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Ca lw, den 8. Juni 1936

Cs regnet weiter

Wettervorhersage: Weiterhin unbeständi­ges, zeitweise regnerisches Wetter. Imme, noch kiihl, aber etwas milder als bisher. Mäßige westliche Winde.

Das Tiefdruckgebiet, das in den letzten Tagen über Deutschland lag, hat sich oft- wärts verlagert. Die Zufuhr ozeanischer Lustmassen hält aber noch an, so daß das unbeständige Wetter fortdauert.

Kreisfeuerwehrtag in Gechingen

am 12. Juli 1SSK

Bei der letzten Tagung des Kreisfeuerwehr­verbandes Calw in Altüurg wurde als näch­ster Tagungsort die Gäugemeinbe Gechin­gen bestimmt. Die bevorstehende Veranstal­tung wirb nach außen hin in veränderter Form in Erscheinung treten, soll doch bei der eigentlichen Löschübung erstmals der gesamte zivile Luftschutz mit eingesetzt werden. Außerdem wird die nach neuesten Vorschriften umgebildete Feuerivehr neue Uebungs- undAngriffsformen vorführen, welche insbesondere Feuerwehrkreise interessieren dürften. Die Mitwirkung auswärtiger Kraft­fahr- und Motorspritzen soll der Tagung noch besorrderes Gepräge verleihen. Angesichts der wachsenden Bedeutung des Feuerlöschwesens verdient diese Veranstaltung bas Interesse weitester Bevölkerungskrcise.

Wo bleibt dein Gastplatz?

Wir sind so sehr Volksgemeinschaft gewor­ben, baß uns nur ein Wunsch erfüllt: ES mögen alle Bestandteile unseres Volkes ihr bestes Teil beisteuern zum Reichtum unseres gemeinsamen nationalen Lebens".

Mit diesem Mahnruf des Führers tritt die NS.-Volkswohlfahrt wiederum an die Volks­genossen heran, die sich noch immer nicht auf ihre Pflicht ihren bedürftigen Mitmenschen gegenüber besonnen haben, die dem gro­ßen Erhol» ngs werk des deutschen Volkes" immer noch gleichgültig oder ab­lehnend gegenüberstehcn. Die NSV. braucht Freiplätze für die alten Kämpfer, die jahrelang selbstlos Stellung, Gesundheit und Leben einsetzten, damit unser Volk nicht untergehe und das ersehnte, neue Deutsche Reich erstehe!

Wohl ist bank der Einsicht und dem Opfer- flnn zahlreicher Volksgenossen es möglich ge­worben, viele Kinder und auch zahlreiche alte Kämpfer für ein paar Wochen in die längst nötige Erholung zu schicken, aber noch harren Tausende und aber Tausende, die es nicht weniger nötig haben, der ersehnten Verschickung. Die NS.-Volkswohlfahrt ruft daher alle diejenigen, die ihren Bestrebungen aus irgendeinem Grunde fernstehen, auf, sich ihrer Pflicht gegenüber des Volkes Wohl­fahrt zu entsinnen.

Laßt kleinliche Bedenken hinter euch und rafft und macht euch auf und meldet bet der nächsten Ortswaltung der NSV. euren Freiplatz an! Es dankt euch der Füh­rer, es bankt euch das deutsche Volk, dankt euch euer Gast und es dankt euch auch euer gutes Gewissen.

Volkswohlfahrt ist Volksgemeinschaft, Volksgemeinschaft ist Sozialismus der Tat

Aus dem Gerichtssaal

Große Strafkammer Tübingen

Etwa vor einem Jahr wurde der über 60 Jahre alte verwitwete I. H. von Stammhcim wegen Kuppelei zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Nun stand er zum zweitenmal wegen Kuppelei vor den Schranken der Tü­binger Großen Strafkammer. Der Tatbestand der zweiten Verhandlung war der gleiche wie vor einem Jahr. Der Angeklagte hatte es zu­gelassen, daß die Braut seines Sohnes meh­rere Woche» in seinem Hause nächtigte und dabei mit seinem Sohn verkehrte. Nachdem die

