London ohne Antwort

Auch Blum wußte nichts Hoffnungen aus Montreux

DI« Murmelte der-I.

Nun trat Reichsjugendführer Baldur von Schirach vor, um 500 neue Bann- und Jungbannfahnen der Hitler-Jugend und des Deutschen Jungvolks zu weihen. Er richtete «n die Führer der Hitler-Jugend und des Jungvolks folgende Ansprache:

.Wir haben einst in der Garnisonkirche zu Potsdam an der Gruft unseres großen Königs die Fahnen der nationalsozialisti­schen Jugendverbände geweiht. Später hatte rch die Ehre, im Braunschweiger Dom an der Gruft Heinrichs des Löwen der Führer- schaft der nationalsozialistischen Jugend die Richtlinien für ihre Arbeit zu geben. Heute stehen wir hier im Dom zu Quedlinburg an der Gruft jenes großen Sachsenherzogs, der später deutscher Kaiser und Gründer unseres Reiches wurde. Ich weihe euch, ihr Fahnen der Jugend, zu seinem Gedächtnis! Wenn ihr jetzt an seiner Gedächtnisstätte vorüber­marschiert, seit euch dessen bewußt, daß ihr euch würdig zu erweisen habt eines Jahr- tausends der deutschen Geschichte und fühlt euch verpflichtet, eine Jugend zu führen in ein neues Jahrtausend gleicher Größe und gleicher Ehre!"

Begrüßt von den erhobenen Rechten der Ehrengäste und der Männer aller national­sozialistischen Formationen zogen nun die Fahnenträger mit den neuen HI.- und Jungvolkfahnen unter den Klängen des Lie- des .Nun laßt die Fahnen fliegen", von den beiden Seiten des Domschiffes durch die Pforten an der Krypta vorbei an die Grab­stellen und hinauf auf den Schloßberg. Vor dem Dom Präsentierte der SS.-Ehrensturm das Gewehr zu Ehren der neuen Fahnen der jüngsten Gliederungen der Bewegung.

Weimar im SestfOmriik

Weimar, 2. Juli.

Die mn diese Jahreszeit sonst nur vom Freindenverkelfd belebte Gauhauptstadt Wei­mar hat in wenigen Tagen ihr Aussehen völlig verändert. Ein geschäftiges Kommen und Gehen, ein bis zur äußersten Grenze ver­mehrter Kraftwagenverkehr erfüllt die im Schmuck der Fahnen und Blumengewinde prangende Stadt. 'Nur wenige Stunden noch, dann wird jeglicher Fährverkehr ruhen, werden die einziehenden Kolonnen der For­mationen das Straßenbild beherrschen. Die Stäbe und Vorkommandos sind bereits ein- getrossen. Die frohe Erwartung der Bevöl­kerung wird bald erfüllt werden. Ein einzig­artiges Erlebnis wird die Hunderttausende drei Tage lang in Atem halten.

Wer Weimar so sicht, wie es sich in diesen Tagen darbietet, mit den prächtig geschmück­ten Häuserfronten, die den Hintergrund für die Aufmärsche abgeben werden, ist entzückt von der Lebensfreude, die von dieser Stadt ausgeht. Dabei wirkt das alles so selbstver­ständlich, und gerade in der weisen Be­schränkung der Mittel und durch einen aus­erlesenen Geschmack so erhebend. Einen Glanzpunkt bildet der Marktplatz mit dem Rathaus, wo bei der Erinnerungsfeier Gau­leiter Streicher sprechen wird, wie er es 1926 in der damaligen großen Kundgebung tat. Der Weg über den Fürstenplatz, vorbei an dem mit roten Fensterteppichen und irischem Lannengrün geschmückten Fürstenhaus hin zum Schloß, bietet wundervolle Bilder. Wo- hin das Auge blickt, überall der gleiche Ein­druck, der in der Erkenntnis gipfelt, Weimar ist gerüstet und bereit, der Zehnjahresfeier des ersten Neichsparteitages einen würdigen Nahmen zu geben.

ex. London, 2. Juli.

Ligeoderiekt äer k18-?rs33s

Wenn man sich in den politischen Kreise« Londons nach den Ansichten über die bisherige« Ereignisse in Genf erkundigt, so ist die erst« Antwort zumeist ein Achselzucken. Man scheu! sich offensichtlich, sich in einer bestimmten Form zu äußern.Bis jetzt läßt sich nicht viel sage« ..Wir müssen erst einmal abwarten .. das sind die stereotypen Ausreden, denen man überall begegnet.

