Bor der Kaiserkrönung in Italien

Triumphaler Empfang des Siegers Marschall Badoglio in Rom

ln. Rom, 3. Juni.

Wie man hier versichert, findet die Krö­nung des Königs von Italien zum Kaiser von Abessinien am 7. Juni, dem italienischen Verfassungstag, statt. Die Krö- nung wird in der Kirche Santa Maria Degli Angeli in Rom vollzogen, wo traditionsgemäß die Feiern des italienischen Königshauses stattflnden. Mit Absicht ist als Krönungs­stätte die Peterskirche nicht berücksichtigt worden, da sie in einemfremden Staat" liegt und dem Vatikan politische Schwierig­keiten erwachsen könnten, da die Anwesen­heit des Papstes der feierlichen Sanktionie- rung des Sieges in Abessinien gleichkäme. Infolgedessen wird die Krönung auch nur durch den Vikar Marchetti, den Stellvertre­ter des Papstes als Bischof von Rom, vollzogen. ' '

Marschall Badoglio. Vizekönig vom Abessinien, traf am Mittwoch um 13 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zuge auf dein Hauptbahnhof in Nom ein. Er wurde von sämtlichen Regierungsmitglicdcrn und den

Spitzen der Partei mit allen militärischen Ehren feierlich empfangen. Der Salonwagen, mit dem der Vizekönig von Neapel nach Nom reiste, war in ein Blumenmeer verwandelt. Die Begrüßung zwischen Badoglio und Mussolini wgr außerordentlich herzlich. Der Duce umarmte den Sieger des abessinischen Feldzuges und küßte ihn. Dann schritt er mit ihm zusammen die Front der Ehren­kompanien ab. Vor dem Bahnhof und in den Zufahrtsstraßen hatte sich eine nach Zehntausenden zählende Menschenmenge ein­gefunden. Sie huldigte dem siegreichen Mar­schall mit Beifallsstürmen.

Schon der Empfang Badoglios in Neapel war unter militärischen Ehren erfolgt. Bei dem Einlaufen seines Schiffes in den Hafen wurden 21 Salutschüsse abgegeben. Der Kronprinz von Italien ging als erster an Bord, um den Sieger von Abessinien zu be­grüßen. Im Hafen und auf dem Kai hatte sich ebenfalls eine ungeheure Menschenmenge eingefunden, die Badoglio bei seiner Lan­dung stürmische Kundgebungen bereitete.

Spannung zwischen Nanking und Kanton

Eine japanische Meldung über Truppenbewegungen in China

Tokio, 3. Juni

Wie die japanische Agentur Domei mel­det, beschäftigt man sich in japanischen mili­tärischen Kreisen mit angeblichen Spannun­gen zwischen Nanking und Kanton. Man weist darauf hin, daß es sich dabei wohl um interne Angelegenheiten Chinas handle, daß ihre Entwicklung trotzdem sorgfältige Be­achtung in Anbetracht von Rückwirkungen auf die chinesisch-japanischen Beziehungen erfordere.

So sollen angeblich am Dienstag nach­mittag 15 Bombenflugzeuge in nördlicher Richtung gestartet sein. Ferner ist von Trup­penbewegungen und der Anforderung des gesamten rollenden Materials der Kanton- Hankau-Eisenbahn sowie von Munitions­und Materialtransporten nach der nörd- lichen Grenze die Rede. Von seiten der maß­gebenden Persönlichkeiten der Politischen Kreise Kantons werde die Nankingregierung beschuldigt, eine zu nachgiebige Haltung in ihrer Japanpolitik einzunehmen. Man for, dere den Zusammenschluß der gesamten Nation gegen Japan.

Dem Bericht der japanischen Agentur zu­folge soll Marschall Tschiangkaischek im Be- griff sein, die Provinzen Kwantung und Kwanfi mit seinen Truppen einzukreisen. Man erwartet, daß er bis Mitte Juni ins­gesamt gegen 400000 Mann zusatnmmge- zogen haben werde. Von Kanton aus seien.

so heißt es in dem Bericht weiter, 190 000 Mann unter dem Kommando Generals Tschentschitang mobilisiert worden. Angeb­lich plant dieser General, die Verteidigung offensiv durch einen Einfall in die Provinz Hunan zu führen. Seine Vortruppen seien bereits in diese Provinz eingedrungen, wäh­rend die Truppen,Marschall Tfchiangkaischeks von Kweitschau aus die Prcviuz Kwansi be­drohen.

