Die Wahlen zum dänischen Folkething

Deutscher Stimmenzuwachs 1

^ «openyagen. 2». Oktober.

^ Die am DienStag durchgeführten Wahlen »um dänischen Folkething sind im ganzen Lande ruhig verlaufen und haben einen b e- trächtlrchen Erfolg für die bis- hrrige Regierungsmehrheit ge- bracht. Insgesamt wurden 1 646 123 N932:

1 547 082) gültige Stimmen abgegeben, die sich auf 148 Mandate der 149. Abgeord­nete wird am 11. November aus den Faroer- Inseln gewählt verteilen: Sozial, demokraten 759969 <660839) Stimmen und 68 <62) Mandate. Bauern linke 292 985 <381 862) Stimmen und 28 134) Mandate. Konservative 293 358 1298 531) Stimmen und 26 <27) Mandate. Demokraten 151 527 <145 2211 Stim- men und 14 <I4) Mandate. Freie Volks- Partei 52736 <01 Stimmen und 5 191 Mandate. R e ch t 8 st a a t 8 p a r t e i 41 199 41 238) Stimmen und 4 <41 Mandate. K o m- mu nisten 27 149 <17179) Stimmen und

2 <2) Mandate. Dänische National­sozialisten 16 217 <757 in Nordschles- ->

Nordschleswig um 27,8 v. H.

wig) Stimmen und 9 (0) Mandate, SchseS» wigsche Partei 12 618 <9868) Stimmen und 1 (1) Mandat. Gemeinschafts. Partei 188 <0) Stimmen und 0 <0) Man­date. ^

Die Regierungsparteien, Sozialdemokraten und Demokraten, verfügen nunmehr über 82 <76) Mandate gegenüber 66 l?2) Mandaten der Opposition. Infolge der dänischen Wahl- arithmetik hat die Bauernlinke zwei Mandate mehr, die Konservative Partei ein Mandat weniger erhalten als ihnen nach den Stimmen zukam. Die dänischen Nationalsozialisten haben zum ersten Male an allgemeinen Wahlen im ganzen Königreich teilgenommen. Daß sie trotz der verhältnismäßig hohen Stimmenzahl kein Mandat erhielten, ist auf die dänische Wahl­arithmetik zurückzuführen.

Beachtenswert ist der Stimmen zu- wachs der Schleswigschen Partei, für die die Deutschen Nordschles. wigs stimmten. Er beträgt 27,8 v. H und ist von 13,2 auf 15.5 v. H. aller in Nord- schleswia abgegebenen Stimmen gestiegen.

Italien zieht Divisionen aus Lybien zurück

Frankreich erwartet jetzt eine Verminderung der englischen Mittelmeerflotte

Nie LklmenmiMMli in den einzelnen LSn-een

London, 23. Oktober

Wie hier verlautet, hat der italienisch« Staatssekretär für auswärtige Angelegenhei­ten, Suvich, am Dienstag dem britischen Bot­schafter in Nom mitgeteilt, daß die italie­nisch« Regierung Anweisung gegeben habe, eine Division italienischer Truppen auS Libyen zurückzuziehen. Sir Eric Drummond habe diese Entscheidung als Beitrag zur Bes­serung der Beziehungen zwischen England und Italien begrüßt.

Die angekünbigte Zurückziehung einer der italienischen Divisionen aus Libyen wird in Paris als erstes und bedeutendes Ergeb­nis der auf den Frieden gerichteten Bemüh­ungen Lavals bezeichnet. Der Auswärtige Ausschuß der französischen Kammer gab dem Wunsche Ausdruck, daß diese Geste in Eng­land als der Beweis der künftigen Einstel­lung der italienischen Regierung anerkannt werde, und daß England als Gegenmaß­nahme eine Verminderung seiner Flotte im Mittelmeer vornehmen möge.

