MiWr Rasseschändee verurteilt
Stuttgart» 7. Juni. Die Justizpressestelle Stuttgart teilt mit: Durch Urteil der Trotzen Strafkammer des Landgerichts N a - Vensburg vom 5. Juni d. I. wurde der 29 Jahre alte ledige jüdische Reisevertreter Alfred Kaufmann von Recklinghausen wegen eines fortgesetzten Verbrechens der Rassenschande im Sinne des Gesetzes H" n Schutze des deutschen Mutes und der den scheu Ehre vom 15. 9. 1935 zu der Zuchthausstrafe von einem Jahr verurteilt. Kaufmann hat in Kenntnis des Blutschutzgesetzes einig« Zeit hindurch mit zwei deutschblütigen Mädchen intimen Verkehr gepflogen.
„MF" gestaltet deinen Urlaub
Du stehst. ArbeitSkamerad, Tag für Tag vor ratternden Maschinen» stampfenden Hämmern, kreischenden Sägen» flammenden Orfen, singenden Rädern und während du noch die Hebel bedienst» die schweren Motoren jagen» denkst du vielleicht daran» daß draußen die Sonne scheint, die Hänge grünen und die Ströme durch das Land rauschen. Und denkst an deinen Urlaub!
Die Sirene heult! Feierabend. — Urlaub!? Und nun läßt du die Fabrik hinter dir. schüttelst von dir Ruß und Staub und gehst mm Kreisamt der NSG. ».Kraft durch
'reude".
Ob du wohl noch mitkommst? Ja» es gibt noch Platz für deine Urlaubsfahrt. Gleich im Juni sind zwei herrliche Fahrten für dich bereit gehalten: an die O sts e e, in Seebad» Sonne, Wellen. Strand und — das Meer! Vom 12. Juni bis 20. Juni dauert diese herrliche Fahrt und kostet nur etwa 37.70 Reichsmark.
Und dann: mit ins Spielzeugland» mit in die wohltuende Stille des Thüringer Waldes. Auch diese Fahrt wird dir Er- holung und neue Kraft zu deinem täglichen Werke schenken. Wir fahren vom 14. Juni bis 21. Juni zum Preis von etwa 28 RM. Darum melde dich noch heute an! Dein Kreisamt gibt dir gerne weitere Auskunft.
Nagold» 7. Juni. Schon seit Wochen sind die umfangreichen Vorarbeiten für den Kreisfeuerwehrtag, verbunden mit 80jährigem Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Nagold und der Weihe des neuen Gerätehauses am 27. und 28. Juni im Gange. Am Jubiläumstag wird eine große Feuer- und Luftschutzübung unter Mitwirkung des zivilen und behördlichen Luftschutzes, der Technischen Nothilfe und der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz durchgeführt.
Rohrdorf» Kr. Nagold» 7. Juni. Die Frau des Ortsbaumwarts Christian Kübler hat drei Töchtern das Leben geschenkt. Mutter und Kinder befinden sich wohl. Die Kinöer- zahl der Eltern ist damit auf S gestiegen, 9 Buben und 6 Mädchen.
Kampf alle« Jagendverderbern!
Gebietsführer Sundermann vor der Ellwanger Bevölkerung
Ellwangen, 7. Juni.
Noch lastete auf den Gemütern der Ellwanger Bevölkerung das grausige Geschehen, das in diesen Tagen vor den Schranken des Landgerichts seine Sühne fand. Jeder anständige Ellwanger Bürger und darüber hinaus jeder anständig gesinnte Deutsche vernahm die oft geradezu unglaubhaft erschei- nenden Berichte von den Schandtaten eines Priesterlichen Wüstlings. Hinter den Worten dieser Berichte verbargen sich schreckliche Tragödien deutschen Jungen, und Mädellebens.
Mit einer maßlosen Erbitterung nahmen Tausende von Jungen und Mädels die Kunde dieses Ellwanger Geschehens auf» Erbitterung deshalb» weil sie wußten» daß unzählige Eltern mit einem unvergleichlichen Vertrauen ihre Kinder diesem „Seelsorger" in die christliche Lehre gaben. Mit Erbitterung auch deshalb, weil diese Jungen und Mädel wußten, mit welcher ablehnenden Haltung dieser „Erzieher" der neuen deutschen Jugendbewegung gegenüberstand.
