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Ausstieg zum Kirchturm

VS. Kühler, feuchter Luftzug, ein Stein­atem, streift öas Gesicht beim Eintritt in den Turm. Durch kleine Luken fällt das Licht, streicht warmer Wind. Die Schritte knallen. Der schlauchartige Raum des Turmes ver­stärkt das Echo. Dunkelheit und Stille sind ringsum. Über mir, weit unter mir, zwischen den kleinen, vielen Wcndeltreppen-Bögcn.

100 Stufen mögen cs wohl gewesen sein. Nur noch eine kleine Pforte: dann ist Sonne, strahlendes Licht wieder da.

Dort unten ruht die Stadt. Wie eine plasti­sche, gigantische Postkarte. Mühelos sieht man über öas farbige, hundertspitzige Bild der Dächer- Die Straßen! Scharfe Augen lassen sogar Passantengesichter erkennen.

Man sieht sie zwar, die Menschen dort unten, ihren Gang, ihre Bewegungen, aber man hört sie nicht. Wie eine Legende mutet das an.

Dann und wann fahren Autos und Fuhr­werke zwischen ihnen. Nicht allzu laut, so als führen sie alle über dünne Teppiche. Je fer­ner sie fahren, desto stiller bewegen sie sich immer noch in voller Größe deutlich, gleiten wie sanfte, bunte Schatten um die Hausecken verschwinden dann ganz.

Es ist ein eigenartiger Zauber so über -cm Leben der Stadt zu sein. Mag das wohl das Erlöschen der Geräusche sein? Die plötzliche, herrliche Machtlosigkeit des Lärms? Oder das Gefühl, daß man trotzdem von nichts entronnen ist, vom wirklichen Leben und seinen Verordnungen? Es ist viel­leicht ein Vielerlei zugleich. Wer vermag es zu deuten und zu erklären? Dieses stille Dastehen, die imposante Ruhe und Schön­heit, das Entrücktscin von der Gewichtigkeit der Erde!

Von den dunklen Bergen dämmert schon der Abend herab. Die nahen Felder liegen illie gebügelte Tücher an der Stadt.

Es ist 7 Uhr. Nur noch wenige Stufen abwärts, dann ist alles wieder lebendig da. Die Wucht der Stadt, die Stärke ihrer Häuser und Niedlichkeit der Gärten. Die Wichtigkeit der Straßen. Der Ernst der Menschen.

*

Neues vom Kreisturnfest

Zu dem am übernächsten Samstag beginnenden Kreisturnfest hat erfreu­licherweise Landessportsührcr Dr. Klett sein Erscheinen zugesagt. Dem Rufe des Turnvereins Calw, das Fest mitzugcstalten und an der Jubelfeier des Gastvcrcins teil- zunchmcn, sind annähernd 600 Turner und Turnerinnen aus dem Kreisgebiet Nagold gefolgt. 200 Kampfrichter und Nic- genftthrer werden zur raschen und einwand­freien Abwicklung der Wettkämpfe eingesetzt. Die Quartiermacher sind zur Zeit an der Arbeit. Der Turnverein Calw ist der Ein­wohnerschaft für freundliche Unterstützung sehr dankbar.

Ein trauriger Todesfall

Heute früh eilte eine traurige Todesnach­richt durch unsere Stadt. Kurz vor 12 Uhr in der vergangene« Nacht hat der «ns alle» wohlbekannte 7Kjähr. Friedr. Inn ginger, Bausekretär a. D., seinem Leben durch Er­schießen ei« Ende gemacht. Kein Mensch hätte jemals daran gedacht, daß dieser stille und ruhige Mann so unvermittelt ans unserer Mitte genommen wird. Seit einer Reihe von Jahren lebte er in Calw «nb wir alle kennen ihn nicht anders als einen zufriedenen und bescheidenen Bürger. Heimatliebe war es, die ihn mit «ns verband, und Heimatlicbe mag es vielleicht sein, die ihn bewog, sein Leben selber abzuschließe«. Er sollte nämlich, wie wir erfahren haben, auf Wunsch seines Soh­nes, seinen Haushalt in Calw ausgeben und z« seinem Sohne nach Rottweil ziehen. Gewiß hätte er dort ssein Sohn ist in Rottwcil Rcichs- bahninspektor) manche Erleichterung gehabt, aber offenbar wurde ihm bei dem Gedanken an eine fremde Stadt der Abschied von seiner eigenen so schwer, daß er lieber sterben wollte, als das z« verlosten, was ihm in Calw ans Herz gewachsen ist.

