den schast 8 lose Untersuchung am Platze sei. Ich selbst habe die Staatspolizei veaujtragt, die jetzt aus der Anklagebank sitzenden Herren augenblicklich zu verhaften.
Ich hatte dann am Nachmittag Gelegenheit, den Angeklagten Hoffmann auf der Baustelle zu sprechen. Ich kannte den Angeklagten Hoffmann aus unserer Politischen Kampfzeit. So sehr er mir damals auch nahe getreten ist, so sehr sah ich andererseits in mir die Verpflichtung, trotzdem hier ohne Rücksicht aus Person und Namen und Verdienste vorzugehen. Es find dann ein Paar Tage später die Arbeiter selbst an mich herangetreten. Sie chickten eine Abordnung mrt einer Entschließung, die von allen aus dieser Baustelle be- chästigten Arbeitern unterschrieben war. Die Arbeiter baten mich, darauf hinzuwirken, daß die Angeklagten Hoffmann und Noch entlassen würden, und zwar rühmten sie dabei den kameradschaftlichen und nationalsozialistischen Geist, den sie bei diesem Bauvorhaben sestzustellen immer Gelegenheit gehabt hätten. Ich habe damals den Arbeitern die Gründe sür unser Vorgehen klargelegt. Denn meiner Ansicht nach handelt es sich bei diesem Prozeß nicht so sehr um die Durch, führung des Grundsatzes „Es geschehe Gerechtigkeit", sondern es handelt sich vielmehr um folgendes:
Die nationalsozialistische Regierung hat zur Ankurbelung des Arbeitsprozeßes unendlich viel Bauvorhaben auf allen möglichen Gebieten durchgeführt. Es liegt nun rn der Natur der Sache, daß, wenn ein derartig immenser Arbeitsprozeß angekurbelt wird, unter Umständen bei einzelnen Bauvorhaben eine gewisse Leichtfertigkeit einreißt. So wenig aber die nationalsozialistische Regierung augenblicklich in der Lage ist, das soziale Los
des deut fern, so
chen Arbeiters wesentlich zu bes- ehrmußsieaufderande- renSeitebestrebtsein, dem deutschen Arbeiter, soweit das überhaupt menschenmöglich ist, Sicherheit bei seiner Arbeit zu geben. Es geht nicht, Berantwortungslosig- keit und Leichtsinn bei so großen Bauvorhaben damit zu rechtfertigen, daß man sagt: Die Regierung will, daß gebaut wird. Aber ebenso selbstverständlich ist, daß die Regie- rung will, daß bei jedem Bauvorhaben auch die aller st reng sie Rücksichtnahme auf die Sicherheit und das Leben der am Bau beschäftigten Arbeiter gewahrt wird. Ich empfinde es, rein menschlich gesehen, sehr rührend und anständig von den Arbeitern, daß sie für ihre Vorgesetzten und Arbeitgeber eintreten. Auf der anderen Seite aber, glaube ich, erfordert es die Staatsraisvn. daß man sich bei der Beurteilung eines solchen Falles nicht von mehr oder weniger sentimentalen Erwägungen be- einflussen läßt, sondern daß man hier vorgeht, wie es den tatsächlichen Verhältnissen entspricht. Die Statistik hat es bereits erwiesen, daß, seitdem dieser Prozeß im Gange ist, die Unglücksfälle bei den deutschen Bauvorhaben merklich zurückgegangen sind, ein Beweis dafür, daß man jetzt nicht nur den Eifer des Bauens in den Vordergrund stellt, sondern ebenso eifrig auch die Sicherheit der am Bau beschäftigten Volksgenossen berück- fichtigt."
Der Minister berichtete dann, daß er noch vor ein paar Tagen mit den Arbeitern an der Baustelle gesprochen und daß es ihm Mühe gekostet hat, die Arbeiter davon zu überzeugen, daß der Gerechtigkeit freier Lauf gelassen werden muß. Es ist klar, daß, je
Ehamberlain sprach ein offenes Wort
Sanktionsverschärfung wäre der „Höhepunkt der Narrheit!"
