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Nalionalsozialistische^ageszeitung
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Amtliches Organ cker N. 8. v. A. p.
Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Lakv
Rr. 110
Lalw, Freitag, 13. Mürz 1VS6
S. Jahrgang
8üäive8täeut8äiland kört äen Appell Mtler8 in Iiarl8ruke
AeLerwaltigen-ee Fubelfturm
Ser WEkamps eröffnet / Gewaltige Kunögebung vor 70 o«o Jerfammlungötetlvetimem und vor Millionen am tMulivrewer / MNreißenöe Worte des dentiwen Kanzlers snr Srieöe und Skeitleit / Wahres mit echtes Aenebekeaninis des Führers zu feinem Volk
Am 29. Mürz jede Stimme für Adolf Hitler und damit für DeutWand
Am 7. März hak der Führer und Reichskanzler vom Rednerpult des Deul- schen Reichslages aus sich an die Welt gewandt. Gestern sprach er zum deutschen Volk. Aus der nun wieder Friedensgarnison gewordenen Gauhauptstadt Karlsruhe sprach er. während Millionen deutscher Volksgenosten im Eudwesten des Reiches vor den Lautsprechern faßen, in einem Aiesenzett zu 70 060 Volksgenossen von seinem Glauben an die Nation, der ihn nie verlosten hat, von seinem Kampf um Ehre, Gleichberechtigung und Wiederherstellung der eigenen Kraft des Volkes, von dem Frieden im Innern, der ebenso sein ureigenstes Werk ist. wie die Sicherung des Friedens nach außen. Wieder bot er die Friedenshand dem Volke jenseits des großen Stromes im Westen, und der jubelnde Beifall, der diese Worte begleitete, bewies, daß das ganz.'- deutsche Volk geschloffen und einmütig sich zu dieser in der Geschichte aller Völker und Zeilen unerhörten Frie- denstat bekennt.
w. Stuttgart. 13. März.
In ralenver Fahrt ging es'der badischen Gauhauptstadt zu. Je näher wrr ihr kamen, desto dichter >a last beängstigend wurde Ser Verkehr. Leit >932 hakte Karlsruhe den Führer nicht mehr gesehen — jetzt will ihn ganz Baden hören. Will ihm den Dank uiubeln dafür daß er das Land, das 'eit 9IS schutzlos im Bereich der französischen Rhembesestigungen gelegen war. wieder unter den Schutz der deutschen Wehrmacht gestellt Halle. Bon Pforzheim ab überholen wir Sonderzüge. die bis aus den letzten Platz vollgepfropft sind. Dichter, ja fast beängstigend wird der Verkehr aus den Straßen.
Karlsruhe! Tie Straßen leuchten wider vom Not der Fahnen vom Leuchten des Hakenkreuzes aus weißem Grund. Tannengrün schmückt last leves Haus. Und schon seit den Mittagsstunden stehen Tausende und aber Tau'ende m den Straßen, durch die der Führer seinen Weg zu dem neu errichteten Niesenzelt m der Hochschulkampfbahn nehmen muß. SA.. SS. und Arbeitsdienst halten in dem immer dichter werdenden Gedränge mit Mühe die Ordnung aufrecht — will doch kein Badenser die Gelegenheit versäumen, so nahe als möglich an den Mann heranzukommen, der dem ..Ländle' die Soldaten wiederge- geben hat.
Sonderzug auf Sonderzug aus allen Teilen des Gaues speit unübersehbare Menschenmassen aus. die sich wie riesige Schlangen der hochschnlkampsbahn zuwinden. 70 000 Menschen saßt das Riesenzelt — aber es llnv mehr Menschen gekommen: aus dem Adols-Hitler-Platz und in den Straßen stauen sich Zehntausende um die Lautsprech-r — der Führer hat in Karlsruhe mehr Zuhörer, als die Stadt überhaupt Einwohner hat.
Ganz Südwestdeutschland hört mit
Zur gleichen Zelt sammeln sich in ganz Südwestdentschland die Bewohner der Städte und der kleinsten Dörfer um die Lautsprecher. Unerhörte Spannung liegt aus den Zügen der Arbeiter und Bauern: Aber auch unbegrenztes Vertrauen. Das Bild von den meisten längst vergessener Wahlversammlungen wird für einen Augenblick lebendig: Als man sich mißtrauisch und feindselig und gleichgültig aegenübersaß und die Versammlung eigentlich nur als Anlaß ansah. ein Glas Bier zu trinken. Ietz, aber in Stuttgart und im letzten Albdors ist es anders. Höchstens eine Sorge beherrscht alle: Hoffentlich funktioniert der Lautsprecher gut! Tie Wirte müssen hundertmal probieren, »m ja alle zu überzeugen. daß es Happen wird daß es keine Störungen geben wird, daß kein Wort des Führers verloren geht. Tenn, wenn Adolf Hitler spricht, dann spricht nicht einer; sein Wort ist das Wort der gan- zen Nation. Niemals kommt einem das deutlicher zum Bewußtsein, als in diesen Stunden, da mindestens vier Millionen Menschen an den Lautsprechern warten, ein ernstes Leuchten in den Augen. daS Freude und Bekenntnis zugleich ist: Führer, wir ge- hören dir!