China dementiert

In Schanghai«! Regierungskrcisen werden Meldungen der japanischen Agentur Domei über eine Kriegserklärung Kantons an Nan­king entschieden in Abrede gestellt. Der Kan­ton nahestehende frühere Richter im Haag, Wangschinhui, erklärte, daß ein Bürgerkrieg nicht in Frage käme.

Trotzdem sanken die Staatspapiere an der Schanghaier Börse um einen Dollar. Ju Landkreisen lehnt man aber nach wie vor Kriegsgerüchte ab. Man bezeichnete chine- fischerseits die Domei-Meldungen alsZweck­manöver" und behauptet, daß es sich nur die Verschleierung geheimer Beziehungen" handle, die die Japaner zu den Führern der Frrkien-Nevolte vom Jahre 1932 hergestellt, hätten, um mit deren Hilfe vielleicht Regie­rungsumbildungen in Kanton zur Bekämp­fung der antijapanischen Stimmung durchzu­setzen.

birser schweren Stunde geloben, in unaus- löschbarer Dankbarkeit stets seiner zu ge­denken und bestrebt sein, seinem leuchtenden Borbild nachzueifern.

Unser Oberster Befehlshaber, der Führer und Reichskanzler, hat in Würdigung der einzigartigen Verdienste um den Aufbau der jungen deutschen Luftwaffe genehmigt, baß in alle Zukunft das Kampfgeschwader Gotha den NamenGeneral We- ver" tragen soll. Das Geschwader wird sich dieser hohen Ehre stets würdig erweisen und eingedenk sein, daß es den Namen eines Mannes trägt, der vorbildlich war in rast­loser Arbeit, in hochherzigem Denken, in nationalsozialistischer Treue und einzigarti­ger Hingabe für Führer, Volk und Vater­land.

Wir senken die Fahnen: Unser bester Kamerad geht ein in Walhall." gez. Göring, Generaloberst, Rcichsminister der Luftfahrt, Oberbefehlshaber d. Luftwaffe.

LIM Sevrse für Stilett MsKWe

London, 3. Juni.

Der Aktionsausschuß für Friede und Wie­deraufbau. besten Vorsitzender der frühere britische Ministerpräsident Lloyd George ist, tritt in einer soeben veröffentlichten Erklä­rung mit Nachdruck für verschärfte Sühne­maßnahmen gegen Italien und für eine internationale Konferenz zur Erörterung der Fragen der kollektiven Sicherheit, der Völ­kerbundsverpflichtungen und der Kolonien ein. Die Entwicklung der deutschen Frage wird darauf zurückgeführt, daß Europa das System der überwältigenden militärischen Vorherrschaft Frankreichs und seiner Der- kündeten über ein entwaffnetes Deutschland verläßt. Der einzig gangbare Weg zum Frie- den besteht in der offenen und ehrlichen Be­handlung dieser Lage. Der Sowjetpakt ist dazu angetan, den deutschen Verdacht einer Einkreisung zu bestätigen. Es ist notwendig, die deutschen Friedensvorschläge zu unter­suchen und als Verhandlungsgrundlage zu benützen.

Auch der Internationale Kongreß der Völkerbundsverbände in Glasgow ist in einer Entschließung für die Aufrechterhaltung, not­falls für die Verschärfung der Sanktionen gegen Italien eingetreten.

vdlMMNrlu» im..Skrekn Silin"

London, 3. Juni.

Der italienische Botschafter in London. Grandi, stattete am Mittwoch dem Foreign Office einen Besuch ab. über besten Zweck zur Stund« noch nichts verlautet. Anschließend hatte auch der französische Botschafter C o r - b i n eine Unterredung mit Außenminister Eden. Im Verlauf des Tages sprach auch der Oberkommiffar für Südafrika. The Wa­ter. im englischen Auswärtigen Amt vor.

Stk Resus in London^

London, 3. Juni.