KI. Genf, 23. Oktober

Ueber die Durchführung der von der Sank tionskonserenz beschlossenen Sühnemaßnah men liegen nunmehr folgende Berichte aul den einzelnen Bölkerbundsstaaten vor: Dii Niederlande haben die Ausfuhr vor Waffen. Munition und Kriegsmaterial nack Italien mit Wirkung von Mittwoch verboten Spanien hat die Ausfuhr von Kriegs­materialien und solchen chemischen Produk­ten, die zur Herstellung von Kampfgasen die- nen. nach Italien verboten. Numänier hat die Kredit- und Kriegsmaterial-Ausfuhr­sperre gegen Italien verfügt. Erdöl ist in der Liste der für die Ausfuhr nach Italien ver­botenen Waren nicht entkalken.

Die Beschlüße der Sanktionskonserenz find nunmehr den Negierungen, die Nichtmitglie­der des Völkerbundes sind, also auch der deutschen Reichsregierung, zu- zeleitet worden..

Neuwahlen in England am 14. November

Auch Baldwin hielt im Unterhaus eine Friedensrede

London, 23. Oktober.

In der am Mittwoch fortgesetzten Unter. Hausaussprache gab Ministerpräsidew baldwin bekannt, daß die Neuwahl»« »um englischen Parlament am14. Novem. »er stattsinden. Das nrugrwählte Parla­ment wird am 26. November zu« Wahl des Sprechers und zur Vereidi­gung zusammentrrten. Die feierlich« Eröffnung des neuen Parla­ments erfolgt am 3. Dezembe» durch den König. Di« Wahlkundgebung de, Regierung, die gegen Ende der Woche von valdwin für die Konservativen, von Mac­donald für die Rationale Arbeiterpartei und von Simon für die Liberalen der Oeffrnt- lichkeit übergeben wird, war am Bormittag Gegenstand der Kabinettsberatung.

Die Aussprache im Unterhaus würbe am Mittwoch mit einer Erklärung von Baldwin

fortgesetzt. Baldwin stellte zunächst fest, daß jedes Wort der Erklärungen des Außen­ministers am Dienstag die volle Unterstüt­zung eines einigen Kabinetts habe, ebenso wie Edens Verhalten in Gens vom Kabinett einmütig gebilligt werde. Es sei nicht beab­sichtigt, hinter dem Rücken des Völkerbundes vorzugehen. Jede etwaige Lösung müsse eine für alle drei Parteien, Italien. Abessinien und den Völkerbund gleich annehmbare sein. Der Völkerbund habe Besseres geleistet als man ursprünglich erwartet habe. Baldwin wiederholte dann nochmals Hoares Erklä­rung. daß Großbritannien kein isoliertes Vorgehen beabsich­tige; Großbritannien werde nicht weiter gehen, als es der Völkerbund in seiner Gesamt­heit tun werde. Niemals habe England an einen Krieg ge­dacht.

Zur Ausrüstungslrage übergehend, erklärte Baldwin, daß es sich um eine Verstärkung der Verteidigungsdienste innerhalb des Gen­fer Rahmens für die Sache des Friedens und nicht für selbstsüchtige Zwecke handle. Da in der Außenpolitik eine Ruhepause bevorstehe und man nicht sagen könne, ob dies «m Januar der Fall sein werde, habe er es als seine Pflicht angesehen, vom König eine so­fortige Auflösung des Parlaments zu erbit­ten. Die Negierung gedenke lediglich noch ge­wisse Empfehlungen des Ausschusses für die Arbeitslosenversicherung in die Tat umzu­sehen.

Für die Erörterung des vonder arbeiterparteilichen Opposition beabsichtigten Mißtrauens-An­trages gegen die Regierung wegen der Ar­beitslosigkeit könne er keine Zeit zur Verfügung stellen. Das Unterhaus sei ans Bitten der Opposition wegen der inter­nationalen Lage um eine Woche früher.ein-

bcrufen worden. Im Hinblick auf die AVer» ragende Bedeutung dieser Frage halte es die Negierung für ihre Pflicht, dem Unterhaus drei Tage sür eine Aussprache hierüber zur

Ministerpräsident Baldwin Motz in seiner Unterhausrede: Tie Opposition habe jetzt während des Wahlfeldzuges Gelegenheit, ihren Mißtrauensantrag der Oesfentlichke:! oorzulegen und die Negierung werde sich nach besten Kräften zur Wehr setzen. " ^

Ministerpräöent Laval hat gestern dem Auswärtigen Ausschuß der Kammer einen Uebervlick über die außenpolitische Lage ge­geben und zur Frage der Sühnemaßnah­men betont, daß Frankreich mit den« festen Willen gehandelt habe, allen Ver­pflichtungen des Paktes nachzukommen, in der ständigen Sorge, «m Genfer Rahmen eine Aussöhnungsmöglichkeit zu finde««, die ge­eignet sei, den Frieden zn sichern.

