Kann der Brite das neue Deutschland verstehen?
Preffedcbnttc Aber die neuen Aufgaben der britischen Politik
Konferenz ohne Deutschland — Unsinn
Nach einer eingehenden Untersuchung der Ursachen des Verfalls des deutschen Parlamentarismus und der deutschen Judengegnerschaft bezeichnet Sandys es als „das Eige n- artigste, daß die sinnfälligen Segnungen, die der Nationalsozialismus Deutschland gebracht hat, im Ausland so wenig gewürdigt und so selten erörtert werden. Ausländer schenken nicht der bedeutendsten aller Taten des Nationalsozialismus die gebührende Beachtung, nämlich der Wiederherstellung der Selbstachtung des deutschen Volkes und seines Glaubens an die nationale Bestimmung. So seltsam es scheinen mag, einer der Hauptgründe für den Mangel an wohlwollendem Verständnis für die Behandlung der innerdeutschen Fragen ist im Aus- lande der Tatsache zuzuschreiben, daß der Nationalsozialismus ohne Blutvergießen an die Macht kam, ohne innere Wirren und allein in Ausübung des demokratischen Stimmrechts und auf dem Wege der bestehenden Verfassung".
Zum Abschluß erklärt der Verfasser: „Deutschland und England sollten sich in ihrer Stellung zueinander weniger bei rern äußerlichen Formfragen aufhalten. Sie sollten sich freimachrn von solcher fruchtlosen und verderblichen Betonung von Unterschieden. Unbelästigt voneinander mag sich jedes seinen eigenen Weg bahnen, auf dem es sein inneres Heil zu finden vermag. Mögen Deutschland und England vielmehr ihre Bemühungen darauf richten, ihr schon- so weites Feld gemeinsamer Ueberein- stimmung auszubauen und zu erweitern."
ex. London, 6. Juli.
Das Scheitern der britischen Völkerbundspolitik, das mit der am Montag beschlösse- neu Aufhebung der Sanktionen am 15. Juli besiegelt wurde, und die damit verbundene Notwendigkeit, der britischen Außenpolitik eine neue Zielrichtung zu geben, nimmt in der britischen Oeffentlichkeit das ganze Interesse in Anspruch. Man ist sich durchaus im klaren darüber, daß man neue Wege gehen muß, um aus dem Zustand der dauernden Politischen Krise herauszukommen, wenn man sich auch noch nicht im klaren darüber ist, welchen Weg man gehen soll. Eine gewisse jüdrsch-freimaurerische Propaganda mag viel dazu beitragen, daß man sich noch immer nicht ganz aus den Versailler Gedankengängen zu lösen imstande ist.
So betonen die „Times" am Montag, daß der Schlüssel zu einem stärkeren Friedenssystem nicht in den ausgedehnten Debatten über die Bölkerbundsreform in Genf, sondern in den Beziehungen des Deutschen Reiches zu seinen Nachbarstaaten zu suchen sei. Sie fügen aber hinzu, daß die große Masse der öffentlichen Meinung Englands weder sranzosen- noch deutschfeindlich sei. Wenngleich die bestehende Freundschaft mit Frank- s reich für Englands öffentliche Meinung als eine Grundlage der Politik gilt, so ist sie nicht bereit, eine Vorherrschaft rankreichs über das ganze Ge- iet der Außenpolitik anzuerkennen oder sich mit Frankreich in die Verantwortung für alle im Osten abgeschlossenen Bündnisse Frankreichs zu teilen.
