Der deutsche Rlm — ei« Spiegel der Ration
Schluß der Unterredung mit dem Präsidenten der Reichsfilmkammer
Letzte Arbeiten am Heck
Neben der letzten Ausstattung des Paffagierdecks und der Einrichtung der Führergondel ist die Hauptarbeit, die noch geraume Zeit in Einspruch nehmen wird, an den am Hinterteil des Schiffskörpers befindlichen Stabilisierungsflächen und den mit ihnen verbundenen Rudern zu leisten. Mit Hilfe von kunstvoll aufgerichteten Holztürmen, unter denen der Aufenthalt streng verboten ist, wird in schwiitt delnder Höhe Spant an Spant zum Leitwerl zusammengenietet, nachdem am Hallenboden die entsprechende Vorarbeit dnrchgeführt worden ist.
In der von den Aufenthaltsräumen der Paffagiere abgesonderten Führergondel sind die Maschinentelegraphen und Steuerzüqe chon eingerichtet. Die über dieser Gondel im Schiffsinnern liegende Funkkabine ist ebenfalls fertig. Der übrige Raum zu beiden Seiten des Kiellaufganges steht über die ganze Länge des Schiffes für die Ladung an Post. Fracht, Treib- und Schmieröl, frischem und Ballastwaffer zur Verfügung; neben aller anderen Zuladung können im Bauch des „LZ. 129" nicht weniger als 20 Tonnen reiner zahlender Ladung an Fracht und Post verstaut werden.
Zn 48 Stunden über den „Großen Teich"
Nach bisherigen Berechnungen wird die ahrtdauer von Küste zu Küste in Richtung merika — Europa 48 Stunden dauern, während in umgekehrter Richtung 55 Stunden benötigt werden, was mit den Witterungsver- hältniffen zusammenhängt. Bei voller Ladung wird eine Fahrt auf ungefähr 300 Dollars (Fahrt mit „LI. 127" nach Rio de Janeiro kostet heute 1500 RM.) zu stehen kommen. Die Indienststellung soll Mitte Juli 1936 erfolgen, während man, bei guten Witterungs- Verhältnissen Ende dieses Jahres mit der ersten Probefahrt rechnen kann. Von Mitte 1936 ab wird D-LZ. 129 regelmäßig alle 14 Tage auf der Strecke Fronkfurt-M. — Sevilla — Lakehurst den Ozean überaueren
Das neue Luftschiff, aus dessen LetstungS. fähigkeit die Erbauer große Hoffnungen setzen, wird nach seiner Vollendung auf den Namen „Hindenburg" getauft werden. Dieser Name ist für Deutschland Ehre und Verpflichtung zugleich und kein anderer Bote deutschen Anfbauwillens könnte diesen Namen sinnreicher ins Ausland tragen. „Graf Zeppelin", das Luftschiff mit dem Namen seines Erfinders, das allen Meinungen und Gewalten trotzend, sieben Jahre lang nun in Dienst steht, „Hindenburg", das Zeugnis deutscher Einigkeit und Stärke.
„Das deutsche Volk hat uns in schlimmen Tagen durch seinen Opferwillen die Fortführung des Zeppelinschen Werks ermöglicht" — heißt es im Führer durch die Zeppelin-Werst — „wir wollen durch bestmögliche Arbeit nn> keren Dank abzustatten versuchen!"
Neueste Nachrichten
Der diesjährige Nobel-Preis für Physiologie und Medizi« ist dem Professor Haus Spemann, Freiburg (Breisgauj verliehe» worden. Prof. Speman» hat sich als Zoologe hervorragend um die experimentelle Erforschung Ser tierischen Entwicklung verdient gemacht. Er wnrde am 24. Jnni 1869 z« Stuttgart geboren.
Der Reichskriegerbnnd-Kysfhänser hat in Berlin den Film -es Kysfhäuserbnndes ,Zm gleilye» Schritt «nd Tritt" der Oeffentlich- keit vorgesührt. Der Film zeigt, wie die Kameradschaft der Schlary,,elder des Welt-
geben, hat man ihren Geschmack mit bst- liger Kitschware zu verderben versucht. Abel das Wissen um diese Tatsache verpflichtet z» höchstem Einsatz." lind im einzelnen legtc dann Minister Dr. !>hnich dar. wie bei bol- ter Wahrung der silmwirtschaftlichen Belange eine neue artgemäße Form des Films gefunden werden muß, eine Form, die unserem Wesen und unserer Geisteshaltung entspricht.