Aus einem Bankett des ClubS von 1900, an dem zahlreiche bekannte politische Persönlichkeiten, wie Lord Londonderry, Winston Churchill, Sir Robert Horne u. a. teilnahmen, hielt der britische Schatzkanzler Neville Ehamberlain in Erwiderung einer Red« Hornes, der den Wunsch nach dem Ende der Sanktionen und der Heimkehr der britischen Flotteneinheiten auS dem östlichen Mittelmeer ausgesprochen hatte, eine aufsehenerregende Rede zur außenpolitischen Lage, die um so bemerkenswerter ist. als sie unmittelbar nach einem Kabinettsrat gehalten wurde, der sich ebenfalls mit außenpolitischen Fragen befaßt hatte.
Großbritannien habe sich im ostafrikanischen Konflikt für eine Politik der kollektiven Sicherheit entschlossen statt für daS alte Bündnissystem, obwohl manche Staaten dem Völkerbund nicht angehören. Diese Politik wäre erfolgreich geblieben, wenn alle Böl- kerbundsstaaten ihre Verpflichtungen erfüllt hätten. So hat weder der Krieg verhindert.
noch ihm Einhalt gevoren weroen rönnen, und es ist auch nicht gelungen, das Opfer vor dem Angriff zu schützen. Scharf wandte sich Neville Ehamberlain gegen den Präsidenten der Völkerbundsvereinigung. Lord Cecil, der für eine verschärfte Sanktions- Politik eintritt. DaS ist. erklärte Chamber- lain, wohl der Höhepunkt derNarr- heit und würde nur zu weiterem Unheil führen.
Das Ansehen des Völkerbundes könnte nur wiederhergestellt werden, wenn die Auf- gaben des Bundes in einer seiner tatsächlichen Macht entsprechenden Weise ab- gegrenzt würden. Man dark es aber nicbt oem Völkerbund allein überlaßen, für den Weltfrieden zu sorgen. Man muß daher die Gefahrenmomente in der Welt örtlich beschränken, auf Grund regionaler Vereinbarungen praktischere Sichcrheitsmethoden finden. Zum Schlüße trat Ehamberlain für die sofortige Instandsetzung aller Machtmittel des Reiches ein.
Streikkrise und Inflationspeopoganda
Neue Arbeitsniederlegungen in Frankreich - Verteuerung der Lebensmittel
Allmählich beginnt die Sireirbewcgung in Frankreich zu einer ernsten Krise zu werden. Während nach dem Kabinettsrat am Donnerstag verlautbart wurde, daß die Minister festgestellt hätten, die Streikbewegung sei im Abflauen begriffen und es könne mit der Wiederaufnahme in allen Betrieben gerechnet werden, sind nicht nur neue Streiks im ganzen Lande aus- gebrochen, sondern auch Belegschaften, die die Arbeit bereits ausgenommen hatten, haben sie wieder niedergelegt. So läßt die Wiederaufnahme der Arbeit im nordfranzösischen Bergbau, in dem eine Einigung bereits erreicht ist. durch die 270 000 Bergarbeiter zunächst auf sich warten. Gleichzeitig streiken in Lille noch immer die Baumwoll-, chemischen, Binncn- schiffahrts-, Bekleidungs-, Transport- und Bauarbeiter und die Angestellten des Kommissionshandels. In Marseille sind die Kraftdroschkenfahrer in den Ausstand getreten und die Zeitungskioske geschlossen worden. In Rouen ruht fast alle Arbeit, so daß man von einem Generalstreik sprechen kann. Auch auf die überseeeischen Gebiete beginnt die Streikwelle überzugreifen. In Casablanca haben die Arbeiter einer großen Zuckerraffinerie die Betriebe besetzt und die Arbeit niedergelegt.
In Paris ist von einer Arbeitswiedel ausnahme fast in keinem Betrieb die Rede. Alle Kaufhäuser sind nach wie vor geschlossen; am Donnerstag haben die Fleischer und die Kaffeehausangestellten den Streik begonnen und in der Metallindustrie herrscht große Nervosität, In verschiedenen bereits bernbia- ten Betrieben ist die Arbeit neuerlich nieder- gelegt worden. In der Stadt macht sich bereits eine Verknappung und eine Preiserhöhung zahlreicher Lebens- mittel bemerkbar. Am Donnerstag kam es zu zahlreichen Kundgebungen der Streikenden, auch vor dem Kammergebäude; zwischen Kaffeehausgästen lind Streikenden soll es in der Umgebung der Bahnhöfe sogar zu Zusammenstößen gekom- men sein.
