Italien organifierl Ostafrika

Neue Gesetze für Abessinien Einteilung in ö Gouvernements

statte besetzt. Auch 500 Arbeiter des Nay- rungsmittelgewerbes und der Farbwerke Guillaumet sind am Diens­tag morgen in den Streik getreten.

Entgegen der Erwartungen, hat sich die Streikbewegung in Paris und in der Pro- Vinz im Laufe des Dienstag beträchtlich aus­gedehnt. Obwohl in zahlreichen Werken der Metallindustrie am SamStag vor Pfingsten «ine Einigung erzielt worden war. befinden sich am Dienstag mittag die Arbeiter von über 70 Fabriken noch immer im Streik.

Am Dienstag mittag lagen 66 Fabriken still, und zwar waren davon 51 Betriebe neuindenStreikgetreten. Inden anderen 15 Fabriken dauert der Streik be­reits seit vor Pfingsten: außerdem wird in 10 chemischen Fabriken gestreikt. Aehnliche Meldungen kommen von überall in der Provinz. Der Streik wird einheitlich in der Form durchgesührt. daß die Arbeiter die Fabrik besetzt halten. Man rechnet mit dem Ansteigen der Zahl der streikenden Be­triebe. In einer Mitteilung des Arbeitgeber. Verbandes der Pariser Metallindustrie wird zum Ausdruck gebracht, daß es augenschein- lich nicht das Ziel des Streikes sei. Sonder­forderungen in einzelnen Fabriken durchzu- setzen; es seien Schriftstücke gefunden wor- den. die eine Einmischung von außen in die Fabriken.bewiesen.

Spanische verlangen

Auslösung der Polizei

Madrid, 2. Juni.

Die kommunistische Landtagsfraktion bean- tragte eine Aussprache im Parlament über die vor einigen Tagen in Neste stattgesund«, neu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und marxistischer Einwohnerschaft, bei der 24 Personen getötet wurden.

Die Kommunisten wollen zusammen mit den Abgeordneten der revolutionären Sozial- demokratie versuchen, die Polizeibeamten, die von mehreren hundert Marxisten überfallen worden waren und in Notwehr gehandelt hatten, für allein schuldig zu erklären und in diesem Zusammenhang die Auflösung der Polizeitruppe Guardia Eivil durchsetzen. Die Guardia Civil ist bisher jene bewaffnete Macht im Staate, die vom Marxismus noch nicht durchsetzt ist und die während der Okto­ber-Revolution 1934 verhältnismäßig die schwersten Verluste erlitten hatte. In poli- tischen Kreisen befürchtet man, daß diese In- terpellation den Anlaß zu einer Regierungs­krise geben kann. Die Rechtsopposition nimmt an der Aussprache nicht teil.

In Malaga haben die marxistischen Ge- werkfchaften den Generalstreik erklärt. Der gesamte Verkehr ist lahmgelegt, Geschäfte und CaföS sind geschlossen. Von dem ÄuS- stand. der sich auch auf die Provinz auS- dehnte, werden über 80 000 betroffen.

Vas dleueste in Xürre

Botschafter v. Ribbentrop, der die Pfiugst- tage mit einem private« Besuch bei einem englischen Frennde anf dem Lande verbracht hatte, traf gestern z» einem kurzen Aufent­halt in London ein. Botschafter ». Ribbeu- trop und Frau waren die Gäste von Lord «nd Lady Londonderry ans Schloß Monnt Stewart in Nordirland.

I» Oesterreich «nrde der Gebnrtsjahrgaug 1S15 zur Gestellung vor die Musterungskom­mission anfgernfe«. Die Regierung hat für die Zeit vom SO. S. bis 80. S. ein Bersamm- luugsverbot erlaffen. Begründet ist dieses

Rom. 2. Juni.

Der italienische Ministerrat stimmte am Pfingstmontag dem von Mussolini als Kolo- nialminister vorgelegten Gesetz über die Ord­nung und Verwaltung von Jtalienisch-Ösi- Afrika zu. Unter der amtlichen Bezeichnung Italienisch - Ostafrika" sind künftig die Ge­biete des Kaiserreiches Abessinien und der beiden italienischen Kolonien Eritrea und Somaliland zu verstehen, die Politisch - mili­tärisch und wirtschaftlich vom Generalgou­vernement Italienisch - Ostafrika mit Sitz in der Hauptstadt Addis Abeba verwaltet wer­den. Dieses grundlegende Gesetz tritt sofort in Kraft.

