schandegefetzeS Milde m der Erwartung walten lassen zu sollen, daß Rasienschande künftig nicht mehr getrieben werde. Nachdem jedoch nunmehr seit Inkrafttreten deS Gesetzes »um Schutze deS deutschen Mutes und der deutschen Ehre viele Monate vergangen sind und die Gesamtheit des deutschen Volkes die Notwendigkeit der Verwirklichung deS nationalsozialistischen RassegedankenS als von entscheidender Bedeutung für das Leben deS deutschen Volkes erkannt hat, Rassenschande aber allenthalben noch getrieben wird, ist eS heute und in der Zukunft eine Selbstverständlichkeit für die deut- schenGerichte, daß sie die Rassenschande als das bewerten, was sie ist: nämlich als gemeinen Volksverrat, wenn sie ein Deutscher begeht, und als gemeinstes und dem deutschen Volke letzten Endes schädlichstes Verbrechen, wenn Juden sich ihr schuldig machen.
Die Strafverfolgungsbehörden und die Gerichte sind jedoch allein nicht in der Lage, von sich aus der Rassenschande ein für allemal ein Ende zu setzen. Sie, bedürfen .in ihrem Kampfe gegen die Rassenschande der Mitarbeit« llerdeutschenVolks- genossen, denn deren nationale Pflicht ist es, sich mit ihrer ganzen Kraft dafür einzusetzen, daß alle Glieder der deutschen Volksgemeinschaft mit dem nationalsozialistischen Rassegedanken vertraut gemacht und mit dem Glauben an ihn erfüllt werden. Diese Arbeit, hart und schwer, kann nicht oberflächlich geleistet werden; sie verlangt von Mann und Frau unermüdliches Kämpfen, ist jedoch an ihrem späteren Erfolge gemessen eine herrliche deutsche Aufgabe. Insbesondere der deutschen Frau muß es höchsten Stolz verleihen, in diesem Kampfe mit ganzem Herzen mitgekämpft und den späteren Endsieg miterfochten zu haben. Es muß und wird für unser Volk die Zeit kommen, die artvergessene deutsche Frauen und Männer und damit den Schandfleck ..Rassenschande' nicht mehr kennst
Neue AusliahMMkordlrung gegen Luven
Brüssel, 10. Juni.
Die bei den Wahlen verheerend geschlagene Katholische Union Belgiens rächt sich nun in einer, allen VerträgenHohn sprechenden Weise an der Bevölkerung von Eupen, Malmedh und St. Vith. Eine vom Innenminister duBusdeWar- naffe (Katholische Union) und vom Landesverteidigungsminister Devöze Unterzeichnete Verordnung, die am Tage nach den Provinzialratswahlen veröffentlicht wurde, gibt den belgischen Behörden die Möglichkeit, Vorrentenbeziehern in den nach dem Kriege zu Belgien gekommenen Gebieten die Rente nicht zu gewähren bzw. sie ihnen zu entziehen, wenn sie durch „Umtriebe (Agifsements) gegen ihre Pflichten als belgische Bürger verstoßen'. Tie Entscheidung kann nach frühestens zwei Jahren aufgehoben werden, .avenn die Haltung des Betreffenden sie nicht mehr rechtfertigt'.
Die Verordnung ist durchaus einseitig und ausdrücklich auf die neubelzischen Gebiete beschränkt. Sie dient einzig dem Zweck. Renten» beziehe! zu „strafen', wenn sie sich nicht mehr zur Gedankenwelt der Katholischen Union bekennen; Drohungen ähnlicher Art sind von den Rednern der Katholischen Union schon während des Wahlkampfes ausgesprochen worden.
Plünderungen und Morde i« Spanien
Die kommunistische Wühlarbeit fordert täglich neue Blutopfer
sg. Madrid. 10. Juni.