Am Vorabend des großen Treffens der würt­tembergischen Artilleristen, das am Sonntag viele Tausende von ehemaligen Angehörigen dieser Waffengattung in Ludwigsburg ver­einigte, fand in der Liederhalle in Stuttgart unter überaus großer Beteiligung eine Kameradschaftsfeier der Offiziere der beteiligten Truppenteile, der Vorsitzenden der Kameradschaftsvereinigungen und der Artil­leriekameradschaftsführer desKyffhäuserbun- des" statt. Der Einladung zu dieser Veranstal­tung sind auch viele Ehrengäste gefolgt, unter ihnen Ministerpräsident Prof. Mergen- thaler sowie die Offiziere der Wehrmacht und viele Generale und sonstige hohe Offiziere der alten württembergischen Armee. Der Vor­sitzende des Arbeitsausschusses des Artilleristen­tages, Oberstleutnant a. D. Freiherr von Waechter, verband mit ferner herzlichen Begrüßungsansprache einen Hinweis auf die stolzen Ueberlieferungen der württ. Artillerie. Im Laufe des Abends ergriff auch Minister­präsident Prof. Mergenthaler das Wort zu einer Ansprache, worin er u. a. an die Kameradschaft erinnerte, die im Felde alle verbunden hat, Mannschaften und Offiziere» und dann darauf hinwies, wie unter der Füh­rung des Frontsoldaten Adolf Hitler die Be­freiung unseres deutschen Vaterlandes zur Tat geworden ist, wie die deutsche Wehrpflicht und damit die deutsche Ehre wiederhergestellt wurde. Generalleutnant Freiherr Oskar von Mat­ter, der Führer des Waffenrings der ehe­maligen deutschen Feldartillerie und Bundes- ührer des Bundes der Waffenringe, ging in einer Ansprache von der Entwicklung und der immer großer werdenden Bedeutung der Artil­lerie aus, die als Hauptwaffengattung eine überragende Stellung erlangt habe. Der füh­rende alte Artillerist und Bundesführer feierte sodann den Kameradschaftsgeist, in dessen Zeichen der württ. Artilleristentag steht. Im Mittelpunkt der Veranstaltungen des Württ. Artilleristentags stand

die grohe Gefallenengedenkfeier

am Sonntag im mittleren Hof des Schlosses in Ludwigsburg. Die Teilnehmer sammelten sich in den Vormittagsstunden auf verschiedenen Plätzen der Stadt und marschierten sodann, nach Truppenteilen zusammengefaßt, nach dem Schloß. Von allen Seiten ging dieser Anmarsch vor sich, lieber zehntausend alte Artilleristen standen zu Beginn der Feierstunde in militä­rischer Geschlossenheit auf dem weiten Hof des Schlosses. Weihevoll ertönte zu Beginn der Feier der vom Trompeterkorps des Art.-Reg.

erste Strafe mit 2 Monaten Gefängnis bei ihm erfolglos war, wurde er jetzt wegen er­schwerter Kuppelei zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt.

Wegen eines Vergehens der Abtreibung standen der ledige 27jährige Fr. L. aus Fünf­bronn Kreis Nagold und die 2g Jahre alte D. G. von Oberweiler Gemeinde Aichhalden vor dem Strafrichter. L. erhielt 8 Monate Ge­fängnis, wovon 2 Monate und 18 Tage durch die Untersuchungshaft für verbüßt gelten, die Mitangeklagte G. kam mit 3 Monaten Ge­fängnis, abzüglich 6 Tage Untersuchungshaft weg.

Nr. 25 gespielte Choral, uns dann sprach vom Balkon des alten Mittelgebäudes aus der Vo» sitzende des Arbeitsausschusses des Artilleristen^ tags, Oberstleutnant Frhr. v. Waechter»zii den vielen Tausenden der Kameraden ung Ehrengäste. Unter diesen war wiederum Mini i sterpräsident Prof. Mergezrthaler, ferner! der Kommandierende General des V. Armee­korps, Generalleutnant Geyer, außerdem General Ritter von Molo sowie Rechtsrat Dr. Weidler als Vertreter des Stuttgarter Oberbürgermeisters Dr. Strölin; auch Ober­bürgermeister Dr. Frank-Ludwigsburg sowie zahlreiche Generale und sonstige Vertre­ter der alten Wehrmacht, darunter die Generale Frhr. v. Soden, Ziethen, von La Chevallerie, von Bernhardt u. a. waren anwesend, ebenso General Schmid^-Loga n.

