Pforzheim, 3. Nov. Gestern nachmittag sammelten sich im Stadtteil Dillstein mehrere Zigeuner ans der Umgebung, um am Grabe einer kürzlich verstorbenen Zigeunerin ein Ständchen zu spielen. Die ganze Bersamm- lung besuchte nachher eine Wirtschaft. Dort entspann sich eine größere Schlägerei unter den Zigeunern. Dabei wurde ein 43 Jahre alter Zigeuner so übel zugerichtct, daß er bewußtlos auf dem Platze blieb.

Herrcubcrg» 3. Nov. Bei der Kreisspar« lasse wurden am Nationalen Spartag einbe­zahlt NM. 11573.— <1934: NM. 370z.—) in 122 (31) Posten. Die Gcsamtcinzahlungen im Monat Oktober auf Sparkonten betrugen NM. 132 794.— (NM. 121 743.—) in 889 (087) Posten. Darunter befinden sich 140 Stück neu errichtete (63) Sparkonten.

Pfalzgrafeuweiler, 4. Nov. Am Sonntag wurde die Turn- und Festhalte, die den Na­men „Hans Schemm-HauS" führt feierlich eingcweiht. Es sind darin untergcbracht: im Untergeschoß Luftschntzranin und Räume für den Fronmcister, Brausebad, Warmluft- und Dampfheizung, SA.-Raum, der auch von der Fraucnschaft verwendet wird,' im Erdgeschoß: Garderobe, Abort, Büffet- und Kassenraum, Kleinkinberschnle und Zimmer für die Kin- derschwcster, Fest- und Turnhalle,' 1. Stock: Saal für HI. und BdM., zugleich für die Hauswirtschastsschulc. Gcwerbeschulsaal, zu­gleich für Veranstaltungen der Partei, Ein­gang zur Galerie,- 2. Stock: Wohnung für den Hausmeister, für Krankenschwester und Kinderschwcster.

Freudcnstadt, 3. Nov. Während im letzten Jahr (1934) in der Zeit vom 1. Januar bis 31. Oktober in der Stadt Freudenstadt ins­gesamt 276 000 Uebcrnachtungen gezählt wor- den sind, sind es Heuer (1935) ln der gleichen Zeit 312 000 gewesen, also 80 000 gleich rund 13 Prozent mehr. In dieser Gesamtzahl der Uebcrnachtungen waren im vergangenen Jahr 30 000 Ausländcrübernachtungen eingc- schlossen, Heuer aber 80 000, also beinahe dop­pelt so viel!!

Freudenstadt, 3. Nov. Am letzten Donners­tag fand am Ortsausgang an der Stuttgarter Straße eine Verkehrskontrolle sämtlicher Kraftfahrzeuge statt. Das Ergebnis zeigte eine schlimme Verwilderung der Kraftfahr­sitten, eine leichtfertige Mißachtung zwingen­der Vorschriften und der oft ergangenen

Mahnungen, die Kraftfahrzeuge stets in ver­kehrssicherem Zustande zu halten. Bei nicht weniger als 86 Fahrzeugen gab es Bean­standungen.

Tettnang, 3. Nov. (800 000 AePsel fllr daS W H W.) Die Obstsammlung für das Winterhilfswerk ist abgeschlossen. Die Samm­lung im Bezirk Tettnang hatte das sehr er- freuliche Ergebnis, daß 1100 bis 1200 Zent- ner O b st für die Bauernkinder im Schwarz­wald geschenkt wurden. Auf den Zentner kommen etwa 700 Aepfcl. So wurden etwa 800 000 Aevfel geschenkt.

