Calw, den 2. Dezember 1935

Erster Advent stürmisch und naß

Winterschnee und erste brennende Kerze Nn grünem Kranz, schmal vorausgeivorfener Schein des großen Weihnachtslichtes, so lebt der erste Advent in unserer Vorstellung. Mit den weißen Flocken war es indessen Heuer nichts. Sturmböen peitschten den gan­zen Tag über den Regen gegen die Fenster und ließen den Wert einer geborgenen Häuslichkeit schätzen. So ist der erste Advent was er auch sein soll ein rechter Tag -er Familie gewesen.

An Ereignissen von öffentlichem Interesse brachte der gestrige Sonntag die dritte Reichs straßensam m lung für das Winterhilfswerk. Beamte, Handwerks­meister, Gesellen nd Lehrlinge standen ge­meinsam im Dienst des großen sozialen Werkes und verkauften die schmucken Edel­stein-Abzeichen restlos. In Calw wurden 1320 Stück mit einem Erlös von 329 RM. abgesetzt, in Althengstett und Alzenberg 170 Stück mit einem Ertrag von 34 RM. Bei -er unfreundlichen Witterung sowie dem schwachen Straßenverkehr ist das Opfer, das sie mit ihrem Einsatz für das WHW. brach­ten, besonders anzucrkenncn. Die Jäger­schaf t des Kreises hatte im tannengeschmück­ten HotelWaldhorn" einen Pflichtappell. Verbunden hiermit war eine sehenswerte Iagdausstcllung der in den Jahren 1934/38 im Kreis erlegten Nehgehörne, die in den Vormittagsstunden des Sonntag auch dr Allgemeinheit zugänglich war. Nicht durchg-führt werden konnte bei dem stürmi­schen Wetter der von einem Angehörigen der Scgelfliegerschar Calw für gestern mittag geplante erste Segelflug über unserer Stadt. D"r Plan ist indessen hiermit nicht auf- gegeben!

Träger des goldenen HI.-Ehrenzeichens

Anläßlich der Führertagung des Unter- banncs 11/126 in Calw konnte am Samstag im Nahmen eines Heimatabends Unterbann­führer E. Kühnle folgenden weiteren, lang­jährigen Jugendgenossen das ihnen ver­liehene Goldene HI.-Ehrenzeichen des Ncichsjugendführers überreichen:

Went sch, Fritz, Altbulach,' Kirchherr, Ernst, Calw,' Ungemach, Erich, Calw,' Kirchherr, Hans, Calw,' Ungemach, Alfred, Calw,' Hansel mann, Gotthilf, Liebclsberg: Meintz, Kurt und Helmut, Calw,- Gehring, Hermann und Walter, Calw,' Sommer, Rolf, Calw.

Die Schule in Ostelsheim hißt die HI.-Fahne

Außer den bereits veröffentlichten Gcnch- m gungen der Bannführung hat nun auch die Volksschule in Ostelsheim aufgrund einer lOOvrozentigcn Zugehörigkeit ihrer Schüler­schaft zur Hitlerjugend die Erlaubnis erhal­ten, die HJ.-Fahne zu hissen.

Werbeabend NS.-Frauenschaft in Deckenpfronn

Letzten Donnerstag fand im Gemeinde­haus in Deckenpfronn ein Werbc- abend für die N S - F rauenschaft statt, bei dem die Kreisfrauenschaftsleitcrin, Frau Widmaier, und die Kreisjugend­führ rui, Frau Syring, über die Aufgaben der Frau im heutigen Staate und in der Francnschaft im besonderen sprachen, und in beredten und eindrucksvollen, in die Tiefe gehenden Ausführungen die Hörerinnen und Hörer in ihren Bann zogen. In welch star­kem Maße dies der Fall war, zeigte die große Zahl der Anmeldungen, welche die Leiterin der Ortsgruppe Deckenpfronn, Frau Gertrud Beck, cntgegennehmen konnte. Der BDM. stellte sich zur Verschönerung des Abends wie immer gerne zur Verfügung. So konnte Ortsgruppenleitcr Lutz am Schlüsse mit be­rechtigtem Stolze den vollen, schönen Erfolg des Abends feststellen. Möge der Frauenschaft Deckenpfronn über den Anfangserfolg hin­aus ein immer größeres Wachsen beschiebcn sein!

