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Die neue französische Regierung hat sich im Verlauf der letzten Woche konsti­tuiert und sich sofort dem Parlament mit einem ebenso umfassenden wie umwälzenden sozialen Gesetzgebungsprogramm vorgestellt. Dieses Programm hat der Regierung das Vertrauens. Votum der Kammer eingetragen. Inzwischen hat die neue Regierung aber auch schon von verschiedener Seite und sogar aus eigenen Kreisen starke Kritik an ihren Sozialgesetzen erfahren müssen. Man hat ausgerechnet, daß die Anwendung der 40-Stunden-Woche allein im Rahmen der militärischen Unternehmungen eine jährliche zusätzliche Ausgabe von 850 Mil- lionen Francs bringen müsse und daß sie auf olle staatlichen Unternehmungen einschließlich Post und Eisinbahn eine Erhöhung von 4 Milliarden bringen müsse. Es werden so aus eigenen Kreisen die Bedenken der Arbeitgeber unterstützt, die ihrer Ansicht dahin Ausdruck gegeben haben, daß die Erhöhung der Löhne, dre Bewilligung der 40-Stunden-Woche und der Urlaubsbezahlung eine Preissteigerung nach sich ziehe, die sich einmal auf die ganze Lebenshaltung erstrecken werde, des weiteren aber die französische In­dustrie wettbewerbsunfähig und zur Ent­lassung von Arbeitern bringen werde. Der Einwurf von seiten der Gewerkschaften und auch der Regierung, daß durch die 40-Stunden- Woche die Arbeitslosigkeit wirksam bekämpst werden könne, wird von Wirtschaftlern mit Hinweis auf die obige Wirkung der Bewilli­gung der Arbeiterforderungen widerlegt und rin Anwachsen der Arbeitslosigkeit sogar an die Wand gemalt. Nun hat die französische Regierung bei ihrem Eintreten für die Arbeit­nehmerschaft bisher keinerlei durch­schlagenden Erfolg erzielen können, im Gegenteil, immer wieder flammen neue Streiks auf, und wenn auch hier und da Eini­gungen erfolgen, so ist eine endgültige Beseiti­gung der Streikgefahr noch nicht abzusehen. Die große Gefahr für die Regierung Blum liegt aber darin, daß die kommunistischen Brü­der der Volksfront mit immer erhöhten For­derungen hervortreten und jetzt sogar neue Gesetzentwürfe in Vorbereitung haben, die sie ohne Befragung der übrigen Bolksfrontpartei einbringen woüen. Hier wird die Regierung nicht in allem mitmachen können und der End- rrfolg wird der sein, daß die Radikalisierung der Massen fortschreitet, die sozialistische Regie­rung bei ihren Anhängern mehr und mehr ab­fällt und oie Kommunisten die Früchte ihrer Verhetzung einheimsen können.

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Auch inBelgienundSpanien hält die rote Streikwelle an. Ueberall stehen bol­schewistische Agitatoren im Hintergrund. Ja, die BrüsselerNation belge" erhebt sogar gegen die Brüsseler Sowjetbotschaft die schwerwie­gende Beschuldigung, daß sie eine besondere Beratungsstelle für kommuni- stischeAgrtatoren unterhalte und einen regelrechten Austauschverkehr zwischen bel­gischen und sowjetrussischen Kommunisten­führern organisiert haben. Diese Enthüllun­gen des Brüsseler Blattes haben in Belgien erhebliches Aufsehen erregt und die wahren Hintergründe der Streiks, besonders in den Zweigen des Transportes und des Bergbaus, aufgeoeckt. Man fühlt in Belgien, wohin die kommunistische Wühlarbeit zielt und blickt

Bölkerbundrat zum 26. Juni einberufen

und Wider der Sanktionsaufhebung

Intern. Prefsedebatte um das Für

dl. Gens, 12. Juni.

Der Präsident des Völkerbundrates hat den Rat aus den 26. Juni, 17 Uhr, zur Fort­setzung seiner 93. Tagung einberusen und daran erinnert, daß auf der Tagesordnung folgende Fragen stehen: Der Streit zwischen Abessinien und Italien, der Locarno-Vertrag, die Niederlassung der aus dem Irak aus- gewanderten Assyrer und der Bericht über die letzte Tagung des Ausschusses für die Sklaverei.

