Hackt Eit Wüters

Calw, den 25. Oktober 1935

Bürgermeistereinsetzung in Martinsmoos

Im festlich geschmückten Sitzungszimmer des Rathauses in Martins moos nahm gestern abend Landrat Nagel die Amtsein- sctzung des neuen Bürgermeisters Pg. Fried­rich Dirr vor. Als Vertreter der Kreis­leitung wohnte stell». Krcisleiter Bosch dem feierlichen Akt an. Dem nach 23jühriger, be­währter Tätigkeit aus dem Amt ausscheidcn- den Altbttrgermcistcr Schaible wurden verdiente Ehrungen zuteil. Wir werden über die Amtscinsctzung in Martinsmoos in der morgigen Ausgabe noch ausführlich berichten.

Werbeabend der NS.-Frauenschast in Bad Teinach

Die NS-Frauenschaft Bad Teinach ver­anstaltete unter ihrer Leiterin, Frau Leh- m a n n, letzten Dienstag einen kleinen Werbc- abenö, welcher sehr gut besucht war. Die Kreisfrauenschaftsleiterin, Frau Wid - maier, Calw, und Frau Syring, Bad Liebcnzcll, haben dem Abend durch ihre An­wesenheit ein besonderes Gepräge gegeben. Frau Wiömaier sprach nochmals über die wichtigsten Richtlinien für die Wintcrarbeit der Frauenschaft »nd erzählte anschließend über den Reichsparteitag. Die warmherzigen Worte, die Frau Widmaicr hiebei fand, mach­ten jeden Anwesenden zu einem dankbaren, aufmerksamen Zuhörer Hernach sprach Frau Syring in ihrer Funktion als Kreisreferen­tin. Ihre auch des Humors nicht entbehren­den Ausführungen fanden starken Anklang

und ließen die Zeit nur allzu rasch verstrei­chen. Zuletzt wandte sich Frau Syring noch an den anwesenden BDM. wegen der in der Frauenschast zu gründenden Jugendgrnppe. Mit Freude stellte sie in Teinach ein harmo­nisches Verhältnis und ein friedliches, ver­ständnisvolles Zusammenarbeiten zwischen BDM. und Frauenschaft fest. Zum Schlüsse wünschte die Kreisfrauenschaftsleiterin der NS-Frauschaft Bad Teinach zu ihrer Werbe­aktion, sie endet mit Eintritt der Mit­gliedersperre im Monat Januar guten Erfolg.

Handball-Vorschau

T.V. Calw T.B. Hirsau

Ein Lokalkampf in Sichtl Hochbetrieb wird am Sonntag auf dem Turn- und Spielplatz an der Hirsauerstraße herrschen, denn die erste Mannschaft des Nachbar-TnrnvereinS Hirsau trägt das fällige Pflichtspiel gegen die Vertreter des Turnvereins Calw aus. Der Gegner konnte in der neuen Spiclrunde 4 Spiele 8 Punkte gewinnen und mar­schiert somit an d"r Spitzengruppe der Kreis­klasse 8. Beide Mannschaften erscheinen in stärkster Besetzung, sodaß alle Voraussetzun­gen für einen interessanten Kampf gegeben sind. Möge derselbe in ritterlicher Form dnrchgeftthrt werden und dem Besseren den Sieg bringen.

Gechiugen, 23. Okt. Nachdem seine Lebens­arbeit über ein Vierteljahrhundcrt dem Deutschtum im Ausland galt, starb dieser Tage im Alter von 74 Jahren im Krcis- krankenhans Lconbcrg Oberlehrer i. R. Gg. Wuchter, früher Rektor der deutschen Schule

in Antwerpen. Er hat hier seine letzte Ruhe­stätte gefunden, wo er seit seiner Zurruhe­setzung in stiller Zurückgezogenheit mit sei­ner Familie in seinem Elternhaus lebte.

Herrenberg, 24. Okt. An der Spitze der Spenden für das WHW., die von hiesigen Firmen eingingcn, steht die Elektrische Kraft­übertragung Herrenberg mit einer Spende von 2000. RM. Das Ergebnis am ersten Eintopfsonntag war größer als im letzten Jahr. Es betrug 2 360.80 RM.

Altensteig, 24. Oktbr. Letzten Mittwoch fand hier eine Versammlung der Ortsbau- crnführer statt. Kreisbauernftthrer Kalmbach machte die OrtSbaucrnführer mit der Bau- crnspende zum Wintcrhilfswerk und der Re­gelung des Viehabsatzes bekannt. Ferner ermahnte er zu gesteigertem Flachsanbau und förderte dazu auf, in der Viehwirtschaft nur bodenständiges Vieh zu halten, d. h. solches, das bei unserem Klima, unseren Futtervcr- hültnissen wirklich auf die Nutzleistung kommt, die man von ihm erwartet. Ober­postmeister Theurer in Mühlacker (früher in Altensteig) wurde nach Zweibrücken versetzt.

