ferne stürmen. Bombenflugzeuge gingen dar­aufhin zum Gegenangriff vor und verjagten mit ihren Maschinengewehrsalven die Araber. Auch in anderen Gegenden des Landes kam es zu lebhaften Schießereien. Da die Araber immer neue Anschläge auf die Eisenbahn­linien unternahmen, verkehren auf den Hauptstrecken täglich nur drei Züge unter militärischer Bedeckung. Der gesamte Nacht­verkehr wurde eingestellt.

Die bisher öffentlich bekannt gewordenen Verluste der Araber während der militäri­schen Operationen im Gebirge belaufen sich auf 64 Tote.

Die Demolierungen an Häusern in Jaffa, die am Montag planmäßig begonnen wor­den waren, wurden am Dienstag noch fort­gesetzt. Eine Großmühle, die das Eigentum der jüdischenPalestine Land Development Company" ist. ist in Brand gesteckt worden.

Der britische Oberkommissar besuchte am Montag das Konzentrationslager Sara- fa n d. wo er für die Schutzhäftlinge Erleich­terungen anordnete. Sie bestehen in einer Erhöhung der Bewegungsfreiheit, in der Er­laubnis zum Zeitungsbezug und die Eigen­beschäftigung. Einmal wöchentlich dürfen die Insasten künftig Besuche empfangen und Briefe schreiben, die allerdings der Zensur vorgelegt werden müssen.

Englischer Mißtrauensantrag wieder abgelehnt

Das Unterhaus war am Montagabend dicht besetzt, als die Aussprache über ver­schiedene Ministerreden und besonders über die außenpolitischen Aeußerungen des Kriegs- ministerS Duff Cooper in Paris eröffnet wurde. Mit dem Ruf mehrerer Arbeiterver­treter ..Wo ist Baldwin?" wurde die Aus­sprache eingeleitet. Der Oppositionsführer Attlee erklärte, es sei bedauerlich, daß der Ministerpräsident nicht anwesend sei. Die Aeußerungen des Kriegsministers seien der bisherigen erklärten Politik der englischen Politik zuwidergelausen. Es gehe nicht an. daß die Minister im Lande herumreisen und in dieser unverantwortlichen Weise verschie­dene politische Ansichten vertreten. Dadurch entstehe im In- und Auslande der Eindruck, als ob sich das britische Kabinett in der Auf­lösung befinde.

Im Namen der Regierung wiederholte der Innenminister Simon zunächst die während der Fragezeit gemachte Mitteilung, daß die Rede Duff Coopers in ihrer endgültigen Form vom Außenminister Eden, der nur den Entwurf gesehen habe, nicht geprüft worden sei. Ende letzter Woche sei der weit verbrei­tete. aber völlig unbegründete Eindruck vor­handen gewesen, daß der Kriegsminister sich in Paris für ein Militärbündnis zwischen England und Frankreich eingesetzt habe. Tat­sächlich habe er nichts derartiges gesagt. Wenn Duff Cooper davon gesprochen habe, daß England seine fxeundsAaftliAen Bezie­hungen mit Frankreich Pflegen wolle, so be­deute. das nicht im geringsten, daß England nicht auch seine freundschaftlichen Beziehun­gen mit anderen Staaten pflegen wolle. Zum Schluß zitierte Simon die Worte Bald- wins in der letzten Unterhausaussprache: Das Ziel unserer Politik ist die Befriedung der Lage in Europa!"

Die Aussprache wurde mit einer Abstim­mung abgeschlagen, durch die der arbeiter- parteiliche Antrag, der den Charakter eines Mißtrauensantrags hatte, abgelehnt wurde. Gegen den Antrag stimmten 284, da­für 136 Abgeordnete.

Todesurteil für Kindsentführung

Das Gesetz gegen erpresserischen Kinderraub wirkt sich ans

Köln, 30. Juni.

Die erpresserische Entführung des SohneS eines Bonner Kaufmannes, die in der Oef- fentlichkeit große Erregung ausgelöst hatte, fand am Dienstag ihre Sühne. Das Bon­ner Schwurgericht verurteilte den Angeklag­ten Giese wegen Vergehens gegen 8 239» des Strafgesetzbuches zum Tode unter Aber­kennung der bürgerlichen Ehrenrechte.

