Dükers

Calw, den 23. Oktober 1935

Zum Studiendirektor in Calw ernannt

Der Führer uud Reichskanzler hat de« Studienrat Nick an der Realschule in Bai- eröbronn znm Studiendirektor ernannt. Gleichzeitig hat ihm der Herr Knltminister die Studiendirektor st eile an dem Nealprogymnasinm uud der Realschule in Calw übertragen.

Heute Kleidersammlung für das Winterhilssmerk

In Calw hat heute morgen die Klei­dersammlung für das Winter­hilfswerk begonnen. Sie wird von acht Angehörigen der Truppenfnhrcrschule des Neichsarbcitsdicnstes durchgcführt, welche mit einem Wagen durch die Straßen ziehen. Ein Hornist kündet den Besuch der Sammler in den Haushaltungen an. Die Sammlung hat heute früh nach 8 Uhr imKrappen" begon­nen und wird straßenweise bis zum Einbruch der Dunkelheit fortgeftthrt. Da die Samm­ler rasch arbeiten, dürfte die Sammlung bis morgen Abend abgeschlossen sein. Möge nie­mand im Geben zurückstehen und jeder als Helfer am Werk echte Opferbereitschaft be­weisen!

Schadenfeuer bei Blauk und Stoll

Gestern abend kurz vor 7 Uhr wurde die Calwer Weckcrlinie über den Feuermelder im Krappen alarmirt. Im zweiten Stock des Sägmühl-Gebäudes der Holzwaren-Fabrik Blank und Stoll war ein Brand aus- gebrochen, der bei der leichten Brennbarkeit des Berarbeitungsmaterials einen gefähr­lichen Umfang anzunehmen drohte.

Das Feuer war in einem Raum ausge- brochcn, in welchem Papierrollen hergestellt werden. Vermutlich entstand beim Durch­schneiden der gehärteten Papprollen mit der Kreissäge ein Funken, der auf dem Fußboden des Raumes liegendes Papicrmehl entzün­dete und einen im Zwischenboöen fortglosten- dev Brand verursachte.

Die Mannschaft des Löschzuges riß den Boden auf und konnte in zweistündiger Ar­beit den im Entstehen begriffenen Brand ersticken, sodaß der Schaden verhältnismäßig gering ist. An der Brandstelle fanden sich Dr. Hailer vom Oberamt, Bezirksfeucrlösch- inspektor Niderer und Bürgermeister Göhncr ein.

Spende der Landwirtschaft für das Winterhilfswerk

Für die Anstalten der Inneren Mission Haus der Barmherzigkeit in Wilöberg, Erziehungsanstalt Stammheim, Diako­nissenanstalt Stuttgart und Schwäb. Hall wurden seither von verschiedenen Gemein­den des Kreises alljährlich landwirtschaftliche Erzeugnisse durch besondere Sammlungen gegeben. Diese Sondersammlung findet Heuer nicht statt, cs darf vielmehr und von den Be­auftragten ds WHW. gesammelt werden und diese nehmen auch die genannten Spenden entgegen. Die genannten Anstalten haben bereits dem Kreisbcauftragten für das WHW angemeldet, welche Spenden ihnen von Sei­ten der Landwirtschaft in den letzten zwei Jahren zugegangcn sind. Auf Grund dieser Anmeldungen wird durch den Gaubcauftrag- ten des WHW. von den Sammlungen ent­sprechende Gaben zugewiescn werden. Die Bauernschaft wird deshalb gebeten, die Spen­den, die sie einer dieser Anstalten zugedacht haben, bei der Sammlung des Reichsnähr­standes, die in diesen Tagen stattfindet, zur Verfügung zu stellen.

llilst UNS vielDllot'

abwenöen.

LKiöer/ammlung des WHW.

Goldene Hochzeit

In Unt erreichend ach konnte letzten Sonntag das Ehepaar Johann und Luise Nexer im Kreise seiner Kinder, Enkel, Ur­enkel und Verwandten, das Fest der goldenen Hochzeit begehen. Der Jubilar steht im 72. Lebensjahr, ist noch rüstig und bekleidet heute noch das Amt des Totengräbers. Die Jubi­larin steht im 73. Lebensjahr. Die kirchliche Feier fand morgens in der Kirche statt. Nach­mittags wurde im Gasthaus zum Ochsen die eigentliche Familienfeier abgehalten. 9 Kin­der, 28 Enkel und Urenkel durften gemein­sam mit dem Jubelpaar dieses seltene Fest feiern. Bürgermeister Karch überbrachte

die Glückwünsche der württ. Staatsregierung und der Gemeinde nebst einem Diplom und Geldgeschenk. Der Lanbesbischof ließ seine Glück- und Segenswünsche durch den Orts­geistlichen übermitteln. Der Führer und Reichskanzler übersandte ebenfalls ein Glück­wunschschreiben. Möge dem Jubelpaar noch ein sorgenloser und sonniger Lebensabend beschicken sein!

