Wer darf am 29. März wählen?

Die im Reichsgesetzblait veröffentlichte erste Verordnung zur NeichStagswahl regelt die bereits bekannte Auslegung der Stimmlisten und Stimmkarteien am 21. und 22. März, die Ausgabe von Stimmscheinen für Wahl­berechtigte, die auS zwingenden Gründen sich am Waltage nicht in ihrem Stimmbezirk aufhalten. und für Ausländsdeutsche und Seeleute, weiter die Stimmabgabe im Reise- verkehr (in Württemberg: im Haupt- bahnhos Stuttgart und im Hafenbahn­hof Fr i e d r i ch s h a f e n) und auf See­schiffen.

Das bereits veröffentlichte Gesetz über das NeichstagSwahlrecht vom 7. März 1936 hat bekanntlich alle deutschen Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes, die bis zum Wahltage das 20. Lebensjahr vollendet haben (sofern sie nicht entmündigt sind oder die bürgerlichen Ehrenrechte verloren haben, vom Wahlrecht ausgeschlossen sind oder ihr Wahlrecht ruht) für wahlberechtigt erklärt. Demnach sind nicht wahlberech- tigt Juden, die von mindestens drei der Nasse nach vollfüdischen Grosiclternteilen ab-

Abnahme der Arbeitslosigkeit schon im Monat Februar

Der Februar brachte den Abschluß der win­terlichen Belastung des Arbeitseinsatzes. Die Zahl der Arbeitslosen nahm nach den Berich­ten der Arbeitsämter um rund 5000 a u s 2 516 000 a b.

Die winterliche Zunahme in der Jahres­wende 193536 betrug somit 814 269 gegen­über 705 887 im Vorjahr. Trotz des wesentlich stärkeren Einsatzes von Arbeitskräften im Bau­gewerbe und den anderen Außenberufen, der zwangsläufig bei winterlichem Wetter durch die Stillegung der Arbeiten zu größeren Ent­lassungen und steigender Arbeitslosenzahl führt, und trotz des ungünstigeren Witterungs- Verlaufs in diesem Winter mit seinen mehr­maligen Kälteembrüchen und der unbestän­digen und teils sehr nassen Witterung, war die Belastung nur unwesentlich stärker als im Vor­jahr, in dem der Arbeitseinsatz durch eine be- sonders milde und gleichmäßige Witterung be- günstigt war. Die Besserung des Arbeitsein, satzes ist nach der Februarentwicklung unver- kennbar, wenn auch durch den unterschiedlichen Witterungsverlauf die Entwicklung in den ein-

stammen, Mischlinge nach zwei volljüdischen Großelternteilen, Personen, die am 30. Sep­tember 1936 der jüdischen Religionsgemein­schaft angehört haben oder nach diesem Tage ihr beigelreten sind und Personen, die an diesem Tage mit einem Juden verheiratet waren oder sich nach diesem Tage mit einem Juden verheiratet haben. Sind solche Per­sonen versehentlich noch in die Wahlliste ein­getragen und stimmen sie ab, so machen sie sich strafbar.

Die übrigen Bestimmungen über die Aus­übung des Wahlrechts sind, von einigen tech­nischen Erleichterungen für die Wahlvorberei­tungen, unverändert geblieben.

Der Reichsinnenminister hat angeordnet, daß in jedemWa hl lokal an auf­falle nderStellePlakateüberdie Wahlberechtigung anzubringen sind. In diesen Plakaten wird ausdrücklich fest­gestellt, daß Juden und die oben bezeichneten jüdischen Mischlinge nicht wahlberechtigt sind. Gibt ein Jude oder jüdischer Mischling trotz­dem die Stimme ab, so setzt er sich schwerer Be­strafung aus.

zelnen Teilen des Reichs noch uneinheitlich war.

Bemerkenswert ist auch, daß nicht die Außenberufe Träger der Fe­bruar-Entlastung waren, sondern die übrigen, mehr konjunkturmäßigen Grup- Pen. In diesen ging die Arbeitslosigkeit um 27 844 zurück, während die Außenberufe noch einen Zugang von 22 915 aufzuweisen hatten. In der Arbeitslosenversicherung hat die Zahl der Unterstützungsempfänger um rund 1000 auf 745 000 abgenommen. In der Krisenfürsorge wurden nach einem Zugang von 17 000 Ende Februar 797 000 Haupt- Unterstützungsempfänger betreut. Die Zahl der arbeitslosen anerkannten Wohlfahrts­erwerbslosen nahm in der Berichtszeit um etwa 6000 auf 368 000 ab. Bei Maßnahmen der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge wurden 161 955 Unterstützungsempfänger als Notstandsarbeiter beschäftigt. Das sind 1202 weniger als im Vormonat. Ebenso wie in den verschiedenen Bezirken war die Ent- Wicklung der Arbeitslage in den einzelnen Berufsaruppen stark unterschiedlich.

gliedern des Ausschusses erfolgt ivar, ergriff Ortsgrnppenleitcr Gchring das Wort und beglückwünschte den Verein zu seinem 70- jährigen Bestehen. Die erfolgreiche Tätigkeit des Vereins in dieser langen Zeit dürfte der beste Beweis praktischer Volksgemeinschaft sein.