Giese hatte am 16. Juni durch die Entfüh­rung des 12jührigen Sohnes eines Bonner Kaufmannes die gesamte deutsche Oesfent- lichtest in große Erregung versetzt. Der Po­lizei gelang es, den Täter noch am selben Lage zu fasten. Wenige Tage später erließ die Reichsregierung bekanntlich in Anbetracht der Entwicklung, die derartige verbrecherische Neigungen in anderen Staaten genommen haben, ein Gesetz mit rückwirkender Kraft vom 1. Juni an, das als 8 2 3 9 s in das Strafgesetzbuch eingefügt wurde und be- stimmt: Wer in erpresserischer Absicht ein fremdes Kind durch List oder Gewalt ent­führt, oder sonst seiner Freiheit beraubt, wird mit dem Tode bestraft.

Der Tatbestand ist folgender: Der Direktor der Oberrealschule in Bonn erhielt am 16. Juni einen telephonischen Anruf, in dem er gebeten wurde, den ILjährigLn Sohn eines Bonner Kaufmannes nach Hause zu schicken, da dessen Vater bei einem Kraftwagenunfall verletzt worden sei. Die Mutter erwarte ihn an der Endhaltestelle der Straßenbahn. Hier empfing den Jungen ein unbekannter Mann und setzte ihn in-einen Kraftwagen unter der Vorspiegelung, ihn zum Vater ins Kranken­haus fahren zu wollen. An einer entlegenen Stelle hielt der Verbrecher an, fesselte den Jun­gen an einen Baum und verklebte ihm den Mund mit Leukoplast und Isolierband derart, daß nur die Nasenlöcher frei blieben. Dann ließ Giese dem Vater des Kindes durch zwei Jungen einen Brief zugehen, in dem er ein Lösegeld von 1800 Mark forderte. Er drohte darin, im Falle der Nichtbezahlung, den Jun­gen zu ertränken.

Der Vater wandte sich nun trotz der Drohungen des Verbrechens vernünftiger- weise sofort an die Kriminalpolizei, die um­gehend die erforderlichen Maßnahmen traf lind die Stadtausgänge sowie die Umgebung des Hauses des Erpreßten bewachen ließ. Am Nachmittag erschien ein von Giese beauf­tragter Junge, der die geforderte Sunstpe im Geschäft des Kaufmanns abholte. Man folgte ihm und kam so auf die Spur des Täters. Als dieser bemerkte, daß man ihn verfolgte, flechte er zu fliehen und gab diesen Versuch auch noch nicht auf. als einer der Kriminal­beamten einen Schreckschuß abgab. Erst nach einer aufregenden Verfolgung durch ein Warenhaus gelang es mit Hilfe eines mutigen Fußgängers ihn zu stellen. Ein Schlag über den Kopf machte ihn kampfun­fähig. Er leugnete zunächst seine Tat und gab einen falschen Namen an. Dann aber legte er ein umfassendes Geständnis ab.

Bei der Verhandlung erinnerte der Vor­sitzende, Landgerichtsrat Conradts. an den Fall See selb. Hier habe die Anklage auf Mord gelautet, so daß die bestehenden Gesetze genügt hätten, dem Rechtsempfinden Rechnung zu tragen. Nach den bisherigen

strafgefetzlichen Bestimmungen habe auf Kin­desentführung Gefängnis bis höchstens fünf Jahre, bei mildernden Umständen sogar nur Geldstrafe gestanden. Das genüge für unser Rechtsempfinden nicht. Wir müßten der Neichsregierung daher dankbar sein, daß sie nunmehr zum Schutz der deutschen Familie eingegviffen habe.

Anschließend wurden die Personalien des Angeklagten festgestellt. Dieser kam bereits mit 18 Jahren zum erstenmal mit dem Strafgesetz in Konflikt. Er entführte zwei Kinder in er­presterischer Absicht und erhielt dafür zwei Jayre Gefängnis. Nack Ansicht des Gerichtes ist diese Tat nicht auf jugendlichen Leichtsinn, sondern auf eine verbrecherische Neigung des Angeklagten zurückzuführen. Der Angeklagte hat längere Strafen wegen Diebstahls, Unter­schlagung, Falschmünzerei und Verrat militä­rischer Geheimnisse verbüßt. Nach der Feststel­lung der Personalien wandte sich die Verneh-

Heidelberg, 30. Juni.