Am Sonntag sammelte sich in Ellwangen das gesamte Aufgebot der Ellwanger Jugend und der Juaend aus den umliegenden Ortschaften. In der überfüllten Turnhalle nahm der Landesbeauftragte des Jugendführers des Deutschen Reiches»
Gebieksführer Sundermann
das Wort, um aus seiner Verantwortlichkeit als Jugendführer vor der Jugend» der Parteigenossenschaft und der ganzen Bevöl- kerung die klare Stellungnahme der nationalsozialistischen Jugend bekanntzugeben. Die nationalsozialistische Bewegung» so führte er aus» hat deshalb gesiegt, weil wir alles für die Ehre und Stärke des Volkes eingesetzt und damit unserem Höchsten gedient haben. Wenn heute immer wieder Fälle von unnatürlichen Vergehen und Verbrechen aufgedeckt werden, so sind das Vergehen, die dem ganzen Volke zur Last fallen» und die Jugend steht sprachlos vor diesen Vorfällen. Auf die in diesen Tagen abgeurteilten Vorfälle bei Ellwangen eingehend, brandmarkte der Gebietsführer besonders die Verdunklungsversuche und die bewußte Nn- wahrhaftigkeit gewisser Kreise und stellte
fest» daß der gesunden nationalsozialistischen Jugend der Grund dieser geistigen Hörigkeit wohl bekannt ist. Für die junge Generation ist ein Verbrecher, gleich welches Gewand er trägt» kein „Verirrter Mitbruder"!
Bon einer Sette, die immer wieder bei Vergehen und Gemeinheiten entdeckt wird, darf kein einziges Wort der Kritik am Nationalsozialismus fallen. Daß die deutsch« Jugend einheitlich, sauber und gesund von der Hitler- Jugend geführt werden muß — das fordert der Fall des Pfarrers JoanniS. Im Herzen trägt diese Jugend in den Rechen der Hitler- Jugend di« Lehr« des Nationalsozialismus, lebt nach seinen Gesetzen und führt so ihr Leben nach hohen und reinen Idealen. Wer aber der deutschen Jugend und damit dem deutschen Volke Schaden antut, der wird schonungslos angegriffen und bekämpft.
Unter der begeisterten Zustimmung konnte Gebietsführer Sundermann verkünden, daß heute die gesunde deutsche Jugend in frei- williger Gefolgschaft geschlossen in der Hit- ler-Jugend steht und daß die Hitler-Jugen: die Garantie für die Zukunft gibt, in der breiten Front einer ganzen jungen Generation bei jedem einzelnen und in der Gesamtheit Neues und Besseres zu schaffen. Der Junge und das Mädel sollen auch Bescheid erhalten durch verantwortungsbewußte Jugendführer über diese verbrecherischen Machenschaften dunkler Hintermänner, die falsches Spiel mit Deutschland treiben. Eine junge nationalsozialistische Generation glaubte heute aus dem innersten heraus an einen Herrgott und die deutsche Jugend kann sich die Welt nicht ohne Gott denken. Aber ein Unterschied muß ausgesprochen sein: Uns kommt es nicht auf unsere persönliche Ewigkeit und Seligkeit an, sondern in erster Linie soll das Volk und das Reich ewig leben. Zuerst Deutschland, dann wir! Die Jugend der NSDAP, ist als geschlossener Block angetreten und hält der Fahne der Alten Kämpfer die Treue. Deutschland soll leben und Adolf Hitler befehlen! Mit Ernst hatte die Bevöl- kerung Ellwangens, jung und alt, die Worte des Gebietsführers ausgenommen und aus ehrlichen Herzen gaben sie ihre begeisterte Zustimmung.
Bieselsberg, 7. Juni. Seinen 89. Geburtstag konnte der älteste Einwohner, Schreiner Johannes Kusterer, feiern. Er ist hier der einzige überlebende Veteran aus dem 70er Krieg. Mit dem württembergischen Infanterie- Regiment 128 kämpfte er damals in den Schlachten bei Wörth, Champigny und Billiers.
Birkenfeld OA. Neuenbürg, 6. Juni. (Neue Bande zur Heimat wurden geknüpft.) Die Gemeindeverwaltung Vir- kenseld hat in letzter Zeit in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Auslandinstitut durch Uebersendung von Heimatbildern die Fühlung mit den im Ausland leben
den Birkenfeldern ausgenommen. Beim Bürgermeisteramt laufen täglich sehr warn: gehaltene Dankschreiben aus allen Teilen der Erde ein, aus denen viel Liebe und Anhänglichkeit der alten ausgewander- ten Birkenfelder zu ihrer Heimatgemeinde hervorgeht. Besonders kommt darin auch ganz einhellig dis große Freude unserer Aus- landdeutschen über die Wiedergeburt des deutschen Bolkes und über die großen Taten des Führers zum Ausdruck. Aus dem Brief eines in Athen lebenden Deutschen aus Birkenfeld: „Was ist in der Zeit meiner Abwesenheit in Deutschland nicht alles anders und bester geworden! Und ich glaube, daß
gerade wir Deutschen im Ausland dem MH- ', rer mit am meisten zu Dank verpflichtet sind, denn er hat uns wieder die Achtung im Ausland verschafft, die dem deutschen Volk gebührt . . . ."