Nachdem noch mehrere Fragen, besonders über die Pflichten der Mitglieder dem Verein gegenüber, zur Sprache kamen, wies Bür­germeister Schmidt besonders auf die ge­ordnete Pflege und Fütterung des Viehs hin und hob den Wert einer geregelten Vieh­zucht besonders hervor. Hierauf beschloß der Vorstand die Versammlung mit dem Wunsch ans weitere gute Zusammenarbeit im Verein.

Konfirmation auf Palmsonntag verlegt

Nach einem Rundschreiben des Ev. Ober­kirchenrats an die Dekanatsämter wird im Einvernehmen mit den zuständigen Stellen von Staat und Partei im Hinblick auf die am 29. März stattfindende Reichstagswahl die Konfirmation auf den Palmsonn­tag. den 5. April, verlegt. Dagegen verbleibt es in Gemeinden mit mehreren Konfirmationen (z. B. Stuttgart) bei dem seit, herigen Termin, dem 22. März. Ebenso kann die Konfirmation in Gemeinden, in denen die Verlegung besonderen Schwierigkeiten begegne würde, mit Zustimmung deS Deka­nats am 22. März gefeiert werden.

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Altburg, 11. März. Am kommenden Sonn­tag findet im ganzen Reich ein Schießen zu Gunsten des WHW. statt. Auch die Schützen- kamcradschaft Altburg mit ihren Gästen, den Kricgerkameradschaften Altburg und Alzen­berg, beteiligt sich daran Darüber hinaus sind alle Volksgenossen dazu eingeladen. Eine Reihe von Ehrenscheiben steht zur Ver­fügung.

Herrenberg, 11. März. Bürgermeister und Natsherren beschäftigten sich mit der Erstel­lung einer Zuchtvichhalle am Turnhalleplatz. In finanzieller Hinsicht bestehen keine beson­deren Schwierigkeiten mehr. An fest zuge­sagten Beiträgen der Stadt, des Fleckvieh­zuchtverbandes Sülchgau mit den ihm an­geschlossenen Viehzuchtgenossenschaften, von Einzelzttchtern, vom Kreisverband, von den Kreisverbandsgemeinden, von Privaten usw. stehen insgesamt rd. RM. 54 000 zur Ver­fügung. Die Halle wird etwa 40 Meter lang und 22.40 Meter breit und erfordert einen Aufwand von ca. RM. 72 000.. Mit dem auch durch Staat und Reich finanzierten Bau soll demnächst begonnen werden.

Herrenberg, 11. März. Im Rahmen eines Gemeindeabends der evang. Kirchengemeinbe sprach Studentenpfarrer Burger, Tübingen über Christoph Blumhardt von Möttlingen. Der Abend brachte eine Ehrung für Musik­direktor Henning, der 36 Jahre darun­ter 22 Jahre als Dirigent am Kirchenchor wirkte.

Nagold, 11. März. Im Ausschuß des Frem- denverkchrsvcreins wurde mitgeteilt, daß 1935 in organisatorischer und finanzieller Be­ziehung wesentliche Fortschritte zu verzeich­nen waren. Die Zahl der Uebernachtungen ist von 36 000 auf 38 000 gestiegen,' die Zahl der Fremden von 4200 auf 5200. Nagold wirb als Luftkurort eine Kurtaxe erheben und Kurveranstaltung abhalten.Kraft d. Frcude"- Urlaubcrzüge sind in der Zeit von 18. Mai bis 2. September 7 vorgesehen, die je etwa 250 bis 300 Urlauber bringen werden.

Pforzheim» 11. März. Die nach hier ver­legte Pionierkompagnie wird im ehemaligen Museum" in der Museumstratze unterge­bracht. Die Stadtverwaltung wird die Räume, die recht gut geeignet sind, in Bälde Her­richten.

MerflWge Prüfung überflüssiger Verkehrungen

Paris, 11. März.