Wegen 2 Mark 3 Monate Gefängnis

Der verheiratete Hilfsarbeiter I. B. von Ottcnbronn bei Calw hatte sich wegen Betrugs vor dem Lconberger Amtsgericht zu verantworten. Er wurde zu der gesetzlichen Mindcststrafe von 3 Monaten verurteilt.

Dem Urteil lag folgender Tatbestand zu­grunde: B., der Mitglied der Allgem. Orts­krankenkasse Leonberg ist, wurde anläßlich feiner Erkrankung auf 6.6.36 zu einer ver- trauensärztl. Nachuntersuchung nach Leon­

berg vorgeladcn. Von der Krankenkasse er­hält er satzungsgemäß das Fahrgeld hin und zurück, jedoch nur unter Vorzeigen der Fahr­karte. Bei der Kasse stellte B. Antrag auf Ansbczahlung des Fahrgeldes mit 2 Mark. Die Fahrkarte aber konnte er nicht vorwei­sen. Er versicherte wiederholt, mit der Bahn gefahren zu sein und die Fahrkarte an der Sperre abgegeben zu haben, worauf ihm der Betrag von 2 Mark ausbezahlt wurde. Nun stellte sich nachträglich heraus, daß er nicht

Sommerfest der Truppführerschule

am kommenden Donnerstag Druckfehler meinen Sie? Irrtum! Die Uebcrschrift stimmt. Die Truppftthrcrschule hat sich etwas ganz besonderes vorgenommen: Ein Sommer fest voll echter Fröhlichkeit- Daß wir draußen in Oedland und Moor neuen Lebensraum schaffen, eine neue Pro­vinz friedlich erobern, daß Zucht und Ord­nung in unseren Reihen herrscht, wenn im Marsch auf unfern Schultern die blanken Spaten blitzen, daß in unfern Liedern und Worten unser heißes Bekenntnis zur natio­nalsozialistischen Weltanschauung zum Reich Adolf Hitlers aus unfern Herzen spricht, das alles weiß heute jeder Volksgenosse.

Daß wir aber auch den Frohsinn für uns gepachtet haben, daß wir so recht von Herzen lachen und scherzen können, das wollen wir am kommenden Donnerstag beweisen. An die-

mit der Bahn, sondern mit dem Fahrrad die Strecke AlthengstettLeonberg zurückgelegt hat. Die Kasse erstattete Anzeige wegen Be­trug. Der Staatsanwalt beantragte unter Zubilligung mildernder Umstände die Min­deststrafe von 3 Monaten Gefängnis, da cs sich um einen geringen Betrag handelt. Das Gericht erkannte auf diese Strafe und be­gründete das Urteil damit, daß der Ange­klagte vorsätzlich eine gemeinnützige Einrich­tung in betrügerischer Weise geschädigt hat.

sein Tag nämlich geht der derzeitige Lehr­gang zu Ende. All der Ernst der Arbeit der täglichen Anstrengung der Kraft und des Willens soll an diesem Abend einem ganz i tiefen, wohlverdienten Aufatmen weichen.

Eine ungezwungene, recht heitere Stimmung soll in den weiten Anlagen der Truppführer­schule herrschen, findige Köpfe brüten über einer Darbietungsfolge voll Humor und Fröhlichkeit. Mehr sei für heute nicht ver­raten öas eine aber werden Sie am Don­nerstag uns bestätigen: Die Truppfüh- rerschnlc hält, was sie verspricht.

Brief aus Hirsau

Freude und Leid, Wanderlust und Wan­derhilfe waren am letzten Sonntag bei uns aufs engste beieinander. Von morgens 8 Uhr an strömten etwa 1600 Albvereinswanderer ans Stuttgart von Althengstett her durch die

Der Fremdenverkehr im Kreis Ealw

im Winterhalbjahr 1933/38

Die Ergebnisse der amtlichen Halbjahres­statistik des Fremdenverkehrs liegen nun­mehr für das Winterhalbjahr 1S3S/36 aus insgesamt 166 (Vorjahr 163) württembergi- schen Gemeinden vor. Der Fremdenverkehr hat gegenüber dem Winter 1931/35 im Lan­desdurchschnitt der Zahl der Fremden nach um rund 8A, Ser Zahl der Übernachtungen nach um 6A zugcnommen, während die Zu­nahme im letzten Winter 12 bzw. sogar 24 betragen hatte. Die weitere günstige Ent­wicklung des Fremdenverkehrs ist in erster Linie die Folge der anhaltenden Besserung der allgemeinen Wirtschaftslage.

