Eine schwere Bluttat in Schwenningen

Seine Geliebte und sich selbst erschossen

Schwenningen, 29. Dez. Sonntag vormittag um 11.35 Uhr trug sich im Hause Adolf-Hitler-Straße 5 in Schwenningen eine schwereBluttatzu. Der 34 Jahre alte verheiratete Emil Ketterer erschoß die 19 Jahre alte Untermieterin Emma Erchinger und tötete darauf sich selbst. Ketterer begab sich gegen 11.39 Uhr in das Zimmer der Erchinger. Kurz daraus sielen vier Schüsse. Der unterdrückte, schon im Sterben ausgestoßene RufHilfe" der Emma Erchinger wurde von der Ehefrau des Ketterer gehört.

Nach der gewaltsamen Oeffnung des ab- geschlossenen Zimmers von Emma Erchinger wurde solgender Tatbestand festgestellt: Kot- lerer brachte dem Mädchen zwei Schüsse bei. Der erste Schuß drang dem Opfer in die rechte Halsseite und führte zum sofor­tigen Tod. Der zweite Schuß ging in die Herzgegend. Das Mädchen rief noch mit unterdrückter Stimme um Hilfe. Unmittelbar nach diesem furchtbaren Geschehen gab der

Täter zwei Schüsse gegen sich selbst ab. Beide Kugeln drangen ins Herz und führten zum sofortigen Tod.

Datz Mädchen, das im Begriff war. sich umzuziehcn. konnte sich noch zum Bett schlep- pen und starb kniend auf den Lettland ge­stützt. Der Täter brachte sich die tödlichen Schüsse in einem Korbsessel sitzend bei. Er sank von hier zu Boden und lag aus dem Rücken, den Revolver in der rechten Hand haltend. Der sofort herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod der beiden fest­stellen. Die Tat wurde ausgeführt mit einer belgischen Browning-Pistole. Kaliber 7,65 Millimeter. Die Herkunft der Masse konnte noch nicht sestgestellt werden.

Der Grund für die Tat dürste in einem be- stehenden Liebesverhältnis zu suchen sein. Die getötete Emma Erchinger ist am 26. Juli 1916 in Tuningen. Kreis Tuttlingen, der Täter Emil Ketterer am 6. Juli 1901 in Schwabhausen, Bezirksamt Villingen. ge­boren.

Verseuchte Weinbaugebiete

Laut Bekanntmachung des Wirtschafts- Ministers gelten in Württemberg als durch Reblaus verseucht 7 Markungen oder Mar- knngSteile. Sie befinden sich im Kreis Heil­bronn, im Kreis Ncckarsnlm, im Kreis Kün- zelsau, im Kreis Oehringen, im Kreis Schorndorf, im Stadtgebiet Grvß-Stuttgart, im Kreis Waiblingen. Als seuchenverdächtig gelten 9 Markungen oder Markungsteile. Unter den gefährdeten Bezirken ist auch der Kreis Calw angeführt.

Sie LanöeslmuplslM meldet

Ter Großrundsunksender Mühl- acker wird wegen dringender Arbeiten an der Antennenanlage in der Zeit vom 6. bis II. Jan. täglich bis 16 Uhr stillgelegt. An seiner Stelle wird der Rundfunksender S t u t t g a r t-T e g e r l o ch aus der glei­chen Welle den Sendebetrieb für die genannte Zeit wahrnehmen.

Am Samstag. 28. Dezember, früh, wurde an den württembergischen Erdoebenwarten Stuttgart, Ravensburg und Meßstetten ein lehr starkes Fernbeben ausgezeich­net. Dce erste Vorläuserwelle tras in Stutt­gart um 3 Uhr 48 Minuten 23 Sekunden ein. die zweite um 3 Uhr 59 Minuten 10 Se­kunden. Dl? daraus berechnete Herdentfer- nung beträgt, entlang dem Großkreis gemes­sen. rund 9500 Kilometer. Tie Richtung nach dem Herd lebenfalls entlang dem Großkreis) weicht von der Lstrichtung nur wenig ab. Ter Bebenherd liegt demnach in der Gegend von West-Sumatra.

