Diesem aus krasserem Egoismus uno oer- hängnisvollster Ichsucht geborenen Fundamentalsatz des Marxismus habe der Nationalsozialismus die Parole gegenüber gestellt: „Du bist nichts, dein Volk ist alles.'
Der Führer habe erkannt, daß wenn man einen Menschen verpflichtet, in einer Gemein-! schüft und für diese zu denken, man ihn so zu einem starken Menschen mache, ebenso wie man ihn in umgekehrtem Falle als haltlosen Schwächling in die Welt stelle. Mit dieser! Lehre haben wir die Macht im Staate erobert und solange sich auch nur hundert oder tausend Menschen zu ihr bekennen, so lange können uns ruhig 3 Millionen Spießer entgegenstehen, denn einer von uns wenigen wird im entscheid denden Augenblick mit seinem starken Glaubeni
immer noch Zehntausende mit sich reißen können.
In klaren Worten, die von der Versammlung mit lebhafter Zustimmung ausgenommen! wurden, setzte sich die ReichsfrauenschastSfüh- rerin dann besonders mit den konfessi o- nellen Hetzern auseinander, die unser Volk durch unsaubere Machenschaften auszu-> spalten und die endlich errungene Einigung zu Hintertreiben versuchen. Mit aller Deutlichkeit betonte sie, daß gewisse Kreise so lange kein Recht hätten, über die angebliche Chri- stentumsfeindlichkeit des Nationalsozialismus zu urteilen, solange in ihren Reihen vielfach Dinge geschehen, die mit den Grundsätzen und der Lehre des Christentums schlechthin unvereinbar seien.
„Euch, meine deutschen Frauen', so endete
die Reichsfrauenschastssührerin ihre eindrucksvolle Rede, „hat das Schicksal eine große Aufgabe gestellt: In eure Hand ist die endgültige Entscheidung über Deutschlands Sein oder Nichtsein gelegt. Ueber alles Trennende hinweg müssen sich die deutschen Frauen finden in gemeinasmer Arbeit am Aufbau unseres deutschen Vaterlandes. Tut ihr dies, so werdet ihr einstmals auch vor dem Urteil des ewigen Richters bestehen können.'
Anschließend an die mit großem Beifall aufgenommene Rede der Reichsfrauenschafts- führerin sprach noch der Leiter des Rassepolitischen Amtes Tr. Groß-Berlin. Am Vortag hatten b»reits einige Arbeitstagungen stattgefunden.
Begeisterungsstürme umbranden den Führer
Die Deutschlandhalle, Europas schönste Grotzhalle feierlich eröffnet
Berli«, 29. November.
Mit einer Kundgebung des Gaues Groß- Berlin der NSDAP, wurde am Freitag abend Europas schönster Groß» Hallenbau, die Deutschland- Halle, in Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers und der führenden Männer aus Bewegung und Staat feierlich ihrer Bestimmung übergeben.
Als gewaltiger leuchtender Block liegt der riesenhafte Bau aus dem weiten Felde unweit des Bahnhofs Eichkamp, das schon zum olympischen Viertel der Reichshauptstadt ge- hört. Scheinwerfer tauchen die Stirnfront in gleißendes Licht. Zwischen den acht hohen Vierkantsäulen hängen in langen Bahnen die Neichsflaggen, die auch von den Fahnenmasten auf dem Dach wehen. Lorbeergrün ist der einzige Schmuck der durch ihre Linienführung eindrucksvoll genug wirkenden Halle.
SS. hat den Anffahrtsweg abgesperrt. In dichten Scharen strömen seit Stunden die Maßen in das Innere. Ter breite Wandelgang mit seinen Hellen Farbtönen, den geschickt angebrachten Leuchtkörpern, den schmucken Ersrischungsständen. dem eigenen Postamt, löst die erste Bewunderung ans. Des Staunens aber ist kein Ende, als die Besucher den inneren Raum betreten. Völlig ohne Säulen, bietet der 25 Meter hohe Raum von allen Plätzen eine hervorragende Sicht. Tie Stirnfront mit dem Aufbau, der sich über die ganze Breite der Halle hinzieht, trägt auf schwarzem Tuch das silberne Hoheitszeichen, flankiert von den Freiheitsfahnen der Bewegung.
Als die nach vielen Tausenden zählenden Besucher um 18 Uhr Einlaß erhalten, können sie, dank der vortrefflichen Anordnung der Zugänge, ohne jedes Drängen an ihre Plätze geleitet werden. Kurz vor Beginn wird die ganze indirekte Beleuchtung eingeschaltet, die den ganzen Raum mit schönem und angenehmem Licht erfüllt. Das riesige Oval mit dem Kops an Kops besetzten Jnnen- raum. mit den überfüllten, hoch ansteigenden Rängen bietet ein noch nie gesehenes Bild.