Ein so aus dem deutschen Wesen wachsender Film wird in steigendem Maße ein beachtlicher Exportfaktor. Professor Dr. Lehnich ist überaus zuversichtlich hinsichtlich der Ausfuhr der deutschen Filmindustrie. ..Hinter der ausländischen Produktion steht leine festverwurzelte weltanschauliche Idee. Die Gefahr, daß der neue deutsche Filmstil von den Ausländern kopiert werden könnte, besteht also nicht. Hiefür fehlt eben jene Voraussetzung, von der oben die Rede war. Wird sich die ausländische Produktion in den ausgefahrencn Gleisen des liberalen Film- ltils weiterbewegen, dann wird der deutsche Film ganz von selbst das Uebergewicht bekommen." Mit dieser siegesfrohen Gewißheit kann der neue Präsident der N-eichsfilmkam- mer fein Werk beginnen. Sicher ist für ihn jedenfalls, daß der deutsche Film Ausdruck der Daseinsäußerungen unseres ganzen Bol- keS zu sein hat.
Der Weg
Damit kam Minister Dr. Lehnich aus bas Kernproblem zu sprechen, damit beweisend, daß er die zweifellos komplizierte Materie völlig beherrscht. „Aus unserer neuen Daseinsform muß der Filmstosf wachsen; ob er historisch ist oder zeitlich dokumentarisch, er muß dem ganzen Volke etwas zu sagen haben. Damit ist dann auch das sog. „Starproblem" gar kein Problem mehr." In diesem Zusammenhang stellte Professor Dr. Lehnich klar heraus, daß die Erledigung des .Starunwesens keineswegs eine Aktion gegen die Künstlerschaft darstelle. Im Gegenteil. Er wird bestimmen, daß alle diejenigen künstlerischen Kräfte gefördert werden, die es ihrer Leistung nach verdienen. „Nicht die „Beziehungen" und nicht das bohle Puppengesicht entscheiden, sondern
krieges in d:. Bewegung Adolf Hitlers wieder lebendig wnrde.
I« Wien starb der Flngkapitän Hanpt- maun a. D. Rudolf Stanzer, einer der hervorragendste« Kriegsflieger der österreichische» Armee.
Der dritte Tag -er außenpolitischen Anssprache im englische« Unterhaus begann mit einer Rede Winsto« Chnrchills, der sich sofort dem Thema der deutschen Aufrüstung zuwandte und die üblichen Angriffe auf Deutschland machte. Der Konservative Caza- let forderte Abänderung der Friedensver- träge, Lösung des Memelproblems «nd wirtschaftliche Zugeständnisse für Deutschland.
Außenminister Laval hatte gestern eine längere Unterredung mit dem englischen Botschafter in Paris. Man nimmt an, daß Laval bei dieser Gelegenheit dem Botschafter die Anregungen der italienischen Negierung zur friedlichen Lösung der abessinischen Frage übermittelt hat. Italien fordert eine internationale Verwaltung für Abessinien, die Entwaffnung des Landes, das Eigentums
einzig und allein die künstlerischen QuaU- täten!"
Wenn heute die Produktion an Stoff- armut leidet, wenn heute die alten Ladenhüter in vielen Varianten eine mehr oder weniger geschmackvolle Auferstehung feiern, so ist das ein Beweis dafür, daß der Film seine alten Gleise noch nicht verlassen hat. Auch über diese Frage hat sich der neue Präsident der Reichssilmkammer grundsätzlich geäußert. „Das Leben unseres Volkes weist den Filmschaffenden den Weg. Wir wollen keinen verstaubten Kuliffenzauber; wir wollen keine gefärbte Tünche, wir wollen das harte, große Leben auf der Leinwand. Nur dann kann der Film zu einem Mittler der Volksgemeinschaft werden."