Kameradschaftsabend

-er Schwarzwaldwäscherei Klein-Wildbad

Die FirmaSchwarzwaldwäscherei Adolf Marquardt" in Kleinwildbad - Hirsau hatte vorletzten Samstag die Belegschaft zu einem gemütlichen Kameradschaftsabend in dieSonne" nach Bad Liebenzell eingeladen, um bei bester Bewirtung, Musik, schönen Vorträgen und Tanz den Mitarbeitern ein paar frohe Stunden zu bereiten. Nachdem -er Betriebsführer in einer Ansprache seine Gefolgschaft zu allzeit einmütigem und treuem Znsamcnwirkcn aufgcfordcrt hatte, hob Ortsgruppenwalter Nathfelder- Hirsau im Namen der DAF. hervor, daß es dem Betriebsführer im Laufe weniger Jahre gelungen sei, in unermüdlichem Fleiß und in Zusammenarbeit mit seiner Gefolgschaft einen Betrieb zu erstellen, der vorbildlich ist. Er ermahnte die Gefolgschaft, auch ferner­hin treue Kameradschaft zu halten,

Konzertabend des Handharmonika-Klubs Calw

Nach langen Uebungsabenden mit an­nähernd 40 Schülern trat der Handhar- monika-Klub Calw letzten Samstag abend unter der Leitung von Karl Bender imBadischen Hof" an die Oeffcntlichkeit, Ein flotter Ländler eröffnete den Abend, dann folgten Walzer, Altbayrische Ländler und zwei Solostttcke, letztere ausgeführt von Karl Bender nud Karl Schaufelberger Schnell ging der erste Teil des Abends unter viel Beifall zu Ende. Während der Pause hatte man Gelegenheit, sich ein An­denken der Gcsamtkapellc zu erwerben. Im zweiten Teil kamen Märsche, Potpourris, Rheinländer und ein Polka-Walzer zu Ge­hör. Die Stimmung steigerte sich im Verlauf des Abends derart, daß der überfüllte Saal minutenlang begeisterten Beifall spendete und die Kapelle zu mancher Zugabe zwang. Auch der Lehrer des Klubs stand hier nicht zurück, indem er auf einer Miniatur-Mund­harmonika mit Begleitung einige Musikstücke vortrug und großen Beifall erntete. Mit dem MarschPreußens Gloria" fand das

Programm seinen Abschluß. Die Stunden bis Mitternacht waren dem Tanz gewidmet. Der junge Verein darf mit Stolz auf sein erstes Auftreten zurückblicken!

Lichtspiele Badischer-Hof Calw

Das Mädchen vom Moorhof In der Erzählung der schrr dischen Natio­naldichterin, Selma Lagerlöff,Das Mädchen vom Moorhof" spiegelt sich das Helle und Dunkle, das Schwache und Starke, bas Heitere und Ernste des nordi­schen Charakters, des nordischen Menschen schlechthin. Der FilmDas Mädchen vom Moorhof" trägt uns die Menschen, ihre Um­welt und ihre Schicksale noch näher, indem er bas Geschehen in die weiten, stillen Ebenen des niederdeutschen Landes verpflanzt. In und um Worpswede ist der Film und seine eindrucksvolle Handlung entstanden. Die un­endliche Weite des Moorlandes, der herbe Stolz uralter Bäume, die schwermütige und wilde, urhafte Schönheit von Busch und Feld Niedersachsens wurde in feinen Bildern, zart und wuchtig, leuchtend und düster, ein­gefangen. Die Vorführung des hervorragen­den Films erfolgt letztmals heute abend.

Alt-Calwer Familien

VIU.