Im Lause des Donnerstag hat sich der Streik auf die Pelzzubereitungsfirmen lind Pelzgeschäfte ausgedehnt; ebenso ist der Streik abermals bei Peugeot und Hotchkiß wieder aufgeflackert, weiter in den Flugzeugwerken in Rochesort und bei Peugeot in Belfort. wo 12 000 Arbeiter die Betriebe besetzt halten. Dünkirchen ist ohne elektrischen Strom.
In der Preße macht sich bereits eine Inflationspropaganda bemerkbar.
weiter man von einem solchen Unglück zeitlich entfernt ist, umsomehr die furchtbaren Schattenseiten im Gedächtnis allmählich ver- blaßen. Aber es kann nicht die Aufgabe sein, alles mit dem Mantel der Liebe zuzudecken: es muß vielmehr rücksichtslos und nüchtern untersucht werden, ob bei dieser Katastrophe Schuldige festzustHen sind und wenn ja, daß diese Schuldigen dann auch zur Rechenschaft gezogen werden muffen. Wenn im nationalsozialistischen Staat der Vorgesetzte oder der Betriebsführer eine starke Autorität und eine große Machtvollkommenheit besitzen, ist diese dann selbstverständlich auch mit derarößtmöglichenVerantwort- lichkeit verbunden. Wenn man einen solchen Fall sang, und klanglos unter
ben Lisch fallen ließe und darnach kein Gerichtsverfahren stattfände, und die Schuldigen nicht zur Rechenschaft gezogen werden, würde das zu einer schweren Gefähr- düng des nationalen Aufbau- Werkes führen. Denn wenn einmal die Arbeiter, deren Los und Schicksal und soziales Glück auf Gedeih und Verderb m die Hände der Verantwortlichen gelegt wor- den ist. zu der Meinung kämen, daß ihr persönliches Wohl und Wehe, ihre Gesund- heit oder gar ihr Leben nicht mit der nötigen Sicherheit gehütet ist, so würde das zu einer derartigen Unlust am nationalen Aufbauwerk führen, daß dieses aus die Dauer gar nicht durchführbar wäre! „Der Führer hat mich beauftragt, dafür zu sorgen, daß die Verantwortlichen nicht nur
im Sinne der Gerechtigkeit, sondern auch im Sinne der Staatssicher' heit und der Sicherheit des von uns begonnenen nationalen Aufbauwerkes zur Verantwortung gezogen werden."
Auch Ban zeelan» «MMk!
Brüssel, II. Juni. ^
Der Versuch deS belgischen Ministerpräsi deuten VanZeeland.die neue Regieruin > zu bilden, ist an der Forderung der Sozialisten die sechs Ministersitze verlangten, Mähren! ihnen Van Zeeland nur fünf zugestehen wollte, gescheitert. Außerdem wollten die Sozia- listen ihre Regierungsbeteiligung von eine: Entscheidung des Generalrates der Partei ab- hängig machen, ein Ansinnen, daS Van Zeeland gleichfalls abgelehnt hat. Angesichts deS Ernstes der Lage hat der König noch am Nach, mittag die Führer der bisherigen Regierungs. Parteien, Sozialisten, Katholiken und Liberale, gemeinsam zu sich berufen — ein Vorgang, der bisher nickt üblich war.
Die Auswirkungen des Streiks der belgischen Hafenarbeiter werden immer fühlbarer, sehr zugunsten des Konkurrenzhafens von Antwerpen, Rotterdam. So haben jetzt auch die Schiffe des Norddeutschen Lloyd angewie- sen werden müssen, statt Antwerpen Rotterdam anzulaufen.
MerhalisaMagt unmn Fragebogen I
London, 11. Juni.
Im englischen Unterhaus verlangten der liberale Abgeordnete Mander und der arbeiterparteiliche Abgeordnete Garro Jones Auskunft über den Zeitpunkt der deutschen Antwort auf den britischen Fragebogen. Außenminister Eden antwortete, daß die britische Negierung noch keine Antwort erhalten hat. Am 23. Mai wurde der britische Botschafter in Berlin beauftragt, sich erneut mit der deutschen Regierung in Verbindung zu setzen, um sie an die Beantwortung zu erinnern. Am 26. Mai wurde dem Botschaf- > ter zu verstehen gegeben, daß vor der Bildung der neuen französischen Regierung keine Antwort zu erwarten ist. Die Absicht der briti- i scheu Regierung, erklärte Eden, geht dahin, I sicherzustellen, daß die allgemeinen Berhand- lungen über den Abschluß der west- und oft- europäischen Sicherheitsabmachungen und über die Rückkehr des Deutschen Reiches in den Völkerbund erörtert werden wollen.