Neuer Blulrausch in der Sowjetunion

Bolschewistische Säuberungsmethoden Zahllose Hinrichtungen

Moskau, 23. Oktober.

Durch Sowjetrußland geht eine neue blu­tige Welle, ..Säuberungsaktion' genannt. So berichteten in den letzten Tagen die bei­den Moskauer Blätter ..Jswestija' und Prawda':

24 als ..Balalaika-Spieler getarnte Kon­terrevolutionäre' wurden verhaftet und ver­urteilt. darunter zum Tode des Erschießens rin gewlsser Muljarenko. der 1920 zehn Bolschewisten an die Gegenspionage des Generals Wrangel verraten haben soll. Wei­ters wurden ..Saboteure' der seit kurzem mit großem Eifer propagierten Stacha- now-Bewegung, die die äußerste Ausnutzung menschlicher Ar* beitskrast anstrebt, verhaftet und ab­geurteilt. In Nowotscherkas mußte dep Stadtsowjet, vonfeindlichen kulakischen Ele*

menten" geiauver« weroen. In «^yarrow wurde eingegenrevolntionäres Nest' aus- gehoben; dort sollen sich W e i ß g a r d i st e n und Trotzkisten zueinmütiger Sabotagearbeit' im Eisenbahndepot zusammengefnnden haben, umwissentliche Zerstörung in den Kesselanlagen und schäd­liche Reparaturen an den Lokomotiven' vor. zunehmen. Insgesamt wurden 20 Personen verhaftet.

Diese Aktionen entsprechen den jüngsten Losungen der Kommunistischen Partei gegen deninneren Feind", in denen es u. a. heißt; Lasset uns die Doppelzüngler und die drei­mal verfluchten Söldlinge der B-urgeoisie, den Abschaum ehemaligen sinowjew-trotzkistischcn Gesindels erbarmungslos zerschmet- tern, lasset uns dieletztenUeberreste der Bourgeoisie ausrotten."

Neueste Nachrichten

Der Reichsarbeitsminister hat sich in einem Erlaß an die Ministerien der Länder gegen die Bestrebungen auf Wiedereinführung der Wohnlingszwangswirtschaft» d. h. bes Rech­tes der Gemeinden zur Beschlagnahme leer­stehender Wohnungen, ansgesproche«.

Im Einvernehmen mit dem Reichskriegs­minister hat -er Reichsinnenminister der NSKOB. genehmigt, ihre verstorbenen Mit­glieder nach militärischen Gebräuchen «nter Abgabe einer Ehrensalve beizusetzen. Die erforderlichen Gewehre werden vom Reichs- kriegsministerinm «ach Möglichkeit znr Ver­fügung gestellt.

Das Schöffengericht Lauda» verurteilte de» katholische« Pfarrer Albert Eckhardt aus Scheibenhardt (Pfalz) wegen eines Verbre­chens gegen bie Verordnung über die De­visenbewirtschaftung er hatte 15 0110 RM. «ach Frankreich verschoben z« 1 Jahr zehn Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von 1099 RM.

Das Ministerium für Presse und Propa­ganda hat die Direktionen der italienischen Tageszeitungen ersucht, vom 5. November ab sämtliche» Zeitungen keinen größeren Um­fang als S Seiten zu gebe«.

Aus Addis Abeba wird gemeldet, daß ans Grund'der in der abessinischen Hauptstadt eingegangeuen Berichte mit größeren ita- lienisch-abessiuischeu Gefechte« in naher Zu­

kunft z« rechnen ist. Im Süden Abcssusi...^ soll eine schwere Schlacht im Gange sei««.

Mischer

i« PaWm

Ieruia«em. 23. Oktober.

