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Amtliches Organ äer N. Z. v. Li. P.

für alle Stabt- und Gemeinöe-Behöröen des Kreises Ealw

Ne. 24

Ealw, Freitag,

29. November 1S3S

3. Jahrgang

Reservisteneinberufung zur Wehrmacht geregelt

Unterstützung der Familie - Kündigung nicht statthaft - Zurückstellung möglich

Berlin, 28. November.

Durch gemeinsame Verordnung haben der Reichsinnen- und der Reichskriegsminister nunmehr auch in Durchführung des § 2V des Wehrgesetzes die Angehörigen derReserve. der Ersatzreserve, der Landwehr und in Ostpreußen auch des Landsturmes in dem vom Neichskriegsminister jährlich be­stimmten Umfang durch Einberufungs­befehl zu Uebungen einberufen. Die Eins berufenen oder die freiwilligen Teilnehmer an solchen Uebungen erhalten während de« Dauer der Ucbung von der Wehrmacht Unter» tunst, Verpflegung, Bekleidung und Löh» nung oder Ucbergangsgeld, sowie im Falls der Erkrankung freie Heilfiirsorge. Bei Schä­den an der Gesundheit wird das Wehrmachts- dersorgungsgesetz angewendet. Jeder im Reichsgebiet beschäftigte deutsche männliche Angestellte oder Arbeiter, der hiernach ein- berusen ist, ist vom Unternehmer zu« Ableistung der Uebung zu be­ll r l a u b c n. Er hat dem Unternehmer den Einberufungsbefehl vorzulegen. Die Be­urlaubung gibt dem Unternehmer nicht das Recht, das A r b e i t s v e r h 8 l t » nis zu kündigen. Der Angestellte oder Arbeiter hat gegenüber dem Unternehmer Während der Tauer dieses Urlaubs keinen Anspruch auf Zahlung von Arbeitsentgelt und sonstigen Bezügen. Der Urlaub ist außerhalb des bestimmungs­gemäß sonst zustehenden Urlaubs zu gewäh­ren. Ter Unternehmer kann aber den Er­holungsurlaub kürzen, jedoch um nicht mehr als um 10 Tage, und nur dann, wenn er während des Uebunasurlaubs das Arbeits­entgelt weiter entrichtet.

Wer ans Grund der neuen Verordnung zu einer Uebung der Wehrmacht einberufen wird, erhält nach den Bestimmungen des Ge­setzes über die Beurlaubung sür Zwecke der Leibeserziehung Unterstützung. Das bedeutet, daß die Miete bis zu 200 Mark monatlich erstattet wird, sobald der Einberufene mit einer Ehefrau oder anderen Unterhaltsberechtiaten einen gemeinsamen Haushalt führt. Für die Ehefrau und für über 21 Jahre alte Unterhaltungsberechtigte werden je Tag 1,60 RM., für unter 21 Jahre alte Berechtigte 0,5V NM. Unterstützung bezahlt. Auch hinsichtlich des Sozialversicherungsverhältnisses gelten die Bestimmungen des Gesetzes für Leibes­erziehung; d. h. daß zwar während der Uebung die Versicherunaspflicht nicht berührt wird, daß jedoch die Beitrags Pflicht r n h t.

Bei Beamten von Behörden lind Dienststellen des Reiches, der Länder und

RrlWporMm in Wrls

Comitce France — Allcmagne erstmals vor der französischen Oeffcntlichkeit

Berlin, 28. November.

In Frankreich haben verschiedene Front- käurpferverbänbc einen französisch-deutschen Ausschuß gebildet, dessen Ziel es sein soll, die Entwicklung der private» und öffentliche« Beziehungen zwischen Frankreich u. Deutsch­land zu fördern, ganz besonders in geistiger, wissenschaftlicher und sportlicher Hinsicht, um durch ein besseres gegenseitiges Verständnis zur Festigung des europäische« Friedens bei- zntrage«.

Reichssportführer vonTschammerund Osten spricht morgen in Paris vor dem kürzlich gegründeten Comitce France — Alle- magne über die Berliner Olympiade. Der Rcichssportfiihrcr wird seinen Aufenthalt in Paris gleichfalls dazu benutzen, um mit den französischen Sportfiihrcrn zusammenzukom­men. Wie verlautet, ist u. a. auch ein Besuch Aei dem Minister für Gesundheitswesen und Leibesübungen, Ernest Lasont, vorgesehen.

