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Nationalsozialistische Tageszeitung

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Amtliche Zeitung cker N. §. v. N. P.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Ealiv

Nr. 181

Lalm, Mittwoch. 10. Juni 1S36

3. Jahrgang

Teilweise Ambildung der italienischen Regierung

Graf Ciano Autzenminifter Mussolini gibt drei Ministerien ab

Rom, 9. Juni.

Die teilweise Umbildung der italienischen Regierung, von der bereits seit einigen Wo­chen gesprochen wurde, ist am Dienstagnach. mittag durch königliche Dekrete vollzogen worden. Danach werden das Außenministe­rium. das Kortzorationsministerium und das Kolonialministerium, die seit Januar 1935 neben den Wehrmachtministerien und dem Innenministerium in Händen des ita­lienischen Regierungschefs lagen, von Musso­lini abgetreten. Der bisherige Propaganda­minister Graf Galeazzo Ciano wird Außenminister. Der bisherige Staatssekretär im Korporationsministerium Lantini wird Korporationsminister und der Staats­sekretär des Kolonialministeriums Lessona wird zum Kolonialminister befördert. Der bisherige Staatssekretär im Propaganda­ministerium Alsieri wird Propaganda­minister. Gleichzeitig ist das Nücktnttsgesuch des bisherigen Staatssekretärs im Außen­ministerium Suvich vom König genehmigt worden. An seine Stelle tritt der derzeitige italienische Botschafter in Warschau Ba­st i a n i n i.

Mussolini hat an Suvich für seine vier-

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rogeWerschM burHMM

VIpiomske-iempkäoze beim 1^ tili rer

Der Führer und Reichskanzler empfing heute den japanischen Botschafter Gras Mu» shakoji, der ihm den Dank seiner Maje­stät des Kaisers von Japan für das kürzlich vom Führer dem japanischen Kaiserhaus ge-

und Reichskanzler heute den äg,. . , ,

sandten Dr. Nachat Pascha, der den Dank des jungen Königs und der ägyptischen Re­gierung für die Beileidskundgebungen Deutschlands beim Ableben König Fuads von Aegypten aussprach.

Der okgiislllsck« I^rlegsmlnister de8uedt Elen ^

Der

und Reichskanzler empfing mischen Krie

r Führer . ..... .

heute Mittag den afghanischen Kriegsmint ster, seine Königliche Hoheit Schah Mah­mud, der ihm in Begleitung des afgham- chen Gesandten Nawaz Khan einen Be­uch abstattete. Schah Mahmud hat sich auf einer Europareise in Berlin einer Operation unterzogen und weilt zur Genesung und zu Studienzwecken einige Zeit in Deutschland.

Deuisede koisekskter beim biidrer

Der Führer und Reichskanzler empfing mi Laufe des Dienstag folgende zurzeit in Deutschland auf Urlaub weilende deutsche Botschafter: den Botschafter in Rom (Ourri- Arl) von Hass eil, den Botschafter in Tokio, Dr. von Dirksen. den Botschafter m Nanking, Dr. Trautmann, und den Botschafter in Rio de Janeiro, Dr, Schmibt- E-lL k o^i. ^ -

jährige Mitarbeit ein Hanvschrewen gericyier und ihm einen hohen Vertrauensauftrag Vorbehalten.

Anläßlich des italienischen Verfassungs­tages hat am letzten Sonntag in Bengast der Gouverneur von Libyen, Marschall Balbo, Oberbefehlshaber der Streitkräfte in Jta- lienisch-Nordafrika, eine Parade über die in Libyen stehenden Streitkräfte abgenommen.

lkrOe«« WkWeWe»

London, 10. Juni.

Im englischen Unterhaus wurde mitgeteilt, daß aus Berichten, die aus Berichten, die aus

Westabessinien einlaufen, hervorgehe, daß es zwischen den Gallas und dem amharischen Bevölkerungsteil zu beträchtlichen Unruhen gekommen sei. Die Besetzung des Landes durch die Italiener schreitet nur langsam fort.

Seit dem 19. März wurden inPalästina bisher insgesamt 1318 Araber und 182 Juden im Zusammenhang mit den Unruhen ver­haftet. Ueber die Hälfte der Verhafteten wurde gerichtlich abgeurteilt. Am Montag und Dienstag ist wieder je ein Bataillon britischer Infanterie in Palästina eingetrof­fen. Die Attentate und Brandstiftungen neh­men ihren Fortgang.

Reue Schwierigkeiten in Frankreich

Roch Kein Streikabbruch - Leon Blums Schlichtungsbemühungen vergeblich

Paris, 10. Juni.

Mitteilung des französischen

Nach einer Arbeitsministeriums soll tu alle» Teile« des Laudes -er Streik im AVslaue« sei«. Aus einer ganze« Reihe von Städte» -er Provinz läge« am DienStag abeub jedoch erneute Streikmelduugen vor. I« verschiedenen Or­ten Nordsraukreichs haben streikende Arbeiter die Rathäuser besetzt? auch kam es zu Zusam­menstößen mit Bauer« wegen -er Höhe der Lebensmittelpreise.

