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Nationalsozialistische Tageszeitung

Calwerlayblatt

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Alleiniges Amtsblatt für alle Stabt- und Gemeinde-Behörden Ses Kreises Ealiv

Rr.17»

Lalw. Mittwoch. S. Juni 1SSS

S. Jahrgang

Frontsoldaten Lahnen dem Frieden den Weg!

Frontkämpfer-Treffen derBritish-Legion" Beifall für den dentfchen Sprecher

London, 2. Juni.

In Buxten begann am Sonntag die Jahrestagung der Britischen Frontkämpfer- Organisation British Legion, an der außer 80V Vertretern aus alten Teilen Englands auch Frontkämpfer aus Deutschland. Oesterreich. Ungarn. Bulgarien, Frankreich und Belgien teilnahmen. Als Vertreter der deutschen Frontkämpfer waren der Herzog von Sachsen-Koburg-Gotha sowie H. C. Stah- mer zugegen. Die Einladung an die auslän­dischen Frontkämpserverbände geht auf die seinerzeitige Anregung des damaligen Prin­zen von Wales und -.ietr iae» Königs Eduard Vlll. zurück.

Der Vertreter Oesterreichs. General Fürst Schönburg-Hartenstein, begrüßte den Gedanken der British Legion, die Gegner von einst zusammenzubringen. General Weygand, der Vertreter Frankreichs, äußerte sich in gleichem Sinne und erklärte, daß keinerlei Haßstimmung jemals die alten Soldaten trennen könne.

Mit sich immer wiederholenden stürmischen Hochrufen wurde der Herzog von Sach­sen-Koburg-Gotha, der Vertreter der deutschen Frontkämpfer, be­grüßt. als er für den Frieden und für die Ver­ständigung zivischen den Völkern eintrat, die einstmals im Weltkriege sich als Gegner gegen- übergestanden haben. Der Herzog betonte, daß der Wunsch zum Frieden nicht nur der Wunsch aller deutschen Frontkämpfer, sondernvo: allem der Wunsch d^s Führers Adolf Hitler ist. Immer wieder wurde seine Rede von tosenden Beifallskundgebungen unterbrochen, so daß manchmal seine Worte in den zustimmenden Jubelrufen untergingen. Die Friedensbewegung unter den Frontkämp­fern, so führte er aus, ist zwar ständig im Wachsen begriffen, sie muß aber umfangreicher und zur unumstößlichen Tatsache werden. Noch, Kameraden, so sagte er,finden wir weder Gerechtigkeit noch Frieden in der Welt. Wir Soldaten des Weltkrieges müssen daher alles daransetzen, auf dem Wege einer wahr­haftigen und festen Verständigung und Freund­schaft weiterzugehen und darnach zu streben, den Standpunkt der anderen kennenzulernen."

Die Versammlung nahm eine Entschließung an. in der ernste Sorge über die gegenwär­tige Lage in Europa und der Wunsch, allen Widerständen zum Trotz mit der Politik der Pflege, brüderlicher Freundschaft mit den

wartet aus Vorschläge

Rom, 2. Juni.

Der englische Botschaften Sir Drnm- mond hatte am Pfingstmontag eine neue Unterredung mit Staatssekretär Suvich, die zweite innerhalb weniger Tage. Ferner sind drei englische Parlamentsmitglieder, die kon­servativen Abgeordneten Mansfield, Ke n- netdeCoucy und Wiseam gleichen Tage von Mussoliniempfangenworden. Lord Mansfield, eines der drei Mitglieder des britischen Parlaments, die von Mussolini emp­fangen worden sind, gab dem Vertreter des Reuterbüros gegenüber eine Erklärung ab, daß bei dem Besuch weniger über die Vergangen­heit als über die Hukunft und über die englisch- italienischen Beziehungen gesprochen worden ist. Nach dem Eindruck Lord Mansfields er- warte Mussolini eine Anregung -ur Wiederherstellung der eng­lisch-italienischen Freundschaft durch die britische Regierung. Er ^-r^ErMeinung Ausdruck verliehen, daß es Mischen Italien und Großbritannien keinen m ^ braucht, zumal die italienische Politik m keiner Weise gegen die britischen Interessen gerichtet ist. Lord Mansfield sprach A Hchnung aus, daß die Unterredung mit Mussolini zur alten guten Verständigung zwi- scheu beiden Landern, die in der Zukunft not­wendiger sei denn je, führen werde.

ehemaligen Feindstaaten sortzusahren. zum Ausdruck kommt. Diese Politik werde man fortsetzen in der Hoffnung, daß es dann ge­lingen möge, in ganz Europa Frieden. Ver­ständigung und Sicherheit herbeizuführen.