Es war früher einmal üblich, daß man nicht nur im Regierungslager über die Absichten der einzelnen Minister ziemlich gut auf dem Lau­fenden war. Das Rätsel der politischen Kom tinuität, gleichgültig welche Partei nun gerade am Ruder war, bestand in England in der an sich verwunderlichen Tatsache, daß auch die Führer der Opposition in entscheidenden Fra­gen zu Rate gezogen und informiert wurden. Heute aber ist von dieser Kontinuität, dieser Sicherheit und Zielbewußtheit in London nichts mehr zu spüren. Niemand weiß in politischen Dingen Bescheid.>er legt sich seine eigene Meinung zurecht und die Folge ist ein un- durchdringlicherenglischer Nebel", wie ein französisches Blatt einmal schrieb. Die Zurück­haltung gegenüber Genf und allen aktuellen Tagesfragen ist lediglich ein Ausfluß dieser all­gemeinen Unsicherheit.

Nur in einem Punkt ist man sich heute in London einig, und das ist die Empörung über das Verhalten der italienischen Jour­nalisten zu Beginn der Rede des Negus. Die »leisten Blätter sehen m diesenunerhörten Szenen" wie sich das Blatt der Diehards, Morning Post", ausdrückt eine von Nom aus befohlene Demonstration, die den denk­bar schlechtesten Eindruck gemacht und der Rede des Negus ein Relief gegeben habe, das gewiß nicht im Sinne der Italiener gelegen habe.

Die in aller Stille, aber mit größtem Nach­druck betriebene Fahndung nach den flüchtigen Eisenbahnräubcrn Gebrüder Schüller hat am Mittwoch dank der vorbildlichen Zusam­menarbeit von staatlichen Forstbeamten und Gendarmerie zu einem vollen Erfolg geführt.

In den Morgenstunden des Mittwoch be­obachtete der staatliche Hilfsförster Goebel im Forstamtsbezirk Poppelau, Kr. Oppeln (Ober­schlesien), zwei verdächtige Männer, die im Forst lagerten. Er verständigte, ohne daß er von den Verdächtigen bemerkt worden war, so­fort den zuständigen staatlichen Revierförster Ritschel. Beide Forstbeamte begaben sich mit dem alsbald hinzugezogenen zuständigen Gen­darmeriemeister Bachmann zu den Verdächti- gen, die noch an der Lagerstelle angetroffen wurden. Bei der Prüfung des von den Män­nern mitgesührsssn Gepäcks und der verdäch- digen Personen selbst, in denen Hermann und Willy Schüller festgestellt wurden, zogen die Gestellten, die anfangs eine harmlose Haltung vorgetäuscht hatten, blitzschnell ihre schußbereit verborgen mitgeführten Pistolen.

Das Echo zur Rede Blums in Gens r>r ziemlich dürftig. Die Londoner Blätter ver- öffentlichen sie zwar in großer Aufmachung, aber die üblichen Kommentare fehlen vor­läufig noch. In den Politischen Kreisen wird dagegen betont, daß der französische Mini­sterpräsident zwar viel, aber inhaltlich uni so weniger gesagt habe. Seine Erklärungen über die innerpolitische Festigkeit des gegen­wärtigen Regimes in Frankreich werden mit Skepsis ausgenommen, und besonderes Inter­esse finden 'lediglich seine Bemerkungen zur Reform des Völkerbundes, aus denen man eine gewisse Resignation herausliest. Die französische Forderung, die Beistandspflicht gegenüber einem angegriffenen Staat regio, nal zu begrenzen, entspricht jedoch durchaus nicht dem englischen Äölkerbundsideal, weil dadurch dessen Universalität durchbrochen und dessen Einfluß beschränkt wird.