Der Name Schmid dürfte bei der Allvcr- breitung des Schmieöchandwerks an vielen Orten gleichzeitig aus einer Berufsbezeich­nung zum Eigennamen geworden sein. So tritt er schon früh in Calw und einigen grö­ßeren Bezirksorten zugleich auf. In Calw fällt die erste Erwähnung ins Jahr 1412 und um 1528 gibt es schon drei Hausbesitzer: Friedrich Schmiö, Melcher Schmid und Kod- lin Schmids Witwe, dazu kommt Eberlin Schmid ohne Besitz. Türkenstcucr bezahlt ElsbcthFrider Schmids Dochter". In Heng- stett sitzt ' schon 14S1 Adam Schmid. In Stammheim sind 1525 drei Schmide ansässig: Marx, Melcher und Jeronimus, Bernhard Schmiö zahlt Türkensteuer und wird 1546 ausgemustert. In Deckenpfronn ist Conrad Schmid wohnhaft, zur Türkensteuer werden Jakob, Veit, Claus und Agta Agatha Schmid herangezogen, ausgemustert wird nur Veit. In Gültlingen sitzt 1623 Mathis Schmid. In Neuweiler sind Michel und Henslin Schmid ansässig. Türkensteuer zahlt außer ihnen noch Schmidhans und 1646 wird Michel Schmid als Schultheiß ausgemustert. In Brcitcnberg ist 1525 der besitzlose Tag­löhner Buwman Schmid, in Nötenbach wohnt Hans Schmid, in Sommenhardt Jakob Schmiö und in Ottenbronn auch ein Hans Schmid. In Altburg zahlt Jakob Schmid Türkensteuer. Die übrigen Bezirksorte sind ohne Schmide.

Im Jahre 1586 heiratete der damalige Wildberger Stadtschreiber Martin Schmid, Sohn des Värenwirts in Tü­bingen, die 1566 in Ncubulach geborene Ju­dith Brenz, eine Tochter des berühmten schwäbischen Reformators Johannes Brenz von Weilderstadt. 1588 kam dieser Martin Schmid als Stadtschreiber nach Calw, wo ihm schon 1589 seine Frau durch den Tod ent­rissen wurde, nachdem sie ihm zwei Töchter geschenkt hatte. Die eine Tochter, Euphrostne, heiratete den Calwer Bürger Hans Stüber aus altangesehener Familie, die andere Toch­ter, Anna Maria, 1613 den Stadtschreiberei- gchilfen Jakob Israel Mezger, der später Vogt in Markgröningen und Stuttgart wurde, einen Sohn des pensionierten alten Präzeptor Magister Nikolaus Mezger in Calw. Der Stadtschreiber Martin Schmid heiratete um 1690 in zweiter Ehe die Calwer

Bürgerstochter Katharine Beer oder Bär. Durch seinen um 1601 in Calw geborenen Sohn Johann Schmid, späteren Stadtpfarrer in Großbottwar, wurde das Ehepaar Schmid zu Ahnen des schwäbischen Philosophen Karl Christian Planck. Martin Schmid kam 1613 als Vogt in seine Heimatstadt Tübingen, wo er 1624 starb.

Trotzdem uns nach 1613 eine ganze Reihe von Familien namens Schmiö in Calw begegnen, so Peter nd Martin, der Ratsherr Johannes, Chilian und Gideon mit Sohn Bernhard und die kräftige Sippe des Wil­helm Schmid mit mehreren Söhnen und Töchtern, scheint sich doch keine durchlaufend hier zu halten. An Stelle der verschwinden­den Schmide treten neueinwandernde, so der Schneider Matthäus Schmid aus Kempten im Allgäu, der 1817 die Calwer Hutmachers­tochter Anna Maria Ventz heiratete. Das Bürgerbuch nennt um 1710/30 außer diesem Matthcs Schmid nur noch die beiden Zeug­macher Wilhelm und Hans Jakob als Calwer Bürger. Auch diese drei halten nicht bis zur Gegenwart durch. Die Zeugmacherei, der häufigste Beruf der Schmide, bringt je nach der Konjunktur eine starke Zu- oder Ab­wanderung mit sich. Eine Linie, die bis in die Gegenwart in Calw bleibt, ist die des Kannenwirts Ludwig Schmid, eines Fuhrmannssohns von Stammheim, der 1743 durch seine Ehe mit der Löwenwirtstochter Maria Barbara Schnaufer zum Calwer wird. Die Kanne geht zwar durch seine Toch­ter Juliane auf seinen Schwiegersohn Jo­hann Georg Fenchel und von diesem wieder auf dessen Schwiegersohn, den Zeugmacher Johann Jakob Zahn über, aber sein Sohn Andreas und sein Enkel, Jakob, beide Fär­ber, setzen die Linie fort.