Der HeereSausschuß der Kammer beschloß, eine Abordnung an die Nordostgrenze zu ent­senden. Sie soll sich von den getroffenen Sicherungsvorkehrungen überzeugen. Die Ab­ordnung wird Paris am Donnerstag abend

^rl^"'^M*nin unmöglich

Genf, 11. März.

Journal de Genöve" stellt in einem Leit- artikel fest, daß für den Fall eines Verstoßes gegen den Rhempakt keineSanktionen vorgesehen sind. Darin liege eine fast unüber- windliche juristische Schwierigkeit, da für die­jenigen Ratsmitglieder, die weder an dem Versailler Vertrag, noch an Locarno betei­ligt find, ein Eingreisen nur im Falle einer ausgesprochenen Angrifsshandlnng gerecht­fertigt wäre. Dazu komme, daß der Rat zu Artikel 4. 83 des Rheinpaktes seine Beichtüsic einstimmig unter Ausschluß der Parieren tasten müsse. Das bedeute, daß der Rat im vorliegenden Fall so gut wie lahmge­legt sei. Man könne von Deutschland für die Dauer der Verhandlungen über ein neues

Abkommen nicht die Räumung der enlmttl- tarikierten Zone verlangen, denn das Reich würde sicherlich nicht darauf eingehen. Eine Verurteilung der Vertragsverletzung wie im April vorigen Jahres würde sich als prak - tischnutzlos erweisen. Deutschland würde diese Maßnahmen nicht beachten, und mit ihr auszutrumpfen, hieße gleichfalls zum Bruch zu treiben.

Aus der Tatsache, daß der Völkerbund in London und nicht in Genf ^usammentrete. scheine hervorzugehen, daß die Mächte ent» schlossen sind, mit Deutschland über einen Er- satzvertrag für Locarno zu verhandeln.

Der französische Außenminister Flandin traf vergangene Nacht mit seiner Begleitung in Folkestone ein «nd setzte seine Reise nach London fort.

Der österreichische Bundeskanzler Schusch­nigg und Anßenminister Berger-Waldenegg werden morgen z« einem zweitägigen Besuch in Budapest eintressen. Der Besuch, der ans österreichische Anregung erfolgt, gilt der Vor­bereitung der in der nächste« Woche in Rom stattfindende» Dreimächtekonferenz.

Von Genua aus haben am Mittwoch abend 8VV italienische Arbeiter die Ausreise nach Oftasrika angetreten.

SlirgervEM i« das Mmre Abessinlens

Dschibuti, 11. März.

Während der italienische Heeresbericht vom Mittwochnichts Bedeutendes" von allen Fronten zu melden weiß, besagen Meldungen aus Addis Abeba, daß die italienische Luftwaffe Vorstöße in das Jnere Abessiniens unternom­men hat. Bei einem Bombenangriff auf Bebra Markos in der Provinz Godscham gingen 38 Häuser in Flammen auf und fünf Einwohner wurden getötet. InIrgalem, in der Landschaft Sidamo, wurden acht Todes­opfer eines italienischen Bombenangriffes ge­zählt. Auch im Takazze-Gebiet griffen italienische Flieger Stellungen an. InAddi 8 Abeba hält die Furcht vor Fliegerangriffen an. Man hat nunmehr alle Benzinvorräte aus der Hauptstadt entfernt, um die Feuersgefahr herabzumindern.

An der Nordscont sollen, nach Meldungen aus abessinischer Quelle, bedeutende Truppen­bewegungen auf beiden Seiten im Gange sein, so daß man mit baldigen neuen Zu­sammen st ößen rechnet. Der Negus hat aber seinen Armeeführern befohlen, sich jeden Angriffs zu enthalten und nur Gefechte anzuneymen, wenn von den Italienern ein Angriff erfolgt.

Turner-Handball

TV. Hirsau I TV. Calw I 9:5

TV. Hirsau II TV. Calw II 6:4

Der Kreisprcsscwart meldet: Man konnte sich kein besseres Hanöballwettcr ivie am Sonntag wünschen. Dieser Umstand und die Begegnung Hirsau Calw zog viele Handballfreunde in ihren Bann. Und was sie zu sehen bekamen, war ein schönes und über­aus spannendes Spicl'mit einer ganz großen Schiedsrichterleistung durch Schiedsrichter- Obmann Lengi »-Karlsruhe. Calw I unter­lag ehrenvoll gegen den Meister Hirsau. Nach anfänglicher Führung Calw schoß das 1. Tor ergaben sich bei der Calwer Hinter­mannschaft Mißstände, die Hirsau benützte, um mächtig aufzuholen. Halbzeitstanü 8:2 T. In der 2. Hälfte kam Calw in volle Fahrt, jeder Spieler gab sein Bestes und der Erfolg blieb nicht aus. Beide Torhüter erhielten viel Beifall, wie'auch beide Mannschaften von ihren Anhängern angefeuert und den beider­seitigen Leistungen Lob gezollt wurde. Wäh­rend des Spieles wurde in einer Geöenk- pause der Toten des Weltkrieges gedacht.