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Unterreichcnbach, 29. Dez. Von einem her­ben Trauerfall wurde die Familie des Gold- arbeitcrs Emil Müller heimgesucht. Die 14 Jahre alte einzige Tochter Luise wurde von einem Herzschlag getroffen.

Hcrrenalb, 29. Dez. Altveteran Daniel Hed- tzing feierte heute seinen 88. Geburtstag. Der Jubilar ist Veteran von 1870/71. Am histori­schen 18. Jan. 1871 wurde er in der Schlacht bei St. Quentin durch einen feindlichen Gra- nat.'pune? ^mundet,

Wildberg, 29. Dez. Ein großer Schlitten, hochbeladen mit den Weihnachtspaketen der Binterhilfe, beivegte sich am Heil. Abend durch die Stadt. Während die treuen Helfer mit ihren Paketen Freude in die Wohnungen -er Bedürftigen brachten, ertönte von der Straße her der Gesang froher Wethnachts-

lieder, mit welchen die Oberklasse der Volks- l schule unter Leitung von Oberlehrer Nentsch- ler Weihnachtsstimmung schaffte. Neben den Gaben des WHW. hatte die NS-Frauen- schaft allen über 70 Jahre alten Volksgenossen noch eine besondere Gabe zukommcn lassen.

Weilderstadt, 39. Dez. Infolge der Maul­und Klauenseuche mußte der bekannte Christ­markt ausfallen. Besonders im Geschäfts­leben hatte das nachhaltige Folgen. Immer­hin war der Gesamtabschlutz des Weihnachts­geschäftes zufriedenstellend.

Verbilligung des Juckers zur Bienenfütterung für 1936

WieDer deutsche Jmkerführer", das Or­gan der Reichsfachgruppe Imker, mitteilt, wurden auf Grund eines Erlasses des Reichs­ministers für Ernährung und Landwirtschaft 1H Millionen Reichsmark aus dem Aufkom­men der Hauptvereinigung der deutschen Zettelwirtschaft zur Verbilligung des für die Bieuenwirtschaft benötigte?» Zuckers zur Ver­fügung gestellt. Der verbilligt bezogene Zucker lHöchstbezug 15 Psund pro Volks soll mit einem Drittel im kommenden Frühjahr als Reiz- und Notsütterung und der Rest im

nächsten Spätsommer zur Einwinterung der Bienen gegeben werden. Die Verbilligung soll grundsätzlich jedem Imker zugute kom­men, der Mitglied der Reichsgruppe Imker ist. Bei der Verteilung werden die Kreisfach­gruppen (Ortsfachgruppen) Imker als Nach­geordnete Verteilungsstellen eingeschaltet, durch welche schon in nächster Zeit den Orts­vertrauensmännern die vorgeschricbenen Vordrucke zur Eintragung der Bestellungen durch die einzelnen Imker zugehen werden.

Borgen oder sparen

Eine weitverbreitete Unsitte besteht darin, datz man beim Handwerker, beim Einzel­händler nicht bar bezahlt, sondern aufschrei­ben läßt. Diese Gepflogenheit hat sich nach­gerade zu einem Borgunwesen ausge­wachsen, so daß es nur begrüßt werden kann, wenn der Reichsstand des deutschen Hai *- Werks kürzlich einen grobangelegten Feld­zug gegen die Verwilderung der Zahlungs­sitten eingeleitet hat. Es gilt, allen Volks­genossen klar zu machen, daß schleppende Zah­lung beim Einzelhändler oder Handwerker nicht nur den einzelnen Gewerbetreibenden schädigt, sondern schließlich auch die Volks­gesamtheit und damit den säumigen Zahler

selbst. Denn der Handwerker oder Kauf-' ^ mann, der nicht zu seinem Gelde kommt, muß, wenn er seine Unkosten decken will, an irgendeiner Stelle einen Ausgleich schaffen.

Er ist gezwungen, den P reiS für seine Lei­stungen zn erhöhen.