Haile Selassie von Abessinien ist am Mitt- woche in England eingetrosfen. Bei der An­kunft des OrientdampfersOxford" im Hafen von Southampton hatte sich eine große Men­schenmenge angesammelt. Da der NeguS inkognito reist, vollzog sich die Ausschiffung ohne jedes Zeremoniell. Das umfangreiche Gepäck des NeguS, unter dem sich mehrere Kisten mit Gold befinden, wurde auf einem besonderen Güterwagen untergebracht, der von einigen Kriminalbeamten bewacht wurde. Wie verlautet, hatte Haile Selassie aus Abessinien Silbermünzen im Werte von 22 000 Pfund mitgenommen.

Va8 ^Ieue8le in Kürze

Die z. Zt. in Berlin anwesende» Mit­glieder des Weltkongreffes für gewerbliche» Rechtsschutz folgten am Mittwoch einer Ein­ladung der Reichsregiernug zu einem Emp­fang im Weiße» Saal des Berliner Schlaffes.

Am Mittwoch abend stürzte über dem Amsterdamer Flughafen ei» österreichisches Sportflngzeug bei der Landnng ab. Die bei­de» Insasse», der Generaldirektor der öster­reichische» Kreditanstalt, van Hangel, und der Flugzeugführer, der bekannte österreichische Sportflieger Hanptman« Brnnowski, fanden dabei de» Tod.

Bel einem Uebnngsflng über dem liguri- schen Apennin kam ein italienisches Bom­benflugzeug in 58VV Meter Höhe in einen snrchtbaren Gewitterstnrm. Als der Pilot die Kontrolle über das Flugzeug verlor, ver­suchte die ans 5 Mann bestehende Besatzung sich mit dem Fallschirm z« retten. S Manu fanden dabei den Tod.

Auf der Straße von Kairo «ach Zagazig raste ei» Omnibus in voller Fahrt gegen einen Baum «nd stürzte nach der Explosion des Benzintanks in Flammen gehüllt in einen Kanal. Bier ägyptische Insassen er­tranken.

Die Einwanderung der Inden in Palä­

ZV« Melken ln Karls bestreikt

. Paris, 3. Juni.

Die Streikbewegung nimmt in Paris und in Nordfrankreich stündlich größeren Umfang an. Mittwoch vormittag sind die Arbeiter von etwa 60 weiteren Fabriken in Paris und Umgebung in den Streik getreten, so daß mittags 300 Fabriken nicht arbeiteten. Die Zahl der Streikenden wird im Großpariser Bezirk auf etwa 100 000 beziffert. In Paris hat die Be- wegung auch die Betriebe derNahrungs- Mittelindustrie, besonders die Scho­koladenfabriken. erfaßt. Im Liller Bezirk ruht die Arbeit in zahlreichen Metall- fabriken und Krastwagenwerken.

Von dem Departement Seine greift die Be­wegung nun auch auf die Provinz über. So haben die Landarbeiter, die bisher im Gebiet von Treinblay-lcs-Goneste die Arbeit niedergelegt haben, weiteren Zuzug von Streikenden im Gebiet von Sevran erhalten. In den zwei größten Papierfabriken Frankreichs, in der Fabrik in Nanterre, west­lich von Paris, und in denPapierwerken der Seine" steht der Ausbruch des Streiks dicht bevor. In Nanterre wurde Mittwoch früh noch in einigen Abteilungen gearbeitet, der größte Teil der Belegschaft aber, etwa 1000 Arbeiter, hatte sich am Fabrikeingang zusammengefunden. Sie schickte Abordnun­gen zur Direktion, die bei Nichterfüllung der Forderungen den Streik ankündigten.

In Lille haben die streikenden Arbeiter der Fabriken von Fives-Lille das Werk besetzt und sich eingerichtet, die Nachtz"dort zu ver­bringen. Die für den Betrieb notwendigen Maschinen werden von den Streikenden in Gang gehalten. InBernay sind über 100 Arbeiter und Arbeiterinnen einer 250 Per­sonen beschäftigenden Fabrik in den Aus­stand getreten und haben die Maschinen an­gehalten. Es handelt sich um ein Werk, das Mützen herstellt und auch für die Kriegsindu­strie arbeitet. Die Streikenden haben sich für die Nacht in den Fabriken eingerichtet.