In der Presse der beteiligten Länder fetzt man sich ausführlich mit der Rede des briti- scheu Schatzkanzlers Neville Chamberlain auseinander, in der er die Fortsetzung der Sanktionen als Höhepunkt der Narrheit be­zeichnet hatte. Die LondonerMor- ningpost" tröstet Chamberlain, daß er keine Angst zu haben brauche, mit seinen Schlußfolgerungen allein zu stehen. Er hätte nur gesagt, was öffentlich oder im Geheimen die Meinung von 90 Prozent der englischen Bevölkerung ist. Der Schahkanzler hat sich um die Oefsentlichkeit sehr verdient gemacht, indem er mit erfreulicher Kühnheit Wahr- heiten beim Namen genannt hat, die von allen, außer denen anerkannt werden, die sich blindlings vor derBundeslade" verbeugen.

In Paris sind die dem Quai d'Orsay nahestehenden BlätterEcho de Paris" und Oeuvre" einmütig der Auffassung, daß die Rede ein großes britisches Manöver ab- zeichne. Dre verantwortlichen Leiter der französisches Politik glauben zu erkennen, daß Großbritannien seine Verantwortlich­keiten in der Welt in dem Augenblicke ver­

mindern will, da die europäischen Angelegen­heiten außerordentlich verwirrt sind. Vor acht Tagen hätte, schreibtEcho de Paris", die britische Regierung den Quai d' Orsay wissen lassen, daß sie nicht die Initiative zur Aushebung der Sanktionen ergreifen wird, hat aber zu verstehen gegeben, daß sie sich vielleicht zu einer Empfehlung für Aufhebung der Sanktionen entschließen würde, die von einem andern Staat käme. Die britische öffentliche Meinung fürchtend, sei die britische Negierung also augenscheinlich auf der Suche nach einem Sündenbock. Großbritanniens BölkerbundSreformpläne, die Sanktionen nur bezirksweise vorsehen, laufen darauf hinaus, daß Großbritannien sich von allen europäischen Verpflichtungen mit Ausnahme derjenigen an der belgischen und französi­schen Grenze befreien möchte.

In Italien bezeichnet die Turiner Stampa" die Rede als das logischeste und bündigste Dokument seit Beginn der abessi- nischen Angelegenheit. Italien versolgt die Entwicklung, die eine entscheidende Wendung bringen könnte, mit größter Aufmerksamkeit. Frankreich trägt die Verantwortung für eine Politik, die nicht nur mit dem Geist und dem Buchstaben genau festgelegter Abmachungen in Widerspruch steht, sondern unsinnig und gefährlich werden würde.

In Südafrika, das bekanntlich für die Verschärfung der Sanktionen eintritt, hat Chamberlains Rede beträchtliche Erregung verursacht; man erklärt, Chamberlain möge damit seinen eigenen Politischen Tod als bald bevorstehend angezeigt haben.

nicht nur mit Besorgnis auf das eigene Land, sondern auch auf das benachbarte Frankreich, oas immer mehr in den Strudel des kommu­nistischen Fahrwassers zu geraten droht.

Die Unruhen in Palästina haben trotz der Machtmittel, die England eingesetzt hat, noch immer nicht beigelegt werden kön­nen. Im Gegenteil, der Widerstand der Ara­ber, sowohl der aktive wie der Passive Wider­stand, wie auch ihre Forderungen, nehmen immer mehr zu, statt ab, so daß England sich genötigt sieht, weitere Truppenverstär- kungen heranzuziehen. Alarmnach­richten aus China brachte das Ende der Woche. Die südchinesischen Provinzen von Kanton, Kwantung und Kwangsi haben mobilisiert und sind bereits mit star­ken Kräften in die Provinz Hunan eingerückt. Die südchinesischen Generäle stehen unter dem Druck der wachsenden antijapanischen Strömung und wollen die Lostrennung Nordchinas mit Waffengewalt verhindern. Bei ihrem Vorgehen stoßen sie auf den Widerstand der Nanking-Regie- rung, die im Grunde genommen auf ihrer Seite steht, die aber einen Krieg mit Japan unter den heutigen Verhältnissen in China für ein von vornherein aussichtsloses Unter- nehmen hält. Allem Anschein nach ist die Nanking-Regierung entschlossen, sich von den südchinesischen Generälen das Gesetz des Handelns nicht diktieren zu lassen und im Interesse der Freiheit Chinas den Vormarsch der südchinesischen Truvven ,u Verbindern, ist, durch Zureden oder Waffengewalt zur Umkehr zu zwingen. ' -