Der Stadtvorstand von Ludwigsburg. Oberbürgermeister Dr. Frank, begrüßte die alten Artilleristen ebenfalls aufs herz­lichste, auf die geschichtliche Verbundenheit der Stadt mit der Artillerie hinweisend. HeereSoberPfarrer Schieber sprach in tief­empfundener Weise über die Gefallenen, über die Kameraden, die den Tod fürs Vaterland erlitten haben, und erwähnte dabei, daß allein in den Ludwigsburger Gcsal- lenenbüchern insgesamt 1414 Namen würt- tembergischer Artilleristen verzeichnet stehen. Hierauf folgte die Ansprache des katholischen Geistlichen, Standortpfarrer Schmid, der, ausgehend von dem alten württembergischen Wahlspruch: Furchtlos und treu, die Hörer ermahnte, als deutsche Männer furchtlos im Leben zu stehen und dem Volk und Vater­land allezeit die Treue zu halten. Sodann erklang, gespielt von dem Trompeterkorps, das alte, zu Herzen gehende Soldatenlied vom guten Kameraden, bei dem sich alle Häupter entblößten und die Tausende die Toten mit erhobener Rechten grüßten.

Mt dem Ruf: Heil! Kameraden! grüßte so­dann Generalleutnant Freiherr v. Watter seine alten Artilleristen. Er erinnerte in sei­ner kernhaften Rede an die Geschichte deS Artilleriewesens, wie da aus einer Zunft eine Waffe geworden ist, und wies sodann auf die symbolische Bedeutung deS Artilleristen­tages hin, der die einstigen Angehörigen der alten mit den Vertretungen der neuen Wehr­macht vereinige. Generalleutnant Geyer dankte für die warmherzige Begrüßung der Wehrmacht und schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hurra auf die Wehrmacht.

Damit war die Feier, die tiefe Eindrücke hinterließ, beendet und es schloß sich unter

Die allen Artilleristen in Ludwigsburg

Auch unser Bezirk Calw stellte viele Teilnehmer

Schümms NlM

VarlrtamlUch, Nachdruck verböte».

Calw, den 8. Juni 1936

Gauamtsleitung, NS-Frauenschast

3/36/St.

Brtr.: Reichsschulungstagung für AmtSleitsrinnen der RS.-Frauenschaft vom 14. bis 19. Juni 1936 in Norderney.

Di« Gauleitung der NSDAP. RS.-Frauenschast Weser/Ems teilt mit, daß noch Anmeldungen fürs die Tagung in Norderney angenommen werden! können. Wir bitten dieselben umgehend schriftlich, an di« Gauleitung der NSDAP. NS.-Frauenschast Stuttgart, Reinsburgstratze lv, zu richten und den Betrag, RM. 22.89 lBerpflegung. Ueberfahrt) einzusenden.

klingendem Spiel ein Vorbeimarsch der Ar­tilleristen (die Ehrenbatterien an der Spitze)^ vor den Mitgliedern des EhrenauSschusseS? des Arbeitsausschusses und den Ehren-' gästen an. .

Wir melde ich Mi» 4 zum FrlmenarbeMiensl?

Am 1. April 1936 wurde der Frauen- arbeitSdienst in den Reichsarbeitsdienst ein­gegliedert. Während vorher das zuständige Arbeitsamt die Meldestelle für den Frauen-- arbeitsdienst war, gehen jetzt alle Meldungen über die Meldestelle der zuständigen Bezirks­leitung.

Für eine Meldung werden folgende Papiere benötigt:

1. Geburtsschein

2. ein handschriftlicher Lebenslauf mit Bild

3. ein Leumundszeugnis

4. letzte Polizeiliche Anmeldung

5. eine eidesstattliche Erklärung der arischen Abstammung

6. eine Einwilligungserklärung deS gesetz­lichen Vertreters bei Minderjährigen

Die Einstellungstermine sind die OuartalS- ersten, die Dienstzeit beträgt V- Jahr.

