L«lag: Echwaiöw 'Id-Wocht B. m.3. H. Tatw. Rotallookdruck: kl. OtllchlLg-r'sch« B-chdruS-r'I, Calw. Houxlschrlsllklt»: Friedrich Hon» Schiele. AnzeigenleUer! Alfred Schalheit!«. SLmtlich« ln Talw. D. L. X. SS: 3472 Beschlftrpell«: Alle» Postamt. Fernsprecher 2S1; Schluß der Anzeigenannahme: 7.SO Uhr vormitta,». «I» An^igentarts gilt znr Zeit Preisliste 3.
Nationalsozialistischeüageszeitung
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Amtliches Organ äer N. §. v. /i. p.
Alleiniges Amtsblatt für alle Staöt- unö Gemeinöe-Bchöröen öes Kreises Lalw
Nr. IS
Ealw, Dienstag, IS. November 1S3S
3. Jahrgang
Rudolf Hetz auf dem Reichsbauerntag in Goslar
MW BeiMhrliiig i» SloWlor
Berlin, 18. November.
«Die Erzeugungsschlacht ist eine Abwehrschlacht gegen den Bolschewismus!"
Goslar, 18. November.
Amn Abschluß des 3. Neichsbauertages am Sonntag ergriff der Stellvertreter des Führers das Wort. Er betonte zunächst, daß nirgends anschaulicher als hier znm Bewußt- sc!n gebracht werde, daß im deutschen Bauerntum beste Art unseres Volkes durch die Jahrtausende erhalten geblieben sei. Gerade denen, die Nasse nnd Eigenart bewahrt haben, müsse der jüdische Bolschewismus feind sein. Im Marxismus und im Bolschewismus sei der Kampf des Judentums gegen Deutschland geführt worden, ein Kampf, der sich mit dem Versailler Vertrag und nach dem Kriege in erster Linie gegen die Ernäh- rungsgrundlage des deutschen Volkes gerichtet habe. Durch den Hunger sollte Deutschland in den Bolschewismus getrieoen werden, und wie nahe Deutschland vor der nationalsozialistischen Machtergreifung schon vor dem Bolschewismus stand, das sei der Welt noch nicht genügend zum Bewußtsein gekommen. Jedenfalls hatten die Führer der bolschewistischen Weltrevolntion Deutschland bereits als sichere nächste Etappe für die Bolschewisierung Europas betrachtet, wie es die Funde im Karl- Liebknecht-Haus bewiesen.
Naclfdem Adolf Hitler mit seiner Gegenorganisation in Deutschland in 12. Stunde die bolschewistische Organisation in Deutschland niederwars, ihre Führer seftsetzte und damit den Drahtziehern der Weltrevolntion die Rechnung durchkreuzte, setzte der im Judentum verkörperte Bolschewismus seinen Kampf von außenher fort; denn nichts anderes sei die jüdische Boykotthetze gegen deutsche Waren. Man wollte Deutschlands Ausfuhr weiter ab- würgcn, damit die Einfuhr von Lebensmitteln weiter zurückginge mit der Folge, daß Hunger in Deutschland doch noch ausbreche und das Hitlerregiment endlich durch den Bolschewismus abgelöst würde.
Wenn diese Rechnung fehlgeschlagen sei, so sei dies in erster Linie neben den zielsicheren Maßnahmen der nationalsozialistischen Negierung der wiedererweckten Kraft des deutschen Bauerntums zu danken. „Die Erzeugung s , ch l a ch 1," so rief der Stellvertreter des Führers aus, „ist im wesentlichen eine
Abwehrschlacht gegen Len Bolschewismus: Mit Stolz stellen wir fest, auch diese Schlacht in nnserem Verteidigungskrieg gegen die rote Flut war erfolgreich." Nur den könne es wundern, daß im Verlauf dieser Schlacht auch Schwierigkeiten ausgetreten seien, der eine Schlacht mit einem Parademarsch verwechselt. Auf den Enderfolg komme es an und der sei in der gelungenen Abwehr des Hungers, als des gefährlichsten Kampfmittels des Bolschewismus, erreicht. Wenn wir auch in diesem Kamps genötigt gewesen seien, uns
Frecher Bankraub in Basel
Selbstmord des jüdischen Täters
« Basel, 18. November
Am Montag mittag wnrde auf den Kassierer der Adlerbank in Basel ein Naub- übertall verübt. Als die Kaste für die Mittagspause geschlossen werden sollte, trat ein Unbekannter ein. der eine kleinere französische Note wechseln lasten wollte. Unmittelbar darauf feuerteer dreiSchüsse auf den Kassierer ab. der schwer verletzt zn- sammenbrach, und sprang herüber zum Kas- senschrank. riß ein Bündel Banknoten im Werte von 4200 M. an sich und flüchtete.