Es klingt fast wie ein Hohn, wenn der spanische Ministerrat einen außerordentlichen Betrag für die Errichtung einer spanischen Botschaft in Moskau bewilligt, während das Land unter der Wühlarbeit der Kommunisten täglich neue Opfer an Blut und Gut bringen muß. In Madrid ist es bereits zu Plünderungen der seit zwei Wochen streikenden Bauarbeiter in Lebensmittel- und Schuhgeschäften gekommen. In den Gastwirtschaften weigern sich die Streikenden, ihre Zeche zu bezahlen. In La Coruna ist die Lage kritisch geworden. Das weltliche Kran- kenpflegepersonal ist in den Streik getreten, so daß die vor kurzem verjagten Barmherzigen Schwestern wieder herangeholt werden mußten. Die Streikenden verhindern die Bei- setzung der Leichen. In der Stadt herrscht fühlbarer Lebensmtttelmangel; außerdem droht gesundheitliche Gefahr, da auch die Müllabfuhr lahmgelegt ist.
In La Vega bei Oviedo ist die 800 Mann starke Belegschaft der Wafsensabrik in
den Ausstand getreten, um die volle nachträgliche Auszahlung der durch die Oktoberrevolution von 1934 verloren gegangenen Löhne zu erzwingen. In Malaga wurde eine Textilfabrik stillgelegt. Die Behörden haben angeordnet, daß der 1400 Mann starken Belegschaft die vollen Löhne noch für 13 Wochen gezahlt werden. InMalaga ist der Generalstreik ausgerufen worden. Den Anlaß hierzu bildet die Erschießung des kommunistischen Abgeordneten Rodriguez durch Anarcho»Syndikalisten auf offener Straße. Unmittelbar darauf verletzten Kommunisten durch sechs Schüsse den Führer der Anarcho-Syndikalisten schwer.
In Murcia herrscht große Erregung ob des Beschlusses der unter Leitung der Volksfront stehenden Stadtverwaltung, eine Parkstraße anzulegen, die die Nieder- reißung dreier Klöster und einer Kirche erfordert. In Ronda hat der volks- irontliche Bürgermeister die Entfernung aller Heiligenbilder von den Häu- fern innerbalb von 24 Stunden verlangt.
Das Inflationsgespenst droht über Paris
Die schädlichen Streik-Auswirkungen wird allein der Arbeiter tragen
gl. Paris, 10. Juni.
Im Laufe des Mittwoch hat sich die Streik- läge in Frankreich kaum geändert. Der Streik in den Versicherungsgefellschaf, t e n dauert noch an. wenngleich eine grund- süßliche Einigung bereits erzielt wurde; die Bttroräume sind, wie überall, von den An- gestellten besetzt. Die Näherinnen der Modehäuser im Zentrum von Paris halten die Werkstätten besetzt und streiken: ihnen haben sich die V o r f tt h r m äd ch e n angeschlossen. In den Lebensmittelbetrieben, in der Metallindustrie und in den Warenhäusern ist alles unverändert. Bei der Pariser Verkehrs- gesellschaft und bei den Börsen- an ge st eilten sind Verhandlungen im Gange; man rechnet damit,, daß ein Streik vermieden werden kann.
Die Auswirkungen des Streiks, insbesondere die Erfüllung der Forderung nach der 40stündigen Arbeitszeit in der Woche bei gleichbleibenden, bzw. sogar noch erhöhten Löhnen verursachen in immer größer werdenden Kreisen schwere Sorgen. Sogar die „Ere Nouvelle', das Blatt Herriots. schreibt mit einer Offenheit darüber, als wäre es ein Oppositionsblatt. Das Blatt rechnet aus, daß die Durchführung der Vierzig- Stunden-Woche allein bei der Armee eine Mehrbelastung von 850 Millionen Franken bedeutet, bei der Kriegsmarine noch mehr. Im ganzen beträgt der Mehraufwand bei den öffentlichen Betrieben 2.5 Milliarden Franken: da bei den Eisenbahnen eine 1,5 Milliarden Franken erfordernde Personal- Vermehrung notwendig wird, so ergibt sich schon für den Anfang ein Nt eh rau sw and von vier Milliarden. Die Arbeitslosigkeit kostet nur eine Milliarde: dabei wird die Arbeitslosigkeit
ansketgen, da die französische Ausfuhrindustrie durch die Vermehrung der Gestehungs- kosten in eine schwierige Lage geraten würde. Die Einführung der 40-Stunden-Woche wird also, ohne die Arbeitslosigkeit zu beseitigen, schwer auf den öffentlichen Finanzen lasten und die Lebenshaltung verteuern. Welchen Gewinn aber hat die Arbeiterklasse davon, fragt das Blatt.