Eine Aufnahme kann nicht vor dem 1. Oktober 1936 erfolgen, die Meldungen müssen bis zum 15. Juli 1936 eingereicht sein. Wünsche, in ein bestimmtes Lager ein- gewiesen zu werden, können nicht berücksich­tigt werden. Meldungen für andere Bezirke müssen über die zuständige Bezirksleitung gehen. Für Württemberg, Baden und PfaH ist zuständig die Bezirksleitung Nr. 12 Süd- Westdeutschland.

Anschrift seit 1. Juni 1936:

ReichsarbeitSdienst, Bezirksleitung Nr. 1» des Frauenarbeitsdienstes, Stuttgart-G, Hohenstaufen-Straß« 11. Telephon 71S5L.

*

Bad Liebenzell, 7. Juni. Der Grundstein zu einem neuen Missionsgebäude wurde Mitt­woch auf dem Misstonsberg gelegt. In diesem Bau wird nach seiner Fertigstellung eine ständige Schau untergebracht, die -er Oefferrt- lichkeit wertvolle Stücke aus der Südsee und China zeigen soll. Das obere Stockwerk bient als Heim für Missionsschwestern.

8ck»llt cker ckeuteckea Xuust eine vackseockv Volksgemeiucke! uock Keule dlit-

glieck cker ^s8-XuIturgemeiucIe Oalv!

Der Kampf

mit den GeNeuiSK

«»man v»n Karl Nossak Raytenau

§?voriabt bo Prometheus-Verlag. tSröbcnzcll 18> bet München

Sie lächelte ein wenig »nd hob den Kops.

Glück? Was ist das Glück. Herbert?'

Das. was wir haben müssen, »in unser Leben in sich zu vollenden. Inge! Ten andern Menschen den Partner für dieses Leben . . . das. um das es sich lohnt, den müh­samen Weg des Leben? zu gehen, das ist das Glück. Inge!"

Ihre blauen Angen wurden weich.

Seit wann bist du so philosophisch? Ich dachle, daß dich außer einem Kompressor, außer Schwingachsen. Oelung. Reifen, Nekor- den und Io weiter nichts auf dieser Welt interessiert, statt dessen gibst du mir eine Definition des Glücks', sie sah ihn groß an. «Eine schöne überdies auch noch, Herbert! Bist du verliebt? Hm? Beichte!"

Er nickte.

Das wird es sein. Jngel Ich bin der- liebt!" »

Sie forschte schnell weiter.

Kenne ich sie?"

».Doch, Inge!"

Ist sie nett?"

Er sah sie warm an.

Ein prachtvoller Menschl"

Nun, dann ist mir freilich alles klar!

Nun, dann ist mir freilich alles klar! Rennfahrer sind ja sonst nicht sol Gewöhnlich lieben sie nur ein Ding: ihre Maschine! Also,

ich gratuliere dir . . . von Herzen ... und jetzt muß ich gehen!"

Du bist mir noch eine Antwort schuldig! Kommst du mit nack^Monza?"

..Aber. Herbert! Was dir einfällt! Erstens habe ich keine Zeit, zweitens habe ich keine Zeit »nd drittens", sie lachte und reichte ihm die Hand. ..drittens bist du doch ver­liebt. mein Junge!"

Er sah sie an. wurde rot. drückte ihre Hand, sanste dann mit einem Sprung über die Brü- stnng in da? Master, tauchte auf. schwamm heran und lachte zu ihr empor:Eben deS- halb. Inge, gerade deshalb!"

Die zwei Stunden Schwimmen hatten Inge wunderbar erfrischt, und als sie ungeachtet der späten Abendstunde das Labor betrat, war sie voll Arbeitslust.

Sie hotte sich zwei Oclproben, die auS Vatu eingelroffen waren, nickte etwas skep­tisch. als sie die beigesügte Grubenanalyse las. dachte dabei, eigentlich gegen ihren Wil­len, an ihren Vetter, und sah durch die gro­ßen Fenster des Labors in die Weite, über die der Abend niedersank.

Nach dem Kalender mußte es wohl Früh­ling sein. Mail

Sehen konnte sie davon allerdings nichts!