Fußgänger, die die Schüsse gehört hatten, nahmen sofort die Verfolgung auf. Als der Täter in einer Seitenstraße eingeholt wurde. töteteersichdurcheinenSchußin den Kops. Es handelt sich um einen am Montag früh ans Straßburg zugereisten Juden Gaston H a y m a n n. 35 bis 40 Jahre alt. Man vermutet, daß er auch derjenige Täter ist. der vor einigen Jahren am Zen- <ralbahnhofplatz in Basel unter genau den gleichen Umständen einen Banküberfall verübte. wobei der Kassierer das Leben lasten Mußte. Dieser Uebersall Knute bis jetzt nicht Aufgeklärt werde«.
so weit wie möglich von der Welt unabhängig zu machen, so seien uns damit noch autarke Bestrebungen gegen unseren Willen aufgezwungen worden. Es sei Deutschlands feste Ueberzeugung, daß wirtschaftliche Beziehungen und Handelsaustausch mit anderen Völkern dem gegenseitigen Verständnis förderlich und oamit der Erhaltung des Friedens dienlich sind, der den gequälten Völkern so bitter nötig ist.
Zu des neuen Deutschland größten Leistlingen gehört, daß das deutsche Volk vor dem Hunger bewahrt blieb. Was bedeuten demgegenüber zwischendurch anllretende kleine Schwierigkeiten wie das Fehlen von zehn Prozent des Fettbedarss oder des Schweinefleisches. .Ich weiß sehr wohl einzuschätzen''. sagte Nudolt Heß, ..was es für einen Schwerarbeiter bedeutet, wenn er nicht gain das Oiiantum Fett erhält, das er benötigt. Aber ich weiß auch, daß nichts- destowcniger der deutsche Arbeiter es ist, der sich am wenigsten durch einen vorüber- gehend auftrelendcn Verzicht erschüttern läßt in seiner Treue zu einer Idee und einer Führung, die für gut anzuerkennen er sich im
Der .Bund" veröffentlicht unter der Neberschrist .TaS modernste Paradies der Welt" einen Bericht über die Zustände in der Sowjetunion, der dadurch ttm jo bemerkenswerter ist. als der Verkäster. der Forschungsreisende Bitorio varco Herrera aus Lima, früher einer der eifrigsten Verfechter der bolschewistischen Lehre in seiner Heimat war, aber nach einer Studienreise nach Rußland zum schärssten Feind de« Sowjetsystems geworden ist. Er hat nach dem Bericht des .Bund" einem Mitarbeiter der in Lima (Peru) erscheinenden Zeitung .La Orcnica" gegenüber u. a, erklärt:
.Was heute in Rußland regiert, ist ein völlig absurdes System; eS herrscht dort kein Sozialismus, sondern eine erschreckende Tyrannei. Das. was ich sah. war für mich eine furchtbare Enttäuschung. Ich habe in Rußland niemanden angetrossen, der noch herzhaft lachen kann. Alle Menschen klagen und leiden. Ueberall traf ich düstere Unzufriedenheit die von den Polizeiorganen trotz allen Eifers nur mit Mühe zu unterdrücken ist.
Im ganzen Land herrscht eine geladene Spannung. Die Bombe ist explosionsreif und kann jeden Augenblick platzen. An dem Tage, da in Rußland eine neue Revolution loSbricht, wird die Welt mit Entsetzen erfahren, wie das russische Volk von seinen Henkern und Scharsrichtern ge- klütert wurde. Mit den russische« Methoden
schweren, inneren Kamps durchgerungen hat. Um so weniger wird er sich erschüttern lassen, als er sieht, daß nicht böse Preistreiberei aus dem Buttermarkt infolge der Ber- knappung etwa unter dem Einfluß ausländischer Spekulanten geduldet wird. Ter deutsch eArbeitersiehtvielmehr, daß die Butterverknappung nicht aus feinem Rücken ausge- Iragen wird, sondern daß das gesamte deutsche Volk in nationaler Disziplin einen vorübergehenden Mangel dadurch leichter erträgt, daß es ihn unterschiedslos aus sich nimmt.
