Militärpapiere beim Bezirks- Kommando Calw anzumelden.

Bezirkskommando Calw.

Bekanntmachung

betr. die Geschäfte der BezirksgeomeLerstelle.

Ueder dis Dauer der Einberufung des Bezirksgeometers Eteiff in Calw zum Mllüardiensl werden die Geschfire der

DezirkStzeometersteUe La!w durch das Katasterdüro des K. Sieuerkollegiums, Stuttgart, Langestlaße Nr 4 .4 wahrge- genommen.

Die Gemeinden werden daher beauftragt, die auf 1. Oktober d. Is. und später fälligen Metzurkunden mit den zugehörigen Aenderungsprotokollen friftzeitig an das Kataster- duro einzusenden.

Meßurkunden, deren Prüfung jetzt schon erforderlich ist, sind alsbald vorzuiegen.

Lalw. den 28. August 1914.

K. Oberamt.

Amtmann Rippmann.

Erlaß an die Ortsbehörden für die Arbeiteroerstcherung.

Durch Busbruch des Krieges sind viele Personen, die seither in einem vprsicherungspfUchtigen Arbeüsverhältnis ge­standen sind, d. h. der Invaliden- und Krankenversicherung angehörk haben, außer Arbeit gekommen.

Die Ortsbehörden werden daher veranlaßt, die betreff. Personen dringend zur Weiterbezahlung ihrer Beiträge aus­zufordern.

Wo dies infolge Geldnot nicht möglich ist, ist der Ge­meinde zu empfehlen, ihrerseits sür die Beiträge aufzu­kommen, um späterem Armenansrvand aus dem Wege zu gehen.

Calw, den 28. August 1914.

K. Versicherungsamt: Amtmann Rippmann.

Die Ortsbehörden für die Arbeiterversicherung

wollen die im letzten Bierteljahr aufgerechneten Quittungs- Karten, soweit noch nicht geschehen, alsbald oorlegen.

Calw, den 28. August 1914.

K. Versicherungsamt: Amtmann Rippmann.

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Nach einer vervollständigenden Schilderung, die (laut W.T.B.) der Kriegsberichterstatter des Berl. Tagebl. aus dem Großen Hauptquartier über­mittelt, wurde die englische Armee teilweise in die Festung Maubeuge e i n g e sch l 0 s s e n. Bei dem Uebergang Longwys in deutschen Besitz wur­den 3600 Gefangene gemacht, darunter 400 Verwun­dete. Nur ein Geschütz des Feindes war noch schutz­fähig, alles andere in Trümmern. Erobert wurden 36 Kanonen. Dem Kommandanten von Longwy, der sich durch Tapferkeit auszeichnete, wurde vom Kronprinzen der Degen gelassen. Montmedy steht noch unter starkem Feuer. Die Armee des bayri­schen Kronprinzen gab vorläufig die Verfolgung auf, da man sonst unter das Feuer von Toul und Verdun gekommen wäre. Man wartet auf den Feind, der offenbar hier Sicherheit sucht. Hier stehen schein­bar auch von Belf 0 rt heraufbeförderte Truppen. Der Ausfall von vier belgischen Divisionen aus Ant­werpen fand am 26. August statt. Bei dem Ausfall überfielen alle Einwohner der Stadt Löwen die deut­schen Kolonnen. Diesen organisierten Ueberfall hat die Stadt mit aller Schwere gebüßt. Die Universi­tätsstadt Löwen existiert kaum noch. Die ganze Front ist siegreich. Bisher gab es keine Verpflegungsschwie­rigkeiten. Dazu ist Nordfrankreich ein reiches, üppi­ges Land.

Die neue Meldung von den großen Fortschritten der deutschen Heere bezeichnet als nördlichsten Punkt ihres siegreichen Vordringens Cambrai. Diese Arrondissementshauptstadt und Festung erster Klaffe liegt schon ziemlich tief im französischen Departement Nord, etwa 40 Kilom. südlich der belgischen Grenze, südwestlich hinaus über Valenciennes, südöstlich von Douai und Lille. Besonders hervorgehoben sei fer­ner, daß die englische Armee bei Maubeuge geschla­gen wurde und fetzt der Gefahr einer Umfassungs­bewegung ausgesetzt ist, deren Gelingen in Deutsch­land unendlichen Jubel auslösen würde. Ein Teil der Engländer soll zudem in Maubeuge eingeschlos­sen sein. Die neuen Siege zwischen Sambre, Namur und Maas erhalten ihre besondere Bedeutung durch die Stärke des geschlagenen Feindes: achtArmee- ko r p s. Die Ueberschreitung der Maas durch die Armee des Herzogs Ulbrecht von Würt­temberg muß dieselbe bereits bis über die Gegend von Sedan, wohl in der Richtung aus Rheims, hin­ausgeführt haben. Der vom deutschen Kronprinzen zurückgewiesene Angriff aus der Festung Verdun zeigt das nächste Ziel dieser Armee. Ebenso muß nach der Mitteilung über die Armee des Kron­prinzen von Bayern diese schon im Anmarsch auf Nancy sein. Das Vordringen der Heeringschen Armee

die Vogesen abwärts gegen Süden dürfte aus die Einschließung Belforts Hinzielen. Diese Bewegung har das Elsaß vollends vom Feinde frei gemacht. In Belgien endlich ist, wie man aus der Milteilung des Generalquartiermeisters erfährt, Antwerpen ab­geschlossen und wehrr sich vergeblich durch mißglückte Ausfälle. Angesichts der hinterlistigen Haltung der belgischen Bevölkerung wird man mit besonderer Genugtuung den Schlußsatz der Mitteilung lesen, daß dieses reiche Land, das auf die deutschen Warnungen nicht hören wollte, sürHeeresbedürfnisse aller Art" jetzt gehörig ausgenützt werden soll.