Der Verband der ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen hatte ein Telegramm ge­sandt. in dem der British Legion für die selbstlosen Dienste im Jntersse einer besseren Verständigung gedankt wird.

Misch- . s SlWml>.§eier

Stockholm, 2. Juni.

Nach der großen, für die Deutschen wie die Engländer gleich ruhmvollen Seeschlacht im Skagerrak wurde eine große Anzahl der in dieser Schlacht Gefallenen von den Fluten der Wellen an die schwedische Westküste ge­spült, von der dortigen Fischerbevölkerung

geborgen und auf ihren kleinen Friedhöfen zur letzten Ruhe gebettet. Allein in der Pro­vinz Bohuslan liegen nicht weniger als 201 Skagerrakgefallene begraben. In 2S verschie­denen Fischerdörfern ruhen zusammen 144 Deutsche und 67 Engländer.

Schon seither ehrten die in Schweden woh­nenden Deutschen und Engländer an jedem Jahrestage der Seeschlacht die Gefallenen an diesen Grabstätten. Am 20. Jahrestag aber vereinigten sie sich erstmals zu einer gemeinsamen Gedenkfeier. Die Feier wurde von deutschen, englischen und schwedi­schen Gedenkreden eingeleitet, worauf Kränze auf die Gräber niedergelegt wurden. Einen unauslöschlichen Eindruck machte es, als Ver­treter der ehemaligen Gegnernationen über den Gräbern der Gefallenen einander die Hände reichten.

Instrument der Völkerverständigung

Festsitzung der Akademie für

Berlin, 2. Juni.

Unter dem Vorsitz von Reichsmrnister Dr. Frank fand am Dienstag nachmittag im Reichstagssitzungssaal der Krolloper eine Fest- Atzung der Akademie für Deutsches Recht statt. Sie wurde zu Ehren der in Berlin weilenden ausländischen Mitglieder des Weltkongresses für gewerblichen Rechtsschutz veranstaltet, um diese über Wesen, Zweck und.Arbeit der Aka­demie zu unterrichten. Neben den Kongreß­mitgliedern nahm eine große Zahl von Ehren­gästen an den Veranstaltungen teil.

Neichsminister Dr. Frank beschäftigte sich u. a. mit den richtunggebenden Gesetzeswerken des Nationalsozialismus, die die Substanz­werte des deutschen Volkes mit Rechtsschutz ver­sehen. Als solche Substanzwerte führt er die Rasse, den Boden, den Staat, die Ehre und die Arbeit an. Der Staat Adolf Hitlers bemüht sich in der Gesetzgebung, diesen ewigen Wahr­heiten zum Durchbruch zu verhelfen. Der un­bestreitbare Erfolg der nationalsozialistischen Reichsfuhrung beweist klar die geschichtliche Berecbtiairna dieser neuen Gesetzgebung.