Mussolini hat einmal gesagt, hinter Ver­änderungen in seiner Regierung dürfe man nie politische Gründe suchen; er befolge das . Prinzip, daß nach einer gewissen Zeit jeder I Faschist ohne Widerspruch einem andern

Platz zu machen habe. Daher habe ein solcher Wechsel nichts Entehrendes, sondern sei etwa mit einer Wachablösung zu ver­gleichen.

Eine solche Wachablösung ist am Dienstag dieser Woche erfolgt und zwar keineswegs überraschend. Man munkelte schon seit Mo- naten von einzelnen der nun eingetretenen Veränderungen, die in der Praxis nicht ein­mal alle Veränderungen sind. Denn von den vier neuen Ministern haben drei ihr neues Ministerium schon bisher als Unler- staatssekretäre geleitet, nämlich Lantini die Korporationen, Lessona die Kolonien und Alsieri die Propaganda, sie setzen also nur ihre Arbeit mit größerer Machtvollkommen, heit fort.

Wichtiger ist zweierlei: einmal, daß Musso­lini von den 7 Ministerien, die er bisher selbst leitete,nur- noch 4 behält (das In­nenministerium und die drei Wehrministe­rien) und dann, daß sein Schwiegersohn Ciano Außenminister wird. In Deutschland interessiert dieser Wechsel beson­ders, weil sich die junge Gattin Cianos, Mus­solinis geliebte Tochter Edda, gerade einige Wochen in Berlin aufhält und hier sehr schnell warm geworden zu sein scheint.

Va8 bleuere in Kürze

Der belgische Ministerpräsident van Zee- land ist vom König gestern abend erneut mit der Regierungsbildung beauftragt worden. Er hat de« Auftrag nach beinahe Lstiindiger Unterredung mit dem König angenommen.

In Rom wird die Möglichkeit einer Ent­sendung von Snvich als Botschafter nach Wa­shington nicht von der Hand gewiesen.

Amtlich wird in Moskau der Entwurf der

Losung -er Araber:Setzt ober nie!'

Regelrechter Kleinkrieg in Palästina ,Ludenfeindfchaft im Orient unausbleiblich!"

Jerusalem, 12. Juni.

In den nächsten Tagen reist eine nichtamt» licke Araberkommission unter Führung des Leiters der Verteidigungspartei, Dschemal Husseins, nach London, um dort Pro­paganda für die arabische Sache zu treiben. Ter Vertreter der arabischen Jugend, bewegung erklärte, daß die bisherigen ara­bischen Parteiführerabgewirtschaftet" hät­ten und einflußlos geworden seien. Der Kampf mit den Waffen wird unter der Losung:Jetzt oder nie!" andauern. Tatsächlich nimmt der Kleinkrieg, ge» tragen von der Organisation der Aufstän­dischen Scheichs, in den Bergen von Sama- ria und Galiläa strategischere Formen an als bisher. Die Angriffe auf jüdische Kolo- nien erfolgen planmäßig, nicht mehr in regelloser Beduinenart. Bei dem Angriff in der Ebene von Esdraelon war der Rückzug der Araber nach dem Einiak britischer Truv-

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pen so geordnet, daß inan nicht einmal ihr« Verwundeten fangen konnte. Die britische« Behörden waren gezwungen, ihre vier Regi­menter starken Truppen neu in eine Nord« und eine Südbrigade zu organisieren. Der Schaden der Postverwaltung durch durch­schnittene Fernsprechleitungen übersteigt be­reits lO LLu Psunö.

Die arabische ZeitungSiassa" in Kairo erklärt, daß die jüdische Politik im Orient die gleiche Welle der Judenseindschaft erzeugt wie in Europa. Es läge im Interesse des Judentums, die zionistische Politik in Palä- sttna abzustoppen, wenn es sich nicht in kür­zester Zeit schärfster Judenseindschaft im ganzen Orient gegenübersehcn will.