Wir können hineingehen in die deutsche Landschaft: wir können die Schönheit der deutschen Gaue ausschöpsen; wir können die deutsche Geschichte verfilmen. Für die historischen Filme machte Minister Dr. Lehnich eine gewaltige Einschränkung. Geschichtliche Filme, wie wir sie bis jetzt gesehen haben — von wenigen Ausnahmen abgesehen — dürfen wir nicht mehr drehen. Nur solche Künstler, die unsere Geschichte gemäß unserer Weltanschauung zu deuten vermögen, dürfen sich an historische Stoffe heranwagen. Schöne Kostüme im Schein der Jupiterlampen geben noch lange keinen historischen Film. Die deutsche Geschichte ist Weltgeschichte in des Wortes höchster Bedeutung. Der deutsche geschichtliche Film wird sich dem- gemäß auch die Welt erobern. Eine enge Zusammenarbeit mit der Akademie für deutsche Geschichte ergibt sich ganz von selbst.
Das deutsche Voll wartet aus die vorhandenen Möglichkeiten, die bis heute von de» Filmproduktion nicht genutzt wurden. Weeden sie richtig verwertet — und dafür bietet der neue Präsident der Reichssilmkammer die Garantie — dann wird man sich in keinem Atelier mehr über Stofsnot beklagen.
Diese grundsätzlichen Darlegungen verraten. daß Minister Dr. Lehnich stink neue Aufgabe in ihrer vollen Größe unc Schwere erkennt. Wir wissen, daß er über eine Schaffenskraft verfügt, die ihn das hoch- gesteckte Ziel erreichen läßt. Der deutsche Film wird zum Spiegel der Nation.
recht au der besetzten Provinz Tigre, sowie die Stellung eines Abessinien einzuränmen- den Seehafens unter ital. Oberhoheit.
Donnerstag abend wnrde in Rom amtlich bekanntgegeben, daß die italienische Regierung eine Division ans Libyen zurückgezogen und in die Heimat abbernfen hat. Mit der Rückbeförderung der Division soll unverzüglich begonnen werden. Die in Libyen stehenden italienischen Streitkräste werden damit um 15V0V Mann verringert.
Auf Befehl König Emannels lll. und Mussolinis hat General de Bono den Sohn des abtrünnigen Ras Gugsas zum Gouverneur der Gebiete Allawa und Takasse ernannt. Wie ans Addis Abeba verlautet, wandern große Teile der Bevölkerung aus den von Italien besetzte« Gebieten nach Jnnerabessi- nien ab.
Von zuständiger italienischer Seite werden alle Nachrichten über Verwendung von Gasbomben ans dem abessinischen Kriegsschauplatz ans bas entschiedenste als falsch bezeichnet.
Au der Bahre
»o» Reichsstaiihalier Luther
Dessau, 24. Oktober.
Der verewigte Gauleiter und Neichsstatt- halter Wilhelm Friedrich Loeper liegt seit Mittwoch nachmittag in der Vorhalle des steichsstatthalterhauses ausgebahrt. SS.- und SA.-Männer halten vor dem Eingangstor und an der Bahre selbst Ehrenwache. Endlos ist der Zug der Trauernden, die an dem Toten vorüberziehen und Abschied nehmen von dem Gauleiter.
Freitag nacht wird die sterbliche Hülle des Gauleiters vom Neichsstatlhalterhaus in das Friedrich-Theater übergeführt und dort ausgebahrt. Tie Beisetzungsfeierlichkeit beginnt am Samstag um II.I5 Uhr. Ter Staats, a k t wird mit einem Vorspiel aus „Parsi- val" eingeleitet:-dem ein Vorspruch „Sei ge- treu bis in den Tod" folgt. Nach den Trauer- ansprachen und einem Trauermarsch wird der Sarg unter den Klängen des Liedes vom „Guten Kameraden" ausgenommen und zum Wagen getragen. Ter Trauerzug geht durch ein Spalier von SA.-Männern nach Milder- see. wo der Sarg vor der Ehrenhalle aukge- bahrt wird. Nach den Geistlichen nimmt dort der stellv. Gauleiter Staatsrat Egge, ling Abschied vom toten Gauleiter. Unter Trommelwirbel wird dann der Sarg zur Gruft getragen.