DaS Friedensangebot Hitlers, das die beste unmittelbare Hoffnung auf die Stabilisierung Mitteleuropas bietet, will Großbritannien trotz mancher Rückschläge energisch in Angriff nehmen. Für den deutschen Leser mögen die folgenden Bemerkungen über die innenpolitische Lage im Deutschen Reich eigenartig erscheinen, um so mehr, als sie zu einem plötzlichen Ausfall auf den Danziger Senatspräsidenten Greiser überleiten, doch ist der Schreiber objektiv enug, festzustellen, daß der franzö- isch - sowjetrussische P a k t in London nicht als eine diplomatische Leistung betrachtet wird, die förderlich ist. Uebrigens ist es sinnlos, heißt es weiter, laute Warnungsruse vor Deutschlands wachsender Macht loszulassen, wenn man sie mit Ausrufen für ein Militärbündnis gegen das Deutsche Reich verbindet. Wenn militärische Bündnisse wirklich in Frage kämen, dann müsse man annehmen, daß eine kluge Diplomatie den stärksten Partner wählen würde. Militärische Blind- nisse sind jedoch für England niemals in Frage gekommen. Eine klare Verständigung mit dem Deutschen Reich würde nicht alle Probleme lösen, aber sie würde eine starke Grundlage sein, auf der gebaut werden könne, und Großbritannien beabsichtigt, den Versuch zu machen.
Die Gründe des Mißverstehens
Mit den Gründen des auch im vorerwähnten „Times"-Aufsatz zum Ausdruck gekommenen Mißverstehens des neuen Deutschlands, das sich in weiten Kreisen sogar zum völligen Unverständnis steigert, seht sich in der „Euro- päischen Revue" der konservative Unterhaus- abgeordncte Duncan Sandys, ein Schwie
gersohn Winston Churchills, auseinander. Sandys tritt in diesem Aufsatz für eine offen- herzige Aussprache zwischen den beiden Völkern ein, die „mehr als wahrscheinlich die Be-, stimmung haben, gemeinsam eine entscheidende Rolle in der Geschichte zu spielen". Ohne si« unmittelbar beim Namen zu nennen, übt ei doch scharfe Kritik an der jüdisch-freimaurerischmarxistischen Hetze gegen das neue Deutschland, die „mit einem derart hemmungslosen Nachdruck und einer solchen Erbitterung geschieht, daß die Entwicklung der internationalen Beziehungen in tiefe Mitleidenschaft gezogen wird".
Das englisch-deutsche Mißverständnis führt Sandys auf die neuen Entwicklungen im politischen Denken und Handeln Deutschlands zuruck, die den Grundsätzen und Idealen, die insbesondere in England seit alters hochgehalten wurden, gerade zuwiderlaufen. Unmittelbare Ursachen sind die völlige Unkenntnis verdeutschen Na chkriegsgeschichte und der deutschen Nachkriegsprobleme, ein mangelndes Verständnis für die Größe und Tragweite der Tatsache, die die Machtergreifung des Nationalsozialismus bezeichnet, und drittens die hartnäckige Weigerung, die Segnungen, die das neue Regime des Dritten Reiches dem deutschen Volke gebrachthat,anzuerkennen und diesen Tatsachen Glauben zu schenken. „Von Menschen, die nicht in der Zeit vor Hitler im Nachkriegsdeutschland gelebt haben, ist kein Verständnis für den Platz zu erwarten, den die nationalsozialistische Bewegung in der Geschichte einnimmt.
Mailand, 6. Juli.
Die norditalienische Presse vom Sonntag beschäftigt sich noch nicht näher mit dem Genfer Beschluß, die Sanktionen aufzuheben, sondern begnügt sich vorerst damit, diese Tatsache lediglich festzustellen. Nur die Turiner „Stampa" behandelt dieses Thema in ihrem Leitaussatz. Trotz Genf, so heißt es darin, würden die finanziellen und wirtschaftlichen Sanktionen aufgehoben. Ein Änfangsschritt sei nun getan. Wenn auch unter dem Eindruck des Bedauerns, daß es nicht gelungen sei, die Frauen und Kinder Italiens auszuhungern. Es müsse aber daran erinnert werden, daß es mit der Aufhebung der wirtschaftlichen Sanktionen allein nicht getan sei. Es müsse vor allem der sanktio- nistische Geist schnell und vollständig liquidiert werden. Ein anderer Prüfstein werde die Konferenz zur Klärung der Locarnofrage sein. In dieser Hinsicht spreche man zu oft von einer Wiederaufrichtung der Front von Stresa. Man könne nicht etwas wiederherstellen. was nicht bestanden habe. Ein Ausgleich auf dem europäischen Kontinent mit der Hoffnung auf eine friedliche Lösung könne nur mit einer Mitarbeit Deutschlands erreicht werden. Eine Locarnokonferenz ohne die Vertreter Berlins wäre Unsinniakeit.