Die Einigungsverhandlungen in der Pari­ser Metallindustrie machen nicht die er­hofften Fortschritte. Die Arbeitneh­mer halten in gewissen Fällen die Zugeständ- Nisse noch für ungenügend. In den Renault­werken streiken noch etwa 82 000 Arbeiter. Bei Citroen hatten die Verhandlungen kein Ergebnis. In Lavalette (Bosch-Werke), wo die Arbeit am Samstag wieder aus­genommen worden war, sind die Arbeiter erneut in den Ausstand getreten und haben die Betriebe besetzt. Der Streik der Bauarbeiter ist vollständig. Die Streikbewegung hat außerdem auf die Ange st eilten der Versicherungs­gesellschaften. die Schneiderge- Hilfen und eine Reihe von Kaffee­häusern übergegriffen. Verhandlungen find überall im Gange. In den großen Warenhäusern wird weitergestreikt. Die Angestellten halten die angebotenen Ge­haltserhöhungen für ungenügend. Die Stallgehilfen der großen Nennställe haben nun auch ihre Forderungen eingereichl. die binnen 48 Stunden beantwortet werden sollen.

In der Provinz hat sich der Streik eben­falls weiter ausgedehnt. In Nordfrankreich find mehrere große Baumwollspinne­reien von den Arbeitern besetzt worden. In Rouen streiken die Arbeiter der Ga San- stalt. Die Stadt war in der Nacht ohne Be- ieuchtung. Die Müllabfuhr konnte am Diens­tag ebenfalls nicht durchgeführt werden, da auch hier gestreikt wird. Außerdem befürchtet man eine Ausdehnung des Streiks auf die Angestellten Ver Straßenbahn. In Bor­deaux sind die Arbeiter zahlreicher Wers­te n in den Ausstand getreten. Man befürch­tet. daß sich auch die chemische Indu­strie der Streikbewegung anschließt.

Auf der anderen Seite konnte sowohl in Paris und Umgebung, als auch in der Pro­vinz in verschiedenen Betrieben eine endgül­tige Einigung erzielt und die Arbeit wieder ausgenommen werden. Im groben und gan­zen übertrifsj die Zahl der neuen Streiks aber bei weitem die der beendeten. Zwischen den Vertretern der Arbeitgeber- und Arbeit­nehmer in der Kohlenindustrie ist in Paris eine Einigung erzielt worden.

In der Kammersitzung am Dienstagnach- nnttag, die nur 30 Minuten dauerte, brachte Ministerpräsident Leon Blum nach einer kurzen Erklärung über den Verlauf der Ver­handlungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern die angekündigten Gesetzesvor- lagen ein und beantragte die Einsetzung eines besonderen Ausschusses von 83 Abgeordneten zu ihrer Prüfung. Er stellte in Aussicht, daß sich bereits am Donnerstag die Vollversamm­lung der Kammer mit den Gesetzen befassen werde. Die Mehrheit der Kammer beschloß. Den Vorschlag des Ministerpräsidenten an- Mnehmen.

Sie Spitzen des vi. snternationalen SemeindekongreW beim Führer

Berlin, 9. Juni.

Der Führer und Reichskanzler empfing am Dienstag im Beisein von Reichsminister Dr. Frick das Präsidium und die Delega- tionssührer des VI. Internationalen Ge­meindekongresses sowie die Vorsitzenden und- Präsidenten des Deutschen Gemeindetages. Der Präsident des Internationalen Ge­meindeverbandes G. Montague Harris sprach namens der ausländischen Kongreß­teilnehmer dem Führer den Dank dafür aus, daß sie Gelegenheit hatten, die Arbeit der deutschen Gemeinden und insbesondere die außerordentlich anschauliche Ausstellung Die deutsche Gemeinde" kennenzulernen.

Der Führer gab in seiner Erwiderung unter Anerkennung der Arbeit des Inter­nationalen Gemeindeverbandes der Hoff­nung Ausdruck, daß die ausländischen Kon­greßteilnehmer im Verlaufe des Kongresses in Berlin und München einen möglichst tie­fen Einblick in die Arbeit der deutschen Ge­meinden erhalten mögen. Er richtete die Bitte an sie, diese Eindrücke und Erfahrun­gen in ihren Ländern weiterzuvermitteln.

Der Krlegsgraberausschuß beim König

London, 9. Juni.

Der König von England empfing am Dienstag die Mitglieder des deutsch» englisch-französischen Kriegs- aräberausschusses. Von deutscher Seite waren u. a. General v. Seeckt, auf französischer General Guillaumat zu­gegen.

China vor einem neuen Bürgerkrieg?