Neuenbürg» 23. Okt. Ein Vcrkehrsunfall ereignete sich gestern abend bei der Gas­fabrik. Ein Personenkraftwagen aus Stutt­gart wollte einen Lastzug überholen, als ge­rade ein Tankwagen cntgegenkam. Dadurch wurde der Fahrer, der Direktor der Dinkel- ackerbraucrei, unsicher und prallte gegen einen Baum. Der Kraftwagen wurde zer­trümmert. Der Fahrer brach das linke Bein; seinem Begleiter wurden die Zähne einge­schlagen. Die beiden Verletzten wurden in bas Bezirkskrankcnhans eingeliefcrt.

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Das neue Schulhaus der Gemeinde Zwerenberg

Zur Einweihung der neuen Lern- und Lebensstätte der Zwerenberger Zugend

Genau 100 Jahre sind cs her, seit das jetzige §,alte" Schnlhaus gebaut wurde. Hundert Jahre hat es der Gemeinde und seiner Ju­gend gedient und ist eine rechte Lern- und L.'benZstättc für das ganze Dorf geworden. D.r Anstieg der Schülcrzahlen von Jahr zu Jahr und die Errichtung einer Hauswirt­schaftsschule haben immer dringlicher einen S ch u l h a u s n e u b a u gefordert. Nach reif­licher Ueberlegung wurde der Bau begonnen And heute steht neben demalten" Schulhaus inmitten grüner Wiesen auf weiter Höhe das neue Schulhaus. EinHaus in der Sonne" ist cs geworden! Möge es eine frohe Heim­statt für Zwerenbergs Dorfjugend werden, die nun über Generationen hinweg in die- fein Ganse wachsend und reifend ein- und an-gehen wird!

Das neue SchulhanS enthält neben zivci ineinandcrgchendcn Srlmlsülcn, die zugleich als Gemeindcsaal für Schul- und Gemeinde- fcicrn dienen, ein Brause- und Wannenbad, eine Hauswirtschaftsküche mit Ncbenraum und eine kleine Werkstatt. Mit diesen Räu­men, die den besonderen Aufgaben der Dorf­schule wie den Notwendigkeiten des Dorf- gemcinöelebcns Rechnung tragen, stellt die Schule ein wirkliches Schatzkästlcin dar.

Mit dem Bau des Hauses übernimmt die Gemeinde eine anerkennenswerte Leistung und ein Opfer, das erst kommende Generatio­nen voll würdigen werden. Hier ist wirklich eine Stätte geschaffen worden, wo den Kin­dern ein reiches Schaffen und Wachsen mög­lich ist. ».ns der unmittelbaren Teilnahme an des Bauern Arbeit, am dörflichen Leben und am Leben bes Volkes mag hier Kopf und Hand zu gutem Werk geschickt werden und das Herz sich stärken mit einem Mut und Willen, den Deutschlands Bauernjugend so notwendig braucht.

In der Neuordnung unseres Volkslebens ist der dörflich-bäuerlichen Erziehung eine große Aufgabe gestellt. Sie wird dann ge­lingen, wenn die Schule alsSchule im Dorf "aus dem Lebensgrund unseres Läuerlich-volklichen Daseins heraus wächst und von der ganzen Dorfgemeinde, von Bauernfamilie zu Bauernfamilie mitgctra- gen wird im Blick auf die große Wcgrichtung unserer Zeit: Volk und Volksgemein­schaft. In großer Zeitenwende ist der Ge­meinde Zwerenberg und ihrer Schule ein neuer Anfang bcschiedcn. Möge das Haus, das morgen seine Weihe empfängt, ein Oucll- «rund lebenskräftigen Dorflebens sein und bleiben ein Raum froher Einkehr für die ganze Dorfgemeinde!

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Dir vorstehenden Ausführungen sind einer größeren, ausgezeichneten Abhandlung von Kreisamtsleiter Pg. Schwenk-Zwerenberg über das Hcrauswachsen einer lebens- und volksnahen Jugenderziehung ans der Ge­meinschaft des Dorfes und den Kräften deut­schen Bauerntums entnommen. Wir behalten es uns vor, auf diese Arbeit später noch näher einzugchcn.