KurzlmWe vom rage
Das Haus für italienische Kultur in Malta, das auf dieser britischen Insel italienische Propaganda betrieb, ist von den britischen Behörden geschlossen worden.
Die am Samstag umgebildete bulgarische Regierung hat für die zweite Oktoberhälfte freie Wahlen angekündigt.
Der Direktor des japanischen Militär - Arsenals, Generalleutnant Uhemura. und Oberingenieur Ntschtyama sind dem Kriegsgericht zugesührt worden, weil sie von Munitionsfabriken und Geschäftsleuten Bestechungsgelder von mehr -il» 20 000 Jen angenommen haben.
SMeiz me Autoverkehr
Basel, 6. Juli
Die Schweiz ist am Sonntag Plötzlich zu einem Land ohne Kraftwagen geworden. Die Kraftwagenbesitzer „streiken", um auf diese Weise gegen den von der Regierung geplanten Alkoholbeimischungszwang zu den Treibstoffen zu protestieren. Von der Verkehrsstillegung sind nur die Kraftdroschken ausgenommen und diejenigen Wagen, die in besonders dringenden Fällen eine Fahrt aus- sühren müssen, wie z. B. Aerzte oder die Feuerwehr.
Auch der Verkehr über die Grenze nach Baden hinein ruht vollständig. Nur die Milchautos verkehrten am Sonntag früh. Die Automobilklubs haben an wichtigen Verkehrspunkten Kontrollen aufgestellt, die die Nummern der Wagen aufschreiben, die sich am Verkehrsstreik nicht beteiligen. Bis zur Mittagszeit ist aber die Parole „Verkehrsstill» legung" weitgehend befolgt worden.
Der Mein stand in Flammen
Festbeleuchtung der Siebengebirgsstrecke Godesberg, 6. Juli.
Seit mehreren Jahren schon ist die vom Landesfremdenverkehrsverband Rheinland organisierte Veranstaltung „Der Rhein in Flammen", die große Rhcinbeleuch- tung auf der Siebengebirgsstrecke, für viele Tausende zu einem besonderen Ereignis ge- worden. In diesem Jahre bildete die Veranstaltung den Abschluß der Godesber- ger Tagung des Neichsausschus- ses für Fremdenverkehr. Die Ge- samtstrecke war durch die Hinzuziehung der Städte Linz und Bonn erheblich vergrößert worden.
Eine ganze Flotte von vollbesetzten Dampfern und Motorbooten trat Samstag nacht von Lim aus die Talfabrt an. als das Mo- torschiff „Zeppelin", auf dem neben den anderen Tagungsteilnehmern auch Staatssekretär Dr. Funk und Staatsminister a. D. Esser Platz genommen hatten, das Zeichen zum Beginn der Beleuchtung gab. Tausende und aber Tausende standen an den Ufern, um das großartige Schauspiel zu genießen, viele Hunderte von Autos folgten der großen Flotte der Nheindampfer zu beiden Seiten des Stroms. Der überwältigende Eindruck ist kaum wiederzugeben, der sich auf dieser romantischen nächtlichen Rheinfahrt bot. Die Fronten der alten Rheinstädtchen Linz, Erpel, Unkel, Remagen usw, die Berggipfel und die Uferwege erglühten im Scheme vieler Tausend bengalischer Lichter. Lodernde Flammenstöße, Fackeln und Lampions verwandelten die Nacht in ein einziges Flammenmeer. Hier und da stiegen. Raketen und Leuchtkugeln in die Luft, lieber 30 Kilometer weit reihte sich so ein Prachtvolles Bild an das andere. In Bonn bildete ein großes Feuerwerk zugleich den Abschluß und Höhepunkt des prächtigen Sckmulviels. _ -
Srr Fernsprecher rast: Achtung! Fliegeralarm!
Weisung unseres rüiniscken Vertreters
in. Rom, 6. Juli.
