Kleine politische Nachrichten. Amtliche Bekanntmachungen

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Die erste Poltzeihuudertschajt in Köln. Sonntag früh traf die erste Hundertschaft in Form von drei Offizieren und 100 Mann in Köln ein. Sie wurde in der Kaserne am Zugweg untergebracht.

Vor einer Erhöhung der französischen Zoll«. Wie das Jour­nal mitteilt, wird die Regierung in den nächsten Tagen einen Eesetzesvorschlag in der Kammer einbringen. Die Erhöhung soll eine jährliche Vermehrung der Einnahmen um etwa 40V Millio­nen Franken bringen.

Konferenz der Kleinen Entente im März. Der Außenmini­ster Nintschitsch bestätigte die Verschiebung der Konferenz der Kleinen Entente, die nunmehr im März stattfinden soll. Wie in politischen Belgrader Kreisen verlautet^ sei die Verschie­bung auf die Unstimmigkeiten zwischen den Staaten der Kleinen Entente über die Frage der Anerkennung Rußlands zurückzu- führen.

Verhaftung des russischen Metropoliten. Nach einer Mel­dung aus Riga hat die Sowjetregierung den Metropoliten Pe­ter, den Nach-folocr des Patriarchen Ttchon, ins Gefängnis ge­worfen mit der Beschuldigung, daß er antibolschewistische Pro­paganda treibe.

Rußland uud Zentralasien. Wie aus Teheran gemeldet wird, halten die Sowjettruppen noch immer die Nordgrenzs Afghani­stans, bÄetzt.

Die itatienische Heeresvorlage angenommen. Die Heeresvor­lage wurde von der italienischen Kammer nach dem Regie­rungsentwurf angenommen. Mussolini begründete kurz die Not­wendigkeit der Reformen und äußerte dabei, während man vom Frieden spräche, würden neu« mächtige Waffen gebaut. Des­halb sei iür Italien der sicherste Frieden ein gutes S'bwert.

De» Norden Syriens gegen Damaskus. Nach einer Meldung aus Beirut haben die neugewählten Delegierten von Antiochien und Alexandrette an de Jouvenel das Ersuchen gerichtet, ihre Gebiete in eine autonome Provinz, die direkt dem französischen Mandat unterstellt ist, umzuwandeln, und die beiden Städte von der syrischen Regierung in Damaskus völlig unabhängig zu machen.

Wiederaufleben des politischen Lebens in England. Das po­litische Leben in England wird in dieser Woche, wo das Parla­ment feierlichst eröffnet werden wird, wieder voll in Gang kom­men. Die Woche wird neben der Parlamentseröffnung eine ganze Reihe von Banketten und Reden bringen.

Kritische Lage im englischen Kohlenbergbau. MeEx­change Telegraph" berichtet, ist man in außerhalb der Gewerk­schaften stehenden Kreisen der Dergarbeiterschaft der Ansicht, daß der Ablauf der Kohlensubvention im April eine Frage sein werde, die sehr ernsthafte und schwerwiegende Probleme in der Wirtschaft aufrollen werde. Sollte es zu einem Lohnkampf kommen so besteht, wie die Telunion aus gut unterrichteter Quelle hört, für die Bergarbeiterschast die Aussicht, daß sie bei ihrem Kampfe um bessere Lebensbedingunyen sich nicht nur auf die Hilfe der Arbeiter, sondern auch ans die Sympathie breiter Krei'e des Bürgertums stützen könne.

Ausbau der amerikanischen Luftflotte. Der Ehef des ameri­kanischen Flugwesens, Admiral Moffet, hat im Senatsausschuß 14 Millionen Dollar zum Ausbau des Luftschiffwesens in den nächsten 5 Jahren gefordert. Er will ein Schulschiff für 1.5 Millionen und zwei Luftschiffe für je 4 Millionen Dollar Lauen lassen. Lakehurst soll ein großer Flughafen bleiben, der der Stützpunkt für die Luftverteidigung der pazifistischen Küste sein soll.