Wie wird das Wetter?

Voraussichtliche Witterung für Donners­tag und Freitag: Zwar zeitweilig ausheitern­des, aber noch nicht beständiges und immer noch ziemlich kaltes Wetter.

Am» MI MNMItt me E»erlltt!

Ein Autrus des MWvoetMrerS zum WnlerdMwerk

Im Einvernehmen mit dem Reichsbeauftragtcn des Winterhilsswerks erläßt der Reichssportführer folgenden Aufruf an die Vereine des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen zur Unterstützung des Winterhilfswerkes:

Wieder hat unser Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in einer gewaltigen, die Herzen ausrüttelnden Kundgebung das Volk zum Winterhilfswerk 1935/36 aufgerufen. Der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen als Abbild der Volksgemeinschaft sieht eine seiner vornehmsten Aufgaben in der Unterstützung dieses Hilfswerkes mit seinen ganzen Kräften. 1934/35 hat der deutsche Sport durch seine Opfertage und weiteren großen sportlichen Veranstaltungen dem W nterhilfswerk insgesamt eine Summe von 783 584.50 RM. zur Verfügung stellen können. Auch in diesem Winter wieder rüsten sich alle Sportverbände zu neuen großen Anstrengungen. Am 3. November werden beim Tag des Handballs" und am 2V. November beimTag des Fußballs" alle Spiele in den Dienst der nationalsozialistischen Hilfe für die Aermsten der Armen gestellt. Am 24. November ist derOpfertag der Hockeyspieler" und am 1. Dezember werden die Kegler bei ihren Veranstaltungen für das Winterhilfswerk eintreten. Alle übrigen Sportarten werden folgen, entschlossen, das Ergebnis des Vorjahres noch wesent­lich zu vbertrefsen. Jedes einzelne Mitglied des Reichsbundes für Leibesübungen aber sieht es darüber hinaus als seine Pflicht an, persönlich und durch Werbung mit allen Mitteln dafür zu sorgen, daß auch in diesem Winter der Kampf gegen Hunger und Kälte siegreich bestanden wird.

Bereits in den Vorjahren hat die deutsche Turn- und Sportbewegung auch ihre fest­lichen Veranstaltungen dem Winterhilfswerk gewidmet, in der klaren Erkenntnis, daß Feste und Feiern in dieser Zeit nur dann eine Berechtigung haben, wenn sie sich unter den Gedanken des Opfernd des ganzen Volkes für die notleidenden Volksgenossen unterordnen. Das hat auch in diesem Jahre zu geschehen. Des Einsatzes der ganzen Turn- und Sportgemeinde für den Nationalsozialismus der Tal bin ich aewiß."

Segelfliegen in Wildberg

Der letzte Samstag brachte für Wild- bcrg eine unerwartete Ucberraschung. Nicht nur, daß die Feuerwehr nachmittags zu einer Besichtigung durch den Feuerlöschinspektor antrat, sondern ganz unerhosst stellten sich Fluggäste aus Böblingen ein und überrasch­ten die Einwohnerschaft mit hervorragenden Leistungen. Das F-luggelünde auf dem Wäch- tcrsberg hat sich glänzend bewährt. Stunöen- flüge hätten ansgeführt werden können, wenn die Piloten vom Fluglehrer nicht im­mer wieder zurückgerufen worden wären zur Landung, da die anderen Piloten auch zu ihrem Start kommen wollten. Damit ist das Wildbcrger Gelände zu einem anerkannten Segclfluggelände geworden, was die kom­menden Monate noch bestätigen werden. Viel­leicht ist dies nun ein weiterer Grund zur Errichtung einer Flugzeughalle auf dem Wächtcrsberg in Wildberg.

Nagold, 22. Okt. Unsere Stabt soll dem­nächst eine moderne Gasversorgung erhal­ten. Es ist eine Gasversorgungsplanung ge­bildet worden, welche Anträge zum Gasan­schluß entgegennimmt.

Nagold, 22. Okt. Die Gemeinde Gült- lin.s em ist einer Tat der NächstenlieVe"selt 1914, dem ersten Kriegsjahre, bis heute treu geblieben. Damals haben die Gültlingcr Frauen die hiesigen Lazarette regelmäßig mit Lebensmitteln reich bedacht und nach Kriegsende blieb ihnen als Betätigungsfeld in diesem Sinne noch die Militärversorgung Walücck. Noch heute dürfen die Insassen der Anstalt dreimal im Jahre, an Ostern, Kirch­weih und Weihnachten mit der selbstlosen Licbestütigkcit der Gültlingcr Frauen rech­nen, so wieder am letzten Samstag. Für 41 Insassen war der Kaffeetisch mit habhaften Kuchenstücken und Obst aller Art reichlich ge­deckt. Kreisleiter Baetzner dankte den Frauen von Gültlingen, ihnen voran Frau Kern, der Frau des Bürgermeisters, als Urheberin dieser sozialen Tat.