In Begleitung des Reichssportführers be­luden sich sein Adjutant von Alvens- eben und der Generalsekretär des Olhm- Pra-Organisationskomitees, Dr. Diem. .,

Gemeinden, der Gemeindeverbände und son­stigen Körperschaften des öffentlichen Rechts und der öffentlichen Betriebe sind während des Urlaubs bis zu einer Dauer von vier Monaten, bei der Luftwaffe von sechs Mona­ten, die Tienstbezüge fortzuzablen. Diese Be­stimmung findet auf Angestellte und Arbei­ter der öffentlichen Verwaltnizgen und Be­triebe im Sinne des Z 1 des Gesekes zur Ordnung der Arbeit in öffentlichen Verwal­tungen usw. sinngemäß Anwendung. Ter Neichsinnenminister bestimmt im Einverneh­men mit dem Neichsfinanzminister, wieweit die durch Ableistung von Uebungen in der Wehrmacht verbrachte Zeit auf die AnLbil- dungs- und Probedienstwit anzurechnen ist.

Die Bestimmungen über die Unterstützung, das SozialversichernngSverhältnis und die Beurlaubung von Angehörigen der Behör­den ußv. treten mit der Verkündung einer abschließenden gesetzlichen Regeluna, späte- stens mit Ablauf des 31. März 1936, außer Kraft. Aus besonderen häuslichen. Wirtschaft- lichen oder beruflichen Gründen können, ähn­lich wie nach den allgemeinen Musterungs- bestimmunqen, Z u r ü ck st e ll u n g e n a >» ch von Uebungen erfolgen, die der

1936 wird LZ. 136 gebaut

Friedrichshafen, 28. Rov.

Ehe noch das zweite deutsche Ozeanver­kehrslustschiss LZ 129, das mit dem Namen des Gcncralfeldmarschalls von Hinden- burgam Bug einen neuen Abschnitt in der Entwicklung des Weltluftverkehrs einzuleiten berufen ist, seine Gcburtsstätte verlassen kann, sind auf der Zeppelinwerft in Fried­richshofen bereits die ersten Vorbereitungen sür den Vau eines weiterenGrotzluft- schifses in Gang gekommen. Sobald An­fang nächsten Jahres der LZ 129 nach den ersten Probefahrten von der großen Bau­halle auf dem Werftgelände in die auf dem nahen Flugplatz Löwental stehende Fahr­halle übergesiedelt ist, wird sofort die Mon­tage des von der neugegründeten Deutschen Zeppelin-Reederei in Auftrag gegebenen LZ 130 in Angriff genommen werden.

Die Pläne für dieses Schiff sind fertig und auch die verschiedenen Termine sind schon festgelegt worden. Die erforderlichen Vor­richtungen befinden sich in den Werkstätten

c-nnvernsene. seine Verwandten ersten Gra­des sowie seine Ehefrau und sein Unter­nehmer bis späte st ens zwei Wochen nachEmPfangdesEinberufungs- befehls beantragen können. _

Zu Botschaftern erhoben

Wechselseitige Erhebung der diplomatischen Vertretungen zwischen Deutschland und Argentinien, Brasilien sowie Chile

Berlin, 28. November,

Zwischen der Neichsregierung und den Ne­gierungen von Argentinien. Brasilien und Chile hat ein Notenwechsel stattgefunden, durch den :e wechselseitige Erhebung der diplomatischen Vertretungen zu Botschaften vereinbart wird.

Diese Regelung, die die Neichsregierung bereits im Jahre 1930 im Reichstage vorge­schlagen hatte, die aber damals an dessen Widerstand gescheitert war, trägt den sich ständig erweiternden Beziehungen zwischen Deutschland und den beteiligten südamerika­nischen Staaten Rechnung und bringt gleich, zeitig die wachsende Bedeutung zum Aus» druck, die sich Deutschland und die ibero- amerikanischen Länder gegenseitig zuerkennen.

der Werft ebenfalls schon in Arbeit, und wenn die notwendigen Baustoffe in Fried- richshafen eingetroffen sein werden, wird der Neubau auf breitester Basis und in großem Stil in Angriff genommen werden, nachdem die Herstellung kleinerer Einzelteile wie Stre­ben und Träger sich zur Zeit schon im Fluß befindet.

Im großen und ganzen wird dieses dritte deutsche O z e a n l u f t s ch i s s als Schwesterschiff des LZ 129 gebaut wer­den, also vor allem die gleichen Abmessun­gen wie sein Vorgänger aufweisen: Eine Länge von 246 Metern, einen größten Durch­messer von rund 41 Metern und einen Nenn, gasinhalt von zirka 190 000 Kubikmetern. Dagegen sind u. a. bei der Anlage der Pas­sagierräume einige Ergänzungen in Aus­sicht genommen, da beispielsweise mehrfach der Wunsch nach Einbau von sogenannten Luxuskabinen ausgesprochen worden ist.