Mobilmachung in Südchina und Einfall in die Provinz Hunan

Shanghai» 10. Jnni. (Ostasien- bienst des DNB.)

I« den sitdchinestscheu Provinzen Swauro- tnng und Swangst ist die allgemeine Mobil­machung aller Land-, See- und Lnststreit- kräfte besohle« worden. Die bisherige« Trup­penstärken von 180 000 bzw. 100 000 solle» aus insgesamt 800 000 gebracht werden. Amtlich wird der Einfall von vier Divisionen Ler Swangfi-Armee «ach Hnnan bestätigt. Die Borhnt soll «ach einer Meldung aus Tschang- scha über Jnngtscho« bereits ISO Kilometer tief in die Provinz Hnnan cingedrunge« und die Stadt Höngtscho« angeblich schon erreicht habe«.

Marschall Tschtangkaischek hat zur Vermeidung von Zusammenstößen die Zu­rückziehung der Regierungstruppen aus Süd­osthunan befohlen, um so lange als möglich einen Weg zu friedlicher Regelung freizulassen. In einem umfangreichen Tele­gramm hat Tschtangkaischek den Südwestfüh­rer Tschentschitang dringend aufgefordert, alle militärischen Vorbereitungen sofort ein­zustellen.

Der Präsident des gesetzgebenden Reichs­amtes Sun Fo hat ebenfalls an den Südwest- sjjbrer telearavüiert und iün aukaekorüert.

über

Zen-

-er bevorstehenden Plenarsitzung des die auswärtige Politik entscheidenden tralvollzugsausschusses nicht durch stäats'ge führliche Einzelaktionen vorzugreifen.

Japan versichert Neutralität

Shanghai, 10. Juni. (Ostaston- dienst des DNB.)

Der japanische Generalkonsul in Kanton, Kawat, hatte am DienStag eine Inständige Unterredung mst dem Südwest - Führer Tschentschitang. Dabei versicherte er, dqß die japanische Regierung strengste Neu­tralität einhalten werde und vor einer Aufreizung des Volkes gegen Japan warne. Irgendwelche unglücklichen Zwischenfälle könnten ernste Rückwirkungen haben.

In chinesischen Kreisen Hongkongs hegt man Zweifel an der von Japan behaupteten antijapanischen Stimmung in den Sübwest- Provinzen. Es wirb darauf hingewiesen, baß in der Provinz Kwangfi noch heute zahl­reiche Japaner als Berater tätig seien und baß dort noch immer umfangreiche Ag.f- fengeschäfte mit Japan durchgeführt würden. - ^

Bei den Vorgängen in Süöchina handelt es sich um den Wiederausbruch des alten Macht­streites zwischen Nanking- und Kanton- Regierung. Die einzige Hoffnung der Nan­kingregierung, den Bürgerkrieg noch zu ver­meiden, liegt nunmehr in dem Versuch, das südliche Kwantung für ihre Sache zu gewin­nen und damit die beiden Hauptstützpunkte Kantons, Kwantung und Kwangsi, vvnein» auder zu isolieren.

Vorsichtsmaßnahmen in Astasien

London, 9. Jnni

Wie aus Hongkong gemeldet wird, wurde ,n Anbetracht der gespannten Lage für die Besatzungen der in den südchlnesischen Gewässern liegenden britischen und amerikanischen Kriegsschiffe eine Sperre des Landurlaubs verfügt. Wie es heißt, sol- len dre Truppen der britischen Garnison von Hongkong in Alarmbereitschaft stehen, um sofort nach Schanghai abzugehen, falls sich die Lage dort weiter zuspitzeir sollte.

Kein Anlaß zur Bestürzung"

Die Lage in China vor dem Unterhaus London, 9. Juni.

Die Lage in China wurde am Dienstag im Unterhaus zur Sprache gebracht. Der Unterstaatssekretär im Außenministerium, Lord Cranborne, gab zu. daß eine Spannuna zwischen den südwestlichen Provinzen Chinas und der ZentralregieruM eingetreten sei, erklärte jedoch, daß Anlaß zur Bestürzung vorhanden M

kein

Ueber eine Frage des Schmuggels nach NorH> china seien Besprechungen zwischen England, Japan und China geführt worden. Er szi unterrichtet, daß die japanischen Garnisonen in Nordchina zur Zeit verstärkt werden. Dior Oppositionsabgeordnete Grenfell fragte, ob die japanische Regierung eine Versicherung abgegeben habe, daß die Truppenverstärkun­gen in Nordchina nur für die Verteidigung der gegenwärtigen japanischen Stellungen verwendet werden. Lord Cranborne er- widerte, durch das internationale Protykoll vom Jahre 1901 hätten Japan und die ande- ren Unterzeichnerstaaten das Recht erworben, Garnisonen in Nordchina aufzustellen, und disses Protokoll setze dem Umsang der Gär», lusonen keine Grenzen.

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