Die Unabhäagigkettsbewegung auf den Philippinen. Nach einer Meldung aus Manila gewinnt die Unabhängigkeitsbewe­gung auf den Philippinen an Ausdehnung. Die m der Stadt

... ... . mag.

ansässigen Amerikaner haben beschlossen, sofort bei der ameri­kanischen Regierung vorstellig zu werden, damit den Selbstön- digkeitsbestrebungen der Einwohner vorgebeugt wird. Die Einwohner hatten beschlossen, die amerikanischen Firmen zu boykottieren, die gegen die Unabhängigkeit der Insel Stellung genommen hatten.

Die japanische Kabinettsbildung. Dem bisherigen Innen­minister Wakatsuki ist die Neubildung des Kabinetts gelungen. Die alten Minister haben sich ibm wieder u» Verfügung ge­stellt. Der neue Ministerpräsident wird das Janenrossort weiter beibehalten. _

Ans aller Welt.

Schwere Explosion aus der Zeche Bismarck.

Auf der Zeche Graf Bismarck 26 in Buer-Erle ereignete fick am Samstag vormittag gegen g Uhr in einer Kippstrecke im Flöz B (Gaskohlenflöz) eine Explosion, bei der neun Mann verletzt wurden, darunter 3 schwer. Tote sind nicht zu beklagen.

Don der Verwaltung der Zeche Graf Bisniarck in Buer-Erle wird zu dom Explosionsungluck weiterhin mitgeteilt: Auf der Zeche Graf Bismarck in Buer-Erle ereignete sich auf der obersten Sohle eine Schlagwetterexplosion, bei der 6 Bergleute leichtere und 3 Mann schwere Verletzungen erlitten. Die Baue sind nicht zerstört worden und sind befahrbar. Für die Rettungs­maßnahmen konnten sie ohne Easschutzapparate betreten wer­den. Die Verletzten sind zum Teil in dasBergmannsheim" in Bochum und in das Erler Krankenhaus gebracht worden.

Der Südamerikaflug der spanischen Flieger.

Die spanischen Flieger haben den Weiterflug von den kap­verdischen Jwseln nach Pernambuco angetreten. Sie hoffen, die Strecke, die 2270 km beträgt, in 18 Stunden zurücklegen zu kön­nen.

Außerordentlich« Hitze in Südamerika.

Während in den Bereinigten Staaten große Kälte herrscht, kommen aus Südamerika Klagen über außerordentliche Hitze. In Buenos Aires stieg das Thermometer auf 40 Grad über 0.

57 Tote bei einem amerikanischen Brrgwertsuugltick.

Wie aus Birmingham (Alabama) gemeldet wird, sind bei einer Erubenkatastrophe 57 Bergleute umgekommen. 25 Mann konnten nach langwierigen Bemühungen gerettet werden.

Vom Würlt. Landtag,

Bereitstellung von Notstandsarbciren.

C d,B Stuttgart, 1. Febr. Der Landtag hat das ^aats- ministeriunr am 21. November 1925 ersucht, in Rücksicht auf die zunehmende Arbeitslosigkeit im Lande im Landtag alsbald Auf­klärung über die Bereitstellung von Notstandsarbetten im Sinne der produktiven Erwerbslosenfürsorge und zweckentsprechender Arbeitszuweisung zu geben. Das Staatsministerium hat dem Präsidium des Landtags hierauf mit Schreiben vom 26. Jan. folgendes mitgeteilt:Das Arbeitsministerium ist Mitte Ok­tober v. I., als die gegenwärtige Wirtschaftskrise sich auch in Württemberg in einem Anwachsen der Erwerbslosenziffer aus­zuwirken begann, an die Gemeinden und Amtskörperschaften, die in Betracht kommenden Ministerien, nämlich das Ministerium des Innern und das Finanzministerium, mit dem Ersuchen um Bereitstellung von Notstandsarbetten insbesondere in dem Ge- schästskreis der Straßen- und Wasserbauverwaltung und der Forstverwaltung, ferner an die Zentralstelle für die Landwirt-

Sport.