Der zweite Festakt anläßlich des 550jährigen Bestehens der Universität Heidelberg begann mit der Verleihung des Ehrendoktorats an eine Reihe von bedeutenden auslanddeutschen und ausländischen Persönlichkeiten, und zwar:

Von der philosophischen Fakul­tät: Prof. Dr. Jean Sibelius in Helsing- fors, Prof. Dr. Sigurd Eriks on in Stock­holm, Prof. Dr. Michail Arnaudov, Rek­tor der Universität Sofia, Prof. Dr. Bosch Gimpera, Rektor der Universität Barcelona, der siebenbürgstche Dichter Erwin Wittstock in Hermannstadt, der schwedische Dichter Ber­ner von Heidenstam in Oevralid, der dänische Dichter Gnnnar Gunnarsson in redsholm, Prof. Jungjiro Takakusu in okio, Prof. Dr. Erik Wellander in Stock­holm, Prof. Dr. Kirsopp Lake in Harvard, USA., Prof. Dr. Christoph Martinin Con, cepcion, Chile, als verdienstvoller auslanddeut­scher Arzt, und Prof. Dr. Cordeiro Ramos in Lissabon.

Von der medizinischen Fakul- rät: Prof. Hermann Lundborg. Pro­fessor der Medizin in Upsala, Prof. Hamilton Laughlin. Prof, der Medizin am Carne- gie-Jnstitut in Gold Spring Harbour. Pro- fessor Marinos Gerulanos, Professor der Chirurgie in Athen. Prof. Otto Naegeli, Professor der Medizin in Zürich, Prof. Iris A v a, em. Professor der kaiserlich-japanischen Universität Tokio, Prof. Alfred Vogt, Pro­fessor der Augenheilkunde Zürich, und Prof. Dr. Löon Cardenal Pujals, Professor der Chirurgie und Rektor der Universität Madrid.

Von der juristischen Fakultät: Dr. h. c. Ferdinand Thun, Reading, Pennshl- vannien, William May Garland, Los Angeles, Kalifornien, Exzellenz Dr. Giovanni Novelli. Sektionspräsident am Kastations- gerichtShof in Nom, Exzellenz Senator Dr. Mariano DÄmelto, Erster Präsident des Kassationsgerichts in Rom, Exzellenz Prof. Dr. Pietro de Francisci, Rektor, der

mung der zuerst geschilderten Straftat zu. Der Angeklagte gab den Tatbestand zu.

Die Beweisaufnahme brachte nichts wesent­lich Neues. Ein medizinischer Sachverständiger erklärte, der Angeklagte sei ein ausgesprochen asozialer und krimineller Charakter und für seine Tat voll verantwortlich. Den Antrag des Verteidigers, das Gutachten eines Psychiaters einzuholen, ob nicht doch 8 51 gegeben sei, lehnte das Gericht ab und verurteilte den An­geklagten dann entsprechend dem Antrag des Staatsanwaltes unter Aberkennung der bür­gerlichen Ehrenrechte zum Tode und zur Tra­gung der Gerichtskosten.

In der Urteilsbegründung heißt es, das Ge­richt verneine die Frage, ob der Angeklagte nicht voll für seine Tat verantwortlich zu machen sei. Der Angeklagte sei nicht nur wert-! los, sondern auch gefährlich für Volk unir Staat.

Königlichen Universität Nom. Exzellenz Prof. Dr. Carlos Saavedra Lamas, Mini- ster des Auswärtigen der Republik Argen­tinien, Buenos Aires, Exzellenz Prof. Dr. Matsukichi Kohama, Präsident der Hosei- Universität in Tokio, und S. Magnifizenz Dr. Chou Lou, Rektor der Universität Kanton.

Von der naturwissenschaftlich - mathematischen Fakultät: Prof. Dr. Gustav Komp Pa an der Technischen Hochschule Helsingfors, Prof. Dr. Reginald Aldworth Dalh an der Harward-Uni- versität Cambridge, USA., Prof. Dr. Enrico Fermi an der Universität Nom, Prof. Dr. S. Pienkowski an der Universität War­schau. Prof. Dr. Rolf Nevanlinna an der Universität Helsingfors und Prof. Dr. Raimund von Klebelsberg an der Universität Innsbruck.