Zu den Gemeinden mit über 3000 Ueber- nachtungen bzw. zu den wichtigsten Kur- und Bade-, sowie Luftkurorten des Landes ge­hören in unserem Kreis Möttlingen, Bad Liebenzell, Hirsau, Bad Teinach und Zavel- stein. In diesen 6 Orten gestaltete sich der Fremdenverkehr in der Zeit vom 1. Oktober 1935 bis 31. März 1936 im einzelnen wie folgt (Winter 1934/35 in Klammern):

Möttlingen beherbergte insgesamt 2141 (988) Fremde mit 17110 (11077) Ucbcrnach- tnngen. Der ständige Wohnsitz war bei 1607 (1319) Fremden mit 21785 (11145) Ucbernach- tungen im Deutschen Reich und bei 634 (566) Fremden mit 11560 (16 530) Uebernachtungen im Ausland, darunter bei 423 (328) Fremden mit 8460 (9840) Uebernachtungen in der Schweiz, die 28,3 A des gesamten Ausländer- fremöenverkehrs in Württemberg stellt.

Bad Liebenzell wurde von 1351 (1005) Frem­den mit 17 663 (11360) Uebernachtungen auf­gesucht. Ihren ständigen Wohnsitz hatten 1316

(988) Fremde mit 17110 (11)077) Uebernach- tungcn im Deutschen Reich, 85 (17) Fremde mit 453 (283) Uebernachtungen im Ausland, davon 9 (8) Fremde mit 142 (20) Uebernach­tungen in der Schweiz.

Hirsau zählte 588 (392) Fremde mit 9293 (4491) Uebernachtungen. Der ständige Wohn­sitz lag bei 567 (384) Fremden mit 6972 (4119) Uebernachtungen im Deutschen Reich und bei 21 (8) Fremden mit 2321 (372) Uebernachtun- gen im Ausland (in beiden Wintern keine Schweizer).

Bad Teinach meldete 194 (170) Fremde mit insgesamt 378 (758) Uebernachtungen. Ihren ständigen Wohnsitz hatten 191 (168) Fremde mit 375 (742) Uebernachtungen im Deutschen Reich, 3 (2) Fremde mit 3 (16) Uebernachtun- gcn im Ausland, dabei 2 (2) Fremde mit 2 (16) Uebernachtungen in der Schweiz.

Zavelstein wies 18 (14) Fremde mit 48 (16) Uebernachtungen, die ihren Wohnsitz alle im Deutschen Reich hatten.

Unter den 49 (41) Fremdenverkehrsorten des Landes mit über 3000 Uebernachtungen nahm Möttlingen die 7. (8.) Stelle ein, Bad Liebcnzell die 12. (20.) und Hirsau die 24. (32.).

Mit Ausnahme der Uebernachtungsziffer von Bad Teinach zeigen sämtliche Zahlen gegenüber dem Winter zuvor eine durchweg ganz erhebliche Zunahme, wobei Hirsau mit einer mehr wie Verdoppelung der Ueber­nachtungsziffer an der Spitze steht. Bemer­kenswert ist noch der starke Rückgang der Ausländcrübernachtiingsziffer in Möttlingen, wo der Auslänöerfremöenverkehr eine große Rolle spielt.

Die Sieger beim Zungbannsportfest

Im Mannschastskampf: 1. Fähnl. 62 Schram- bcrg, 2. Fähnl. 34 Freudcnstadt, 3. Fähn­lein 39 Frcudenstaöt.

Einzelsicger im Drcikampf: 1. Denglcr, Kurt,- 2. Elwert, Hans Gg.,- 3. Schneider, Walter. Ballwurf: 1. Denglcr, Kurt (79 m)- 2. Weber, Karl,- 3. Pelz, Alfred.

Weitsprung: 1. Schäfer, Heinrich,- 2. Ehret, Axel,- 3. Fichter, Walter.

69-Mtr.-La«f: 1. Schneider, Walter,- 2. Elwert, Hans Georg,- 3. Schäfer, Friedrich. Kampsball: Stamm IV Freudcnstadt Handball: Stamm II, Calw (Jung- b a n n m e i st e r>.