Oberjettinge«» 7. Juni. Gestern nacht gegen 2.30 Uhr brach in einer großen Scheuer, öie, vier Teilhabern gehört, Feuer aus. Trotz, äußerster Gegenwehr griff bas Feuer noch auf zwei Wohnhäuser über, die alsbald lichterloh brannten. Der Besitzer des einen Hauses, Postbote Schock und seine Frau,^ konnten nur mit knapper Not sich selbst retten, während die gesamte Habe ein Raubs Ser Flammen wurde. In der Scheuer, in der. das Feuer ausbrach, wurde gerade mit Um- 1 bauten bgonnen. Di« Brandursache ist nicht l bekannt. s
Weilderstadt» i. Juni. (Die neueHans- / Schemm - Schule.) Am Donnerstagabend ' wurde in Anwesenheit von Vertretern der ^ Partei, des Staates, der Gemeinde und der ' Schule die feierliche Neberführnng der hiesigen - Schulkinder in die Deutsche Volksschule voll- > zogen. Kreisleiter Krohmer hielt dabei eine > eindrucksvolle Ansprache. Die hiesige Deutsche Volksschule wurde von Kreiskeiter Krohmer zum Gedächtnis an den verstorbenen Kultminister und Leiter des NS.-Lehrerbundes. Hans Schemm getauft und trägt fernerhin den Namen „Hans-Schemm-Schule". Die Feier wurde von Schülerchören und allgemeinem Ge- sang umrahmt.
MnLtAenciKer
Weilderstadter Marktbericht. Schweine- markt: Zufuhr: 120 Stück Milchschweine: Preis: 45-62 RM. das Paar. Handel flau; kleiner Ueberstand.
Stuttgarter Wochenmarktpreise v. 6. Juni. Großverkauf: Tafeläpfel 26—30, Kochäpfel 10—16, Erdbeeren (Gartenpreftlinge) 50—65, Monatserdbeeren 100—120. Stachelbeeren (unreife) 20; Kirschen, füße. 30—40; Kartoffeln 4,5—6, Buschbohnen, breite 80;, Brockelerbsen 30—35; Wirsing 10—12; Schwetzinger Spargeln 25—50; Spinat (hiesiger geputzt) 10—13; Rhabarber 10—12 Pfg. je V, Kg.; Kopfsalat 4—8. Blumenkohl 20 bis 5L; Gurken 20—10; Rettich 5—10; Sellerie (neue) 10—20; Kopfkohlrabi (neue) 5 bis 10 Pfg. je St; Rote Rüben (neue) 20 bis l 22, Gelbe Rüben 8—10; Karotten, rund« kleine (neue) 10—15; Zwiebel mit Rohr 8 bis 10; Monatrettich, rote 6—7; weiße 7—10; Untertürkheimer Spargeln 40—60 Pfg. je Bd. Als Kleinhandelspreise gilt ein Zuschlag bis zu 33 Prozent zu den Großhandelspreisen als angemessen. Marktlage: Zufuhr in Gemüse reichlich, in frischem Obst schleppend; Verkauf in Gemüse befriedigend, in Obst flott.
Schwetnepreise. Balingen: Milchfchweine. 20—32 RM. fe Stück. — Crailsheimv Milchschweine 44—60 RM. je Paar. — Güglingen: Milchschweine 48—53 RM. ie Paar, Läufer 77—100 RM. je Paar. — Oehringen: Milchschweine 50—64 NM. je Paar.
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Amtliche Bekanntmachungen.
Zwangsversteigerung.
Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Unterreichenbach belegenen.im Grundbuch von Unterreichenbach Heft 107 Abteilung I Nr. 1,2 zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- Vermerkes auf den Namen des
Jakob Tchöninger, Goldarbeiters in Unleoreichenbach eingetragenen Grundstücke G-m-inderStl>che
die «nabgeteilte Hälfte an:
Geb. Nr. 66, der Adolf Hitlerstraße, 4 er 35 gm,
Wohnhaus, Scheuer, Stall, Schuppen und Hosraum,
Parz. Nr. 31,1 sr 54 gm, Gras- und Baum- gartcn im Maile
am Samstag, de« 25. Juli 19S6, vormittag» 9 Uhr auf dem Rathause in Antererichrnbach versteigert werden.
Bei Zwangsversteigerungen findet in der Regel nur ein Termin
statt,
Der Versteigerungsvermerk ist am 8. Mai 1934 in das Grundbuch eingetragen.
Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft z» machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Verfahrens hcrbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Ver- steigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstands tritt.
Bad Liebenzell, de» 3. Juni 1936.
. Kommissär Kaß.
Schatzung vom 3. Dezbr. 1935
6500 RM.
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Stammheim, den 6. Juni 1936.
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