Der Sprecher des Neichsbauernrates Gran- zow gab unter lebhaftem Beifall dem Tank des deutschen Vauernvolkes an den Stellve.» trcter des Führers Ausdruck: „Der Reichs- nährstand nnd die neuen Baucrngesetze sind aus dem Nationalsozialismus heraus ge- wachsen und dies könnte nicht schöner unterstrichen werden als durch die Tatsache, daß Sie, Stellvertreter des Führers, das Wort ergriffen haben."
Damit erklärte er den dritten NeichS- bauerntag in Goslar für geschlossen.
kann man eit^großes Bolk nie und nimmer lebend erholtem In widerwärtig verlogenen Sätzen werden in Broschüren die großen Er- rungenschaften einer Tyrannei verkündet, die dem russischen Volk das einzige Glück verschafft hat — Hungers sterben zu dürfen. Ich habe gesehen, wie arme Arbeiter im Staatsrestaurant essen. Der Ekel stieg mir hoch; denn was hier den Arbeitern vorgesetzt wurde, war nicht einmal gut genug für Hunde,»
In einem Aufsatz, der die Neberschrist „Die gesetzgeberische Perlenkette in Sowjetrußland" trägt, beschäftigt sich der „Berner Bund" ferner mit der Gesetzgebung in der Sowjetunion, vor allem mit dem Arbeitsrecht. Das Blatt stellt dabei u. a. fest, daß kein Kultnrstaat in Europa es wagen dürfe, solche Bestimmungen über das Arbeitsrecht auszustellen, wie sie in Svwjetrußland in Kraft sind, ohne der Gefahr einer Revolution ausgesctzt zu werden.
Ferner wird darauf hingewiesen, daß wichtige arbeitsrcchtliche Bestimmungen, die daS Proletariat von jeder Ausbeutung befreien sollen, in der Sowjetunion in Wirklichkeit längst überholt und durchbrochen sind. So bestimmt u. a. der russische „Arbeitskodex" im Artikel 37. daß Lohnarbeiter nicht ohne ihre Zustimmung von einer Arbeitsstätte nach einer anderen abtransportiert werden dürfen. Diese Bestimmung ist bereits dahingehend abgeändert worden, baß Arbeiter von einem Ort an den anderen abtransportiert werden können, falls „dir Produktion es verlangt. Dadurch ist die Zwangsarbeit rechtlich ianktiontert".
Die deutsche Gesandtschaft in Stockholm hat in diesen Tagen im schwedi'chen Anß-i'- ministcrium nachdrücklichst und wiederholt dagegen Verwahrung eingelegt, daß Pie der Regierungspartei nahestehende Zeitung ..Sa- zialdemokratrn" mehrfach kränkende Ausführungen gegen d i e P e r > o >. des Führers und Reichskanzlers gebracht hat.
„Swre MiNieriskriteK-
bel der Memeler Direktoriumsbildung "Memel, 18. November.
Der Präsident des memrttendischen Landtages Baldszus. der sich für die Annahme des vom Gouverneur an ihn ergangenen Auftrages zur Bildung des Direktoriums von vornherein Bedenkzeit erbeten hatte, hat sich gezwungen gesehen, dem Gouverneur den Auftrag zurückzugeben.
Wie hierzu verlautet, stellt die Einheit?, liste eine Anzahl Kandidaten für den Posten des Vorsitzenden des Direktoriums bereit, die der Gouverneur, wie aus seiner bisherigen Taktik hcrvorgeht, zu umgehen trachtet. Der Präsident durfte seine Hand hiezu nicht bieten.
ausländische Maren verkauften, heute ader ebenfalls reichlichen Flaagenschmnck tragen.
DaS MittagSblatt des halbamtlichen „Gn"-- nale d'Jtalia" spricht von den Sühnemaßnahmen als dem Dolchstoß in den Rücken deS Bruders, der in einem schwierigen Unternehmen zur Rettung eines in Barbarei liegenden Landes begriffen sei. Diese mehr a n t i e u r o p ä i s ch e als cnti-italie- nische K a i n - Po l i t i k, dieser ve" ' 'e Brudermord, werde nicht ungerecht l ES gebe eine Nemesis, der sich nicht ein.. ^.e größten Reiche entziehen könnten.
Auch Benz'msperre?