Von der staats- und wirtschafts­wissenschaftlichen Fakultät: Exz. Dr. Balint Ho man. Königlich ungarischer Kultusminister, Dr. Luiz Gabral Oli- veiradeMoncado. Professor der Wirt, schaftsrechte an der Universität Coimbra. Henry K. Ianssen, Reading, Pa., Exc. Dr. Otto v. Fr an ge 8. Senator, Professor der Agrarwissenschaften an der Universität Agram, Exz. Wang Ching Wei, frühe­rer Ministerpräsident der Republik China, Exz. Dr. Ramon S. Ca stillo, Justiz- und Unterrichtsminister der Republik Argen­tinien. Dr. Phil. Heinrich Ritter v. Srbik, Professor der Geschichte an der Universität Wien, und Exz. JsmetJnönü, Minister­präsident der türkischen Republik.

Von der theologischen Fakultät: Professor Dr. Nikolaos Louvaris, könig­lich-griechischer Kultusminister in Athen, und dercharaktervolle Vertreter ausland­deutscher Gemeindearbeit in Jugoslawien", Pfarrer Gerhard May in Cilli.

Nach den Ehrenpromotionen folgten dref wissenschaftliche Vorträge. ^

Der zweite Festakt in Heidelberg

Die Ehrenpromotionen an der Universität

Der Kampf

mit denGettesrSen

«»man »»« K«rt Xostak Rayrenau

36, 8et"Run«m dromethruS-Berlaa. Gröbenzell

Ter Portier schüttelte den Kopf. ..Geht nicht. Herr! Strenger Befehl von^Frau Dok­tor .. . keinen Herrn von der Zeitung vor- zulasten . . ."

..Aber mich. Herr! Ich heiße Bolle! B wie Bismarck, verstanden?"

Ein breites Grinsen flog über das Gesicht des Wächters:Weiß ich. Herr Bolle! Im Vertrauen jesagt. eS ist eben wegen deS Herrn! Jawohl. Herr Bolle darf extra nicht herein. . . kann mich die Stelle kosten!"

Bolle überlegte eine Sekunde.

Achte dann auf, als sei da? alles ein höchst gelungener Spaß, ließ nebenher einen Taler fällen, und als er in seinen Wagen stieg und den ehrwürdigen Kasten mit vielen guten Worten und einer Menge weniger guten endlich dazu brachte, sich fortzu- bewegen, kniff er vergnügt ein Auge zu. Wenn ihn nicht alles täuschte, so war er hier in den Jsserwerken nicht übermäßig gerne gesehen na. daS konnte sich noch ändern!

Drei Stunden später. eS war schon Abend geworden ein lauer, milder Maiabend kletterte Bolle draußen in Zehlendorf vor einer feudalen Billa, die tief versteckt zwi­schen blühenden Hecken und Bäumen lag»

wieder aus seinem Wagen, drückte entschlos­sen auf eine Klingel, zuckte, als das Tor auf- fprang. etwas zusammen, schritt dann ruhig über den Kies und reichte dem Diener, der ihn empfing, mit einiger Beklemmung die' Karte.

Er muß nicht lange warten. Gar nicht lange. Kaum war der Diener verschwunden, stand er schon wieder stocksteif vor Bolle.

..Die Frau Doktor bedauert, den Herrn nicht empfangen zu können!" Er musterte Bolle mißtrauisch, griff nach besten Hut und war entschieden unangenehm berührt, als der Reporter nicht umgehend verschwand.

Aber gerade daran dachte Bolle nicht!

..Sagen Sie bitte der gnädigen Frau, daß ich sie unbedingt sprechen muß! Nur drei Mi­nuten . . . aber unbedingt!"

Der Diener verzog sein Lordgesicht, als hätte man ihm zugemutet, einen Landstrei­cher anzumelden, warf Bolle einen Blick zu, der ein Lexikon von Erstaunen ausdrückte, und ging dann gemessen ab. Jeder Zoll ein Lord, dachte sich Bolle.