EGmmiM rar einer ledigen Mutter

Pforzheim, 3. November. Am Donnerstag nachmittag fanden städt. Kanalarbeitcr in einem Wasserschacht in der Bernhardstratze. gegenüber der ehemaligen Wirtschaft zum „Felsenkcller", ein Paket mit einer Krndes- leiche, die in.eine Hemdhose und zwei Bogen Packpapier eingewickelt war. Trotz geringer Anhaltspunkte wurde am Freitag mittag die Mutter ermittelt und in Haft genommen. Es ist ein Lljährigcs lediges Mädchen, das hier beschäftigt ist, aber von auswärts stammt. Nach seinen Angaben hat es das Kind am 23. Okt ohne Hilfe auf der Schanz gegenüber dem Fundort geboren. Als es zu schreien anfiiig. habe das Mädchen ibm das Taschentuch in den Mund gesteckt und als es tot war, in den Mas- serschacht geworfen. Das Mädchen will aus Angst vor seinem Vater gehandelt haben. Der Vater des Kindes, ein Ajähriger lediger Mann von hier, wurde ebenfalls in Haft genommen, da er der Beihilfe verdächtig ist.

MWSli ösr RWSöSiMMen

für d6s NisysttmOmlen

Der Ministerialrat im Neichswirtscha'ts- Ministerium. Gott sch ick. teilt in dem Er- gan der Arbeitsgemeinschaft der Industrie, »nd Handelskammern mit, daß ein weiterer Ausbau der reichsrechtlichen Regelung re« Ausverkaiifswesens erfolgt lei. Während bereits bisher durch Reichsvorschrstten die Einheitlichkeit der Durchführung vvn Sailon- schluß. und Jnventurverkäilfen sowie von Sonderveranstnltungen gesichert wurde, habe der Neichswirtschastminister nunmehr durch

Runderlaß auch eine MusterandkMiung ver­fügt. für die Durchführung von Ausverkäu­fen aus Anlaß der Aufgabe von Geschäften. Solche Räumungsverkäuse. die vielfach auch bei Erbauseinanderfetzungen erfolgen, sind gleichfalls l4 Tage vorher anzumelden, »m eine ausreichende Nachprüfung zu ermög, lichen. In derartigen Fällen kann während zweier Monate ein besonderer Ausverkauf stattsinden. Tie neuen Arisverkmissanord, nimgen sind im einzelnen »ach Anhörung der Beruksverlretunaen ru erlaßen. _.

7111"rre-i nnck Kport

Fnßball-Pslichtspiel

SpVgg. Teinach-Zavelstein—FE. Altburg 1:8

*

Boxsport

Carnera besiegt Nensel Der Bochumcr Schwergewichtsboxer W a l- ter Neu sei erlitt am Freitag abend im Neuyorker Madison Square Garden vor 17 000 Zuschauern eine nicht ganz er­wartete Niederlage durch den italienischen Exweltmeistrr Primo Carnera. In der 4. Runde erlitt Neuscl eine stark blu­tende Verletzung über dem rechten Auge und gab schließlich den für ihn aus­sichtslos gewordenen Kampf auf. Walter Neuscl stand bei dem gewaltigen Gewichts­unterschied von 60 Pfunden zu seinen Un­gunsten vor einer schweren Aufgabe, die aber nach dem Formrückgang Earneras dennoch nicht als unlösbar gelten konnte. Carnera, der von Beginn an ein von ihm bisher kaum gewohntes Tempo vorlegte und fast dauernd im Angriff lag. ließ während der beiden ersten Runden eine leichte Ueberleqenheit er­kennen. Erft in der 3. Runde kam Reufel allmählich in Fahrt und landete die ersten harten Treffer an Kopf und Körperpartien seines Gegners. Die 4. Runde brachte dann schon das unerwartete Ende. Neufel punktete weiter und bearbeitete den Körper des Gegners mit Wuchtig geschlagenen Rech­ten. Carnera setzte seinerseits zum Gegen­angriff an und mit einem schweren linken Haken brachte er Neusel eine lange Riß­wunde über dem rechten Auge bei. Der Deutsche wehrte sich noch verzweifelt, aber

gleich darauf hatte er das Aussichtslose ein»' gesehen und hob nach 2 Minuten 23 Sekun­den die Hand zum Zeichen der Aufgabe, so daß Carnera in dem noch keineswegs ent­schiedenen Kampf Sieger durch technischen ko. wurde.