»Wie am Parteitag!"
Indessen braust das Flugzeug des Führer« über die badische Gauhauptstadt und senkt sich
zum Flugplatz. Als der Führer das Flugzeug verläßt, brandet ein Jubelsturm sondergleichen ihm entgegen, in dem die Klänge des Badenweiler Marsches fast untergehen. Mit erhobener Hand schreitet er die Front der Ehrenformationen ab, um dann einen Triumphzug durch die Stadt anzutreten, der — wie ein Parteigenosse im Gedränge sagt — „nur dem der Parteitage vergleichbar" ist. Kaum, daß die Absperrmannschaften dem Druck der Menge standhalten können. Das ganze Grenzland jubelt ihm, der selbst aus dem Grenzlano gekommen ist. als Befreier und Retter zu. Wer denkt noch daran, daß jenseits des Stromes schwerste Geschütze die Stadt bedrohen? Sie alle, die Zehntausende, die sich hier nach dem Wagen des Führers vordrängen, sie alle vertrauen ihm: ErwirddieBrücken üverdenStromschlagenvonVolk zuVolk — erwirdaberauchsie.die vorgeschobensten Vorposten der Nation im Westen, zu schützen wissen, wenn der Erbfeind der Menschheit, der jüdische Bolschewismus, das Volk jenseits des Stromes verführen und zu seinem Werkzeug machen sollte.
Der Dank des Grenzganes
Kurz vor 20 Uhr verläßt der Führer die Wohnung des Reichsstatthalters. Was sich nun abspielt, übertrisst alles Vorstellbare. Durch einen Orkan von Heilrusen fährt er. aufrecht nn Wagen stehend, zur Hochschul- kampsbahn. Männer. Frauen und allen voran die Jugend drängen ihm entgegen schreien sich heiser und wissen nicht, wie sie es dem Führer sagen und zeigen sollen, daß sie ihm gehören in jeder Stunde. Was gelten jetzt noch Absperrungen? Gerade, daß die Wagenkolonne sich einen Weg bahnen kann. Als der Führer aber das Zelt betritt da kennt der Jubel keine Grenzen mehr.
«Das Zelt ist längst polizeilich gesperrt. 60 000 sollte eS fassen — 70 000 drängen sich in qualvoller Enge. Was macht'S? Wir hören den Führer, und da ist alles gleichgültig. 70 000 Arme steilen sich dem Befreier der Nation entgegen, die Musik ist überhaupt nicht mehr zu hören in diesem Iubelsturm.
Ein kleines Mädchen wartet mit einem großen Rosenstrauß. ES sieht etwas ängstlich um sich — soll eS doch im nächsten Augenblick dem Führer entgegentreten. Aber schon ist er da — ein Knicks — und bann streichelt der Führer dem Kind dt« Wange.
Und alle Verlegenheit und Aengstlichkeit ist weg. Zwei Kindcraugen leuchten in das lächelnde Gesicht Adolf Hitlers, besten Augen strahlen. Kinderaugen sagen ihm Tank für sein Werk.
Dreimal müssen Hornfignale durch das Zelt gellen, dreimal muß Reichsstatthalter und Gauleiter Robert Wagner mit der Hand Ruhe gebieten, bis die Heilrufe langsam ver- ebben.
Der Gruß des Reichsstatthallers
Dann spricht der Reichsstatthalter: ..Die Volksgenossen aus dem Gau Baden, von dem entfernten Bodensee. autz dem Schwarzwald und aus der Main- und Wertheimer Gegend sind hier zusammengekommen in dem einzigen Gedanken, dem Führer zu danken. Als Sie. mein Führer, zum letzten Mal in Karlsruhe waren, in den Novembertagen 1932. standen wir am Vorabend der nationalsozia- listischen Revolution. In der Zwischenzeit sind drei Jahre vergangen, eine an sich kurze Spanne Zeit. Und doch, was haben Sie in
diesen Jahren alles vollbracht! Sie haben unlerem 67-Millionen-Volk wieder den Glau- den an sich selbst zurückgegeben, lStarker j Beifall.) In dieser Zeit haben Sie den Lebens-^ willen in einem Volke entfacht das darnie-z derlag. das aber heule entschlossen ist zu ' allen Opfern und zu jedem Kampf. Sie haben ihm die Freiheit und seine Ehre zurückge- geben. (Stürmische Zustimmung.)