Italienisch-Ostafrika zerfällt in fünf Gon- vernements. Dem Generalgouverneur und Vizekönig ist ein stellvertretender General- gouverneur und für die militärischen Fragen ein Generalstabschef beigegeben. Der Zentral­regierung werden zwei beratende Organe zu- geteilt. Die Hauptstadt von Italienisch - Ost­afrika erhält unter einem Stadtgouverneur eine besondere Verwaltung.

Das Gesetz legt auf die einheitliche Poli­tische. administrative und militärische Ak- tivn in den 5 Gouvernements größten Wert. Es enthält ferner weitgehende Garantien für die mohamedanische und für die kop- tische Religion. Die mohamedanischen Kult­stätten. Einrichtungen und Religionsschulen werden in ganz Italienisch-Ostafrika wie­derhergestellt. Rechtsstreitigkeiten vom Kadi gerichtet und der Unterricht der arabischen Sprache in den muselmanischen Gebieten Ostasrikas obligatorisch erklärt. Die koptische Kirche bleibt weiterhin den Patriarchen von Alexandrien unterstellt. Ein weiterer wich- tiger Beschluß des Ministerrats betrifft die Regelung des Getreidemarktes und Gewähr-

Verbot mit der Notwendigkeit einer unge­störte« Abwicklung des Fremdenverkehrs.

Der Erdölindustrielle Sir Henry Deter- ding, der bereits im 71. Lebensjahr steht, wnrde in Amsterdam mit der 88 Jahre alten deutsche« Staatsangehörigen Frl. Charlotte Minna Knaack getraut.

Der Vertreter Argentiniens beim Völker­bund hat gestern abend dem Generalsekretär de« Antrag seiner Regierung auf Einberu­fung der Bölkerbnndsversammlnng über­reicht» «m die gegenwärtige Lage im italie- uisch-abeffinischen Streit z« prüfe«.

In Barcelona fuhr ei« auA Catqro kom­mender Personenzug gegen de» Prellbock -es Kopsbahnhoses. Durch die Wucht des An­pralles wurde« mehrere Wagen erheblich be­schädigt «nd 88 Personen verletzt, darnnter vier schwer.

Nach blutigen Zusammenstöße« zwischen Streikende» und Polizeibeamten in der grie­chischen Stadt Volo wnrdeu dort die Läden geschloffen «nd der Straßenverkehr einge­stellt. Im ganze« Gebiet von Volo wurde der Generalstreik ansgernseu.

Skue Srritürku«sen nach Palästina

London. 2. Juni.

AuS Aegypten sind zwei weitere Bataillone Infanterie nach Palästina in Marsch gesetzt worden, so daß dort jetzt im ganzen 5 Jnfanteriebatail- lone mit entsprechenden Luftstreitkräften, Tanks und Panzerkraftwagenabteilungen zum Einsatz gelangt sind. Die neuerliche Ver-

ieistung eine» für Erzeuger wir Verbraucher gleich wichtigen festen Getreidepreises auf dem Wege der vollständigen Erfassung der gesamten käuflichen Getreideerzeugung. Aus- geschlossen von dieser Erfassung bleiben nur die für den Erzeuger zum eigenen Verbrauch und für Aussaat notwendigen Mengen.

Durch eine Regierungsverordnung vom 30. Mai ist die Ausfuhr von Silbertalern und Edelmetallen aus dem gesamten Vize» köniareich Abessinien verboten worden. Fe» ner ist am 30. Mai eine neue Gerichts- ordnung für das gesamte eroberte abes- finische Gebiet in Kraft getreten.

Zum Gouverneur von Nordwest-Abesflnien, das die Gebiete um den Tanasee mit den Landschaften Gondar, Godscham und Bege- nieder umfaßt, wurde General Pirzio Biroli. der während des Feldzuges das Eingebore­nenkorps befehligte, ernannt.

Merrafchenöer Angriff auf Neffie?

Djibuti, 1. Juni.