^icr^tAe>Lkc/kte

Stuttgarter Wochenmarktpreise vom 2. Nov. Tafeläpfcl 16—28, Kochäpfel 10—14, Tafel- birnen 18—25, Kochbirnen 8—14, Tafeltrau­ben 28—30, Quitten 25—30, Walnüsse 36 bis 40, Stangenbohnen 25—30, Wirsing 7—8, Weißkraut 5 bis 8, Rotkraut 7 bis 8, gelte Rüben 5—6, Tomaten 16—20 Pfg. das Pfund, Kopfsalat 4—8, Endiviensalat 4—8, Blumenkohl 20—50, Rosenkohl 12—18, Gur­ken 20—50, Rettich 3—7, Sellerie 6—20, Kopf- st—6 Vra. das Stück, rote Rüben 6 bis 7, Karotten 7—10, Monatrettich rote 6 dis 7, weiße 8—10 Pfg. d. Bd. im Großverkauf. Als Kleinhandelspreise gilt ein Zuschlag bis zu 33 Prozent zu den Großhandelspreisen als an­gemessen. Marktlage: Zufuhr in Obst genü­gend, in Gemüse reichlich, Verkauf in Obst zu­rückhaltend, in Gemüse lebhaft. Für deutsche Speisezwiebcl ist von der Hauptvereinigung der Deutschen Garten- und Weinbauwirtschaft ein Großverkaufspreis von 4.45 RM. je 50 Kilo frei jeder deutschen Station festgelegt. AIS Kleinverkanfspreis wird von dem Neichskoim missar für die Preisüberwachung ein Preis von 7 Nvk. ie Pfund als anaemesten erachtet.

Stuttgarter Großmanre vom 2 . Novemvev Kartoffelmarkt auf dem Leonhards- Platz: Zufuhr 90 Zentner, Preis für 1 Zent­ner: Industrie, gelbe runde, 3.50 NM. (Höchst- preis frei Keller des Verbrauchers.) -Fit- der krautmarkt auf dem Leonhardsplatz! Keine Zufuhr. Für die Lieferung selbsterzeug­ten Krautes unmittelbar ar den Verbrauche» gilt für Stuttgart und Umgebung ein Preis von 3.30 bis 3.50 NM. je Zentner als ange­messen. — Mo st ob st markt aus dem Wil­helmsplatz: Zufuhr 1200 Ztr. Preis für 1 Ztr.: Aepfel 5.50—5.70, Birnen 2.50—3 NM. - Mostobstmarkt auf den: Nordbahnhof: Seit 30. Oktober sind neu zugeführt 7 Wagen aus Württemberg. Nach auswärts sind inzwischen abgegangen 3 Wagen. Preis wagenweise für 100Ö0 Kilo 1120—1160 RM., im Kleinver­kauf 5.80—6.20 RM. für 50 Kilo.

Ml

l

Für die Kreisbetriebsgemeinschaft findet am

^ Menrisg Omi» z. Member, ro W i« BO. hsse hier

eine

Versammlung

statt, wobei der

Gauwatter der R.D.G. 18 Pg. Dickert, Stuttgart über

Arbeitsfront und Handwerk

sprechen wird.

Meister, Gesellen und Lehrlinge des Kreises Calw, kommt vollzählig zu dieser wichtigen Kundgebung des Handwerks.

Kreisbetrlebsgemeinfchaft.

liucdSkttüüekliüüme uni! -LmMlring

vor vereinten llinvollnerzckslt von Lslv und Umgebung Sur szell. Cenntn»,n«time. dsü leb dss von Herrn U«»» 8ckL«tUcl» xetüMte

Mord-, Minüerwsren-,

Mols- uail üllrLlenwsreaLeredSkI

übernommen tisbe und im voüen Umksnx veiterkiUiren verds. Ls vird mein öertreden rein, reell und billig ru bedienen und bitte um ireundl. 2urprucb.