Dagegen hofft man, in Montreux dem­nächst zu einer» befriedigenden Resultat zu kommen. Es verlautet, daß am Samstag wieder eine Vollversammlung der Konferenz stattfinden soll, nachdem die Beratungen der technischen Ausschüsse zu gewissen Klärungen geführt haben. Man erwartet hier darum stündlich eine kurzfristige Rückkehr Lord Stanhopes, des englischen DelegationSfüh- rers in Montreux, nach London, um sich neue Anweisungen zu holen. Es wird dazu berichtet, daß die Empfindlichkeit den Türken gegenüber jeder Beschränkung ihrer Hoheits­rechte an den Meerengen die Verhandlungen erschwere. Trotzdem hält man es bei all­seitigen Entgegenkommen vor allem in der Frage der internationalen Kontrolle der Meerengen und bei gewissen Versprechungen Moskaus über seine Flottenstärke im Schwarzen Meer für möglich, zu einer Lösung zu kommen.

Dem Revierförster Ritschel gelang es, den ihn mit der Waffe bedrohenden Hermann Schüller im letzten Augenblick durch einen Schuß tödlich zu verletzen, während Willy Schüller ein lebhaftes Feuer aus zwei Pistolen gegen den Gendarmeriemeister und den Hilfsförster Goebel richtete. Obwohl der Gendarmeriebeamte durch drei lebensgesiihr- liche Schüsse schwer verletzt wurde, gelang es ihm, Willy Schüller zwei Pistolenschüsse bei­zubringen, während der Hilfsförster, der ebenfalls von Willy Schüller angeschossen wurde, diesem eine sofort tödliche Ver­letzung beibringen konnte. Die beiden ver­letzten Beamten wurden einem Krankenhaus zugesührt. Gendarmericmeister Vachmann, der zwei schwere Bauchschüsse erhalten hatte, wurde sofort operiert.

Mit der Unschädlichmachung von Hermann und Willy Schüller gelang es, zwei der schwersten Volksschädlinge zur Strecke zu bringen. Nach dem letzten noch flüchtigen Erich Schüller wird gefahndet.

NanMmer schimmeln

Die Verhandlung gegen die 5 Franzis­kanerbrüder und 14 weitere Angeklagten vor der Clever großen Strafkammer zeigte am Mittwoch immer mehr die Skrupellosigkeit, mit der un niederrheinischen Grenzgebiet von den Angeklagten gegen die Schmuggel- und Devisenverordnungen gesündigt wurde. Der Angeklagte Mathias Koch, der bei den Schmuggeltransporten nachts Schmiere ge- standen hat. gab u. a. an, daß im Petrus- heim in wenigen Monate» 140 fette, ans Holland eingeschmuggelte Schweine ge­schlachtet und weiterverkauft worden sind. Als Kraftwagenführer der Franziskaner­kolonie führte Heinrich Dimmer monate­lang Getreidetransporte in wöchentlichen Mengen von 500 Zentnern aus. Die zur Durchführung dieser Transporte im Grenz- gebiet notwendigen Begleitpapiere waren oft in Zeit- und Mengenangaben von Büro­angestellten der Kolonie gefälscht. Darüb.r hinaus wurden sie mehrfach benutzt. Von 1929 bis 1934 fuhr Wilhelm Wien hoff Getreide vom Petrusheim nach Weeze und Medem. Dabei ist ihm fürGefälligkeiten" von Bruder Sigisbert wiederholt geschmug­geltes Benzin angeboten worden.

In Gemeinschaft mit Bruder Sigisbert hat der Angeklagte Peter Jansen, der in der Nähe vom Petrusheim ebenfalls ein grenz­durchschnittenes Gut besitzt, von 1930 bis 1934 erheblichen Getreideschmuggel betrieben. Wegen der Fälschungen der Begleitpapiere hat er dem Angeklagten Hoffmann 450 Mk. Schweigegelder gegeben.

Zu einer kurzen Auseinandersetzung zwi­schen Staatsanwaltschaft und Verteidigung führte die Erörterung einer Aeußerung des flüchtigen Bruders Sigisbert, nach der das Schmuggeln keine Sünde sei (!). Es wurde festgestellt, daß es keine Ordens­regel gibt, die diesen Grundsatz rechtfertigen könnte. Des Devisenvergehens hat sich der jetzt 70jährige Johann Conze, genannt Bru­der Liborius, schuldig gemacht, der allein und in Begleitung mit Bruder Epiphan mehrfach unter dem schützenden Ordcnskleid Geldbeträge nach Holland geschmuggelt hat. Dem jetzigen Vorsteher der Kolonie Petrus­heim Johann Neits, genannt Bruder Valen- «n, wirft die Anklage ebenfalls vor, sich in Gemeinschaft mit Bruder Epiphan gegen das Devisengesetz vergangen zn haben. Er hat ferner vor einer Kontrolle durch Zollbeamte angeordnet, die Geschäftsbücher zu verstecken. Der Angeklagte Horstmann, der dabet be- hilslick war. erhielt später von Bruder Va­lentin 500 Mark.