Nach hier umlaufenden Gerüchten, für die eine Bestätigung bisher allerdings nicht zu erlangen war; soll der ehemalige Gouverneur von Wollo. Ras Kebede, mit seinen Truppen, denen es danach gelungen sein müßte, sich längere Zeit vor den Italienern zu ver­bergen. am 24. Mai einen überraschenden Angriff auf Destie unternommen haben. Dabei soll es den Abessiniern geglückt fein, drei Bombenflugzeuge auf dein Flugplatz von Dessie zu zerstören.

Ferner will man hier wißen, daß größere italienische Truppenabteilungen von Harrar und Diredaua in Richtung auf Addis Abeba in Marsch gesetzt wurden und daß die abes- sinische Hauptstadt an verschiedenen Stellen von den Italienern befestigt wird.

stärkung der Truppeneinheiten deutet einer­seits auf eine Verschlechterung der Lage hin, andererseits auf die Absicht, den Aufruhr möglichst in diesem Monat nieder­zuschlagen. Da aller Voraussicht nach die Ernte im Lause des Monats beendet sein wird, befürchtet man, daß mit Beendigung der Ernte arbeitslos werdende Arbeiter sich den Aufrührern anschließen werden.

Die Mandatsregierung hat die gesamte arabische Presse Palästinas auf die Dauer von 10 Tagen verboten. Auf den zwischen Jaffa und Jerusalem verkehrenden Autobus wurde ein Feuerüberfall verübt. Ein Reisen- der wurde getötet und zwei weitere verwun- det. In Jerusalem wurden zweijüdische Kommuni st enverhaftet. Die Tele- - graphenlinie nach Aegypten wurde zerstört, so daß der Berkehr vorübergehend unterbrochen war.

Plötzliche SlMnrelse Schuschnigg-

Wien, 2. Juni.

Montag abend 10 Uhr ist Bundeskanzler Dr. Schuschnigg ganz überraschend mit dem Rom-Schnellzug nach Italien abgereist. Die Tatsache der Abreise des Bundeskanzlers nach Italien wird amtlich bestätigt. Ungewiß ist nur, nach welcher Stadt sich Dr. Schusch­nigg begeben wird. Es scheint festzustehen, daß der Bundeskanzler eine Unterredung mit Mussolini haben wird, die entweder in Rom oder in einer italienischen Küstenstadt stattfindet.

Die Tatsache der Abreise des Bundeskanzlers

SchMspruH men MmE

London. 2. Juni.

Der mit größter Spannung erwartete Urteilsspruch des richterlichen Ausschußes zur Untersuchung des Versicherungsskandals, der heute Dienstag veröffentlicht wurde, m a ch t den zurückgetretenen Kolonial- minister I. H. Thomas in vollem Umfang für das vorzeitige Be- kanntwerden der Steuer- und Zollerhöhungen und damit auch für die ungesetzlichen Versiche­rungsgeschäfte verantwortlich, die mehrere Freunde des Ministers abge­schlossen haben. ... .

Der richterliche Ausschuß stellt im Einzelnen einmütig fest, daß der ehemalige Minister Thomas und sein »Freund Alfred Bate 8 die Schuld für die nichtautorisierte Weiter­gabe von Mitteilungen über den diesjährigen Haushaltsplan tragen und daß Alfred Bä­te 8 diese Informationen zum Zwecke seiner persönlichen Bereiche rung verwendet hat. Der Untersuchungsaus­schuß ist ferner zu dem Ergebnis gelangt, daß auch der konservative Unterhausabgeordnete Sir Alfred Butt nichtautorisierte Mitteilun­gen von I. H. Thomas über den Haushalt empfangen und von diesen Mitteilungen gleichfalls im Interesse seiner persönlichen Bereicherung Gebrauch gemacht hat. Die Be­weisaufnahme hat ergeben, daß die Beamten des Verwaltungsdienstes nicht für das Durch­sickern des Haushaltsgeheimnißes verantwort­lich gemacht werden können. Die gleiche Fest­stellung trifft für alle diejenigen Personen zu. die Informationen über den Haushalt vor deßen Bekanntgabe im Unterhaus erhielten.

nach Jüllien hat in Wiener Kreisen das grohie Aufsehen hervorgerufen. Selbstverständlich werden an diese Reise die weitgehendsten Ver­mutungen geknüpft. Am wahrscheinlichsten wird angesehen, daß die Reise mit der in der Wiener Zeitung" veröffentlichten Verordnung über die Bundesdienstpflicht zusammenhängt, da man einen Protestschritt der Kleinen Entente erwartet. Auch innerpolitische Gründe werden ins Treffen geführt, da die Gegensätze zwischen Schuschnigg und der Heimwehr immer noch nicht beigelebt seien, im Gegenteil scheinen die Heimwehren ihre Widerstandsstellung aus­bauen zu wollen.