SranzvMe Wünsche für Senf
gl. Paris, 10. Juni.
Mittwoch vormittag hatte der französische Ministerpräsident Löon Blum Unterredungen mit dem britischen Botschafter Sir George Clerk und dem französischen Generalissimus General Gamelin.
Ueber die Wünsche der französischen Negierung für die kommende Völkerbundstagung laubt der diplomatische Korrespondent der ondoner „Morningpost' berichten zu können, daß der Botschafter Frankreichs in London, Corbin, nach seiner Aussprache mit dem neuen Außenminister Avon Delbos in London die Bereitschaft zu engster Zusammenarbeit mit Großbritannien zum Ausdruck bringen wird. Die dringendste Aufgabe sei die Herstellung einer gemeinsamen Linie in der abessinischen Frage. Frankreich werde hiezu Vorschlägen, die Sanktionen gegen Jta- lien, weil zwecklos, nicht mehr aufrecht zu erhalten. die Einverleibung Abessiniens durch Italien nicht anzuerkennen, und drittens — das alte Steckenpferd der französischen Politik — den Völkerbund durch regionale Bei- standspakte zu „stärken'. Den Antrag aus die Aufhebung der Sanktionen werden aber weder Frankreich noch Großbritannien stellen; es muß ein neutraler Staat gefunden werden, der sich dazu heraibt.
Vs8 Neueste in flürre
Ein furchtbares Berkehrsunglück ereiguete sich gestern vormittag auf der Chaussee Fiir- stenberg-Gransee ««weit der Ortschaft Drögen in Mecklenburg. Ein mit 4 Insassen be
setzter Personenkraftwagen der Berliner NSV., der sich auf der Fahrt «ach Lychen befand, fuhr gegen eine« Baum und wurde vollkommen zertrümmert. Von de» vier Insassen blieb «nr der Lenker unverletzt, die drei übrige« sind tot.
Der französische Innenminister Salemgr» hat an die Präfekten ein Rundschreiben ge, richtet, in dem er sie anssordert, sofort Maß, «ahme» gegen ungerechtfertigte Preissteigerungen für Lebensmittel und alle andere« Gegenstände des tägl. Bedarfs zu ergreife».
In Le Havre ist das technische Personal der großen französische» Reederei „Compagnie Transatlantiqne" am Mittwoch nachmittag in de« Streik getreten. 1100 Arbeiter halten die Werkstätten der Reederei besetzt.
Im Name» des Vorstandes der im Nationalverband znsammeugeschloffcncn ehemal. franz. Frontkämpfer hat dessen Vorsitzender Jean Goy au den Ministerpräsidenten ein Schreiben gerichtet» in dem er die Besetzung der Fabriken und Warenhäuser durch die Arbeiter als eine ausgesprochen revolutionäre Handlungsweise mißbilligt.
Der spanische Ministerrat hat die Bereitstellung eines außerordentlichen Kredits für die Errichtung einer spanische« Botschaft in Moskau beschlossen. Der Finanzminister erklärte, daß Spanien «ach Klärung der finanziellen Frage in etwa 10 Tagen kn Moskau diplomatisch vertreten sein werde.
Die Lage in Südchina ist «och völlig ungeklärt. Es hat den Anschein, daß «nter de« Führern der Bewegung im Südweste« selbst keine Einigung besteht. Die Truppen haben ihren Vormarsch in die Provinz Huna« weiter fortgesetzt. Ihr gemeinsames Marschziel find Höugtscho« und die Provinzhanptstadt Tschangscha.
Sie Welt in wenigen Zeilen
Narbiger ersedteüt kranriislsck» voterokkirlere In Rase lauin, einem kleinen Eingeborenendorf in der Nähe von Konstantine (Algerien), wurden abends im Biwak des 15. Regiments der Senepalschühen Plötzlich ein farbiger Soldat irrsinnig und erschoß zwei europäische Unteroffiziere. Dann jagte er sich selbst eine Kugel in den Kopf.