Die Verhandlung wird fortgesetzt.

Neilei- des Reichsinnenministers

zum Unsall des Musikzuges der Leibstandarte Berlin, 2. Juli.

Der Reichsminister des Innern Dr. Frick hat an den Obergruppenführer Sepp Dietrich das nachstehende Telegramm gerichtet:

An den Obergruppenführer Sepp Dietrich, Berlin-Lichterfelde. Aus Anlaß des tragischen Unfalles, der den Musikzug der SS.-Lewstan- darte traf und dem vier treue SS.-Männer des Führers zum Opfer sielen, bitte ich. meine tiefempfundene Anteilnahme entgegen­zunehmen. Mit der Leibstandarte, die getreu bis in den Tod ihre Pflicht erfüllt, trauern wir alle um ihre Toten.

Heil Hitler! Neichsminister Dr. Frick

Zur Strecke gebracht

Zwei Eisenbahnräuber im Feuerkampf erschossen

Ver Kampf

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«7, vrometheuS-BeKaa. GrSbenzcll

Ich muß meiner Zeitung Material brin- gen . . . verstehen Sie. . . irgend etwas . . . kann ich das nicht und zwar sehr bald denn man ist bereits unzufrieden mit mir so werde ich entfernt! Geben Sie mir also irgend etwas . . . orientieren Sie mich so­weit, daß ich meine Leute hinhallen, täuschen kann! Geben Sie mir Pläne. Photos, Tabel- len, Berechnungen, die überholt, erledigt, meinetwegen überhaupt ganz falsch sind. . . aber setzen Sie mich in die Lage, so zu tun, als sei es mir gelungen, mich auf irgendeine Weise in den Besitz wichtiger Dinge zu setzen . . . tun Sie das . . . und während diese Leute, die Oelleute, das Material sichten. Prüfen, ihre Maßnahmen darnach einrichten, überrumpelt sie Jsserloh mit der fertigen Tatsache!

Während sie noch damit beschäftigt sind, abzuwehren, kommt Ihr Vater mit der Er- findung heraus, tst sie am Markt! Sind Sie einmal io weit, kann nicht mehr viel Unheil geschehen. Dann werden die Oelleute nicht im Dunkeln, sondern bei Tag kämpfen müs­sen .. . sich verständigen . . . begreifen Sie mich?"

Ich verstehe so ziemlich." Sie sah Bolle groß an.Sie verlangen also ..

Volles Stimme wurde hart und fast befeh­lend.

Ich verlange nicht mehr und nicht weni­ger als volles Vertrauen. Frau Doktor . . . absolutes Vertrauen . . ."

Inge Jsserloh griff nach der Handtasche aus graugrünem Brokat, öffnete sie und ent- nahm ihr einen Brief.

Darf ich, ehe ich antworte. Ihnen etwas vorlesen?"

Bitte, gewiß!"

Inge Jsserloh entfaltete das Schreiben und begann halblaut zu leien:

St. Moritz, Anfang Mai.

Meine liebste Inge!

Du bist mir schon nicht böse, daß ich so lange nicht schrieb, aber Du weißt ja. daß ich lieber im Schlitten sitze, oder auf der Rennbahn bin. als beim Schreibtisch.

Heute aber, meine liebe Inge, muß ich mich doch zusammennehmen und Dir dafür danken, daß Du mir diesen Herrn Bolle oder heißt er Molle mit Grüßen von zu Hause zu mir sandtest! Sehr fein von Dir! Er ist ja ein kleiner Knirps, aber ein sehr netter Mensch und jedensalls ganz meiner Ansicht, nämlich der. daß Papa endlich mal ausspannen soll und sich vor allen Dingen vor den Oelleuten in acht nehmen mußl Da er. wie er sagte. Dich, meine liebste Inge, schon von Tübingen her kennt, habe ich natürlich ganz offen mit ihm gespro- chen sonst bin ich wirklich schrecklich vor­sichtig. denn ich weiß, daß es eine Menge Hochstapler, unverschämter Journalisten und so. gibt, die einen aussragen wollen, und andere unangenehme Menschen. Gott sei Dank, daß man doch noch Freunde hat. wie diesen kleinen Mann!