«enen Sowjetversassung bekannt gegeben, der «ach einem Bortrag Stalins von dem Zen« tralvollzngsansschuß angenommen wurde. Der Berfassuugsentwnrf ist, wie es i« -er amtlichen Mitteilung heißt,den Werktätigen znr Begutachtung porgelegt worben" und soll ««»mehr vom Rätekonsirrß beraten werde». Er steht «. a. das Wahlrecht für die Bürger der Sowjetunion vor, eine demokratische Maske, deren Zweck dnrchstchtig ist» znmal dieses Recht praktisch keine Bedentnng habe» wird. Hinsichtlich der staatlichen Verwaltung zeigt der neue Entwurf der Verfassung die Tendenz einer Verstärkung der Gewalt.

!

Der Kampf

mit de« Deiieute«

Roma« »«« Karl Aosfak «agtenan

20) N"Uünch-n drom°MuS-BkMs.Mwrv,ell

Auf alle Fälle laufen Sie fabelhaft! Ich habe Sie bewundert! Unerhört!"

Na! Sie übertreiben! Ich kann leider noch gar nichts! Da müssen Sie die Sonja Hennie sehen. Herr Bolle! Das ist Kunst! Ich ,tümpere nur so herum! Und wie geht eS meinem Vater? Gesund? Schon zu Hause?."

Volles Augen funkelten.

>,Sie meinen aus Wien?"

Und aus Rom! Er schrieb mir eine Karle ... oh, das vergißt er nicht! Er liebt wohl das ..Herumzigeunern", wie er es nennt, gar nicht, aber einen Gruß hat er immer für mich!"

Der Reporter rutschte am Stuhl hin und her.Ja. aus Rom richtig! Nun ich denke, er ist bereits wieder zurück.... es war nur so ein Keiner Ausflug!"

Scheinbar! Ach, wenn ich ihm nur klar machen könnte, daß es viel wichtiger ist, aus­zuruhen, ein wenig zu genießen, als jedes Jahr ein Dutzend Patente anzumelden! ... Wrssen Sie, wie man mich deshalb nennt?" Sie lachte.Das patente Sportgirl!"DaS verdanke ich meinem Vater! Und was hat er von seiner Arbeit? Nichts, Herr Bolle, nichts. Lebt er denn? Nein! Ach. lieber Gott, wenn ich ihm nur ein bißchen von meiner Philo­sophie geben könntet" - - - .

Ja. sehen Sie. mein gnädiges Fräulein, das ist der Ehrgeiz! Hat meine eine Million, will man zwei, dann drei und zuletzt hun­dert, tausend! Ist man berühmt, will man noch berühmter werden so ist der Mensch nun eben! Georg Heinrich Jsserloh weiß, daß die Welt auf ihn sieht, auf ihn horcht glauben Sie mir, das treibt vorwärts, immer weiter vorwärts!" ''-

Sie wurde erregk.

Immer weiter, immer weiter und wohin dann, Herr Bolle? In einen frühen Tod das ist alleSI Der Mensch ist doch keine Ma­schine. sage ich! Er soll doch endlich Schluß machen! Aber nein statt das zu tun, bindet er jetzt, wie ich ja doch erfahren habe, zum Ueberfluß noch mit den OeUeuten an! Wissen Sie, was das heißt? Das sind Haifische, sage ich! Sie werden meinen Vater ruinieren, ins Grab bringen. Diese Menschen kennen nichts als Busineß, und wer sich ihnen ent­gegenstellt, den schlagen sie nieder! Hier in St. Moritz, Herr Bolle, gibt es eine Menge von dieser Sorte. Geldleute, ich kenne sie und weiß, daß man sich da vorsehen muß und die schlimmsten sind die OelleuteN i Bolle spitzte die Ohren. E r- > l

Aha! Oelleute! Oelleutel^

Er wußte wohl, was sie meinte,' machte aber ein harmloses Gesicht.

So? Sie glauben, daß die Oelleute da­hinter stecken?"