Die Vorgeschichte des Schulhausneubans

reicht, wie uns Bürgermeister Sceger von Zwerenberg schreibt, bis in das Jahr 1923 zurück. Damals plante die Gemeinde die Schaffung eines weiteren Schulsaals durch einen An- oder Aufbau am alten

Schnlhaus. Die Inflation verschlang indessen die zur Verfügung stehenden Mittel, sodaß lediglich eine dringliche Verbesserung der Lehrcrwohnung durch einen Dachausbau vor- genommcn werden konnte. Als später mit den Filialorten des Kirchspiels die gcmein-

ner, bedeckter Turn- oder Aufenthalts­raum. Im ersten Stock sind die Schul­säle, ein großer für etwa 60 Schüler und ein kleinerer als Ausweichlokal. Beide kön­nen bei Bedarf durch Zusammenlegen der Zwischenwand zu einem großen Saal ver­

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SM-M Brett

Äaäibcack oerbokeU, Calw, den 25. Oktober 1935

Gauorgani>ationSamt

13/35/l'l

Diejenigen Politischen Leiter und Walter, welch« für das Winterhilfswerk 1936/1836 tätig sind, sind während der Dauer des Winterhilfswerkes vom Ausbildungsdienst ,u befreien.

Die Räume ves tLaupcrwualaints befinden sich nunmehr kronenstr. 32. 2. St. Fernruf Rr. SV 333.

Hitlerjugend, Gef. 7/128, Teinach. Am kom­menden Samstag, abends 20 Uhr, Antreten der Gef. beim HJ.-Heim in Altburg im gro­ßen Dicnstanzug. Verpflegung ist mitzu- bringcn. (Näheres ans der HJ.-Beilage er­sichtlich.)

same Einrichtung einer Hauswirtschaftsschule und die Anstellung einer Fachlehrerin be­schlossen worden war, wurde die Frage der Schulhauscrwciterung erneut aufgerollt. Bürgermeister und Lehrer hatten zunächst die Absicht, die notwendige Küche in einfach­ster Weise in das alte Schnlhaus einznbaucn, aber niemand hatte eine rechte Freude da­ran, und überraschenderweise entschied sich in einer Bürgerversammlung die große Mehr­heit für einen Neubau.

Den Ausschlag gab hiebei der Umstand, daß der alte Schulsaal die stark wachsende Schü­lerzahl bald nicht mehr aufnehmen konnte, allerdings auch die Hoffnung auf einen an­sehnlichen Staatsbeitrag. Ein kritischer Au­genblick war es, als der letztere sehr gering ausficl und es galt, den Bau neu zu finan­zieren. Neue Wege müßten beschriften wer­den: Umlage, Schuldaufnahme, außerordent­licher Holzhicb und Heranziehung von für andere Zwecke bestimmten Mitteln, was den hierfür Verantwortlichen nicht leicht gewor­ben ist. Es darf aber, gleichbleibende Wirt­schaftliche Verhältnisse vorausgesetzt, der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß die Lasten für die Gemeinde keine allzu schweren werden.

Die Pläne für das neue Schulhaus'wur­den von Diplom-Jng. Architekt Fritz Mül­ler in Stuttgart entworfen und unter seiner Leitung auch der einfache aber zweckmäßige Bau erstellt. Soweit solche in Betracht kamen, wurden Zwerenberger Handwerker beschäf­tigt. Im Erdgeschoß enthält der Vau ans der Nordscite einen Heizraum mit Kessel für die erst während des Baues auf energisches Ein­treten des Schularztes beschlossenen Zentral­heizung mit Badceinrichtung. Daneben be­finden sich die Baderäume (1 Wannen­bad und 4 Duschen). Auf der Südseite liegt eine schöne, geräumige Hauswirtschafts- kttche, die mit 3 Herden, darunter 1 elek­trischen, ausgerüstet ist, mit anschließendem Vorratsraum. Auf der Ostseitc befindet sich einWcrkraum für Schüler unk» e-n klei­

einigt werden. Daran schließt sich noch ein kleines Lehrerzimmer. Im Dachstock sind noch 2 Zimmer für die Hauswirtschaftsleh- rcrin eingebaut. Lange wurde über die Ge­stalt des Daches beraten und gestritten. End­lich siegte die Seite, die als am besten in das Dorfbild passend ein Giebeldach ver­langte. Aus dem gleichen Grunde wurde Fachwerk mit Schindelschirm gewählt. In dem vollendeten Bau ist nun für die Schüler und im alten Haus für die Lehrcrwohnung ausreichend Raum geschaffen. Mögen viele unserer kommenden Geschlechter, so schließt Bürgermeister Seeger seinen Bericht, im neuen Schulhaus zu tüchtigen Menschen und treuen Staatsbürgern erzogen werden!

Evangelische Gottesdienste

19. Sonntag n. d. Dreicinigkcits-

fe st, 27. Oktober 1935

Turmlied: 17, Singet Gott! 9.30 Haupt- gottesdicnst (Schttz; Eingangslied: 290 Ich weiß von keinem andern Grunde): 10.45 Kindergottesdienst in Vcreinshaus und Wimberg; 5 Uhr Abcndpredigt im Vcr­einshaus (Hofmann).