Papa soll nur auf ihn hören und seinem Kate vertrauen: daß Du es tust, ist t«t>.

nünstigl Und luftig ist dieser Bolle auch noch dazu! Ich fragte ihn, ob er Herbert kenne. Weißt Du. waS er darauf sagte? Netter Junge, ist in der letzten Zeit recht gut gewachsen! Und dabei könnte dernette Junge" den kleinen Mann recht bequem in die Tasche stecken! Lustig, nicht?"

Inge Jsserloh ließ den Brief sinken, sah Max Bolle, der während der Vorlesung außerordentlich gerne in den Kamin gekro- chen wäre, fragend an und meinte dann iro­nisch.ES ist gewiß nur ein Zufall. Herr Bolle, daß wir uns nie in Tübingen getrof­fen haben? Und daß wir schon so lange be­freundet sind, überrascht mich gleichfalls!

Auch das entging mir bisher bis zu dem Schreiben meiner Schwester, die leider wie­der einmal bewiesen hat. daß sie noch ein Kind ist. Ein Kind. Vas Sie". Inge Jsserloh wurde sehr ernst,sehr schlau ausgehorcht haben . . . ein Meisterstück. Herr Bolle, nicht wahr! Eine Tat. aus die Sie doch stolz sein können!"

Der Reporter fühlte sich geschlagen.

Nicht genug daran, daß ihn diese hübsche, nette Suse Jsserloh einen kleinen Knirps nannte, einen sympathischen allerdings. so machte sich nun diese Frau, die er der- ehrte, augenscheinlich über ihn lustig, würde und das war das Schlimme jetzt weiß Gott was von ihm denken!

Er schluckte aufgeregt und wollte eben be- ginnen, die Gründe aufzuzählen. die ihn be- wogen hatten. Suse Jsserloh auszuholen, als Inge aufstand.

Ungern erhob sich auch er, stellte neuer- dings und mit Bedauern fest, daß Inge Jsser- loh um einen halben Kopf größer war, und suchte eben nach einem Abgang, als Inge wreder zu sprechen begann.

Sie sehen", sagte fie und steckte den Brief ^wieder: fort,daß Sle mit vollem Neckte Ner.

trauen verlangen können, Herr Bolle! Abso­lutes Vertrauen, nicht wahr?" Ihre Augen blitzten ihn an, und er war so fasziniert von ihrem Leuchten, daß er. als sie weitersprach, kaum mehr hörte, was sie tagte.

Trotzdem Sie also gewiß jedes Vertrauen verdienen, Herr Bolle oder Molle", er zuckte schmerzlich zusammen,ziehe ich es doch vor. keinen Gebrauch davon zu machen!"

Bolle versuchte zu widersprechen. ..Aber bedenken Sie die Gefahr ... hat man nicht schon versucht, bei Ihnen einzubrechen? . . . Sie müssen mich versieben ..." er wollte sich wieder setzen, aber Inge Jsserlohtz Augen wurden hart.

Die Gefahr fürchte ich nicht! Ein zweites Mal wird man nicht in mein Labor kommen

dafür ist gesorgt. Herr Bolle falls Sie das interessiert . . . und überdies gibt es ja auch noch eine Polizei!"

Bolle verzog das Gesicht.

Ach, Polizei ... bis die eingreifen kannl"

Uns genügt sie. Herr Bolle, vollständig! Wir werden mit allen, die uns angreifen auch mit den Oelleuten wenn es sein muß

fertig werden. Hinter uns steht Deutsch, land . . . und das ist nicht wenig!" Sie lächelte, unv Bolle konnte den Spott nicht verkennen.Es ist nett, daß Sie uns Helsen wollen."Dir!" wollte Bolle laut ausrufen. Sehr nett, aber ich muß dafür danken! Und jetzt werden Sie mich entschuldigen, ich muß leider fort . . ."

BoUe seufzte auf.

Schade, sehr schade! Ich könnte Ihnen alles erklären, Frau Doktor, alles . . . aber die Oper ... die Oper! Sie glauben mir nicht, ich sehe eS. schade, sehr schade! Aber wollen Sie mir wenigstens ein Versprechen geben?"

Wenn eS möglich ist?"

? . . (Fortsetzung solgt-1./