Die Zahl der streikenden Arvener In Paris und Umgebung betrug am Mittwoch nachmittag etwa 350 000. Ständig laufen aus der Provinz neue Meldungen über Streiks ein, besonders aus Lyon, Nantes, Marseille, Lille und Rouen. Die Vertreter sämtlicher Arbeitergewerkschaften sind am späten Nachmittag des Mittwoch zusammen- getreten, um zu beraten, wie sie die Kontrolle der Streiks besser in die Hand bekommen.

stina ist im Lanfe des Monats Mai znrück- gegange». Sie belief sich nur auf 215k Per­sonen gegenüber 8895 im April «nd 8848 im März. Die Unruhe« dauern an. Ei« Zei­chen, daß anch in Syrien die jnbenfeinblich« Stimmung immer stärker wird, ist die Tat­sache, daß es in Damaskus zu Zusammen­stößen mit Polizei kam, weil die Bevölke­rung die Lebensmittelliefernngeu jüdischer Kanflente nach Palästina verhindern wollte.

MunsstmSot für Seimwehren

Wien, 3. Juni.

Die österreichische Negierung hat für die Zeit vom 20. Juni bis 30. September ein Versammlungsverbot erlaßen. Begründet ist dieses Verbot mit derNotwendigkeit einer ungestörten Abwicklung des Fremden­verkehrs". Interessant ist die Anordnung, daß militärische Hebungen der Frontmilrz durch dieses Verbot nicht betroffen werden, womit gesagt ist. daß die Hebungen des Hei- matschutzes unter das Verbot fallen.

Dev Kampf

mit den Getterrtea

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Er klappte das Journal zu. suchte und hatte in wenigen Minuten den Beamten, der am Vortage die Paffagierkontrolle durchge- führt hatte.

Bolle zeigte auch ihm seinen Ausweis und dann das Bild, das er sich von Jsserloh hatte verschaffen können.Erinnern Sie sich an diesen Herrn. Herr Kollege? Gott bewahre, nichts Kriminelles, absolut nicht . . . ganz private Angelegenheit... Ich wäre Ihnen sehr verbunden!"

Der Beamte betrachtete das Bild, zog Stirne in Falten und sagte dann mit eu Bestimmtheit, die jeden Widerspruch ai schloß.Allerdings, das Gesicht kenne ich warten Sie mal ... ich hatte mit dies Herrn eine kleine Auseinandersetzung wec des Paffes ... es war überdies ein Jrrti meinerseits", räumte er ein,und ich der ^ ich mich nicht täusche ... ich halte für ausgeschloffen ..."

Bolle dankte sehr erfreut.

Wie kommt es aber, daß der Name f im AnkunftSiournal nicht vorfindet... Ger Heinrich Jfferlohl"

Der Jnspektor sah Bolle sehr erstaunt - .Jsserloh? Georg Heinrich Jsserloh, soll I Mann heißen? Nein, so hieß er nicht. c feinen Fall, der Mann, der gestern anka

war, warten Sie einmal" ... er blätterte in einem Journal,ja, der hieß Dr. Hermann Clauß aus Berlin . . . sicher . . . kam mit seinem Privatflugzeug D 1999 . . . Irrtum ausgeschloffen.' Er klappte das Heft zu.Sie können sich verlassen!"

Bolle zuckte erst erstaunt zusammen, faßte sich aber gleich.Hm. Dr. Clauß, ja so kann er auch heißen ... schönen Dank!"

Er schüttelte dem Beamten, der ihn ein bißchen mißtrauisch betrachtete, die Hand, nahm eine Taxe, fuhr in das Zentralmelde, amt und wußte in fünf Minuten, daß Herr Dr. Hermann Clauß aus Berlin im Grand Hotel abgestiegen war!

Das geht wie auf Gummi, gratulierte sich Bolle, fuhr vergnügt über den Ring, auf dem die Kastanien weiß und rot blühten, ins Hotel Imperial und schrieb freudig bewegt den Meldeschein aus.

Der Portier hob die Augenbrauen.Ver­zeihen der Herr, heißen der Herr Max Molle?"

Der Reporter zuckte wie unter einem Stich zusammen und hob die Nase aufgeregt in die Höhe.Molle! Wissen Sie, was daß ist. eine Molle? Eine Molle, das ist eine Berliner Weiße ... Bier ... ich aber Bolle! B wir Bismarck! Nichtig! M. B. Geht in Ordnung. Herr Imperial!"

Am nächsten Tag stand Bolle vergnügt in der Halle des Gran- Hotels.

»

Gestern war er noch in der Oper gewesen hatte dann hervorragend geschlafen und nun war eS so weit!