19X69-Metcr-Pcndelstaffel: Stamm IV Frcu- denstadt.

4X199 Meter (Führer): Stamm III Nagold. Sängerwettstreit: Stamm VII Oberndorf.

SvieliNMW CM

«khSlt Anerkennung

Dem Spiclmannszug der Cal wer G ef o l gs ch af t, der vor kurzem einen neuen Ausbilder erhalten hat und außer einer steti­gen qualitativen Verbesserung und Ver­feinerung seiner Leistungen auch zahlen­

mäßig stärker geworden ist, ist anläßlich seines Spieles am Sonntag heute nachträg­lich von privater Seite eine Anerkennung in Form eines hübschen Geschenkes zuteil ge­worden.

Wir freuen uns darüber und mit uns außer der Calwer Gefolgschaft sicher auch alle Freunde der Jugend, nachdem der Calwer S.Z. bei der Preisgerichtwertung am Sonn­tag leider eine kleine Enttäuschung erlebte. *

Bei den am Deutschen Jugendfest ausge­fallenen und nun nachträglich ausgetragenen Mannschaftswettkämpfen des Fähnleins 14 Georgenau ging die Jungenschaft 1 Simmoz- heim mit 193,2 Punkten Durchschnittsleistung als Sieger hervor.

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Bilder vom Bannsporttag

Die Presse- und Propagandastelle der H.J. bittet diejenigen Partei- und Volksgenossen, die anläßlich des Bann- und Jungbann­sporttages in Calw Aufnahmen gemacht haben, ihr für das Archiv freundlicherweise je 2 Abzüge zur Verfügung stellen zu wollen.

Adresse: Pr.-Stellc Bann u. Jungbann 126, VerlagSchwarzwald-Wacht", Alte Post.

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rarletamill». Nachdruck oerboi«».

La Iw, den 7. Juli 1936

Der Kreisausbildungsleiter: Heute Diens­tag und Freitag ab 8 Uhr auf dem Turn­platz Hebung auf das SA.-Tportabzc:chen.

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DAF. Kreisbetriebsgemeinschaft 17 Handel. Mittwoch, 8. Juli, abends 8 Uhr Dienst­stellenappell im HotelAdler" in Calw. Wichtige organisat. Arbeiten zusammen mit den Amtswaltern der Wirtschaftsgruppe Ein­zelhandel, welche ebenfalls anwesend sind.

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Stamm Il/126. Sämtliche Fähnleinführer haben heute Dienstag abend um 8 Uhr nach Calw ins Haus der Jugend zu kommen, zu einer Besprechung. Da der Jungbannführer an der Besprechung teilnimmt, muß unbe­dingt von jedem Fähnlein ein Vertreter an­wesend sein.

Fuchsklinge, von Teinach über Zavelstein und durch Calw oder Altburg in unseren Kurort herein. Ein Herr aus Stuttgart besuchte Frau und Tochter, die zum Kuraufenthalt hier waren, zog mit ihnen bis weit hinein ins romantische Schwcinbachtal, wollte dort seine Angehörigen fotografieren, stürzte aber dabei über einen Baumstamm und brach den Un­terschenkel. Hilflos lag er im Wald. Da kam unversehens ein Trupp der Albvereinler heran, begleitet von einem ihrer Sanitäter. Sofort wurden Taschentücher als Binden verwendet, der Fuß mit einem Baumast ge­schient und der Verunglückte das lange Stück zur Landstraße getragen, von wo ihn das in­zwischen herbeigerufcne Sanitätsauto zum Kreiskrankciihaus brachte.

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Goldene Hochzeit

Dieser Tage feierten Peter Ncntschler und Eva Maria geb. Schroth aus Ober- reichenbach das Fest der goldenen Hoch­zeit. Der Gang zur Kirche wurde durch einen stattlichen Hochzeitszug ausgeführt. Die Kriegerkameradschaft Altburg, der der Bräutigam seit vielen Jahren angehört, bil­dete beim Kirchgang Spalier. Im Kreise der Verwandten und der Kriegerkamerad­schaft Altburg fand man sich noch eine Weile im Gasthaus zumHirsch" in Oberreichen­bach ein. Das Jubelpaar wurde vom Füh­rer und vom Württ. Ministerpräsidenten,

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