Mehrere italienische Blätter berichten über ein neues Verfahren zur Alarmierung der Bevölkerung im Falle eines Luftangriffs. Der Ingenieur Mastini hat vorgeschlagen. hierfür das Fernsprechnetz zu benutzen. Sämtliche Fernsprechklingeln können nach dem neuen Verfahren gleichzeitig vom Amt aus in Gang gesetzt werden, außerdem Sirenen in Fabriken und aus öffentlichen Plätzen. Das Läutesignal ü n- ter scheid et sich dabei deutlich von den üblichen Telephonanrufen, so daß jeder Teilnehmer sofort genau weiß, wenn es sich um Fliegeralarm handelt.
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Zwei Verhaftete zu befreien versuchte eine 800köpfige Menschenmenge in einem Warschauer Borort. Rasch herbeige, eilte Polizeiverstärkungen konnten die Menge zerstreuen, ehe es zu ernsteren Zwischenfällen kam.
puven s»e ein Klavier mit Sand?
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Der Kampf
mit darr Geiiautsrr
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16> Dromelbeas-Verlag. Gröbcnzcll
Sie erzählte ihm kurz, was sich ereignet halte und versprach ihm. sofort von Wien Genaueres zu schreiben oder zu depeschieren. Während sie dann badete und sich eilig an- kleidete, waren die Koffer gepackt, und als sic in die Diele trat, fuhr eben der Wagen vor.
Sie grüßte den Chauffeur. Else mußte nochmals schnell zurück, um ein Täschchen zu h"Ikn, das Inge liegen gelassen hatte, dann schoß der Horch in den frühen Morgen vor, so schnell, daß der Wagen, der auf der an- deren Seite der Straße scheinbar auf diesen Moment mit laufendem Motor gewartet hatte, ihn fast aus den Augen verlor, ehe er nachsausen konnte.
Diesmal hatte Inge für das farbenfrohe Bild, das unter der Junkersmaschine ab- collte, kaum einen Blick.
^ Ihre Gedanken waren bei ihrer Schwester duie. die sie. wenn ihre Interessen auch weit rusemandergingen. doch zärtlich liebte; sie litt mit ihr, und als der Pilot nach vier dtunden Wien signalisierte, war sie erfreut und verfolgte die Landung mit besonderem sinteresse, denn nun konnte es nicht mehr lange dauern, bis sie Suse sah!
Sie gab dem Piloten nochmals den Auf- »rag, ßo schnell wie möglich mit der Maschine »ach Berlin zurückzukehren. erledigte Zoll
und Paß, nahm sich einen Träger und wollte eben in eine Taxe steigen, als ein Herr aus sie zutrat und den Hut zog.
„Habe ich das Vergnügen, Frau Doktor Jsserloh zu begrüßen?"
„Ja, Inge Jsserloh!"
„Ich heiße Alexander Nax ... Direktor des Schloßhotels Cobenzl!"
Inge gab ihm etwas erregt die Hand.
„Oh, wie geht es meiner Schwester, Herr Direktor? Was ist geschehen?"
^ Der Direktor, den Inge erst für einen Ausländer gehalten hatte, der aber ein fast vollkommen fehlerfreies Deutsch sprach, wies aus einen geschlossenen grünen Austro-Daimler. „Darf ich bitten, meine Gnädige?" Der Chauffeur zog die Mütze, Inge stieg ein, der Wagen fuhr los. und sie fragte wieder: „Wie geht es Suse, was ist geschehen? Wieso, ich bin sehr besorgt!"
Der Direktor beruhigte sie und erzählte ihr dann den Hergang des Unfalls. „Eine bedauerliche Sache! Ihr Fräulein Schwester verlor bei einer Kurve, die nach einem Regen schlüpfrig war. die Herrschaft über den Wagen, kam ins Schleudern, und der Wagen überschlug sich ... Ich glaube, sie fuhr etwas zu schnell ... die Unfallstelle liegt fast unmittelbar vor unserem Hotel..."
„Ist es gefährlich, Herr Direktor?"
„Gefährlich? Nein! Schmerzhaft und langwierig ... doppelter Bruch des rechten Fußes ... es ist anzunehmen, daß er glatt auSheilt."
„Sonst keine Verletzungen ..."