Als er wieder kam. war sein Gesicht wie erfroren. ,

Die gnädige Frau lasten'bitten!" ^

» «c

Der "Mann mit dem beleidigten Lordgeficht öffnete die Türe und ließ Bolle in das Emp­fangszimmer eintreten, besten seitlich offene Flügeltüren auf einen Balkon mündeten, von dem man einen ausgedehnten, und wie Bolle mit einem Blicke feststellte, sehr gepfleg­ten Garten übersah. Bolle sog den Duft deS Flieders ein, der in dichten, wunderbaren, weißen und lila Dolden auS modernen Vasen leuchtete, und musterte dann schnell den Raum. _ '

Er war, wie nicht anders zu erwarten, mit einfacher aber äußerster Gediegenheit einge­richtet: die letzte moderne Sachlichkeit war allerdings hier noch nicht eingedrungen; statt dünnbeiniger. kaltglänzender Stahlhocker und Stühle, die Bolle immer allzu lebhaft an ärztliche Wartezimmer und dergleichen ange­nehme Dinge erinnerten, gab eS eine be­queme. mit Hellen Stoffen bespannte Sitz­garnitur, ein herrliches, langgestrecktes Sofa, einen freundlichen Kamin, und mit seinen Füßen stand er auf einem Teppich, besten seidige Fläche und leuchtende Farben die Her­kunft nicht verleugneten.

Ein sehr guter Leibl, ein farbenfroher, auf- leuchtender Zorn an der hellgrün bespann- ten Wand, und eine Männerplastik, die nur von Kolbe sein konnte, bewiesen, daß Jster- loh nicht nur Geld, sondern auch Geschmack hatte, was Bolle, der für ein gepflegtes Haus viel Verständnis und Neigung besaß, mit be- soliderer Freude zur Kenntnis nahm.

Das alles aber verblaßte für Bolle in wesenloses Nichts, als Inge Jsterloh eintrat.

Sie trug ein moosgrünes, einfach gehal- tenes Delourchiffon-Abendkleid mit breitem Ausschnitt, reich fallenden Aermeln, um den Hals eine Kette mit antiken Jadesteinen. Schuhe von der gleichen Farbe, und Bolle schien es, als hätte er noch nie eine so schöne Frau gesehen.

Er sah das leuchtende, blonde Haar mit dem schweren Knoten im Nacken, dachte, daß die in allen Winden gepriesene Filmdiva Anna Katharina auch mcht entfernt an die Frau heranreichte, die vor ihm stand, und es wäre chm höchst angenehm gewesen, wenn der Anlaß, der ihn hergeführt hatte, ein er- freulicherer gewesen wäre, denn die Kühl«, mit der chn Inge Jsterloh begrüßte, war ein

bitterer Tropfen in dem Kelch der Freude, als der ihm diese schöne Frau erschien.

Und daß sie sehr unmutig war, blieb ihm nicht lange verborgen!

Sie setzte sich und warf Bolle einen Blick zu. der ihn veranlaßte, sich noch kleiner zu machen, als er ohnehin schon war.

Ich empfange Sie nicht gerne. Herr Bolle, absolut nicht, aber ich will anneymen, daß es sein muß! Daß Sie Gründe haben, dar­auf zu bestehen . . .", sie hob ihre Stimme, sehr wichtige Gründel Aber auch dann muß ich Sie bitten, sich kurz zu fasten . . . sehr kurz. Herr Bolle, ich habe eine Karte für die Oper...

Bolle wurde lebendig.

Oh, heute singt Hoffmann den HanS Sachs! Wunderbar! Herrlich! Ich habe ihn schon dreimal gehört!" Er verdrehte etwa« die Augen,ich bin nämlich musikalisch und , wäre fast Kapellmeister geworden ... aber der Krieg. . ."

. Inge Jsterloh unterbrach ihn.DaS ist sehr interessant, aber ich muß Sie doch bit­ten . . .'

Ach ja, ach ja ». . natürlich, verzeihen Sie, aber bei Musik vergesse ich alles . . « nun. Sie haben recht, meine Gnädige, mein Besuch ist tatsächlich wichtig!" er zog dL. Stirne in ernste Falten,sozusagen hoHc- wichtig..."

Ich nehme es an. Herr Bolle!" '

Bolle rutschte etwas unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Daß eS ihm so schwer, ankam, mit dieser Frau zu sprechen, ihm, der doch schon mehr als ein Dutzend der, fabelhaften Frauen interviewt hatte ... low», derhar das ... /

lFortsetzuna solat^ > '