Aerztekammerwahl.

Die wahlberechtigten Aerzte werden auf die Bekanntmachung vom 25. d. M., betr. Aerztekammerwahl, im Staatsanzeiger 1926 Nr. 20 hingewiesen.

Die Liste der wahlberechtigten Aerzte liegt vom 1.14. Fe­bruar 1926 auf dem Oberamt Calw zur Einsichtnahme auf.

Calw, den 27. Januar 1926.

_ Oberamt: Rippmann.

Maul- und Klauenseuche.

Die Maul- und Klauenseuche in Heimsheim OA. Leonberg ist erloschen.

Die angeordneten Schutzmaßnahmen werden aufgehoben.

Ca l w, den 28. Januar 1926.

_ Oberamt: Rippmann.

Maul- und Klauenseuche.

Die Maul- und Klauenseuche ist ausgebrochen im Gehöfte des Gipsers und Malers Albert Pfeiffle in Stammheim.

Auf Grund des Viehseuchengesetzes und der 88 182192 der Min.-Verfügung hiezu vom 11. Juli 1912 (Reg.-Bl. S. 317 ff.) ergehen folgende Anordnungen:

Sperrbezirk: Ortsgemeinde Stammheim ohne Oeländerle, Rehgrundklinge und Hofgut Dicke.

L) Beobachtungsgebiet: Hofgut Dicke.

0) In denUmkreis von 1 5 Km. um den Seuchenort werden sämtliche Gemeinden des Oberamtsbezirks Calw einbezogen mit Ausnahme von Zwerenberg, Hornberg, Bergorte, Atchhalden und Unterreichenbach.

Für den Sperrbezirk, das Beobachtungsgebiet und den 15 Km.-Umkreis werden die anläßlich des Seuchenfalls Breitenberg (s. Calwer Tagblatt 1926 Nr. 19) erlassenen Vorschriften hie- mit angeordnet.

Calw, den 1. Februar 1926.

_Oberamt: I. V. Ritter, stell». Amtmann.

biete der Kulturbauverwaltung herangetreten. Da die für das laufende Rechnungsjahr vorgesehenen planmäßigen Arbeiten der Staatsverwaltungen in der Hauptsache bereits durchgeführt waren und für weitere Arbeiten Planmittel nicht zur Ver­fügung standen, ist vom Arbeitsministerium mit Zustimmung des Finanzausschusses und des Finanzministeriums aus den Mitteln des Kap. 39 der Betrag von 648 000 RM. zur Durchführung von Notstandsarbeiten des Landes im Geschäftsbereich der Ab­teilung für Straßen- und Wasserbau, der Forstdirektion und der Zentralstelle für die Landwirtschaft zur Verfügung gestellt worden. Die Reichsbahndirektion, die wegen Bereitstellung von Notstandsarbeiten ebenfalls angegangen wurde, erklärte, daß ihr Mittel zur Durchführung von Notstandsarbeiten nicht zur Ver­fügung stünden, daß sie aber bereit sei, im Rahmen ihrer Plan­mittel zur Bekämpfung der Erwerbslosigkeit betzutragen: sie bat auch, was anerkannt werden muß, den Arbettsmarkt lange Zeit stark entlastet und tut dies auch zurzeit noch. Auch die Reichs­post, die hierzu nur geringere Möglichkeit hat, schuf Arbeitsgele­genheit bei einer Reihe von Hochbauten. Die Bemühungen um Bereitstellung weiterer Notstandsarbeiten werden fortgesetzt. Ihr Erfolg wird im wesentlichen von der Aufbringung der erfor­derlichen Geldmittel abhängen. Auch die Durchführung der nachstehend erwähnten Notstandsarbeiten mit verstärkter Förde­rung (Darlehen aus Reichs- und Landesmitteln) macht die Be­reitstellung weiterer Mittel bei Kap. 39 des Staatshaushalts­plans erforderlich. Die vorzeitige Inangriffnahme von im Rech­nungsjahr 1926 vorgesehenen etatmäßigen Arbeiten wird zur Zeit zwischen den beteiligten Ministerien erörtert. Im einzel­nen kommen folgende Notstandsarbeiten im Sinne der Bestim­mungen über die prodicktive Erwerbslosenfürsorge in Betracht.