8eld«tm»rä eine» Wiener Ldeksrrtes
Der Chefarzt der Bundeskrankenkasse in Wien, Dr. Otto Schneider, hat sich durch einen Herzschuß das Leben genommen. Die Ursache soll Gram über den Selbstmord seiner Tochter sein.
Lesiegl äer lUoant Lverest sie Logl»ncker7
Bei einem neuerlichen Versuch des Vortrupps der britischen Mount-Everest-Expedition, das Lager lV in 7300 Meter Höhe zu erreichen, sind die Bergsteiger beinahe von einer Plötzlich losbrechenden Lawine in die Tiefe gerissen worden. Man nimmt an, daß die Expedition den Rückzug antreten wird.
ist immer
hilfsbereit.
Manch alte jrau bat er Klio» übe» bir Straße geführt. §Lr ander» ist er hinüber gesprungen, um da» Gewünschte zu besorgen. An» liebsten holt erür. Oetker» Erzeugnisse; denn die kennt er am „Hellen Kopf", und er weiß» daß fic gut find.
tzcheung - ausfchneibenl prelsgllfgadet
Der Kampf
mttdenSetterrien
Roman von Karl Kostal Rayt««««
18) KWnche« Prometheus-Verlag. GrSbenzeN
Gegen ihn hatte er keinen Willen und keine Meinung.
Würde di Spada behaupten, Jsserloh sei in Wirklichkeit ein Spuk — Venuti würde es vielleicht nicht glauben, ohne Zweifel aber zur Kenntnis nehmen!
Und war es nicht so. als sei Jsserloh dies- mal wirklich ein Spuk gewesen? Er war hier — man konnte sagen, fast sicher — und war doch auch wieder nicht hier gewesen!
Trotz aller Bemühungen hatte er eine Spur nicht feststellen können!
Gemeldet konnte er sich in Nom auf keinen Fall aufgehalten haben — und unangemeldet? Bolle kannte die Vorschriften und wußte, daß jeder Fremde, kaum angekommen, schon seinen Paß vorweisen, sich melden und ge- meldet werden mußte! War Jsserloh dennoch hier gewesen, dann nicht als Jsserloh — und auch nicht als Dr. Clauß! Jedenfalls aber hatte er es fabelhast verstanden, seine Spu- ren zu verwischen, so glänzend, daß er keine hatte finden können und. forschte er weiter nach, unbedingt Verdacht erregen mußte — und gerade das durfte er nicht!
War es aber so. wie er annehmen mußte, dann war die Sache, die Jsserloh hierher geführt, von allergrößter Tragweite, denn für eine Kleinigkeit einen derartigen
Apparat in Bewegung zu setzen, hätte wohl nicht gelohnt!
Er trank Venuti zu.
„Ach, mein verehrter Kollege, mir ist schließlich die Sache nicht so wichtig! Wenn es aber möglich gewesen wäre, so hätte ich Jsserloh gerne noch hier gesprochen ... wenn nicht, stürzt die Welt nicht zusammen! Ich danke Ihnen jedenfalls sehr, Venuti,' er lächelte dem Kollegen freundlich zu. ..und sollte Jsserloh doch noch auftauchen, dann senden Sie mir ein Radio und rufen Sie mich an ... meine Zeitung wird Ihre Spesen mit Wonne honorieren!'
Venuti war mit Vergnügen bereit, alles zu tun. was Bolle wollte, war glücklich, als der Reporter erklärte, sofort absliegen zu müssen, und ließ es sich nicht nehmen, ihn bis an das Flugzeug zu bringen, das einige Minuten später in den abendlichen Himmel stieg.
Bolle grüßte noch schnell die Millionen funkelnder Lichter der herrlichen Stadt, dann schoß die Maschine fibrierend wie eine angeschlagene Saite in die Dunkelheit, dem Ziele zu. das Bolle, sozusagen aus einer Laune heraus, erst in der letzten Mnute festgesetzt hatte.
In Mailand hatte Bolle dann das Flug- zeug verlassen, sich ein wenig Ruhe gegönnt — zwei Stunden — war dann am frühen Vormittag in den Zug gestiegen, und als er jetzt in St. Moritz aus dem Wagen stieg, grüßte ihn der Helle Klang der Mittags- glocken.
St. Moritz!