Als das einer jüdischen Reederei in Tela» biv angegliederte SchiffLeopold 2" diese» Tage in Jaffa u. a. eine Ladung Weißen Zement löschte, entdeckte die Hafenbehörde, irr den Zemcntfäffern verborgen, Mauser­pistolen und eine große Menge Muniticn Der Empfänger der Waffensendnng hat r bereits die Flucht ergriffen. Die zufällige Aufdeckung dieser illegalen jüdischen Waffen­einfuhr nach Palästina hat unter der arabi, schen Bevölkerung große Erregung hcrvor- gerufen. Der Jude K a t t a n. für den di« Waffensendnng bestimmt war, wird in der arabischen Presse als Strohmann der von jüdischer Seite immer wieder abgestrittenen jüdischen Militärorganisation Palästinas bezeichnet. Die Presse be­richtet, daß die Polizei viele Hundert Mauferpistolen sowie f a st 409 909 SchußMunition beschlagnahmt habe.

Tie arabischen Zeitungen klagen Enaland der stillschweigenden Duldung dieser Waffen­einfuhr an und rufen die arabische Jugend zur Selbstverteidigung gegen jüdische An- griffsabsichten auf.

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Bis dann Georg Reetz kam, der ruhige, blonde Georg, dessen blaue See- mannSauMn so klar und frei in die Welt blickten.

L« ist still um diese Zeit auf dem Prome­nadendeck. Die Paffagiere sind im Speise­saal beim zweiten Frühstück, Georg und Georgia haben Zeit genug, sich ungestört zu unterhalten, und der junge Funker nutzt sonst die Gelegenheit als die köstlichste Stunde des LageS. Aber heute will es ihm nicht recht gelingen, sich zu freuen. Während Georgia heute von ihren Kunden plaudert, muß er sich zusammennehmen. um Herr zu Werden über die furchtbaren Bilder, die sich in chm empordrängen. Dieses stolze Schiff, die ahnungslosen Menschen, die Salons und Promenadendecks, der kleine duftende Blu- menladen da morgen um diese Zeit viel­leicht ein zerschmettertes Chaos, über dem die Wogen zusamn«enrauschen!

Die schmale Hand des Mädchens legt sich auf seinen Arm.Nicht traurig sein, Georg. Wenn wir in Yokohama sind, werde ich mit savedra sprechen. Er muß mich sreigeben.'

Mit Savedra sprechen. Georgs Gedanken bleiben an dem Wort hängen und gehen ihre eigenen Wege, von denen Georgia nichts ahnt. Kann er mit seinem Funkossizier über den unheimlichen Finnen reden? Ihn um Diskretion bitten? Er sieht deutlich das G> stcht des Offizier? vor sich, dieses herrsche, nkelhafte Gesicht mit den wilde« Glut­

augen. Nein, das geht nicht. Mr. Savedra war imstande, ohne weiteres in die Kabine des Finnen zu stürzen und ihn mit bloßen Händen zu erwürgen, wenn die Wut ihn Packte. In Bokohama? Georg muß plötzlich schlucken.

Warte noch damit, kleine Ladybird'. sagt er wehmütig. ..Bielleicht spreche ich selbst mit Mr. Savedra. Vielleicht ... vielleicht wird es auch nicht mehr nötig sein.'

Was ist dir. Georg?' Das Mädchen sieht ihn verwundert an.Tu sagst das fo son­derbar? Ist etwa? geschehen?'

Guten Tag. Miß Georgia!'

Georg tritt zurück und nimmt dienstliche Haltung an. Kapitän Vanister war. von der Brücke kommend, an den Blumenstand ge- treten und hebt grüßend die Hand an den Mützenschirm.Was machen unsere Lieb­linge?'

Sie haben sich gut erholt Captarn. Wenn Sie nicht so viel rauchten, würden die Blu­men in Ihrer Kabine doppelt so lange halten.'

Also meine Schuld. Na. zeigen Sie mal ... aber bedienen Sie nur erst.' Caplain Vanister macht eine kleine Handbewegung zn dem Funker hin. Sein Blick streift dabei Ge- orgs Gesicht und wird Plötzlich aufmerksam.

Wollten Sie mir eine Meldung machen. Reetz?'

Eine Sekunde lang war Georg dranl und dran gewesen, den Kapitän um eine kurze

unierreoung zu outen. Bei der plötzlichen Frage aber nimmt er die Hacken zusammen:

Nein, Captain.'