Sr schrieb einige Worte auf ein« Visiten- karte, sandte sie diesem Dr. Clauß er lächelte und ging dem Boy. als er wieder- kam, etwas aufgeregt entgegen.

Herr Dr. Clauß, bedauert, nicht empfan­gen zu können!"

Bolle zuckte mit keiner Miene, fischte nur dieBerliner Weltpost" aus der Tasche, schrieb einige Zeilen an den Rand der Nach- richt über Jsserloh. steckte sie in einen Um- schlag und wartete neuerdings bis der Boy, dem die grüne Kappe unwahrscheinlich schief am Kopfe klebte, wieder aus dem Lift stieg und die Türe einladend offen hielt.

Herr Dr. Clauß läßt bitten!"

Jsserloh stand groß, etwas bleich, hinter seinem Schreibtisch; er ging Bolle nicht einen Zoll entgegen, gab sich keinerlei Mühe, seinen Verdruß über die Störung zu verbergen und lud lediglich durch eine sehr knappe Hand­bewegung Bolle ein, Platz zu nehmen.

Der Reporter hatte nun keineswegs erwar- tet, daß ihn Jsserloh mit Festlichkeiten emp- fangen würde. Er war durchaus darauf vor­bereitet, als Eindringling begrüßt zu werden, war durch den Empfang aber doch enttäuscht, ohne sich aber etwas anmerken zu lasten.

Er zündete sich, als ihm Jsserloh stumm eine Kiste Zigarren hinschob, seelenruhig eine an und betrachtete dabei unauffällig den be­rühmten Techniker, der sich von seinem Be­suche so wenig erfreut zeigte.

Guter Kopf... ein Filmgeficht wie daS der Tochter! Könnten beide mächtige Gagen schaufeln! Na. verdient so wahrscheinlich noch mehr . . . Jfferwerke ... klar ... er setzte sich zurecht.

Ich sehe. Herr Doktor, daß Sie mein Be- such überrascht!"

Um Jfferlohs Mund zuckte es leicht, aber deutlich.

Sie drücken sich sehr vorsichtig aus, Herr Bolle! Ich bin in Wirklichkeit ich spreche ganz offen sehr Peinlich berührt! Vor allen Dingen aber möchte ich wißen, wieso Sie mich finde« konnten! Und dann,

er deutete aus die Nummer der ..Weltpost", die sich so sehr mit ihm beschäftigte,dann werden Sie mir sagen müssen, was das hei­ßen soll! Wie kann Ihr Blatt sich unterstehen, mich so in die Oesfentlichkeit zu ziehen?! Was soll das bedeutenschwer krank!", wäh- rend Sie zu wißen scheinen, daß dies nicht den Tatsachen entspricht! Wollen Sie mir das erklären . . . wozu ist das alles . . . warum diese Komödie?"

Bolle zupfte wieder einmal an seiner Kra­watte.

Dieser Herr Jsserloh liebte scheinbar nichts weniger als Umwege! Er konnte wohl außer­ordentlich deutlich sprechen . . .

Er räusperte sich.

Daß ich Sie fand. Herr Dr. Jsserloh. war kein Kunststück, dafür bin ich ja Reporter... und was die Meldung über Ihre Krankheit anbetrifft, so ist sie authentisch!" Er lächelte. Das heißt, ich mußte sie als eine solche auf- faffen. denn sie stammt von niemand ande­rem als von Ihrer Tochter. Frau Doktor Jfferlohl" . F

So. von meiner Tochter . . .

Gewiß . . . und wenn Sie. statt krank zu sein, dennoch nach Wien stiegen, so darf wohl ich um Auskunft ersuchen. Herr Doktor Jffer- loh oder Clauß ... wie es Ihnen be­liebt . . .' '

Jfferlohs Augen wurden unruhig.

Auskunft? Ich Ihnen Auskunft geben! Wollen Sie mir sagen, mit welchem Rechte Sie daS verlangen? Wer sendet Sie, Herr Bolle?"

Der Reporter beugte sich etwas vor. und seine Stimme klang etwas schärfer als tonst. Niemand anderer als die Dresse, Herr Jffer-

Und wenn ich die Auskunft verweigere?* Bolle lächelte verbindlich. ^

. . . , (Fortsetzung folgt.! ^ M