Donnerstag, 31. Oktober 1935 8 Uhr Bibelstunde im Vereinshaus über Epheser 4, 110. Die Einheit und Einig- ^ keit der Kirche. Hermann.

Kath. Gottesdienste

20. Sonntag n. Pfingsten, 27. Oktober 1935

V (Christkönigssest)

Calw (Stadtpfarrkirche): 8 Uhr Frühmesse und Gcmeinschaftskommunion der gesamten Jugend; 9>L Uhr Festpredigt und Hoch­amt vor ausg. Allerhciligstcn; 6 Uhr abds. Kurze Ansprache und Christus-Königs- anbacht und Weihe der Gemeinde an Chri­stus den König.

Freitag, 1. Nov. 1935: Allerheiligen (zugleich Herz-Jesu-Freitag)

6 Uhr Frühmesse und Kommunion; 9>L! Uhr Festprcdigt und Hochamt; 3 Uhr nach­mittags Gräbcrbesuch; 7 Uhr abends Aller- seelenpredigt und kurze Andacht für die armen Seelen.

Samstag, 2. Nov. 1935: Allerseelen Um 7 Uhr Gottesdienst in Bad Liebcnzcll. Um 8 Uhr feierliches Requiem. Anschließ. 3. hl. Messe. Abends 6 Uhr Andacht für die armen Seelen.

Bad Liebenzell (Marienstift)

Montag 8 Uhr Gottesdienst.

Kinderheim (Hirsaner Wiesenweg) Mittwoch >L8 Uhr hl. Messe.

Gottesdienste der Methodistengemeinden (Evangel. Freikirche)

Sonntag, den 27. Oktober 1935

Calw: 9.30 Uhr Predigtgottesdienst. 11 Uht Sonntagsschule. 20 Uhr Abenbpredigt (Zcu- ner). Mittwoch 14 Uhr Religionsunterricht. 20.15 Uhr Bibelstunde (Zeuner). Freitag 20.15 Uhr Singstunde vom Gcm. Chor.

Stammheim: öOjähriges Jubiläum des Gesangvereins. 9.30 Uhr Festpredigt (Zerr- ner). 14 Uhr Hauptfeier (Zeuner, Walz). Donnerstag 18 Uhr Religionsunterricht. 20.30 Uhr Bibelstunde (Zeuner).

Oberkollbach: 9.30 Uhr Predigtgottes- bienst (Walz). 11 Uhr Sonntagsschulc. 14 Uhr Versammlung. Dienstag 20 Uhr Btbelstunde (Walz).

Altburg: 20 Uhr Erntedankfest (Walz).

Wie wird das Wetter?

Voraussichtliche Witterung für Samstag tmd Sonntag: Fortdauer des unfreund­lichen, regnerischen Wetters.

von» L4i. olctok»«,-

Auftrieb

Unverkauft

Ochsen

Bullen

Jungbullen

Kühe

Färsen

Fresser

Kälber

Schweine

21

3

48

6

127

29

Schafe

Lcd 1 en

») vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes

1. jüngere.

2. ältere .

b) sonstige vollfleischige

a) fleischige.

61 gering genährte . . ,

Kulten

a) jüngere, vollsleischige höchsten Schlachtmertes

b) sonstige vollfleischige oder

ausgemästete.. ,

o) fleischige....

61 gering genährte ......

lkühe

a) lüngere, vollfleischige höchsten Schlachtwertes d) sonstige vollsleischige oder

ausgemäftere..

o) fleischige .

61 gering genährte

Färsen (Kalbinnenl »1 vollsleischige. ausgemästcte d) vollsleischige.

24.10.

22.10.

Färsen lKalbinnen)

24. 10.

22. 10.^

а) fleischige..

б) gering genährte

41

41

Fresser

3941

41

mäßig genährtes Jungvieh .

Kälber

a) beste Mast- und Saugkälber

67-70

6673

dl mittlere Mast. u. Saugkälber

62-66

6065

o) geringe Saugkälber ..... 61 geringe Kälber.

58-61

5558

41

Schweine

41

a) Fettschweine über 300 Pfd. 1. fette..

55.5o'

2. vollsleischige.

b) vollsleischige von etwa

5560

38-41

41

240300 Pfd. Lebendgewicht o) vollsleischige von etwa

53.50

53,50

200240 Pfd. Lebendgewicht

5l,50

51,50

3035

3741

3036

24-27

6) vollsleischige von etwa

160200 Pfd. Lebendgewicht s) fleischige von

49,50

120I60Psd. Lebendgewicht

41

41

t) unter 120 Pfd. Lebendgewicht

B Sauen 1. kette ........

40-41

2. andere.......

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