1. Das Land unternimmt eigene Notstandsarbeiten Straßenbauten im Geschäftsbereich der Straßenbau- und der Forstverwaltung im Umfang von rund 10000 und 30 000 Er- werbslosenarbeiistagewerken. Außer diesen eigenen Notstands- arbeiten des Landes werden zutreffendenfalls neben der Be­teiligung des Landes an einer verstärkten Förderung (Darlehen) eine Reibe von Notstandsarbeiten noch mit Zuschüssen aus Landesmitteln gefördert werden. Es sind dies: Straßenbauten von Gemeinden und Gemeindeverbänden mit rund 25 000, landwirtschaftliche Meliorationen mit rund 40 000 Erwerbslo­sentagewerken. Auch der demnachsttge Abbruch des früheren StaatSmintsterialgebäudes an der Köntgstraße soll der Beschäf­tigung von Erwerbslosen dienen.

2. Als Notstandsarbeiten mit verstärkter Förderung (Dar­lehen) sind bereits anerkannt und in Durchführung oder zur Durchführung vorgesehen: Straßenbauten, Kanalisationen, Flußrvgulierungen und Wasserversorgungsanlagen für Gemein­degruppen u. a., insgesamt 33 Maßnahmen im Gesamtumfang von rund 300 000 Erwerbslosentagewerken und mit einem Ge­samtförderungsbetrag von rund 2 000 000 RM., wovon die Hälfte auf das Land entfällt. An größeren Arbeiten befinden sich hierunter: in Feuerbach Gleisanlage für die Straßenbahn nach Gerlingen, 13 000 Erwerbslosentagewerke, Flugplatz der Luftverkehr Württemberg A.-G. (10000), Wasserversorgungs­anlagen der Brenzgruppe (16 000), der Rotgruppe (11000), der Mettergruppe (21000), der Gruppe Bissingen-Nabern (7000), der Teckgruppe (65 000), Remsverbesserung in Gmünd (30 006), Straßenbahn Reichenbach-Waldmannsweiler (16 000), verschiedene Straßen in Schwenningen (9000), Gas- und Was­serleitungsbauten in Sindelftngen (6250), ÄasserversorgungS- anlage in Waldstetten OA. Gmünd (6000), Neckaruferregulie­rungen in Tübingen (10 000). Als Notstandsarbeit mit ver­stärkter Förderung zur Beschäftigung der Erwerbslosen in Stuttgart ist im Vorstehenden nicht berücksichtigt die Auf­füllung des alten Neckarbetts bei Untertürkheim durch die Reichsbahndirektion Stuttgart mit einem Gesamtaufwand von 500 000 RM vorgesehen. Bei erheblichem weiterem Anwachsen der Erwerbslosenzisfer in Stuttgart kommt unter Umständen die Tieferlegung des Neckarspiegels unterhalb Cannstatt mit einem Gesamtaufwand von 4,5 Mill. RM. in Betracht. Die Vorbereitungen sind im Gange.

3. Mit Grundförderung d. h. Zuschüssen aus dem Beitrags­auskommen (zum geringen Teil gleichzeitig mit verstärkter Förderung) werden Notstandsarbeiten von Gemeinden ausge- führt im Umfang von rund 250 OM Erwerbslosentagewerken. ES handelt sich hierbei in der Hauptsache um Straßenbauten, Kanalisationen, Flußverbesserungen und landwirtschaftliche Meliorationen. Die Erwerbslosen werden zu den Notstands­arbeiten nach 8 7 der Bestimmungen über öffentliche Notstands­arbeiten vom 30. Avril 1925 (Reichs-Gesetzbl. I S. 53) heran- w-ioaen."

Niederlage Houbens in Amerika.