Halbmast vom 25. bis 31. Oktober
Der Reichspropagandaleiter der NSDAP., Reichsminister Dr. Goebbels, gibt bekannt: „Auf Befehl des Führers ordne ich an: Alle Gebäude der Partei und der ihr rngeschloffenen Verbände flaggen aus Anlaß des Ablebens des Gauleiters und Reichsstatthalters Wilhelm Friedrich Loeper in der Zeit vom 25. bis einschließlich 31. Oktober Halbmast"
Der 3. Mvember in MüMsn
München, 24. Oktober
Der 3. November wird m der Geschichte der Stadt München als Hauptstadt der Bewegung und der Hauptstadt der deutschen Kunst ein besonders denkwürdiger Tag werden. Der Einklang der beiden Begriffe wird an diesem Tage vielfältigen monumentalen Ausdruck finden. Die Ludwigsbrücke wird in ihrer neuen Gestalt feierlich eingeweiht, die große,. Führer- bauten der Partei am Königsplatz, der inzwischen mit 22 000 Platten ausgelegt worden ist, werden Richtfest halten und ebenso wird der Neubau imalten Botanischen Garten an der Stelle des ehemaligen Glaspalastes sein Richtfest wiern. Dazu wird schließlich das NS.- Aerztehaus in der Briennec Straße s e i- nerBestimmuna überaeben.
Die vier Heimattreuen von Malmedy ausqebüraert
Lüttich, 24. Oktober.
Im Ausbiirgerungsprozetz gegen die viel Heimattreuen Bürger von Malmcdy, Josef, Peter und Heinrich Dehottay und Paul Fox»us, ist am Donnerstag vormittag das Urteil gefällt worden: Alle vier Angeklagten werden der belgischen Staats, rngehörigkeit für verlustig erklärt, weil sie „schwere Verletzungen" ihre« Staatsbürgerpflichten begangen haben. Das Urteil ist endgültig und es gibt keine Brr», fungsmöglichkeit.
Ztrsrigt Ilir Lsrut Lis an?
.. ant Lattss Has umstellen!
Ilk MMUMIUI ttk ZMM
Ilvlllüll von lleinried Weiler Tovvrigbt bo Karl-Tunker-Verlag, Berlin
»1
Dr. Reading würde bei dem ersten Wort von riuer Höllenmaschine diesen Herrn Iotahil- jaa beim Kragen packen und ihn zum Kapitän schleifen ohne auf irgendwelche Folgen Rücksicht zu nehmen.
Die Offiziere? Georg traut sich nicht recht, einem von ihnen mit seiner Erzählung zu kommen. Dre Offiziere sind alle wohlerzogene. korrekte und wohldisziplinierte Herren, die ihn zwar anhören, aber es sür ihre Pflicht halten würden, sofort dem Kapitän Meldung zu erstatten. Schon ans Angst, durch ein dienstliches Versehen ihren schönen Posten auf der „Hiawatha" zu gefährden.
Georg ist sich noch keineswegs im reinen über die nächsten Schritte, die er unternehmen muß, als er an der Funkbude vorbeikommt und, obwohl lein Dienst erst um zwölf Uhr wieder beginnt, einen Blick hin- einwirft.
Der Funker Banff steht ihm mit einem spöttischen Grinsen entgegen. „Hallo. Reetz! Sie war schon wieder da!"
„Wer?"
„Wer anders als die verrückte Lady au? der ersten Klasse! Hat wieder ein langes Funktelegramm ausgegeben und sich eingehend nach Ihnen erkundigt. Well, ich Hab' ihr haargenau Ihre Tienststunden milge- tMl. Damit sie wenigstens mich hier in Ruhe käLt."
Georg überhört geflissentlich das höhnische Lachen seines Kameraden, zuckt die Achseln und wendet sich zum Weitergehen. Aber sein Gesicht ist nicht heiterer geworden.
Miß Swift das ist auch so eine unangenehme Sache. Ethel Swist. Nichte des großen Rüstungsindiistriellen Ramkav Grover-Swist. zurzeit Bewohnerin der Luruskabinen I bis 3 aus der „Hiawatha"! Der Teufel mag wis- sen, welchen Narren die verwöhnte junge Dame an dem Funker Georg Reetz gefressen hat. Tatsache ist jedenfalls, daß sie seit der Stunde, in der Georg ihr dienstlich einen Funkspruch in ihre Kabine hat bringen müssen. alle Hebel in Bemessung setzt, um mir ihm näher bekannt zu werden. So einfach ist das nicht. Daheim, in der Gesellschaft, würde es für Miß Ethel eine lächerliche Kleinigkeit gewesen sein, einen Gentleman, der sie interessierte, in ihre Nähe zu ziehen. Hier an Bord aber gab es Hindernisse, sogar kür die Nichte Mr. Grooer-Swists. Auch in der Frei- zeit war es den Angestellten und der Mannschaft. soweit sie nicht Ofsiziersrang bekleideten. nicht gestattet, ohne besonderen Grund die Gesellschaftsräume und Tecks der ersten Klasse zu betreten. Es war also voranszu- sehen, daß Miß Swift den Funker Reetz während der ganzen Reise nur dann sehen wij^de. wenn er zufällig eine Depesche zu briAen hatte.