Kommunisten verursachen Blutbad

Bukarest, 2. Juni.

Der Einführung des neuen Kalender- widersetzte sich in Bessarabien die religiöse Sekte derStilisten", die am orthodoxen Kalender festhalten und ihre religiösen Feste nach diesem zu feiern versuchen. Zwischen denStilisten" und den Sicherheitsbehörden ist es im Laufe der Jahre wiederholt zu blutigen Zusammenstößen gekommen. Em derartiger Zusammenstoß ereignete sich jetzt wieder in einem Dorf bei B alz in Bessara­bien. DieStilisten" wollten, von einem Priester geführt, die Dorfkirche stürmen, um dort ihren Gottesdienst abzuhalten. Um die offenbar im religiösen Rauschzustand han­delnden Sektierer abzuwehren, sahen sich die Gendarmen nach Abgabe einer blinden Salve genötigt, auf die anstürmenden Bauern scharf zu schießen. Zwei Sektenangehörige wurden getötet, drei schwer, mehrere leicht verletzt. Auch auf seiten der Gendarmerie gab es schwer und leicht Verletzte

llnck M/e /ür alle ckurr/r

Der Kampf

mttde« Gelleute«

«»«an v«» «a»t«»ffak «aqtenan

11» dromelbeusfBerlaa. «Sröbenxll

Bolle hatte daS, was den großen, erfolg­reichen Reporter auszeichnet: die Nase für das Bedeutungsvolle, die Entichloßenheit und die Zähigkeit, das einmal Begonnen« bis an das Ende durchzutührenl War er ein- mal in eine Sache Verbißen, hatte er einmal Blut geleckt dann ließ er von ihr ebenso­wenig ab wie ein Bluthund von einer Spur. Er hielt durch bis an das Ende, das er gab es ohne weitere- zu freilich nicht immer so geworden war. wie er eS geträumt hatte!

lieber die Sache Isserloh war er sich nun keineswegs ganz klar. Er kühlte aber, daß eS um entscheidende Dinge ging, daß mehr hin­ter der Sache steckte, als holl zu wißen vor­gab und vielleicht auch selbst wußte, und er war deshalb als er zufällig erfahren hatte - halb zufällig. daß Ißerloh in Wirklich- skit gar nicht krank lag, entschlossen, der vache auf den Grund zu gehen! Sozusagen aus eigenem Intereße privat!

In Berlin konnte sich der Mann in seinem Werk verschanzen, sich verleugnen laßen, ihn »bschütteln. in Wien oder Nom ging daS nicht so einfach. Dort oder da würde er ihn stellen, und das übrige mußte sich dann von selbst ergeben.

Er lächelte, setzte sich auf den bequemen Sitz der großen Junkers-Maschine und lehnte sich, als sie ausstieg und die Stadt unter ihm versank, zusammenschrumpfte, verschwand, behaglich zurecht.

Er dachte an Inge Ißerloh.

Wie geschickt sie ihn hinters Licht geführt hatte.

Ganz nett!

Fast hätte er geschworen, daß Ißerloh krank sei bis ihm der liebe Gott den alten Hempel in den Weg geführt und sein Miß­trauen die Frage gestellt, die alles an da§ Licht gebracht hatte . . . und nun wollte er das scheue Wild jagen und zur Strecke drin- genl

Hml

Zu dumm, daß er ihn nicht persönlich kannte!

Das Bild, das er sich schwer genug in der letzten Minute verschafft hatte, war einige Jahre alt. und es war sehr die Frage, ob er ihn darauf erkennen konnte, wenn er ihn nicht in seinem Hotel aufstöberte! Wien war schließlich doch kein Fischerdorfl

Na. irgendwo und irgendwann würde er ihn schon aufspüren, da war ihm nicht bange!

Hatte er nicht Charl Neel. den Millionen- Desraudanten, den zwanzig Detektive nicht hatten finden können, in einer kleinen Pen­sion in Lugano aufgefischt?! Eben!