Deutsche» Recht in Berlin

Der Vizepräsident und Mitbegründer der Akademie für deutsches Recht, Geheimrat Prof. Dr. Kisch, vermittelt hierauf in einem aus­führlichen Vortrag über die Arbeiten der Aka­demie ein eindrucksvolles Bild über diese Schöpfung des neuen Deutschland. Geheimrat Kisch betonte, daß Deutschland auch auf dem Gebiet des Rechtslebens jede engstirnige Abge­schlossenheit mit voller Entschiedenheit ab­lehne. Die Akademie wolle nicht zuletzt ekn Instrument internationaler Verständigung sein. Darum habe sie einen Ausschuß für Völ­kerrecht eingesetzt. Darum habe sie eine Reihe hervorragender Ausländer zu korrespondieren­den Mitgliedern ernannt. Es sei der Ausdruck einer herzlichen und aufrichtigen Empfindung, wenn die Hoffnung und die Bitte ausgespro­chen werde, daß sich zwischen den ausländischen Gästen und den Mitgliedern der Akademie nicht nur bei der gegenwärtigen Tagung, sondern darüber hinaus und für die Dauer eine För­derung des fruchtbaren Zusammenwirkens ent­wickeln möge im gemeinsamen Dienst an den großen Menschheitsidealen: Frieden, Fort- schritt. Wahrheit und Gerechtigkeit.

Der Regierungswechsel in Frankreich

Das neue Kabinett Blum wird voraussichtlich am 5. Juni antreten

Paris. 2. Juni

Der genaue Zeitpunkt des Kabinettwechsels steht noch immer nicht fest. Man rechnet aber sür den 4. Juni mit dem Rücktritt der Re­gierung Sarraut und der Beauftragung L6on Blums und für den 5. Juni mit der Bekanntgabe der Zusammensetzung des neuen Kabinetts im amtlichen Gesetzblatt des glei­chen Tages. Fest steht, daß Lson Blum nur die Ministerpräsidentschaft ausüben und daß er dem Abgeordneten Da ladt er ein einheitliches Wehrministerium und die Stell­vertretung des Ministerpräsidenten übertra­gen wird. Daladrer wird drei Unterstaats­sekretäre für Heer, Kriegsmarine und Luft­fahrt zu seiner Seite haben, wahrscheinlich die Abgeordneten Ruoart. Campinchi und Cot. Außerdem wird ein .Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und für das überseeische Frankreich" unter dem Abgeord­neten Delbos zusammengefaßt werden, dem als Staatssekretäre Abgeordneter V i e- not für nordafrikanische und Abgeordneter deTessan für sonstige Kolonialfragen zur Seite stehen. Von den Unterstaatssekretären ist Abgeordneter Zay als Unterstaatssekre­tär im Innenministerium vorgesehen, Ab­geordneter Tasso sür die Handelsmarine, Zlbgeordneter Fi 6 sür die Volkswohlfahrt. Abgeordneter Dormoh sür den Fachunter, richt und die Sozialistin Frau Le Loire für das Landwirtschaftsministerium. Paul- Boncour wird weiterhin französischer Vertreter beim Völkerbund bleiben, und der frühere sozialistische Abgeordnete Hoch soll Generalsekretär bei der Ministerprästdent- -lckiait werden.

Zu den Resormplänen, die der neue Weyr- minister Daladier einbringen will, will das .Echo de Paris" wissen, daß er sich mit Löon Blum bereits über die Notwendigkeit ge­einigt habe, von einer Herabsetzung der Dienstzeit auf 1 Jahr vorläufig abzusehen, dagegen werde er nach der ersten Der- trauensabstimmung in der Kammer Ent­würfe einbringen. die teils die Verstaat­lichung, teils eine scharfe staatliche lieber» wachring der Rüstungsindustrie zum Ziele haben. . ^

Der bisherige Kammerpräsident Fernand Bouisson hat Pressevertretern gegenüber- erklärt. daß er in der neuen Kammer nicht Kandidat für den Posten des Präsidenten der Kammer sein werde. 10 Jahre hindurch hätten drei Kammern mit unterschiedlichen Mehrheiten ihn zur Präsidentschaft berufen. Sie hätten stets anerkannt, daß das Amt des Kammerpräsidenten außerhalb und über den Parteien geführt werden könne und müsse. Dieser Auffassung bleibe er treu, selbst in dem Augenblick, da man der Präsidenten­wahl ein politisches Gesicht geben wolle. Trotz des Wunsches vieler Abgeordneten werde er daher nicht kandidieren.

ElnfuMoirrrMinSpsnisn

Madrid, 2. Juni.