Der diplomatische Mitarbeiter des „Daily Telegraph" schreibt» im Ausland sei der Glaube entstanden, nach den Wahlen werde in der britischen Politik eine Aendrrnng eintreten m'o- fern; als Englands Eintreten für die Völkerbundsgrundsätze Nachlassen werde. Davon sei aber keine Rede. Sollte die Negierung ihre Politik ändern, so nur in umgekehrter Nici>» tung. Bor 14 Tagen habe der Völkerbund beschlossen» einen technischen Ausschuß mit der Prüfung der Möglichkeit weiterer Eühnemaß- nohmen zu beauftragen, die sich noch wirksamer zeigen könnten, um Italien zur Einstellung der Feindseligkeiten zu zwingen. Wahrscheinlich werde die erste und wichtigste Maßnahme in einem Ausfuhrverbot für Leie bestehen. Eine Unterbrechung derBenzinliescrun» gen für die mit Kraftfahrzeugen reichlich aus- gerüsteten italienischen Etreitkräfte würde das wirksamste Mittel sein, um sie bewequngsun- fähig zu machen. Allerdings würden die Staaten, die an den Eütznemaßnahmen teilnehmen, sich klar sein müssen, daß eine so weitgehende Maßnahme von Italien als feindselige Hal- tung angesehen werden könnte.
Vor weiteren Vegenmatznahmen gegen die Sanktionen
Der erste Tag des SanktionSbeginn'; ist. abgesehen von Etudenlemimzügcn, ohne Zwischenfälle verlausen. Tie Polizei sch.itt an verschiedenen Stellen gegen dir Demon- stranlen ein. Es tollen etwa 20 bis 30 Slu- denten festgenommen worden sein. Trotzdem sind die Truppen noch nicht zurückgezogen worden, wenn auch nicht mehr ganz so viel Militär ausgebolen worden ist. wie in den Bormittagsstunden. An der Iranzösiichen Botschaft hat man nun doch nach vielen Ich« ren erstmalig Militär bcreitgestrllt, das allerdings in den Höken der umliegenden Häitter verborgen gehalten wird. Allein in dem Hof des gegenüberliegenden Palastes steht eine ganze Kompanie bereit. Tie 7.5-Zentimeter- Geschütze in der Nähr der englischen Botschaft sind ebenfalls noch nicht entfernt worden.
Rom im Zeichen des Beginns der Sanktionen
Fahnen und Kundgebuygen — Botschaften und Fremdenviertel unter Schutz
Rom, 18. November.
Italien hat aus Anlaß des Sanklionsbe- ainns am Montag die Fahnen gehißt als ein- mittiges Bekenntnis seiner entschlossene» Gegenwehr gegen die sanktionstührenden Staaten. In ganz Nom herrscht lei» dem ftühen Morgen ungewöhnliche Bewegung. Ganze Siraßenzüge gleichen einem Heerlager. Ueberall auk den Straßen sieht man Militär. Schon in den frühen Morgenstunden sammelten sich Studenten zu großen Umzügen durch die Stadt um gegen alles, was noch fremde Spuren trägt eine Art Razzia zu veranstalten. Sämtliche Zuganqßstraßen der Piazza di Svagna. an der sich das englische Kor.» ftilat und eine große englische Apotheke befinden. waren von vier bis sechs dickilen Reihen feldmarschmäßig ausgerüsteter Gre- nadiere und Berkaalieri mit ausaepflanztem
Seitengewehr abgetverrt. An der enalilchen Botstbaft waren in den Vormittagsstunden noch keine Truppen zur Absperrung herang— zogen. Das für diesen Zweck bereitgestellte Militär lag noch in den umliegenden Häusern und Stroben in Bereitschaft, so in der naheliegenden Porta Pia rin starkes Aufgebot von Grenadieren mit schweren Maschinengewehren. An der französischen Botschaft hat man bis letzt zur Absperrung keine Trnp- pen herangezogen, man scheint für den Schutz ein großes Earabinieri-Aufarbot kür ansreichend zu halten. Auch sämtliche übrigen diplomatischen Vertretungen der sank- tionssührenden Staa'en haben eine beträchtliche Absperrungsveistärkiing durch Cara- binieri. Unterdessen marschieren Etudente»- kolonnen durch die Stadt und machen vor allem vor denjenigen Häusern halt, die srülier in ausländischem Besitz waren oder
„Das modernste Paradies der Welt!"
Ein Augenzeugenbericht aus der Sowjetunion im „Berner Bund-
Der«, 18. November