SckwarzwalöWackt
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Nationalsozialistische Tageszeitung
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für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Eaüv
Ealwerlaablatt
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Nr. 204
Lalw» Dienstag, 7. Juli 1SSS
S. Jahrgang
Greiser
über feine Genfer Rede
Eine Unterredung mit dem Vertreter des „DV.-
Das Ausland sagt zur Greiser-Rede
Kein Versuch, Danzigs Forderungen gerecht zu werden
Genf. 6. Juli.
Während des Rückfluges von Genf ge. währte Senatspräsident Greiser dem Dan> Ziger Vertreter des „DB" eine Unterredung, in der auf die wesentlichsten Fragen ein- gegangen wurde, die nach dem Verlaus der Genfer Ratstagung im Zusammenhang mit dem Auftreten Greifers aufgeworfen worden sind.
, Frage: Ein Teil der Auslandspresse hat in bewußter Verkennung der Zusammenhänge Ihrer Rede in Gens. Mutmaßungen vorgebracht, als ob zwecks Beseitigung des Danziger Statuts eine gewaltsame Aktion geplant sei. Sind Sie in der Lage, hierzu eine Antwort abzugeben?
Antwort: Mir ist diese Stim- mungsmache in Genf bekanntgewor- den. Ich bin sogar zu meiner großen Ueber. raschung während meines kurzen dortigen Aufenthaltes mehreremal von englischen Zeitungen aus London angerusen worden, welch» von mir die Bestätigung haben wollten, daß 6000 reichsdeutsche Soldaten in der Nacht zum Sonntag in Danzig einmarschie- ren würden Ich habe über diese Erfindun- gen gelacht, weil ich wußte, daß man in Gens aus Gründen der Ablenkung Sensationen brauchte. Mein Auftreten in Gent entsvrana dem Anlaß, auf Aufforderung des Völkerbundsrates Danzigs Interessen dort zu vertreten. Vor meiner Abreise wußte ich noch gar nicht, wie der Inhalt des Berichtes aus- sah. zu dem ich dann Stellung genommen habe.
Frage: Werden Sie auf eine Revision des bisherigen Verhältnisses Danzigs zum Völkerbund bestehen?
Antwort: Nachdem durch die Tätigkeit des jetzigen Kommissars, welcher weiter nichts tat, als zu versuchen, sich in die innere Politik eines souveränen Staates einzumischen, sich ein unerträglicher Zustand
Ein neuer Rekvrbslm des „K SindrnMg"
Atlantiküberquerung in 45 Stunden Frankfurt, 6. Juli
Das Luftschiff „Hindenburg", das Lakehurst am 4. Juli um 3.41 Uhr MEZ. verlassen hatte, landete bereits am 6. Juli um 1.20 Uhr (nicht wie zuerst berichtet, um 1.27 Uhr) auf dem Luftfchifshafen in Frankfurt. Damit stellte das Luftschiff einen neuen Rekord für die Nordamerikaroute in beiden Richtungen auf. Denn es benötigte für die Rückreise von Nordamerika nur 45 Stunden 39 Minuten.
Die Ueberquerung des Nordatlantik von der amerikanischen vis zur irischen Küste beanspruchte nur 18 Stunden 46 Minuten. Auch die Hinreise bedeutete mit 49 Stunden 54 Minuten für die Strecke Frankfurt— Neuhork einen neuen Rekord. Auf der Reise nach Amerika erreichte das Luftschiff am 1. Juli mit 315 Stundenkilometer seine größte bisher erreichte Geschwindigkeit. Die vierte Nordamerikafahrt des Luftschiffes „Hindenburg" dauerte von Frankfurt bis Frankfurt einschließlich zweier Liegetage in Lakehurst 5 Tage 19 Stunden 51 Minuten. Die bisherige Rekordzeit des „Hindenburg" betrug 49 Stunden 0,3 Minuten und wurde auf der ersten Rückfahrt von Nordamerika nach Frankfurt erzielt. An Bord des Luftschiffes befanden sich außer der KOköpfigen Besatzung 54 Fahrgäste sowie größere Mengen an Post, Fracht und Gepäck.
Am 10. Juli tritt das Luftschiff von Frankfurt aus seine fünfte diesjährige Nordamerikafahrt an, für die schon jetzt sämtliche Plätze,besetzt sind.
entwickelt hat, werde ich mich dafür einsetzen,. daß dieser nicht nur mit zeitlicher Begrenzung, sondern für alle Zeit überwunden wird.