In dieser Zeit haben Sie dieses Volk auch wieder in den Stand gesetzt, seine Lebensrechte aufrecht zu erhalten durch die von Ihnen geschaffene Wehrsreiheit. (Starke Zustimmung.) Wenn auch noch mancherlei Sorgen zurückgeblieben sind, wir glauben an Deutschlands Ausstieg zum neuen Glück und neuer Größe. (Stürmische Zustimmung.) AlS vor wenigen Tagen in die Westmark die deutschen Soldaten eingerückt sind (stürmische Heilrufe) und ihre Garnisonen bezogen haben, da war die Begeisterung und der Jubel groß. Und am 29. März wird zum Ausdruck seines Denkens der Wcstgau am Oberrhein Ihnen seine Stimme geben. (Stürmische. nicht enden wollende Zustimmung.)
Der badische Gau wird sich geschloffen hinter Sie und Ihre Führung stellen. (Erneute Zustimmungsrufe.) Durch ihre Tat wurde uns die Freiheit gegeben. (Stürmischer Beifall.) Sie, mein Führer, haben uns Badener durch. Ihren heldenhaften Kampf innerlich für alle' Zeiten an sich gekettet. (Stürmische Austim- mung.) Wir am Oberrhein werden uns nie- mals von Ihnen, von Ihrer Arbeit und von den Ideen, die Sie uns gaben, trennen. Für alle Zeiten sind wir mit Ihnen verbunden, Si« sind für uns Deutschland!" (Stürmische Zustimmungskundgebungen.). -
Der Führer spricht -
Hierauf nahm der Führer, von stürmisches Heilrufen umbrandet, das Wort. Die groß« ^ Karlsruher Kundgebung klingt in die Well, hinaus.
(Führerrede liegt noch nicht vor.):
Antwort aut eine
London, 12. März.
„Preß Association" meldet am Donnerstag abend: „Außenminister Eden sah am Mittwoch abend den deutschen Botschafter und bat ihn, daß Hitler im frühest möglichen Augenblick einen spontanen Beitrag im Interesse einer Regelung leisten müßte. Er schlug vor, daß Deutschland, aogesehen von einer symbolischen Anzahl, alle Truppen aus der Rhernland- zone zurückziehen sollte, daß ferner die Zahl der Truppen nicht vermehrt werde und schließlich ein Versprechen eingegangen werden sollte, die Zone zumindest für diejenige Zeitdauer nicht zv befestigen, die notwendig sei, um die Pakte zu verhandeln."
Der deutsche Botschafter gab am Donnerstag im Namen Hitlers folgende Antwort: Eine Diskussion über dauernde oder vorübergehende Beschränkungen unserer Souveränität »n der Rheinlandzone kann für uns nicht in Betracht kommen. Um der französischen Regierung ein Eingehen aus die deutschen Vorschläge zu erleichtern, will der Führer und Reichskanzler aber seine von Anfang an bekundete Absicht, die Wie-
englische Anfrage
derherstellung der Souveränität im Rheinland zunächst nur symbolisch in Erscheinung treten zu lasten, in solgender Weise präzisieren:
Tie Stärke der im Rheinland sriedenS- mäßig m Garnisonen stationierten Truppen wird vorerst nicht erhöht werden. Es besteh» biS auf weiteres nicht die Absicht, dies« Truppen näher an die französische oder belgische Grenze heranzuführen. Das vorstehend gekennzeichnete Maß der militärischen Wie- derbesetzung des Rheinlandes gilt für die Tauer der schwebenden Verhandlungen. Ties setzt allerdings eine gleiche Einstellung auch aus französischer und belgischer Seite voraus.
Wie..Preß Association" erfährt, sieht die britische Negierung in der deutschen Antwort einen Beitrag iür die Herbeftührung einer Regelung, sie ist aber der Meinung, daß die Antwort nicht ko weit gehe, wie gebeten »vor- den sei. Außenminister Eden unterrichtete am Donnerstag nachmittag die Franzoien. Belgier und Italiener über leine Unterhaltung mit dem deutschen Botschafter sowie über des- sen Antwort.