Kurz nach 20 Uhr geht ein Raunen durch das Haus. Alles erhebt sich von den Plätzen:
Der Führer kommt!
Geleitet von Gauleiter Dr. Goebbels, dem stcllvertrendendcn Gauleiter Görlitz er, Staatskommissar Dr. Lippe rt und seiner ständigen Begleitung schreitet er unter donnernden Heilrufen durch den Mittelgang zum Podium. Dann ziehen die Standarten und Sturmfahnen des Gaues in die Halle und nehmen im Halbrund auf dem Podium Aufstellung.
Nach dem Faynenaufmarfch wiederholen sich die Kundgebungen für den Führer. Zum erstenmal steht dann in der neuen und lchö- nen Halle, begeistert empfangen, der Eroberer Berlins, Gauleiter Dr. Goebbels, vor seinen Berlinern. Er eröffnet auch diese große Kundgebung mit dem alten Kampfruf aus den Führer, in den die 20 000 jubelnd einstimmen.
Für den Gau Berlin ist es eine besondere Ehre, den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in seinen Reihen zu sehen, einen der wenigen Staatsmänner der Welt, der mit Stolz bekennen könne, daß er es durch seine weitschauende Politik verstanden hat, sein Volk aus den Händeln der Welt herauszuhalten. Er habe das nicht unter Verzicht auf den deutschen Ehrenstandpunkt und durch unterwürfigen Pazifismus, sondern unter ständiger Wahrung der deutschen Ehre und ständiger Mehrung der deutschen Macht getan. Der wirtschaftliche und soziale Aufbau des deutschen Volkes vollzieht sich im Schatten des deutschen Schwertes. Eine
Armee stehe zu seinem Schutze bereit, um die Grenzen zu sichern und die Sicherheit seiner Arbeit immerdar zu gewährleisten.
Dann gibt Dr. Goebbels dem Führer das Wort, der mit einem unbeschreiblichen Jubel- sturm empfangen wird und erst nach geraumer Zeit sprechen kann.
Die Rede des Führers
war ein triumphales Ereignis. Satz um Satz hämmerte er in die Massen, die ihm willig folgten und lhm immer und immer wieder durch zuweilen minutenlangen Jubel und Beifall dankten. Man spürte wieder den engen Kontakt zwischen Führer und Volk. Man spürte ihn fast körperlich, und man wurde so bewußt, wie sehr auf dieser engen Fühlung das ganze Leben des Volkes und Reiches beruht. Und so war diese Kundgebung und diese Rede des Führers, die wieder so ganz den Geist der Kampfjahre atmete, ein seltenes Erlebnis für alle, die daran teilnehmen konnten.
Als der Führer mit den einstigen Gegnern abrechnete, die jetzt vom Nuslande her feiae
Die klslle tter 20 000 eriikkoet. Kitt einer llunttßedung ttes Osues 6roL Lerlin, in tteren Ktitiel- punkt ttie graöe Nette ttez biivrers 8tsntt. vurtte in tterlin ttie veulsevInnttksUe, ttie grültts Luropss, keierlicd eröffnet klick in ttie überfüllte lliesentialle ^vütirentt tter Nette tte» bütirers (X)
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ihre giftigen Pfeile gegen ihr Vuleriano an-, schießen, und als er dabei feststellte: „Da'l Volk. das ich führe, wird mich niemals ver- lassen!', da brach ein unbeschreiblicher Jubel aus. Die Zehntausende sprangen erregt und begeistert auf, und Beifallsklatschen, Füßc- trampeln und tosende Heilrufe dröhnten durch die Halle, daß man meinte, der Sturin sollte die Mauern sprengen.
Das sind der Führer und sein Volk! S ' sieht es im heutigen Deutschland aus und man müßte wünschen, daß alle, die von fernher Kritik üben und der Welt gern weismachen wolle-, daß in Deutschland alles drunter und drüber gehe und die Nationalsozialisten am Ende seien, Zeugen eines solchen Ausammenklangcs zwischen Führer und Volk sein könnten.
Es ist schwer, in nüchternen Worten den Eindruck wiederzugeben, den die meister - herausgearbeitcten Formulierungen, die Fülle der überzeugenden und mit feiner Ironie eingeflochtenen Vergleiche und die unbarmherzige Abrechnung mit den ewig Unverbesserlichen auf die Masse machen. Als der Führer erklärt, daß
die Nok nicht so groß sein kann,
als daß sie unser Wille nicht bezwingt,
daß der Nationalsozialismus vor keinem Problem die Flagge streichen, daß er vielmehr seinen Weg gehen wird, wie die S'er"^ ihre Bahn ziehen, da dankt ihm das - ' mit einer Innigkeit, die ein heiliges E - nis ist.