Unvermutet, während er noch mit Venuti gesprochen hatte, war ihm Plötzlich der Ge- danke durch den Kops geschossen. Suse Jsserloh zu besuchen.
Nach Berlin zurück mußte er auf alle Fälle, warum konnte er dann nicht gut über St.
Moritz fahren wie über Wien oder Innsbruck?
Allerdings, es war ein netter, kleiner Umweg, auch so recht angetan, die Spesen in die Höhe zu treiben, aber waren das seine Sor- gen oder die anderer Leute?
Er fuhr schließlich im Interesse der Sache, und wenn er auch vorläufig noch keine Auskunft hätte geben können, was er sich von dem Besuch versprach, so war er dennoch da- von überzeugt, daß er irgendeinen Erfolg nach Hause bringen würde — und wenn keinen anderen, so sicher den einen, daß er wieder einmal St. Moritz sah! ... daß er diese wunderbare Bergluft atmen konnte und er die Sonne sozusagen an der Quelle fühlte ... die berühmte Sonne von St. Moritz!
Sie strahlte von einem unwahrscheinlich blauen Himmel auf daS blendende Weiß der Berge und Hänge, die dieses herrliche Nest umsäumten, sie strahlte mild und doch kräftig auf den festen, harten Schnee, über den er jetzt mit einem Schlitten des Hotels ..Suvretta-Haus' fuhr, und sie senkte sich auch in sein Herz, das noch froher wurde als sonst!
Das Großstadtgetriebe, fast zweitausend Meter hoch zwischen furchtbaren, fast in den Himmel ragenden Bergen, dieser Cocktail ausländischer unberührter Einsamkeit, hochalpiner. drohender Landschaft und Berlin W. London. Neuyork, diese raffinierte Mischung aus Bergdorf und Wolkenkratzer, ließ sein Herz vor Freude erzittern: er lachte jeden Schlitten, der vorbeisauste, an. winkte unbekannten Skeletonfahrern und sprang froh aus dem Schlitten in die Halle des Hotels, in dem er fürsorglich schon von Mailand aus ein Zimmer mit Bad reserviert hatte.
Zwischen den schwarzbraun gebrannten Sportleuten, die in allen Farben der Erde erstrahlten, fühlte sich Max Bolle mit seinem
dunklen Sakko-Anzug etwas unbehaglich; da er aber bei genauer Betrachtung doch noch einige Leidensgenossen sah und überdies feststellte, daß es fast kein Kleidungsstück gab. das hier oben nicht getragen wurde — er sah sogar einen Burnus —. so machte er sich weiter keinen Gedanken, zerlegte sorgfältig die Forelle und trank den rubinroten Vel- tiner auf das Wohl Jsserlohs, dem er schließlich diesen Genuß verdankte.
Nach Tisch ging er ernsthaft an die Arbeit.
Daß Suse Jsserloh im fabelhaften ..Palace' wohnte, hatte er durch einen Blick in die Fremdenliste erfahren, bis er sie aber aus der Eisbahn des Stadions endlich festgestellt hatte, das kostete nicht weniger als eine Stunde und nicht mehr als zwanzig Franken an Trinkgeld! Das würde ja wunderbare Spesen ergeben!
So hoch, wie dieses Nest da lag — keinen Zoll weniger!
Als er aber Suse Jsserloh über das EiS laufen sah, hatte er alles andere vergessen!
Sie trug ein kobaltblaues Kostüm, einen gelben Punkt von einer Mütze, die das rabenschwarze. kurzgeschnittene Haar fast frei ließ, und glitt über das Eis. als hätte die Schwerkraft für Suse Jsserloh großartig abgedanktl
Sie wirbelte aus einer Spitze flehend wie rasend um die eigene Achse, stand, wie vom Blitz getroffen, plötzlich still, um dann in ele- ganten Achtern und Schleifen, wunderbar ausgefahrenen Bogen ützer das silberschimmernde Eis zu gleiten!
Das Publikum, das die Bahn in dichten Reihen umstand, jubelte Suse begeistert zu. und als Bolle sah. daß sie den Platz verließ, war er ehrlich betrübt, denn er hätte sie noch gerne stundenlang laufen gesehen!
(Fortsetzung kolat.l -