In dem Vorspiel konnte Hirsau II knapp gewinnen.

Calwer Dieh- und Schweinemarkt

Bei dem gestern in Calw abgehaltenen Vieh- und Schweinemarkt waren insgesamt 157 Stück Rindvieh zugeftthrt. Darunter be­fanden sich 2 Ochsen, 5 Stiere, 44 Kühe, 47 Kalbinnen, 69 Stück Jungrinder. Bezahlt wurde für Ochsen 575, für Kühe 270560, für Kalbinnen 310610 NM. pro Stück.

Auf dem Schweincmarkt waren 42 Läufcr- und 437 Milchschwcine zugeführt. Bezahlt wurden für Läufer 71124, für Milchschweine 3762 RM. pro Paar. Der Handel aus dem Vieh- und Schweincmarkt war lebhaft; auch war die Zufuhr, insbesondere auf dem Vich- markt, wesentlich stärker als seither.

Schweinemarkte. Backnang: Milch­schweine 21 bis 26 Mark. Laupheim: Milchschweine 24 bis 31. Läufer 5l Mark. - Reutlingen: Milchschweine 23 bis 35 Mark. Tuttlingen: Milchfchweine 22 bis 25 Mark. Urach: Milchschweine 19 bis 30 Mk. Wehingcn: Milchschweine 20 bis 22 Mark.

Amtliche Bekanntmachungen.

M»ttWlliWk»rs in ErziehliWsrW»

Beginn: Montag, den 1». März 1936. abend» 8 Uhr mit einem Werbeabend für Jedermann im Kaffeehaus (Postgätzle). Ealw.

Lehrkraft: Mätterfchnlungslehrerln Sri. Dellmann.

Kursdauer: 18 Tage, nachmittag» oder abends, mit je 28 stunden.

Kursgeld: S. RM. Kursteilnehmerinne«: Tranen «nd Maschen (Uder 18 Jahre)

Lehrstoff: Erziehungsfrage« vom Kleinkind über da» Schnl- kins bi» zum fchulenttaffene« Jugendliche».

Anmeldungen erbeten bis spätestens Freitag, den 18. März

1933, ve, oec «rer.raurnssrau für Msttterjchulnag Tran

<8. Wolf, Vifchosstratze.

Seifix

^ sdpsleglmaii oftzusagen.

1 .Sei fix

M hilft seftp an M'Mnettagen

Calw.

Brennholz-Verkauf

9 Rm. Kastanienholz u. Reisig, an der Uhtandstraße sitzend, werden am Samstag, den 14. Marz 1988, nachmittag» 1 Uhr,

am Platz verkauft.

Den 10. März 1936.

Etadtpflege.

Atzeuberg

Ein« 39 Wochen trächtige

Mil

verbaust

Gg. Walz

GrrmmibäHe

springlebige, neuester Ernte, in fabel­hafter Farbenpracht, billigst bei

Reichert LL

Kaufmännischer

Lehrling

aufgeweckter Junge, möglichst mit Abgangszeugnis der 6. Realklasse

gesucht.

Angebote unter H. P. L1V an di« Geschäftsstelle d». Blattes.

LMMrlsch.

Amefe«

(bereits neue Gebäude)

mit 20 Morgen Feld und viel Obst­bäumen wird am 28. März ver­kauft.

Näheres in der Geschäftsstelle ds. Blattes.

> Deutsches Rotes Kreuz

>W> Naueuoereiu skr Deutsche öder See

Bortrag des Freiherr» v. Wächter mußte auf ^ Freitag verschoben werden, 8 Uhr Georgenäum.

Fleißiges

Mädchen

für Haus- und Landwirtschaft bei hohem Lohn gesucht.

Von wem, sagt dle Gesch.-Stelle d». Blattes.

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Anzeigen verzichtet, spart am falschen Teil!

Heule wird in Calw die Ostlandausstellung der Hitlerjugend eröffnet. Zeder Volksgenosse sollte sie sich anfehen und aus ihr lernen. Besuchszeiten in der ftädt. Turnhalle vom 12.17. März täglich: S-1S Ahr. Eintritt frei!