Völlize Niederlage der «Me« Armee.

Berlin, 28. August. (W. T. V) Großes Hauptquartier. Eine englische Armee» der sich 3 französische Territorialdivisionen angeschlossen hatte« ist nördlich von St. Quentin vollständig geschlagen «nd befindet sich in völligem Ruck­zug über St. Quentin. Mehrere Tausend Gefangene» 7 Feldbatterien und eine schwere Batterie sind in unsere Hände gefallen.

Südöstlich von Mezieres haben unsere Truppen unter fortgesetzten Kämpfen in breiter Front die Maas überschritten und der linke Flügel hat nach neuntägigen Gebirgskämpfen die französischen Gebirgstruppe« bis südöstlich Spinal zuriickgedrängt und befindet sich in weiterem siegreichen Fortschreiten.

Fmdreichs Hilfe siir Belgien am Eide.

Der Bürgermeister von Brussel teilt dem deutschen Kommandanten mit, daß die fran­zösische Regierung der belgischen Regierung die Unmöglichkeit eröffne» sie irgendwie offen­siv zu unterstützen, da sie in die Defensive ge­drängt fei.

Me erste Sessel

des französische» SestmgsgSrtels zerwe»gl.

Berlin» 29. August. (W. T. B) Manon- villers östlich Luneville» das stärkste Sperr­fort der Franzosen ist in deutschem Besitz.

Der Generalissimus Zoffce wegen Unfähigkeit entlassen?

Amsterdam» 28. August. Clemenceau enthüllt in seinem Blatt, daß der französische Oberbefehls­haber Ioffre und mehrere Generäle des Eeneral- stabs der Ostarmee wegen Unfähigkeit entlasten und den General Pau an ihrer Stelle mit dem Befehl über die Truppen im Unterelsaß betraut wurde.

Kämpfe um Tsingtau.

Aus Tsingtau wird nach Rom gemeldet, Frei­tag abend hätten die deutschen Truppen eine De­pesche erhalten, die sie zum Wiederstand aufs äußerste auffordert. Alle Bauwerke, die dem Feinde als Ziel dienen können, wurden gesprengt, alle chinesischen Dörfer des Gebiets vom Boden weggefegt. Der englische TorpedojägerKennet", der die deutschen Torpedojäger bei den Batterien von Tsingtau ver­folgte, hatte 3 Tote und 7 Verwundete, aber keinen Materialschaden.

Zur Neutralität Italiens.

Wien, 27. Aug. DasFremdenblatt" weist auf die jüngst von dem italienischen Ministerpräsidenten abgegebenen Erklärungen über die strikte Neutrali­tät Italiens hin und schreibt: Die Gründe, die Salandra dazu bestimmen, würdigen wir vollständig. Das Blatt weist sodann auf die vor maßgebender Stelle dem Korrespondenten desCorriere della Se­ra" im Kriegspressequartier gewordene Auskunft hin, baß Oesterreich-Ungarn absolut keine feindlichen Absichten gegen Italien hege und betont, Italien könne auch als neutrale Macht der Sache der Ver­bündeten erhebliche Dienste leisten. Wenn Italien neutral bleibe, so sei damit nicht gesagt, daß der Dreibund nunmehr hinfällig geworden sei. Das Verhältnis zwischen den 3 Mächten besteht weiter und wird auch nach dem Kriege weiter bestehen, weil es ihren Interessen entspricht. In Rom wisse man ganz genau, daß eine Niederlage Deutschlands und Oesterreich-Ungarns, an die übrigens auch außer­halb der Grenzen dieser Länder vermutlich nur noch wenige glaubten, für Italien ein nationales Un­glück wäre.

Rom, 27. Aug. DieAg. Stef." meldet: Die vomPetit Parisien" veröffentlichten Meldungen vom 23. Aug. entbehren der Begründung. Die Be­ziehungen zwischen Italien und Oesterreich-Ungarn sind ausgezeichnet.

Aus Oesterreich.

Wien, 28. Aug. Das Kriegspressequartier meldet: Seit dem 26. ds. Mts. haben sich zwischen den österreichischen-ungarischen und den russischen Truppen Kämpfe entwickelt, die augenblicklich auf dem ganzen Raum zwischen Weichsel und dem Dnjestr stattfinden. Der österreichisch-ungarische linke Flügel ist in der Offensive begriffen und dringt siegreich vor.

Prag, 28. Aug. Die Blätter feiern den Sieg bei Krasnik und erklären, der Erfolg der öster­reichischen Waffen reihe sich würdig an die Siege