Aus unbekMntcn Gründen haben die bei­den letzten Generationen ein t an ihren alt­hergebrachten Namen angehängt. Eine Fa­milie dieses Zweiges ging 1847 nach Amerika. Alle übrigen Schmide sind in jüngerer Zeit zugezogen. Die in der Calwer Textilindu­strie in leitender Stelle stehenden Brüder Schmid stammen von der Heiöcnheimer Alb, sind aber durch weibliche Linien eng mit Alt- Calw verbunden, so mit Wagner, Zahn, Schnaufer, Bischer, Bozenhardt u. a. Ebenso ist Stadtpfarrer Schmid durch seine Frau aus der Sippe der Zahn mit Calw verkettet.

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Calmbach, 1. Dez. Der hiesige Turnver­ein hat einen schweren Verlust erlitten mit dem Hinscheiden von Männerturnwart Jakob Kappler. 44 Jahre hatte sich Kappler aktiv in den Dienst der Turnerei gestellt.

Feldrenuach, 1. Dez. Letzte Woche ver­ließ Bürgermeister Schleh die Gemeinde, um in der Neckarstadt Tübingen das Amt als Kreiskirchenpfleger zu übernehmen. Elf Jahre lang führte der scheidende Bürger­meister das Steuer der Gemeinde Felb- rennach. Die Verbundenheit zwischen Bür­germeister und Gemeindefamilie bewies eine zu Ehren des scheidenden Bürgermeisters und seiner Familie veranstaltete Gemcindc-Ab- schicdsfeier.

Pforzheim, 1. Dez. Der seit 21. November vermißte Christian G. vom Buckcnberg wurde im Tiergarten-Wald erhängt aufgefunöen. Der Vermißte wurde von der Polizei gesucht.

Pforzheim, 1. Dez. Im großen Rathaus­saal fand die feierliche Vereidigung und Ver­pflichtung der neuernannten Ratsherren statt. Oberbürgermeister Kürz gab einen Bericht über die gegenwärtige Lage der Stadt, wobei er u. a. erwähnte, daß beim Etat bis zu 34 Prozent Einsparungen bei den Ausgaben erreicht werden konnten.

Nagold, 2. Dez. Freitag nachmittag sprach im Löwensaal Landesbaucrnführcr Arnold vor den OrtsbauernMreril des Kreises Na­

gold und der umliegenden Kreise. "Am gestrigen Sonntag fand in Nagold der Kreistag der NSDAP, statt. Samstagabend war im Löwensaal ein Kameradschaftsabend der Politischen Leiter. In der Haupttagung am Sonntag sprach Reichsstatthalter und Gauleiter Pg. Murr.

Obertalheim, 1. Dez. Am Kreuzungsbau­werk der Landstraße Plieningen Echter- öingen bei der Reichsautobahn Stuttgart- Ulm stürzte während der Einrichtung der Baustelle ein Vetontrichter in die Baugrube eines Flügel-Fundaments. Dabei wurde der dort arbeitende verheiratete, 57jährige Zim-

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Schwarzes Nrelt

Parteiamtlich. Nachdruck verboten. Calw, den 2. Dezember 1935

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D.J. Jnngbanne 1 «. 2/126. Die Fähnlein­führer reichen sofort ihre Stärkemeldung beim Stamm ein. Tätigkeitsbericht und SLürkcmeldung des Stammes müssen bis 4. Dez. bereits beim Jungbann vorliegen. Der gestellte Termin ist bedingungslos pünktlich cinzuhalten.

mermann Franz Ruf von hier so schwer ver­letzt, daß er nach wenigen Minuten verschied.

Frendeustadt,' 1. Dez. Die Höhenstraßc Freudenstadt Jgelsberg Vesenfcld ist jetzt mit einem Kostenaufwand von 550 000 NM. durchgeführt und seit einiger Zeit dem öffentlichen Verkehr übergeben. Die Klcin- enztalstraße Vesenfcld Calmbach Wild­bad schließt sich an, sodaß durch die Linie Freudenstadt Wildbad Pforzheim der ganze württembergische Schwarzwald künftig dem Verkehr erschlossen ist. Die Uebernahme der Höhenstraße in Unterhaltung und Auf­sicht des Reiches erfolgte letzten Samstag.

Horb, 1. Dez. Am Sonntag konnte ein Motorradfahrer die scharfe Kurve in der Wilhelmstratze infolge zu großer Geschwin­digkeit nicht nehmen. Er geriet auf den Bür­gersteig und fuhr direkt in bas Schaufenster einer Bäckerei. Der heruntergelassene Roll­laden ging samt der Fensterscheibe in Trüm­mer. Der Landwirt Kläger von Eutingen mußte dieser Tage eine Kuh notschlachten. Er hat fast alles verwendbare Fleisch dem Win­terhilfswerk zur Verfügung gestellt.