Marschall Grazianl - Mzekvnlg
Rom, 11. Juni.
Marschall Badoglio ist zum Herzog von Addis Abeba erhoben worden und von seinem Amte als Vizekönig von Abessinien zurückgetreten. Zum Vizekönig ist Marschall ^ Graziani ernannt worden.
Wim
»m neuem Bürgerkrieg?
Schanghai. 11. Juni.
Die Führer SüdwestchinaS haben den Friedensvorschlag des Marschalls Tschang- kaischek abgelehnt und die Fortsetzung des Marsches der Kantontruppen nach Norden s gegen die Japaner beschlossen. Gleichzeitig , fordern sie die laufende Verpflegung und i Versorgung mit Geld und Munition für dre gegen die Japaner marschierenden Armeen. I Die Nankingregierung soll fest entschlossen ' sein, ihre Autorität zu wahren und den Vormarsch aufzuhalten, so daß China ein neuer Büraerkriea droht.
Der Kampf
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Sie kam bald zum Vorschein und ging, flankiert von zwei langen Kavalieren, denen lange Schals um die Hälse baumelten, zum „Palace"; in der Halle nahm sie von ihrer Begleitung Abschied und schritt zum Lift. Ehe sie aber einsteigen konnte, war auch schon Bolle an ihrer Seite.
„Habe ich das Vergnügen^ Fräulein Jsser- loh begrüßen zu können?"
„So heiße ich allerdings, aber was wünschen Sie?"
„Bolle! Max Bolle ist mein Name! Ich komme von Berlin ... direkt von Berlin ... ich ... ich soll von Fräulein ... von Frau Doktor Jßerloh Grüße bringen ... ich ..."
Ihr Blick wurde weniger abweisend.
„Ach, das ist nett! Sie kommen von meiner Schwester, Herr ..." „Bolle, bitte! B wie Bismarck!"
Sie lachte und musterte ihn freundlicher. „Also. Herr Bolle. Sie kennen Inge?"
Bolle machte eine Geste, als verstünde sich das von selbst und verdrehte ein wenig di« Augen. „Und ob! Wir haben nämlich zusammen in Heidelberg studiert! Fabelhafte Zeit ... ach ja ... Heidelberg, du feine ..
„Heidelberg? Aber meine Schwester war doch nur in Berlin. Marburg und Tübingen. Her?
Der Reporter seufzte aus.
„Sehen Sie. so ist es, meine Gnädige! Man wird alt, uralt! Natürlich war es Tübingen ... reizendes Nest ... einmal sind wir beide ... Ihre Schwester und ich ...'
Suse Jßerloh unterbrach ihn, und er dankte ihr innerlich sehr herzlich dafür. „Bleiben Sie länger hier. Herr Bolle? Ich würde recht gerne mit Ihnen über Inge sprechen ... Sie haben ja sicher einen Sack voll Neuigkeiten?"
Bolle machte Augen, als verberge er sämtliche Geheimnisse der Familie Jßerloh. „Ohne unbescheiden zu sein, darf ich mich einen alten Freund Ihrer Schwester nennen ... leider", er machte ein bekümmertes Gesicht. „leider muß ich noch heute weiter!"
„Dann erwarten Sie mich bitte in einer halben Stunde auf der ersten Terrasse ... lassen Sie sich meinen Tisch zeigen! Wiedersehen, Herr Bolle ... ich freue mich, recht viel von zu Hause zu hörenl'^ > ^ ,
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Hier könnte man zur Not das Leben aus- halten, dachte sich Bolle, als er in einem bequemen Korbstuhl auf der ersten Terrasse des „Palace" saß, einen soliden Whisky „Black and White" vor sich stehen hatte und verzückt auf die weißen Häupter der Berge blickte, die tiefer gelegenen grünen Matten, die schon von Krokussen abersät waren, und dabei seine Umgebung musterte, die in allen Spra- chen der Welt redete, nicht am wenigsten in jener Sprache, die an der Spree oft so wunderbare Blüten trieb!