Dann schließt der Führer. Er endet mit dem Wort, das an der Stirnsront dieser Halle steht, dem Wort, in dem all unser Sehnen und Hoffen und Wünschen vereint, dem Worte: Deutschland.
Die Hymne der nationalsozialistis: > Revolution klingt aus. das mitreißende Hor t- Wessel-Lied. Unter den Klängen des neuen deutschen Soldatenliedes „Flieg, deutsche Fahne, flieg' marschieren die ruhmreichen Standarten und Fahnen, die zum erstenmal in dieser Halle Zeugen eines großen Ereia nisies des Gaues Berlin waren, aus d^. Halle.
Neichsminister Dr. Goebbels tritt noch ein- mal an das Rednerpult. Er schließt die Versammlung mit dem alten und ewigen Schlacht- und Kampfruf, dem dreifachen Sieg-Heil aus den Führer, überleitend zum Deutschlandlied, in das die Tausende m Begeisterung und Inbrunst einstimmen.
Dann schreitet der Führer, begleitet vom Gauleiter Dr. Goebbels und den anderen führenden Männern Ser nationalsozialisti- sehen Bewegung durch die tosenden Masse» zur Halle hinaus. Aus der Abfahrtstraße - ten vom frühen Abend schon, von der N" fahrt des Führers her. viele Tausende au: geharrt, die noch einmal in später Stunu- den Führer grüßen wollten, da sie'in de. Halle keinen Platz mehr gesunden hatten.
ZU Admiralen befördert
Berlin. 1 . Dezember
Mit Wirkung vom I. Dezember 1935 sind befördert zu Admiralen: die Vizeadmirale Förster, Flottenchef Alb recht. Kvm mandierender Admiral der Marineltaltt Ostsee; zu Vizeadmiralen: dm umttmad rale Witzell, Lhes des Alch.-imnu-n '-»>:> amtes im Neichskriegsministeriiiiu. Bastian. Chef des Allgemeinen Marineamtes im Reichsknegsministerium. Stellenbesetzuna: Kapitän z. S. (Ing.) Diplomingenieur Pack- Mitglied des ErprobunasauK- schusses für Schiffe, ist jetzt zum Ncichstrie, nunisterrum kommandiert.
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Kornau voll Ueioricti Weiler
Copyright bo Karl-Dunker-Derlaa. Berlin
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Mit zusammengebissenen Zähnen arbeitet Georg. Bruchstücke von Gedanken tauchen in seinem Hirn aus und enkflattern wieder ehe sie zu Ende gedacht: Georgia — Ladvbird! Wo ist sie? Miß Ethel. ohnmächtig und dem Tode geweiht trotz all ihrer Millionen? Ter Captain? Tot? Verbrannt? Savedra. der Wahnsinnige? Der Brand? Gibt cs noch — Hoffnung für das Schiss?
„Und noch vierzig Minuten bis Buffalo!' Aus weiter Ferne hört Georg eine Kinder- stimme. die in schulmäßigem Ton ein auswendig gelerntes Gedicht austagk. — leine eigene Stimme. Wie lange ist das schon her. seit er die Schulbank gedrückt und das Gedicht gelernt hat? Wo ist es bisher gewesen? Vergraben, vergehen im Unterbewußtsein. Jetzt ist es auf einmal wieder da.
„Tie Schwalbe stiegt über den Erieiee ..
Wie war das doch mit dem braven Steuer, mann Maynard? Oder war es der Funker Reetz? Flüchtig, verschwommen hat Georg die Vision, als stände er selber oben aus der Brücke, au? glühenden Planken, die Hände um das Steuerrad gekrampft. Ach nein, der Funker Reetz steht nicht als eherner Held auf weithin sichtbarem Posten. Niemand von den Menschen, die da oben »m Rettung schreien, weiß von ihm hier in der engen Funkbude. Gleichviel! Der Funker Reetz wird tedenialls hier in dem kleinen Raum aus- halie» »eh durch niemand und nichts in Zitier Arbei t stören tasten, so lange, bis er
den Apparat repariert hat oder selber im Rauch erstickt.
„Die Bootet Die Boote!' Hundert Arme strecken sich zur Brücke empor, hundert Menschen heulen in Todesangst hinaus in das leichenblasse Gesicht des Ersten Offiziers. „Warum retten Sie uns nicht? Warum werden die Boote nicht Herabgelasien? Verbrecher! Mörder!'