Sie legte eine Hand auf seinen Arm und sagte heftig:Ich bin überzeugt, und wenn Sie können, warnen Sie meinen Vater! Auf mich hört er ja nicht! Ich bin ja nur ein« Sportlerin." sie verzog den Mund ein biß­chen,aber vielleicht achtet er auf Sie ... ich fürchte diesen Kampf, verstehen Sie.. irgend etwas liegt in der Lust... ich weiß nicht was, aber ich habe kein gutes Gefühl... tun Sie, waS Sie können- um meinen Vater

zurückzuhalten ... aus Sie als Mann wird er hören ... ich glaube sicher!"

Nichts auf der Welt wußte Bolle so genau wie das eine, daß Georg Heinrich Jsserloh niemandem weniger vertraute als dem Re- porter Max Bolle! Trotzdem nickte er ruhig und sah Suse voll in die Augen.Sie können sich verlassen, ich werde mein möglichstes tun!"

Das ist nett von Ihnen, Herr Bolle! Als Freund meiner Schwester haben Sie zu Hause I« sicher Einfluß ... Sie müssen aber beden­ken. daß ich keineswegs alles weiß," sie run- elte die glatte Stirne,ich werde in der letz­en Zeit nur mehr sehr spärlich orientiert... Vater fürchtet, daß ich etwas ausschwatze.. - ich, Herr Bolle!"

Komische Idee!" sagte Bolle entrüstet und dachte, rede nur, mein liebes Fräulein, rede nur!

Ja, ich spreche mit keinem Menschen ... ich sehe mir die Leute genau an, aber schon sehr genau... zu Ihnen," sie lächelte ihm zu,zu Ihnen kann ich sprechen ... Sie ge- hören ja sozusagen zur Familie ... zu uns..."

Bolle wurde etwas warm, und er dachte sich, ach, wie ich dazu gehöre, wenn du nur wüßtest! Suse sprach eifrig weiter.

Da kann ich natürlich ganz offen spre- chen ... mir das Herz erleichtern ... man hält mrch zu Hause für oberflächlich ... weil ich eben Sport treibe ... aber das ist recht falsch ... ich sorge mich oft sehr, und jetzt bin ich froh, daß Sie da sind ... das beruhigt mich etwas ... und wie geht eS Herbert ... Sie kennen den Jungen doch, nicht?"

Bolle setzte sich zurecht. Heiliger St. Moritz, jetzt saß er drinnen! Er kannte weder diesen Herbert, noch sonst einen Menschen auf der Welt, der diesen Namen trug. Heiliger St. Moritz hilf deinem lieben Bolle in dieser Not.

Herbert! Herbert!

War das ein Säugling? Ein General? Ein Violinvirtuose oder ein Chemiker? ... Lieber Himmel, hilf mir... Er schluckte und stürzte sich dann mit Todesverachtung ins Gefecht.

Aber natürlich kenne ich ihn ... reizender Junge, dieser Herbert ... macht sich heraus ... kolossal gewachsen. Fräulein Jsserloh ... werden staunen! ..."

Suse hob überrascht den Kopf und lachte dann hell auf.

Sie sind aber wirklich ein spaßiger Mensch, Herr Bolle! Ich denke einsfünfund­achtzig ist groß genug, oder? So. nun muß ich leider gehen!" Sie stand auf und ob­wohl Bolle sich in ihrer Gesellschaft ganz außerordentlich wohl fühlte, atmete er doch erleichtert auf. Weiß der Himmel, was noch alles kommen konnte. Sie reichte ihm die Hand.Ich freue mich, daß Sie so nett waren, mich hier aufzusuchen ... grüßen Sie zu Hause und gute Reise! In Berlin werden wir uns dann ja öfter sehen!"

Sol so! murmelte Bolle, als er sein schwar­zes Köfferchen packte und in den Schlitten stieg, so. so. man war also doch in Nom- Herr Georg Heinrich Jsserloh! Ei! Ei! DaS ist aber interessant... sehr interessant!

Sollte man da nicht dem Commendatore di Spada auf die Finger klopfen?

Den braven Venuti herauSreißen?

Ach nein, lieber nicht! Unter keinen Um­ständen!

Und warum fürchtete Suse Jsserloh die Oelleute so sehr?

.Schade, daß sie nicht mehr wußte ... er- ichsit hätte sie sicher gern« alles ... denn er lachte in sich hinein ... denn einem altere Freunde konnte man natürlich vertrauen

(Fortsetzung folgte

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