Die zielbewußte Förderung der Ausgestal­tung des Luftschiffverkehrs im neuen Deutsch­land, die in der Schaffung der Deutschen

Oer SNesi« 8K. tNauu Ni-ulsetilaiids ße«l»rden. „Vater 1 e 8 >i". eine: de: c-eireuesien des püiirers und der dieiisläiiesle 8K 5tani> Oeuisrtilands, ist im 84 l.eliensjatire gestorben. „Vater legg' stand bereits in de» laiiren 1021 bi, 1022 i» der drillen lluixlerls, Iiutt der ßtünetiener 8k Das N>Id reigl die Neiselrung de, llsm>>ters in ßtüneiien (Wellbiid. K.i

Zeppelin-Reederei Ihren sicyrvarilen tineoer- schlag gefunden hat. in Verbindung mit den großartigen Leistungen des „Graf Zeppe­lin' hat nun auch dazu geführt, die Verwirk, lichung der deutschen Luftschiffpläne durch Einsatz mehrerer Luftschiffe und ihre be­schleunigte Indienststellung rascher heran- reifen zu lasten. Im Zuge dieser Bestrebun­gen wird auch eine bedeutsame Er­weiterung der Werftanlagen des Luftschiffbau Zeppelin in Friedrichshafen durchgesührt werden.

Auf dem Gelände nördlich der Halle des „Graf Zeppelin' ist in diesen Tagen mit der Errichtung einer 150 Meter langen Ring- banhalle begonnen worden, die die erste ihrer Art sein wird. Neben der eigentlichen großell Bauhalle, in der gegenwärtig noch der LZ 129 seiner Vollendung entgegcngeht, werden künftig auch in dieser neuen Spezial­halle die 86eckigen Turaluminringe des Schiffsgerippes hergestellt werden können. Diese Ningbauhalle. die vom Eisenwerk Kai. serslautern ausgeführt wird, kann voraus­sichtlich schon im Frühjahr 1936 in Benützung genommen werden. Zur Zeit ist man bereils mit den Grabarbeiten für die Fundamente der Halle eifrig beschäftigt. Tie neue Halle wird nach ihrer Fertigstellung zunächst vre Möglichkeit bieten, den LZ 130 forciert in Arbeit zu nehmen. Während bisher für den Bau der Ringe des Schiffskörpers nur die Luftschiffhalle I zur Verfügung gestanden hat, werden künftig unter Hinzunahme der in der Entstehung begriffenen Ningbauhalle nicht weniger als neun Ringe gleichzeitig an­gefertigt werden können, wodurch eine er­hebliche Verminderung der Gesamtbauzeit erreicht werden wird. Wie beim LZ 129 wird die Leitung der Bauarbeiten auch bei dem kommenden LZ 130 wieder in den Hän­den des Sohnes von Tr. Eckener, Diplom­ingenieur Knut Eckener. liegen.

5E SW-iverker srken aus die KandEüft

Auch Friseure, Schneider, Schornsteinfeger Berlin, 28. November.

Zu der kürzlichen Mitteilung, daß das im Frühjahr 1935 zum erstenmal organi­sierte Gesellenwandern im Jahre 1936 eine Ausdehnung erfahren soll, werden jetzt die weiteren Einzelheiten bekannt. Während 1935 sich vorerst das Nahrungsmittelhandwerk mit 1000 Gesellen an dem Wandern beteiligte, werden 1936 ungefähr 5000 junge Handwer­ker auf die Wanderschaft gehen. Neben den bereits 1935 beteiligten Handwerkszweiaen

kleuie lürüttnung cter lteulsetilaodlialle. km preiiag wird mit einer Kundgekung de, Laues Oroö Oeriio der dI8I)k? die lleuisciiland Halle in Oerlin Liiarloilenburg, die grüble 8porI6aIIe klurosias. eräilnet ku, diesem Lrunde fand eine pautspreci>er>ir»de statt. wäkrend der unser Lild autgenowinea wurde. L» labt deutlich das gewaltige kund der Halte erkennen. (Weltbild.)

Ein Schwesterschiff des Luftschiffes „Hindenburg*

— Errichtung einer Ningbauhalle für die Zeppelinwerft