Der Ministerrat hat in seiner heutigen Sitzung beschlossen, die gesamte Warenem- fuhr der Kontrolle des Ministeriums für Handel und Industrie und der Devisenstelle zu unterwerfen; die erste Stelle soll über die Notwendigkeit, die zweite über die Möglich­keit der Wareneinführ-entscheiden. : -

StMark .General Mmaim"

Berlin. 2. Juni.

Der Oberste SA.-Führer hat unter dem 2. Juni 1936 angeordnet, daß die Stau- dart« 2 4. Standort Neu-Ruppin. von nun an den Namen ..General Litz- mann" zu führen hat.

Die Partei ehrt Scherr und Sirwer

Berlin, 2. Juni

Im Aufträge deS Stellvertreters des- Führers wurden aus Anlaß der 20. Wieder­kehr des Jahrestages der Seeschlacht vom Skagerrak durch Vertreter der NSDÄP. an? Grabe deS Admirals Scheer in Weimar, ebenso wie in Weilheim am Grabe des Ad­mirals von Hipper. Kränze niedergelegt.

RegimWbrise in VelM

Brüssel, 1. Juni.

Der König von Belgien hat den bisheri­gen Ministerpräsidenten van Zeeland gebeten, die Bildung einer neuen Regierung der nationalen Einigung zu übernehmen. Dan Zeelandhat diesen Auftrag aus per- sönlichen Gründen abgelehnt. Der König hat seine Besprechungen über die Regierungs­bildung mit dem Sözialistenführer Ban- dervelde fortgesetzt.

NrWch'öMtIM Einigung

Kairo. 1. Juni.

Englands hoher Kommissar in Aegypten. Sir Miles Lampson, reist für einige Tage nach London, um mit seiner Negierung die ägyptischen Vorschläge für den als Ziel der augenblicklichen Verhandlungen erstrebten englisch-ägyptischen Vertrag zu beraten. Die überraschende Reise wird in der arabischen Presse günstig beurteilt und als Zeichen für eine bevorstehende Verständigung angesehen. Man nimmt an. daß Lampson das Foreign Office zu größeren Zugeständnissen überreden will, da eine ergebnislose Vertagung der Verhandlungen bis zum Herbst ans alle Fälle aus Politischen Gründen vermieden werden solle. DieEgyptian Gazette", das halbamtliche englische Blatt in Kairo, betont ebenfalls die Aehnlichkeit mit der Lage im Jahr 1922 und meint, daß die Entscheidung über den englisch-ägyptischen Vertrag nahe­gerückt sei.

Mm Streiks in SrmkrM

Paris, 2. Juni.

Am Dienstag morgen hat in den meisten: der in der vergangenen Woche von den Be­legschaftenbesetzten" Werken die Arbeit- wieder begonnen. Nachdem am Pfingstmon­tag nachmittag unter dem Vorsitz des Ar- beitsministers eine Verständigung zwischen den Vertretern der Arbeitnehmer und Unter­nehmer erzielt werden konnte, scheint der Arbeitskonflikt in der Metallindustrie einer Bereinigung entgegenzugehen. In rund 15 Betrieben der Pariser Vororte hielt der Streik jedoch noch immer an. Nach dem Paris Midi" soll aber bei der Ausnahme­der Arbeit in den großen Automobilwerken bei Citroen und Renault eine gewisse Nervo­sität in Erscheinung getreten fern. Las Blatb fragt sich, ob der stille Wunsch bei der Ar- beiterschaft, noch weitere Forderungen durch­zusetzen, die Belegschaften dieser Werke nicht dazu verleiten werde, von neuem mit dem Streik zu beginnen.

Im übrigen sind am Dienstag morgen verschiedene Fabriken anderer Wirtschaftszweige von ihren Be­legschaften besetzt worden, so die 1500 Mann beschäftigende Druckerei Tu- Pont, sowie die Metallwarenfabrik' William ii. Eo. Auch auf das Gastwirt - schastsgewerbe scheint der Streik über­gegriffen zu haben. Die 120 Angestellten eines der größten Pariser Luxuslokale in den Ehamps Elysäes haben sich in der Nacht zum Dienstag bei Lokalschluß geweigert, nach Lause ni aehen, und ebenfalls ihre Arbeits»