Direktor Nax zuckte mit der Schulter. „Ihr Fräulein Schwester klagt sonst über keine Schmerzen, und der Arzt — wir haben natürlich sofort einen hervorragenden Mann gerufen, konnte bisher nichts finden ... immerhin wird eine Röntgenuntersuchung nötig sein ... wir hossen aber, daß alles in Ordnung ist!'...
Sie durchfuhren die Stadt, die Inge aus mehreren Besuchen kann)?, schlugen dann einen weiten Bogen, kamen aus dem Gewirr der Häuser ins Grüne hinaus, und Inge sah dann zur rechten Hand den Kahlenberg liegen.
„Das Hotel liegt wohl sehr weit von der Stadt entfernt, Herr Direktor?"
„Allerdings, meine Gnädige!" Direktor Nax lehnte sich zurück, berichtete über die Entstehung dieses, jetzt zu einem fabelhaften Hotel »mgewandelten Schlosses, erzählte nette Anekdoten, die den Grafen Wenzel Cobenzl, den allmächtigen Minister Maria Theresias, hell und scharf beleuchteten, und wußte so fesselnd zu unterhalten, daß Inge Jsserloh, als sie wieder auf die Uhr sah. zu ihrer Ueberraschung feststellte, daß sie eine Stunde unterwegs waren.
Sie sah hinaus.
Eben fuhr der Wagen, der fast andauernd leicht gestiegen war. in einer scharfen Kurve von einer breiten, gut gepflegten Straße in eine andere ein. die augenscheinlich nicht oft befahren wurde, was Inge überraschte. Wie konnte Suse nur in diese Gegend kommen!
„Dauert es noch lange?"
„Nein, wir sind in wenigen Minuten an Ort und Stelle!"
Tatsächlich hielt der Wagen nach kurzer Zeit. Direktor Nax öffnete die Türe, Inge stieg aus, sah sich um und stutzte.
Sie stand etwa dreißig Schritte von einem kleinen Gebäude entfernt, das von Stacheldraht umgeben auf einer Waldlichtung lag und durchaus nicht so aussah. als wäre eS ein Hotel, noch dazu ein Schloßhotel, jenes, von dem der Direktor eine so großartige Schilderung gegeben hatte!
Sie sah den Mann, der neben ihr stand, fragend an.
-Mas soll das bedeuten daS ist doch unmöglich daS Hotel?"
Alexander Nax nickte stumm.
„Doch! Es ist jedenfalls Ihr Hotel, Fräulein Jsserloh ... folgen Sie mir bitte!"
Inge Jsserloh sprang zum Wagen zurück.
„Was soll das heißen? Chauffeur, fahren Sie sofort zurück ... auf der Stelle... hören Sie?"
Der Chauffeur verzog keine Miene, aber der Direktor lächelte düster. „Der Mann gehorcht nur mir. Fräulein Jsserloh. — sonst keinem Menschen ... bitte ... kommen Sie weiter!"
Inge Jsserloh wollte vorwärts springen, aber schon hatte Nax ihren Arm gepackt, und sie fühlte, daß sie dieser Kraft nicht gewachsen war. Vielleicht hätte sie aber doch versucht, mit diesem Manne, der sie eisenhart umklammert hielt, fertig zu werden, aber da war noch der Chauffeur ...
Sie rief laut um Hilfe! - '
Nax zog sie jäh und brutal vorwärts.
„Schweigen Sie! Es kann Sie zwar keine Seele hier hören, aber ich verlange Ruhe ... sonst muß ich Sie knebeln ... ich verstehe keinen Spaß! ..."
„Aber was soll das? Ich verlange ..."
„Gehen Sie weiter ... Aufklärung erhalten Sie drinnen ... nicht hier draußen ..."
Inge Jsserloh sah ein. daß es keinen Sinn habe, hier Widerstand zu leisten und ging schweigend in das Haus. Was hier geschah, mutzte ein furchtbarer Irrtum sein ... oder ... sie war in eine Falle gegangen ... in eine elende, niederträchtige Falle...
Das Wohnzimmer, in das Nax sie führte, war bis auf die festen Gitter an den Fenstern ganz behaglich eingerichtet.
- IFortsetzung solgtJ,