Aber Ethel Swift wußte sich zu helfen. Sie aab einfach Funkivrücbe aus. Niemand
tonnte ihr verwehren, dazu letver die Mnt- bilde auizusuchin und sich dabei ein wenig mit dem Funker Reetz zu unterhalten. Unter den Kameraden wurde schon am zweiten Neiketage ziemlich derb gewitzelt über die „speenige Lady" die jede Stunde in die Funkbude gelanten kam augenscheinlich nur um mit dem Funker zu kokettieren denn der Inhalt der Fnvkkprüche die sie an'-gab war erschreckend belanglos. Soaar Mr. CollinS dem ersten Fiinkossizier waren die vielen Funkiprüche Ethel Srr>ists ansaesallen und der Erste" des Schisses der als Vertreter des Kapitäns an den Abendintterhaltnnaen teilnahm, mußte zu stiner Verwunderung Miß Ethel ausführliche Auskunft über Na- men »nd P-nkonalien eine? aewissen Funkers der .Hiawatha" geben. Die Offiziere sprachen unter sich darüber und lächelten diskret. Es schien daß Miß Ethel sich den Funker Georg Reetz zu einem kleinen Flirt als Partner auserkoren hatte. Nun. die Hiawatha" und ihre Besatzung standen den Passagieren zur Verfügung. Dienst am Kunden. Miß Ethel wäre bei ihren Bestrebungen keinen Schwierigkeiten von seiten der Offiziere begegnet.
Aber Georg Reetz selber war peinlich be- rührt von der hartnäckigen Freundlichkeit der Dame. Er hatte nichts gegen ste. Sie war schön jung und auch ihre Bemühungen. mit ihm aiik einen vertrauteren Fuß zu kommen, durchaus nicht abstoßend oder geschmacklos. Aber sie störte ihn bei keiner Arbeit. Und die Kameraden rissen grobe Witze jedesmal, wenn sie wieder bei ihm in der Funkbude gewesen war. Nein Georg war es gar nicht angenehm daß der Kamerad Banss der Dame nun sogar keine genauen Dienstzeiten bekanntgegeben hatte. Nun würde er überhaupt keine Arbettsruhe mehr haben denn heranswerstn oder auch nur ernsthast deutlich werden. — das durste em kleiner
Muter au» der .Hiawatha" einem Pastagte« der ersten Klasse gegenüber beileibe nickt.
All das geht Georg durch den Sinn, während er keinen Weg über Vas Deck sorttetzt. und ein paar Minuten verdrängt eS koaar die Grübeleien über den unheimlichen Finnen.
Georg geht aus dem Vordeck um die Brücke herum zum Backborv-Prmnenndendeck das inzwischen belebter geworden ist. Ein Teil der Passagiere ruht bereits aus den Liege- stühlen von den Anstrengungen des zweiten Frühstücks aus. Al? Georg mtttschisss den Ouerstiir zwischen Ranchsalon und der großen Treppe durchschreiten will um noch ein- mal in die Nähe von Georgia? Blumenstand zu kommen weckt ihn eine tiest ranhr Baßstimme ans seinem Brüten und läßt ihn einen Augenblick anshorchen. Es ist Mr. Bob Rist der zweite Ossizier des Schisses de« sich in der Nische neben der Tür mit eine« würdigen alten Dame unterhält.
„Das schönste am Seemann ist doch sein« gotkvertraiiende Frömmigkeit" hört Geor- die weißhaarige Lady eben sagen. „Was müssen Sie empfinden Mr. Rist, wenn Sst in Sturm und Wasser sthen wie Ihre Seeleute kromm die harten schwieligen Händi kalten »nd ein Gebet zu Gott emporichickenl"
.Kann Ihnen nicht sagen. Madam wa? ich dabei empfinde" grollt der Baß de? „Zweiten". .Aber was ich tun würde, wen« ich ko was sähe das kann ich Ihnen sagen Ich würde den Burschen beim Kragen nehmen und ihn mit einem ehrlichen Donnerwetter an seine Arbeit jaaen' Jepl"
(Fortsetzung folgt).