Oder wollten Sie eben etwas sagen?'

Nichts.' Georg weicht dem fragenden Blick des Kapitäns aus. nickt dem Mädchen stumm zu und geht. Einen Augenblick sieht ihm Captain Vanister verwundert nach. Der Blick gefiel ihm nicht. Der Funker Reetz sah sonst viel freier und fester seinen Vorgesetz, ten in die Augen. Dann aber muß er lächeln. Das war'? natürlich. Der Mann war in die kleine Georgia verliebt! War kein Wunder. Das Mädel war direkt zum Anbeißen. Cap- tain Vanister selbst unterhält sich gerne ein Viertelstündchen mit ihr, wenn er von der Brücke kommt. Schade, daß der unlym- pathische Savedra die Kleine schon mit Be- . schlag belegt hat.

Georg Reetz schlendert weiter das Deck entlang und überlegt dabei, wem von den Kameraden er sich wohl anvertrauen könnte. Mitten in diesem Gedanken fällt sein Blick auf die große Uhr unter der Brücke, und wie ein Schrecken durchfährt es ihn. Morgen früh. 8 Uhr 15. hat der Finne gesagt! Die Uhr z^igt jetzt schon 10.15 Uhr. Zwei kost- bare Stunden sind schon verflossen! ES muß etwas getan werden. Er muß zu Jotahiljaa hingehen oder ihn zu sich bitten, noch einmal mit ihm reden. Aber vorher jemand hinzu» ziehen, einen vernünftigen Menschen um Rat fragen, auf den man sich verlassen kann.

Aber wen? Es ist schwer, eine Wahl zn treffen. Georg Reetz kut hier an Bord 'eine Arbeit und geht im übrigen still seiner Wege. Die Vorgesetzten achten ihn wegen seiner Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit, auch die Kameraden respektieren ihn auf rauhe, derb- Art. Aber einen wirklichen Freund bat er an .Vvlö derHiamatka' nickt. ES ut da «roll

allem eine unstchlvare Kluft, denn er M en» ..German', ein Ausländer, und alle anderen sind Amerikaner. Dazu kommt noch, daß die Kameraden ihn kür hochmütig halten. Be­sonders der Funker Banff. der mit ihm - - wechselnd Dienst tut. Ter hat bei der ei' > Neise in Pokohama etwas herablassend de» German' eingeladen. mit ihm eine Bum- melreise durch das Hafenviertel zu machen, und Georg hat diese Freundlichkeit nich« durch eine Ablehnung kränken wollen. Aber als der Kamerad Banff ihn nach reichlichem Alkoholaenutz in eine der ekelhaftesten Lasi-r- höhlen Yokohamas schleppen wollte, hat Ge­org sich ruhig, aber entschieden dagegen ge- wehrt und schließlich den fluchenden Banst auf der Straße sieben lasten. Seitdem ist eine stille, latente Feindschaft zwilchen den beiden. Banff hat auch den übrigen Kamera- den gegenüber den ..German' madia gemach! als einen hochmütigen Kerl, der sich zu put halte, mit einem amerikanischen Gentleman einen Whisky zu trinken. Georg weiß kemen einzigen unter der Crew, dem er sich ander- trauen könnte. Ja doch! Da ist der Mann­schaftskoch Morrffon. ein kreuzbraver Bursche, mit dem Georg hier und da eine balbe Frei- wache verplaudert hat. Aber der ist ein aut- mütiger. beschränkter Mensch, besten Hori­zont nicht über seine kleine Kombüse binaus- reicht. Von dem ist kein vernünstiaer Rat in dicker schwierigen Angelegenheit zu erwar­ten.

Der Schisssarzt? Ja. der wäre eiaentlich der gegebene Mann. Aber Tr. Readina ist ein grober, kurz angebundener Geselle. Er bat eine ausgesprochene Idiosynkrasie gegen Pastagiere und ist vielleicht gerade deSbalb. ko beliebt bei den Herrschaften der ersten Klaste. die leine Grobbeit stlr Originalitü.r nehmen und sich darüber amüsieren.

^ lLortletzunü iolM