Frage: Wird Danzig künftig an einer Diskussion im Völkerbund teilnehmen und aus Aufforderung erscheinen, wenn in Genf innerpolitische Danziger Vorgänge behandelt werden sollen?
Antwort: Sollten in Zukunft noch einmal rein innerpolitische Vorgänge vor dem Forum des Völkerbundes erörtert werden, so wird die Freie Stadt Danzig es ablehnen, an einer solchen Diskussion teilzunehmen. Bei allen anderen Angelegenheiten, die die Freie Stadt interessieren, wird sie jede Möglichkeit wahrnehmen, eingeschaltet zu werden.
Frage: Glauben Sie, daß ein abgeändertes Verhältnis Danzigs zum Völkerbund Störungsmomente für die deutsch-polnischen Beziehungen enthalten könnten?
Antwort: Ich befürchte dies keineswegs, sondern bin im Gegenteil fest davon überzeugt, daß Danzig dann einen noch größeren Beitrag als bishe" zu leisten imstande sein wird, das gute deutsch-polnische Verhältnis zu vertiefen.
Frontkönwler marschieren nach Verdun
Berlin, 6. Juli.
Das von verschiedenen französischen Frontkämpferverbänden gebildete „ComitS des Anciens Combattants Pour le rassem- blement de Verdun" veranstaltet am 12. und 13. Juli eine Weihestunde auf dem hektzumkämpften Douaumont, an der Frontkämpfer aller am Weltkriege beteiligten Nationen teilnehmen werden, unter ihnen 500 deutsche Frontsoldaten, die fast alle Teilnehmer der Schlacht um Verdun sind, unter Führung des Douaumontstürmers Hauptmann a. D. Brandts. In der Nacht zum 13. Juli findet auf dem Heldenfriedhof von Douaumont die Weihcstunde statt, am nächsten Morgen veranstalten die versammelten Frontsoldaten eine gemeinsame Kund, gebung für den Weltfrieden.
Berlin, 6. Juli.
Park ist Meregt:
In den Berichten aus Genf wird, wie kaum anders zu erwarten, nirgends der Versuch unternommen, den Forderungen und Beschwerden Danzigs und seiner Bevöl- kerung irgendwelches Verständnis entgegenzubringen. „Le Jour" schreibt, nicht nur der Ton Greifers, der „regelrecht natwnalsozia- listisch" gesprochen habe, sei beunruhigend gewesen, sondern der Inhalt seiner Rede sei außerordentlich schwerwiegend. Die Außenpolitikerin deS „Oeuvre", die sich über den Genfer Samstag sehr niedergeschlagen zeigt, lamentiert, daß das bisher „so angenehme" internationale Leben nicht mehr möglich sein werde, nachdem Berlin und Rom nach Gens zurückgekehrt seien. Gewisse Abgeordnete hätten erklärt, man müsse Genf schließen, um „derartigen Zwischenfällen" nicht mehr ausgesetzt zu sein.
Pertinax sagt im «Echo de Paris" mit Pünktlicher Empörung, man müsse sich fragen, was nach der „brutalen und unerhörten Kundgebung" Greifers noch von Gens übrig bleibe, nachdem der Völkerbund verpflichtet gewesen sei, sich zu demütigen und seine Niederlage in der abessinischen Ange- legenheit festzustellen. „L'Ordre" erklärt pathetisch, Greifers Rede habe wie ein Blitz in den bewegten Genfer Himmel ei »geschlagen.
London ist kritisch:
Hauptthema der Londoner Sonntagsblätter ist die Genfer Ratstagung über Danzig, wobei am Auftreten Greifers scharfe Kritik geübt wird. Der Genfer Korrespondent der „Sundah Times" spricht von einem unvorhergesehenen Zwischenfall während der Sitzung, als Greifer eine verächtliche Geste gegen die Galerie gemacht habe. Greiser sei dann auf den Rat eines Völkerbundsbeamten hin zu seinem Hotel zurückgekehrt, wobei ihn Detektive begleiteten. Die Rede Greifers habe einen der heftigsten Angriffe auf das Völkerbundsregime enthalten, die jemals vor
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Im kestssal ries Weimarer Lclrlosses
Im I'egtsaül äes 'Weimarer Leblosses kamt äer ktaatsemsikanL statt, äer äis Geiern ein- leitste. Das Lilä vurcke vükrenä äer Reäe äss Usiehsstättsialters, Oanteiter LaucllsI, aul- gsnowmen. Von reesits: äer I'lldrer, lluäoll Hell, LUnistsrprüsiäent Llarselller, Relells- ministsr Or. Oosddels, Ileicsismisiistsr Or. P'riel:, Osiek äes Ltadss Imtris, Lvroslüliier 8 i 1 sin)ein, Rmesisarbsitsküdrer Ziert, ,Or. I-vx>IiHiedslüllr 6 r äer 88 . Himmler nnä Reiesis- jußsüätükrsr Laläur v. äodiiÄ,etL - ' . , (Lsinrlell Hokkinanp, Ll.)