Stuttgart, 1. Dez. (AbnahmederKri- minalität in Württemberg.) Im 2. Vierteljahr 1935 sind nach den Ergebnissen der württembergischen Kriminalstatistik im Bezirk des Oberlandesgerichts Stuttgart ins­gesamt 6714 Personen wegen Verbrechen und Vergehen gegen die Reichsgesetze abgeurteilt worden. Davon wurden 5582 darunter 176 Jugendliche im Alter von unter 18 Jahren verurteilt gegen 6621 im 2. Vierteljahr de- Vorjahres, was einer Abnahme um rund 16 v. H- entspricht. Dies bedeutet, daß die Bes­serung der kriminellen Verhältnisse, die sich schon in den ersten beiden Jahren nach der nationalsozialistischen Revolution weitgehend durchgesetzt hatte, bis in die allerletzte Zeit hin­ein weitere beträchtliche Fortschritte gemacht hat.

Zehn Mre CS in Württemberg

Stuttgart, 28. Nov. Heute vor 'ihn Jahren gründete der jetzige Präsident der Handwerkskammer Stuttgart, Jnstalla'c:n> meister Karl Dempel, die er sie For­mation der Schutzstaffeln der DAP. in Württemberg. Fast ein Jahr später, im August 1926, gründete er dann die schwäbische SA. Pg. Dempel gehört seit 1922 der NSDAP, an.

Berbrauchttböchstvretse für Speise- kartosfeln

Der Württ. Wirtschaftsminister Prei?-- überwachungsstclle hat für die Abgabe von Speisekartosfeln an den Verbraucher für die Monate Dezember 1935, Januar und Februar 1936 neue Höchstpreise festgesetzt. Die Verordnung wird im Regierungsain?'- ger für Württemberg vom 3. Dezember 1' veröffentlicht werden und wird di das Polizeipräsidium Stuttgart und >. Oberämter bekanntgegeben werden.

Bei der Festsetzung der neuen Verbrau­cherpreise mußten die mit der fortschreiten­den Jahreszeit steigenden Erzeugerpreise und Einlagerungsunkosten berücksichtigt werden.

Im Dezember beträgt in Gemeinden über 2000 Einwohnern, ferner in Gemeinden bis zu 2000 Einwohnern, in denen die Verbrau. eher nicht alle unmittelbar vom Erzeuger be­liefert werden und deshalb auf Zufuhr durch Verteiler angewiesen sind, der Höchstpreis für gelbe Sorten frei Keller für den Zentner 3,60 RM., für 10 Pfund im Laden 42 Rpf. und für 1 Pfund 5,5 Rps. Tie ent­sprechenden Stuttgarter Preise betragen 3,70 RM., 43 Rps. und 5.5 Rpf. Für Gemeinden bis zu 2000 Einwohnern mit unmittelbarer Versorgung ist der Preis sür den Zentner frei Keller auf 3,15 RM. und für 10 Pfund im Laden auf 32 Rpf. festegesetzt worden.

Die Dezemberpreise für weiße, rote und blaue Sorten liegen niederer. Sie betragen sür Gemeinden über 2000 Einwoh­ner und in gleichgestellten Gemeinden für den Zentner frei Keller 3.30 NM., für 10 Pfund im Laden 39 und sür 1 Pfund 4,5 Rpf., für Groß-Stuttgart 3.40 NM., 40 Rpf. und 4,5 Rpf. und in Gemeinden mit unmit­telbarer Belieferung durch den Erzeuger für den Zentner frei Keller 2,85 RM., für 10 Pfund im Laden 29 Rpf.

Der Höchstpreis sür die SorteKuppin- ger" erhöht sich um 60 Rpf., für die Sorte .Julinieren' um I RM. und für die Sorten .Frühe Hörnchen', .Tannenzapfen'. .Rote Mäuse' um 2 RM. den Zentner gegenüber dem Preis für gelbe Sorten. Von der Fest­setzung eines Höchstpreises für diese Sorten bei Abgabe nach Pfunden wurde abgesehen.

Die Preise für Januar und Februar kön­nen der Bekanntmachung im Regierung?» anzeiger für WürNcmbrrg und in den Be» eiMlüMwm werde».