Was aber, wenn man ihm eine fabelhafte Falle gestellt hatte! Wenn Ißerloh. statt in Wien zu sein, vergnügt in seinem Labor arbeitete oder vielleicht nach London geflo­gen war!? Irgendwohin?

Er rutschte. Plötzlich unruhig geworden, auf seinem Sitz hin und her und bedauerte, daß man in der Luft nicht aussteigen konnte, war nahe daran, in Prag in daS Gegenflug- zeug nach Berlin umzusteigen, beruhigte sich dann aber doch wieder.

Ach nee. so raffiniert war Inge Ißerloh gewiß nicht! Sicher nicht oder aber er ver­stand sich auf Menschen überhaupt nicht! War sie nicht schon verlegen geworden, als sie ihm erzählte, daß ihr Vater krank sei?

Dies hatte er erst allerdings für eine ganz erklärliche Befangenheit gehalten, bürgte ihm aber jetzt dafür, daß er am rechten Weg war. denn es war doch nicht gut möglich, daß sie ihm Hempel absichtlich in den Weg gesandt hatte, um ihn von Berlin fortzulocken?

Ach nee! Hempel hatte sich verplappert sonst nichts! Nun, in zwei Stunden war er in Wien! Dann würde sich alles klären! Als die Maschine dem blausilbernen Band der Donau folgte, dachte Bolle an eine frohe Fahrt in die rebenumsponnene, heitere Wa- chau, an eine froh durchzechte Nacht in Dürenstein, wo einst der König Richard Löwenherz von England gefangen saß. er dachte an ein paar Helle, lustige Augen, einen tränenreichen Abschied, und nahm sich ernst- Haft Vor, das herrliche Tal der Donau in nicht zu fernen Tagen wieder zu besuchen.

Es war ja verteufelt, daß man aus dem Steinkasten Berlin nicht mehr herauskam! Daß man Tag um Tag hinter Sensationen herjagen mußte, um sich daS bißchen Leben zu verdienen!

Wie herrlich war eS zum Beispiel im bähe- rischen Hochland oder im stammverwandten Tirol!

Er seufzte auf.

Aber statt Berge mußte er Treppen klettern und statt Gemsen sah er dicke Köter auf Stie­gen schnaufen!

Demnächst wollte er aber wirklich Punkt mache».

Vielleicht dann, wenn er die Sache Ißer- loh erledigt hatte gut und fein natürlich!

Dann sollte sich Holl mal ohne Max Bolle behelfen! .....

Es war ja wirklich Zeit, daß er seinen Leib ln die frische Lust spazieren führte.

Hallo!

Da sauste die Maschine schon über die schlanken Masten des Bisamberg-Senders! Auf der anderen Seite grüßten die Türme des alten Stiftes Klosterneuburg. auch dort gab es einen feinen Tropfen und zehn Minuten später ach. eS waren keine zehn Minuten rollte D 2016 sanft über den Boden des Flugplatzes Aspern.

Bolle kletterte aus der Maschine, erledigte Zoll und Paß. begab sich in die Flugplah- inspektion. zückte seinen AuSweiS als Repor­ter. wurde mit viel Freundlichkeit nach sei­nen Wünschen gefragt und bat um nicht- als um die Vorlage des Flughafenjournals vom Vortage.

Er bekam es ohne weiteres und überflog die Eintragungen.

In den letzten vierundzwanzig Stunden waren siebenundsechzig Paßagiere aus der Richtung Berlin angekommen, davon drei­undvierzig aus Berlin direkt.

Es gab drei Müller, sechs Meyer, Meier, Mayr, zwei Schulze. Schultze. einen Bolle der Reporter zog die Nase erstaunt hoch es gab ferner einen Grafen, einen Minister, einen italienischen Attache, einen Boxer und natürlich eine Film-Diva Bolle seufzte auf er fand einen Käse-Exporteur auS der Schweiz und einen Eiergroßhändler auS Polen, einen Bankier aus Königsberg, einen Schiffsreeder auS Hamburg, einen Schau­spieler ... er entdeckte einen Mßionär auS Afrika . . . auch die Spihenindustrie auS Plauen war vertreten . . . alles war da . . . alles vertreten, nur eines nicht: Georg Hein­rich Ißerloh!

(Fortsetzung folgt.).