Uermsiu» i?roü, Korbmktckermeister. stepsrsturen prompt und billig.

ZukkeWe

zu verkaufen

Mineralbrunnen A.-G., Bad Teinach

Herren 8ie llire

krass»,

besonders die beliebten

«okikrsrea u. SüLrdemüe»

tu»

»vssottsu u, trügst»,

sie «erden wie neu

<-e»«Lw.8«H»ük>le,8odstrsüe

vertu Sodrotd, -Otdurgerstr.

Habe noch 10 3tr.

Mostobst

zu verkaufen, derselbe sucht auch eine leichte

Kuh

zum Mästen.

Wer, sagt die Geschäftsstelle ds. Blattes.

Unsere Heimat

Kalender der Tübinger lLdronIk 1936

Herausgegeben von Dr. I. Förderer Bilder von Alfred ÄStmer

Wochen-Abreißkalender

mit herrlichen Aufnahme« «uv vier mehrfarbige« «unstdruckiasrlu

Lste Hessen. sie ,n rildmgrn geiev, und ge- lehn habe», kommen hier -a Don <»nlre vtelrn «nveren Gra, Eberhard. Hölderlin. Uhian». Bischer,

Ter Kalender find» auch Ihre» Beifall.

oea« er „1 oor-ügiich «»»gestalt«, sfür -iotizzroecke ist qe«üge»d freier A«u») und kosten nur BM. 1.LO» iFormal 2t n 28.7 cm). Z« beziehen durch d«e Buchhandlungen oder

Tübinger Chronik. Tübingen, Uhiandstraße r

...^bll^nnEn. mV 3 e»,. in pmiLllloy pbrsnUenI.«

Ich beeile--Exemplare Unsere Heimat, Wochen-

7lbr«Itz»»i«nd,r ,u RM. I.vv per Ek«mpl«r

Oil und Tag:

Slam»!

Das Ergebnis der

Belriebsrechnuug für 1932 und 1938

sowie der

Hauplvoranschlag für 1935

sind, den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend, eine Woche lang, vom 5. dis 12. November 1935, in unseren Geschäftsräumen ln Station Teinach zur Einsicht aufgelegt.

Station Teinach, den 31. Oktober 1935.

Gemeindeverbarid-Elektrizitätswerk Teinach-Station (G.E.T.)

Suche auf 1. Dez. oder später

2 -Z.Zi»Mr.Mi»>W

in der Nähe des Krankenhauses bevorzugt.

Gottlieb GStz.

Bezirkskronkcnhaus.

4.161. j»W GSiise

2jährjg hat zu verkaufen Wilhelm Fenchel,

Ortsbauernsllhrer, Lftelshekm

Bad Teinach, den 4. November 1935.

Todesanzeige

Tieferschüttert geben wir Freunden und Bekann­ten die traurige Nachricht von bem Tode unseres Sohnes und Bruders

Eugen Großmann.

Ein UnglücksfaU hat diesem jungen hoffnungs­vollen Leben ein schnelles Ende bereitet.

Wir biiten um stille Teilnahme

Familie Rudolf Großmann nebst Verwandten.

Beerdigung Montag mittag 2 Uhr.

Altburg, den 1. November 1935

Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, di« wir beim Hinscheiden unserer lieben Mutter

AiWine GMeuhrimer

geb. Theurer erfahren dursten, sagen wir unseren herzlichsten Dank. Insbesondere danken wir für die trostreichen Worte des Herrn Pfarrer DIrrlamm, für den erhebenden Ge­sang de» Leichenchors, den Herren Ehrenträgern für ihren letzten Liebesdienst, sowie aüen denen, die der Neben Emschlasenen während ihrer langen Leidenszeit Liebe erwiesen haben. And» gilt unser Dank sür die vielen Blumenspenden, sowie für die zahlreiche Be­gleitung von nah und fern zu ihrer letzten Ruhestätte.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Verlag Tübinger Lhronil, Tübingen, Wandfir. 2

Trauerdrucksachen

liefert rasch

die Druckerei diese« Blattes