Sie blickte auf hohe, steile Mauern ande­rer Werke, auf Fabrikschlote, sah den geräu­migen Hof deS eigenen Werkes, Schuppen. Werkstätten und Garagen, sie sah vorbeisau­sende Flugzeuge, hörte das Nattern der Ma­schinen, der Motore, aber vom Frühling, der doch da sein mußte, seinen Einzug in die Welt um sie herum gehalten hatte davon sah und hörte sie nichts!

Seit Wochen war sie au? der Stadtwoh­nung nicht hinausgekommen, hatte sie die Villa, die draußen am Rande der Stadt, versteckt zwischen Gärten stand, nicht betre­

ten und daran war Suse schuld! War die nicht in Berlin, dann war es ihr draußen zu einsam, dann war sie viel lieber in der Stadt, in der Nähe deS LaborS, dem Van» ja doch ihre ganze Zeit gehörte.

Lugano! Locarno!

Ach. sie kannte beide, aber wie lange war das her?

War das noch in diesem Leben gewesen?

Waren seit damals fünf oder fünfzig Jahre vergangen?

Fünf,

Sie hatten zu dritt eine Reife in die Schweiz gemacht, und sie erinnerte sich noch ganz genau, wie sie. von Göschenen kommend beim Anblick der wunderbaren Landschaft vor Begeisterung fast geweint hatte!

Ein Paradies! Damit halte ihr Vetter wirklich recht!

Was aber wohl ihr Vater sagen würde, wenn sie ihm erklärte, daß sie mit Herbert nach der Schweiz reise?

Sagen? Nun. gewiß, gar nichts!

Kein Wort!

Im Gegenteil, er würde es großartig fin- den. sie froh zum Auto geleiten und dann dann würde er eben jeden Tag noch einige Stunden mehr arbeiten, obwohl sein Tag schon jetzt vierzehn Stunden Arbeit hatte!

Nein, es war wirklich unmöglich!

Sie konnte und durfte nicht, obwohl ja vielleicht hatte Herbert recht!

Vielleicht war es wirklich so. daß sie etwas versäumte, etwas, das unverbringlich dahin­ging und nie wieder, niemals in diesem Lcben wieder eingeholt werden konnte!

War es nicht so. daß diese Analysen auch jemand anderer machen konnte, genau so gut. mit dem gleichen Resultat wie sie selbst?

Nun, vorausgesetzt, baß es ein gewissen­hafter Chemiker, ein richtiger Wissenschaftler war. konnte er eS aewik!

Es wurde doch zu jeder Stunde Ve8 Tages auf der ganzen Welt derartige Arbeit ge­leistet. und um nichts weniger gut als hier in diesem Raum von ihr.... das war klar..

War es aber andererseits nicht auch wirk­lich so, daß ihr Leben, das Leben der Inge Jsserloh. nur sie selbst leben konnte, sie allein und niemand anderer?

Was sie tat oder nicht tat. was sie erlebte oder nicht erlebte das wurde getan oder nicht getan erlebt oder nicht erlebt: was sie dachte, fühlte, das konnte niemand anderer suhlen, niemand anderer denken!

Für sie. Inge Jsserloh. konnte niemand auf dieser Welt einspringen, und was sie al8 Mensch versäumte, es blieb versäumt für alle Zeiten!

Sie schüttelte den Kolben mit Batu-Oel.

Und Liebe? !

Herbert hatte sich also verliebt... ,

Nie hatten seine Augen so geglüht wie heutel

Also war es die Liebe, die sie so verändert hatten!

Ach ja. ganz unbekannt war auch ihr die Liebe nicht!

Der schwedische Attachö. den sie vor Jahren kennen gelernt hatte. Graf Axel Blomen. hatte ihr sehr gut gefallen! Vielleicht wäre das der Mann, der richtige Mann gewesen.

»m sie vom Oel, von der Arbeit im Labor sortzureißen zu einem anderen Leben aber kaum hatte sie ihn schätzen gelernt, kaum war sie zum Bewußtsein ihrer Zuneigung gekom- men, hatte man ihn nach Tokio versetzt!

Einmal hatte er ihr geschrieben, sie aber < hatte nicht geantwortet. '

Wozu auch?

(Fortsetzung solgt.1 .