dem Rat zu hören gewesen sei. Nach Meinung des Korrelvondenten hatte die Rebe stark vro- pagandistische Bedeutung und ist für dre Heimat gehalten worden. Der Korrespondent weist dann darauf hin. daß nach GreiserS Rede der Polnische Außenminister Beck betont habe, daß der Rat sich mit einem besonderen Fall, nicht aber mit der allgemeinen Verwaltung des Freistaates in der Sitzung beschäftige.
Der Korrespondent hebt dann hervor, daß man in Genf am Samstag abend die Danziger Angelegenheit mit sehr ernsten Augen betrachtet habe. Der Genfer Vertreter des ^Ob» server" weist schon in der Ueberschrist auf dir Aeußernng Greifers hin, daß er im Namen > nicht nur der Danziger Bevölkerung, sondern' des ganzen deutschen Volkes in Genf spreche,'» und hebt die Forderung Greifers hervor, entweder einen neuen Kommissar zu ernennen oder di« Aussicht durch den Völkerbund zu be-' seitigen. Greiser habe in seiner Rede den Vor--) Wurf erhoben, daß die Danziger Frage auf die Tagesordnung der Ratstagung gesetzt worden - sei, um die öffentliche Meinung von den Fehlschlägen des Völkerbundes in anderen Sachen abzulenken. Was die Frage der Weigerung des) Kommandanten des Kreuzers ,/Leipzigs deMj Kommissar den Höflichkeitsbesuch zu machen,, anbelangt, weist der Korrespondent oarauf hin, ' daß nach privaten Unterhaltungen zwischen ! Eden und Beck eine Entschließung entworfen worden sei, wonach Polen, das für die außen-, politischen Beziehungen Danzigs verantwort- lich wäre, versuchen solle, den Zwischenfall auf diplomatischem Wege beizulegen.
Der Berliner Korrespondent des Blattes schreibt, der deutsche Standpunkt hinsichtlich Danzigs sei der, daß dieser Freistaats nicht mehr ein Kind unter Völkerbundsauft sicht sei und daß alle Konflikte zwischen Danzig und Polen ohne Genf erledigt werden könnten.
„Sundah Expreß" unterstreicht die Forderung Greifers nach Revision des Danzig- Statuts und führt die Einsetzung eines aus britischen, französischen und Portugiesischen Vertretern bestehenden Untersuchungsausschusses darauf zurück, daß man in Gens auf Grund der Ausführungen Greisers in dieser Frage Besorgnisse heae.
SeWmarKive des ReguS gesunden!
in. Rom, 6. Juli.
Zwei Abteilungen einer italienischen Maschinengewehrtruppe suchten nach dem abessinischen Grundbuch st aats- archiv, von dem gesagt worden war, eS sei vom Negus vergraben worden. Das genannte Archiv wurde tatsächlich in einer kürzlich aufgedeckten Höhle gesunden. Das gesamte Material für ein Gebiet, das dreimal so groß ist wie Italien, war in drei Kisten verpackt. In der gleichen Höhle wurde auch das Archiv der Geheimpolizei des früheren Negus gefunden.
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Der Nationalfeiertag der Vereinigten Staaten, der am 4. Juli gefeiert wurde» forderte rund 300 Tote, von denen die Mehrzahl durch Verkehrsunglück und sonstige Unfälle ums Leben kam.
Am Montagvormittag sind in Gens die mit so großem Aufwand ins Werk gesetzten Sanktionen sang- und klanglos begraben worden. Es wurde beschlossen, di« Sanktionen gegen Italien am 15. Juli aufzuheben.
Kommenden Samstag wird in Jngelfingen die feierliche Ehrung von 330 alteingesessenen schwäbischen Baucrngeschlechtcrn stattfinden, die alle Mer 200 Jadre au! ihrer» Höser»