So wirkt sich das Borgen in einer Ver­teuerung der Lebenshaltung aus. Jeder sollte deshalb seinen Teil dazu beitragen, die Un­sitte des Kausens auf Borg endgültig auszurotten. Außerdem aber muß jeder verantwortungsbewußte Volksgenosse dahin Mitwirken, daß der Kreditkauf nur auf die unbedingt vertretbaren Fälle beschränkt bleibt. Wer rechtzeitig ein Sparbuch anlegt, kommt nicht in die Zwangslage, hier und dort überstürzt borgen zn müssen. Die Spar­institute stellen jedem einzelnen gern ein Sparbuch aus, auf dem er einen Betrag für die doch stets unvermeidlichen Wechselfälle des Lebens zurücklegcn kann. In diesem Sinne ist der Kampf gegen das Borgunwesen gleichzeitig ein Kampf für den Spargedanken.

Stuttgarter Wochenmarktpreise vom 28.12. 1935. Großverkauf: Edeläpfel 22 bis 28, Tafeläpfel 18 bis 20. Kochäpfel 10 bis 17. Spalierbirnen 25 bis 30, Tafelbirnen 15 bis 20, Kochbirnen 14 bis 18. Walnüsse 28 bis 34. Kartoffeln 4 bis 5. Wirsing 7 bis 9, Weiß­kraut 6 bis 7, Rotkraut 8 bis 10, Rosenkohl 25 bis 30, Grünkohl lO bis l2. gelbe Rübe» 5 bis 6. Zwiebel 8 bis 9. Schwarzwurzeln 25 bis 30. Spinat 20 bis 25 Pfennig je das Pfund, Endiviensalat 5 bis 10. Rosenkohl 12 bis 18. Rettich 5 bis 10. Sellerie 6 bis 20 Pfg. je das Stück, rote Rüben 6 bis 8, Karotten, runde kleine, 8 bis 12, Monatrettich, rote 8 bis 10. weiße 12 bis 15 Pfennig je der Bund. Als Kleinhandelspreise gilt ein Zuschlag bis zu 33 Prozent zu den Großhandelspreisen als angemessen. Marktlage: Zufuhr in Obst stark zurückgeaangen, in Gemüse reichlich. Verlaus m Obst sehr schleppend, in Gemüse gnr.

Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 28. 12, 1935. Auftrieb: 50 Ochsen, 70 Bullen. 367 Kühe, 84 Färsen, 518 Kälber, 754 Schweine, 1 Schas, 1 Ziege. Alles verkauft. Preise: Ochsen a) 42 (unv.), b) 38 bis 40 lc) und d; Bullen a) 42 lunv.); Kühe a) 40 bis 42 (unv.), b) 84 bis 39 lunv.). c) 28 bis 32 (28 bis 33), d) 23 bis 28 (-); Färsen a) 4L (unv.); Kälber 6 a) 64 bis 70 (67 bis 7l). b) 57 bis 63 (62 bis 66), c) 50 bis 56 (55 bis 60). d) 42 bis 48 (). j

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Amtliche Bekanntmachungen.

Stadt Lalw

Sylvesterfeier

1. DerLiederkranz" und der Eisenbahnerfingchor werden in der Neujahrsnacht zwischen 12 und '/,1 Uhr aus dem Marktplatz einige Lieder singen. Die Zuhörer werden gebeten, mit dafür zu sorgen, daß die Feier nicht gestört wird.

2. Das Schießen und Abbrennen von Feuerwerkskökpern ist insbesondere während der Feier verboten uno wird wie das Adbrennen von sogen. Metall-Böllern während der Nacht strenge bestraft werden.

S. Eltern uns Lehrherrn werden ersucht, ihre Pflegebefohlenen zur Ruhe und Ordnung anzuhalten; Kinder dürfen sich nach 9 Uhr abends nicht mehr aus der Straße aushaltrn.

4. Die Polizeistunde ln den Wirtschaften wird allgemein bis nachts 2 Uhr verlängert.

Lalw, den 30. Dezember 1933.

Bürgermeister Göhner.

Trauerdruchsachendi.f«

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