Be' dem 40 Pardrennen in Boston unterlag der deutsch« Meisierläufer Houben nach schlechtem Start, da er sich wegen einer Erkältung nicht wohl fühlte und mit der Holzbahn nicht vertraut war. Er ging hinter Miller, Huffey. Morril und Plansky als fünfter durchs Ziel. Die Zeit betrug 4 Min. 48 Sek. Houben wurde bei seinem Erscheinen begeistert ausge­nommen. Die Kapelle spielte die Wacht am Rhein, der 6000 Zuschauer mit entblößtem Nannt zubörtcn.

Ans Geld-, Volks- und Laudwlrtschast.

Berliner Briefkurse.

100 holl. Gulden 168.68 Mk.

100 franz. Fr. 18,80 Mk.

100 schweiz. Frk. 81,11 Mk.

Börsenbericht.

SEB Stuttgart, 1. Febr. An der Börse kam es heute zu größeren Umsätzen. Die Kurse lagen infolgedessen sehr fest und es kam auch zu erheblichen Kursgewinnen.

Die Arbeitsmarktlage im Bezirk Calw.

(Nach dem Bericht des Arbeitsamts.)

Die Zahl der Stellensuchenden hat sich im vergangen'» Be­richtsmonat um 264 erhöht, diejenige der offenen Stellen ist um 76 zurückgegangen, sodaß am 1. Februar 1926 insgesamt 1291 Stellensuchende vorgemerkt sind, welcher Zahl nur 68 offene Stellen gegenüberstehen. Von den 1291 stellesuchenden männ­lichen und weiblichen Personen werden auf Grund ihrer Bedürftig­keit und des Nachweises einer mindestens 3monatigen kran- kenverstcherungSpfiichtigen Beschäftigung 422 männliche und 67 weibliche, also zusammen 489 Personen unterstützt, außerdem 498 zuschlagsberechtigte Angehörige von Familienvätern (Ehe­frauen und Kinder).

In der Gruppe Gold- und Silberarbeiter wird nach wie vor die verhältnismäßig größte Zahl der Fürsorgeempfänger ge­führt. Dann aber weist die Gruppe Sptnnstoffgewerbe seit dem letzten Bericht eine erhebliche Zunahme der Erwerbslosen auf. Inzwischen hat sich auch in den Zigarrenfabriken die Arbeitslage verschlechtert; eine Fabrik hat ihren Betrieb ganz eingestellt, im Uebrigen sind Kurzarbeit und Entlassungen zu verzeichnen. Im Holz-, Nahrungs-, Bekleidungs- und Reinigungsgewerbe sind in verhältnismäßig gleicher Zahl Stellensuchende und Für­sorgeempfänger vorgemerkt, ebenso im Baugewerbe. Von gün- stigem Einfluß auf die Gesamtlage ist die seit einigen Tagen eingetretene linde Witterung, die die Möglichkeit zu Außenarbei­ten bietet, und ist zu hoffen, daß mit dem derzeitigen Stand der Arbeitslosigkeit im Bezirk der Höhepunkt der Krise, die an Schärfe diejenige des Spätjahrs 1923 übertrifft, überschritten ist. Die außerordentliche Inanspruchnahme des Arbeitsnachwei­ses zur Fürsorge und Arbeitsbeschaffung erforderte in den letz­ten Wochen außerordentliche Geldmittel, und ist zufolge höherer Anordnung ab 1. Februar eine Beitragserhöhung auf 3 v. H. des Grundlohnes bestimmt worden, die noch besonders bekannt gegeben wird. Insgesamt wurden 7 Förderungen von Not­standsarbeiten bewilligt, z. Zt. sind an 4 Notstandsarbeiten rund 80 Personen beschäftigt. Für die Landwirtschaft werden immer wieder Knechte und Mägde vermittelt, auch können ixr und dort offene Lehrstellen und Saisonstellen für weibliches Dienstpersonal mit Erfolg nachgewtesen werden.