Der halbbekleidete Vierte Offizier und der junge Aspirant halten die Zugänge zur Brücke besetzt. Revolver in den Fäusten. Einen rabiaten Passagier, der trotzdem die Brücke stürmen wollte, hat der ..Vierte' kopfüber die Stiege hinunlerstoßen müssen. Der ..Erste' oben auf der Brücke preßt die Lippen hart zusammen. Sein Blick schweift rückwärts über das brennende Mitteldeck, über die Gestalten, die dort immer noch aus Tod und Leben mit den Flammen kämpfen. Es sind weniger geworden. Ein Teil der Mannschaft ist von der Panik ersaßt worden, hat die Löschgeräte hingeworfen und sich verkrochen. Dafür sind auf einmal andere da. Wie Traumbilder sieht der ..Erste' in Oualm uns Feuerschein schuftende Gestalten. Männer in Smoking und Frackhemden. Passa- giere, die Vernunft und Entschlossenheit bc- wahrt haben. Ist das nicht der kleine japa- Nische Vicomte, der da mühsam den schweren Brandschtauch schleppt! Ballender, dichter
Oualm verschluckt die Gestatten. Ter ..Erste' greüt wieder nach Telefon und Sprachrohr.
Meldung vom Kajükengang: ..Hitze unerträglich. Vier Mann der Löschmannschaft tot oder schwer verletzt. Tie Flammen haben die Bodenplanken durchsresien!'
Meldung vom Vorschiis: ..Spritexplosion in der Proviantkammei. Berieselungsanlage im Laderaum zerstört!'
Meldung vom Maschinenraum: ..Die Eilen- platten glühen. Erplosionsgeiahrl Bunker durch die Hitze in Brand geraten!'
„Wieviel seid ihr da unten?' brüllt der „Erste' durch das Sprachrohr.
„Sechs Mann!' krächzt die heisere Stimme des ersten Ingenieurs zurück. „Schickt Ab- lösung! Oder wir ersticken hier im Oualm!'
Noch einmal ruft der „Erste' die Funkbude an.
„Noch immer keine Verbindung. Reetz?'
„Nein!'
Der starre Blick des Offiziers fliegt zu den Booten über dem Vorschiffdeck. Noch hängen sie ruhig in den Davits. Noch sind die Flam- men. die tm Laderaum rasen, nicht durchgeschlagen über Teck. Aber jeden Augenblick kann das geschehen, auch das Borschiss in Heller Lohe stehen. Jeden Augenblick können Flammen und Funken vom Mittelschiff Herüberschlagen. die Taue durchbrennen, daß die Boote krachend auf Teck schlagen oder ins Master stürzen. Dann ist es zu spät.
Mit zuckenden, schmalen Lippen gibt der ..Erste' den Befehl:
..Boote bemannen und zu Master lasten. Frauen und Kinder zuerst!'
Ein wilder Mastenaufschrei fährt über das Deck, als die Matrosen unter Anführung des Vierten Offiziers und Mr. Collins zu den Rettungsbooten eilen. Die Boote! Wie Raub
tiere stürzen die Menichen den Manoien nach, überholen sie. klammern sich hilflos an die Davits, stoßen und treten einander zu Boden.
Nicht alle! Es gibt eine Menge von gieren, die trotz der Panik ihre Ruhe behal- ten. Mr. Grover-Swist hält die Hand der wild von ihm hinwegstrebenden Ethel mit schraubstockartigem Griff sest.
„Ruhig. Kindl Es ünd genna ^ um uns alle auszunehmen!'
Alte Soldaten sind da die sich redlich bemühen. ihre Mitreisenden von Unüberlegt- Heiken zurückzuhalten Männer, die sich schützend vor halb ohnmächtige verzweifelte Frauen stellen vor allem aber Passagiere. Männer wie Frauen denen es iroy Flammen und Geschrei nichl in den Kopf will, daß ein so grobes, wunderbares Schtst wie die ..Hiawatha' wirklich den Flammen zum Lpser fallen oder untergehen könne. Tie Boote Und intakt. Es ist reichlich Platz m ihnen. Das Meer ist ruhig. Man wird in die Boote gehen und G lange aut dem Master bleiben bis ein Schiff zur Rettung heian- braust. So weit ist Honolulu nicht, daß nicht längst einige Schisse die Hilferufe der Hiawatha' gehört haben müßten. Nur keine Panik! Nur kern Sturm aus die Boote!
„Tie Schisssofsiziere und Matrosen sind alle bewaffnet', tröstet der lunge Flieger seine Frau. ..Sie werden daiür sorgen, daß die Einschiffung ruhia vonstatten geht.'
„Weg da! Ordnung halten! Es kommen alle dran!' Mr. Arnhem und Mr. Collins stellen sich wirklich mit entsicherten Revolvern den anstürmcnden Menschen in den Weg.
^Fortsetzung folgt.)