Am Nebentisch saß eine lange, unwahr- scheinlich magere Amerikanerin mit ihrem Manne, dessen trockenes Rockefeller - Gesicht mit den wasserblauen, verwischten Augen unbeweglich und unbewegt in die Ferne ge- richtet war. - .
Bolle hätte um alles in der Welt gewettet, daß der Mann das Blau des Himmels, das sich so wunderbar auch über ihn spannte, ebensowenig sah wie daß blendende Weiß des Schnees, wie die Krokusse, die in rührender Einfalt wie weiße Engelsflocken die Wiesen bestanden, er hätte gewettet, daß der Mann, statt vor Verzückung und Dankbarkeit in die Knie zu sinken, an nichts dachte als an Aktien und Kurse, und er wunderte sich kein Atom, als sich der fleischgewordene Kurszettel angesichts der Berge Depeschenformulare geben ließ, sie hastig aussüllte, dem Boy übergab Und dann sein Raubvogelgesicht zu Mistreß Kurszettel wandte: ,„J think, this busineß is allrightl"
Mistreß Kurszettel, die Bolle unter Brü- dein aus sechzig schätzte, die sich aber unter Mithilfe aller großen Pariser Puder- und Kosmetikfabriken auf vierzig restauriert hatte, bleckte die Zähne, warf Mister Kurszettel einen Blick zu. der zärtlich sein sollte. Bolle aber lebhaft an einen zuschnappenden Hai erinnerte. und hauchte mit ganz nettem Baß: „Ol Wonderfull, my Darling!"
Bolle seufzte auf.
Um die Mistreß beneidete er diesen Mister Kurszettel mit Nichten, aber über die Perlen, die sie am dürren Halse trug, die Ringe an den krummen Fingern — darüber hätte man sprechen können — er schätzte, daß er dafür gut und gerne eine halbe Million Mark auf die Hand bekommen würde!
Ehe er aber weiterdenken konnte, stand Suse Jßerloh vor ihm.
Sie trug jetzt ein olivengrüneS Sport- kostüm, gleiche Mütze, einen bunten Schal und war alles in allem eine schwarze Ausgabe ihrer blonden Schwester, ohne aber doch deren Schönheit zu erreichen, sie war auch kleiner, dafür aber kräftiger, sportgestählter. ohne daß dabei ihr Gesicht das unruhige
jagte, verleugnen konnte. Obwohl Su! jüttger war. wenn auch nur um ein Jahr, s hätte man sie doch ohne Zweifel für die älter gehalten...
Sie setzte sich und zündete sich eine Zigo rette an.
„Nun, Herr Bolle, erzählen Sie! Ich Hab leider nicht lange Zeit. Ich muß heute noch mals antreten, und am Abend gibt es ein Tanzkonkurrenzl" Sie sah auf die Uhr. „Abe eine halbe Stunde wird es wohl langen!"
Bolle war unsicher, wußte nicht, wo er be ginnen sollte. „Vielleicht liegt Ihnen darar etwas Bestimmtes ,u erfahren! Es ist ar besten. Sie fragen. Fräulein Jßerloh!"
„Gut! Wie geht es also Inge? WaS treib sie? Sie schreibt recht wenigst Ich", ihre Auge; lachten, ..ich allerdings auch!*
Fräulein Jßerloh befindet sich außer ordentlich wohl! Daß sie nicht schreibt. — jo
— das ist richtig, aber Sie wissen doch, st steckt Hals über Kopf in der Arbeit!"
Suse schüttelte lebhaft den Kopf.
„Ein sonderbarer Mensch, meine Schwester Wie kann man sich nur so schinden? Jc wurde glatt verrückt!"
Bolle fühlte sich vorsichtig vor.
'-3nge Jßerloh ist eben ehrgeizig! Si doch — die neue, große Sache .. fabelhaft!"
Sie lachte auf. „Weiß fast gar nichts! Wif -r -' wich nimmt man nicht ganz ernst Weil ich lieber erslaufe. schwimme, Tenni sp ele oder Hockey ... als daß ich Oel-Ana Äsen mache! Aber das ist Geschmacksach« Ich fühle mich bei meinem Leben sehr woh
— und bas ist auch nicht unwichtig! Un
Bolle, ich tauge ja gar nicht fü diese Chemie und so... ich bin schreckliö drunm ... habe nicht ein bißchen Begabung.
. «.1» » , ^ ..^.(Fortsetzung folgt.),