Stuttgarter Lan"e»prod«ktenbörse vom 1. Februar. Infolge höherer Notierungen der amerikanischen Börsen hat sich di« Stimmung auf dem Getreidemarkt eher etwas fester ge­staltet. Zu einer Belebung des Geschäftes konnte es aber immer noch nicht kommen und die Umsätze erstreckten sich ans Deckung des laufenden Bedarfs. Es notierten je 100 Kg.: Weizea (württ.) 22,5025,50 (am 28. Jan.: 22,5025); Sommergerste 18,50-21,50 (1721,50): Roggen 17.5018 (uno.): Hafer 16,50 bis 18,50 (unv); Weizenmehl 42,5043,50 (4243): Brot­mehl 34,50-35.50 (34-35); Kleie 9,7510,50 (9,751025); Wiesenheu 6257,25 (unv.): Kleeheu 7.258,25 (unv.); draht­gepreßtes Stroh 44,50 (unv.)

Schweinepreise.

Besigheim: Milchschweine 25-30, Läufer 50-75 GL Crailsheim: Milchschweine 3242. Läufer 6580 GL Ep- pingen: Milchschweine 2233, Läufer 4067 GL Hall: Milchschweine 3542, Läufer 6080 GL Hetlbronn: Miich- schweine 2530, Läufer 4055 GL Künzelsau: Milch­schweine 3041 GL Rot a. See: Milchschweine 3040 GL Oehringen: Milchschweine 3240, Läufer 62 GL Rott­weil: Milchschweine 2535, Läufer 5570 GL Winnenden; Milchschweine 3240, Läufer 7090 GL das Stück.

Vom Calwer Schlachthaus.

Im Monat Januar 1926 wurden im Calwer Schlachthaus geschlachtet: 9 Ochsen, 7 Rinder, 4 Farren. 14 Kübe. 97 Kälber, 135 Schweine, 24 Schafe und 1 Ziege Holzpreise.

Binsdorf: Beim Verkauf von 858 Fm. Tannen-, Fichten» und Forchenstammholz wurden 75,2105 Prozent der neuen Forsttaxe geboten. Die Fa. Julius Wurster in Derendingen nahm das Gesamtquantum zu 102-Dreizehntel Prozent ab. In Laichingen wurden für 2 Rm. buchene Scheiter bis zu 50 Mark bezahlt, buchene Prügel kosteten 1518 Mark. In Nattheim kosteten 5 Rm. Scheiter 5760, 3 Rm. Prügel und Klotz 4550, 100 Wellen 3538 GL Beim Langholzverkauf in Wehingen wurden 107114 Prozent der Taxpreise bezahlt.

ndklrvrrile bürsen selbstverständlich nicht an den Börse«- und isen gemeffen werden, da für sene noch die sog. wirtschaftlichen ver­losten' in Zuschlag kommen. D. Zchrlsti.

Dt« örtlichen Kleins Svreise,

Eingesandt.

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gür die unter dieser Rubrik gebrachten Berössenilichungen übernimmt die Schristleitung nur die »rebaelessliche Verantwortung.

Wohnungsnot!

Der Einsender des Artikels in Nr. 25 des Calwer Tagblatts scheint über die gesetzlichen Bestimmungen, wie sie heute jeden­falls noch zu Recht bestehen, nicht unterrichtet zu sem; nicht der Gemeindevat, sondern das Oberamt ist berechtigt zu er­klären, daß einzelne Eeinei n d en unter2000 Etni nein, die seith waren, keinen 8

mehr unter die Bestimmungen.--- fallen. Calw kommt also mit seinen nahezu 6000 Einwohnern hiefür vorläufig nicht in Frage. Bemerkt sei übrigens, tmß auch in Gemeinden unter 2000 Einwohnern, auf die das Wohmings- Mangelgesetz keine Anwendung findet, das Mieterschutz­gesetz Gültigkeit hat, die Aushebung von Mietsoerhältnis.e» also nach wie vor aewiffen Beschränkungen unterworfen meibt.

Stadtschultheiß Göhner.