Berneck, 22. Okt. Gestern abend nach 22.00 Uhr wollte ein Altenstciger Motorradfahrer die ledige Katharine Weißer, Tochter des Ncchenmachers Mich. Weißer in Ettmanns- weiler, ihrem Wunsche entsprechend nach Hause fahren. Gleich an der Kurve nach Bcr- neck brachte die Mitfahrerin ihren Schirm in das Rad, wodurch der Fahrer mit seinem Motorrad stürzte und das Mädchen einen Schädclbruch davontrug. In der Nacht ist das Mädchen, das zuvor bei der Hochzeit ihrer Landsmännin noch fröhlich in Gesellschaft war, im Bezirkskrankcnhaus in Nagold ge­storben. Der Motorradfahrer kam mit leich­teren Verletzungen davon.

Calmbach, 22. Okt. Gestern Nacht gegen 2 Uhr ereignete sich in der scharfen Kurve mitten im Dorf ein Znsamenstoß zwischen einem Personenauto und einem Wcinfuhr- wcrk. Der Personenwagen fuhr auf das Weuijuhrwerk put ziemlich starker Wucht.

Eines Ser Pferde wurde schwer verletzt. Per­sonen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.

Neuenbürg, 22. Okt. Ein in den fünfziger Jahren stehender hiesiger Geschäftsmann hat sich gestern vormittag auf dem Grab seiner Tochter erschossen. Zu der Tat benützte er ein Großvieh-Tötungsgerät, wie es bei Metzgern Verwendung findet. Der Grund zu der Ver­zweiflungstat dürfte in wirtschaftlicher Not­lage zu suchen sein. Der Tote hintcrläßt eine mehrköpfige Familie.

Engelsbraud, 22. Okt. In der hiesigen Turnhalle fand eine große Obstausstellung statt, die Zeugnis davon ablegte, wie sehr sich in den letzten Jahren der Obstbau im sogen. Walöbezirk entwickelt hat. Die Preisvertei­lung gestaltete sich wie folgt: Schwarzenberg 19 Punkte, Maisenbach, Salmbach und Wein­berg je 1814 Punkte, Walörennach 18 Punkte, Kapfenhardt 17^ Punkte, Unterlengenhardt 15)4 Punkte, Langenbrand 14 Punkte, Grim­bach 13 Punkte.

Feldrennach, 22. Okt. Vom Kirchengemeinde­rat Tübingen ist Bürgermeister Schleeh mit 21 von 23 abgegebenen Stimmen zum Kir- chenpflegcr der Universitätsstadt Tübingen gewählt worden.

Dobel, 22. Okt. Am Sonntag morgen gegen 4 Uhr wollte ein Forstbeamter aus Hcrrcn- alb von der Gastwirtschaft zur Eyachmühle mit seinem Personenwagen nach Hause fah­ren. An der ersten Wegbiegung an der Straße nach Dobel kam der Wagen aus der Fahrbahn, stürzte die Böschung hinab und ttberschlug sich, den Fahrer unter sich begra-

*

Schwarzes Brett

»artet««»»». Raibdra» verböte».

Calw, den 23. Oktober 193S

Gauorganisationsamt

13/35/Ll,.

Diesenigen Politischen Leiter und Waller, welch« für das Winterhilsswerk I935/193S tätig sind, sind während der Dauer des Winterhilfswerkek dom Ausbildungsdienst zu befreien.

Die Räume des (Saupcrionalamts befinden sich nunmehr Kronenstr. 32. 2. St. Fernruf Nr. SV 333.

Psriet-Tmteo mit detreiit^nOrssalsst «men

D. A. F.» Rechtsberatungsstelle. Morgen Donnerstag findet in der Zeit zwischen )41ü und 11 Uhr eine Sprechstunde in der Ge­schäftsstelle Altburgerstraße für Arbeitneh­mer statt.

bend. Er konnte nur mit fremder Hilfe aus seiner mißlichen Lage befreit werden.

Pforzheim, 22. Okt. Im Nahmen der Okt.- Werbung veranstaltete die Hitlerjugend in 40 Pforzheimer Betrieben morgens Betricbs- appelle. Die ganze Gefolgschaft der Betriebe war dazu angetreten.

Turner-Handball 2 Spiele 26 Tore Zwei torreiche Spiele lieferten sich am Sonntag die Handballer der Turnvereine Calw und Alten steig. Calw ll konnte im Vorspiel unter Leitung von Schiedsrich­ter Gann über den spielstarken Gegner einen verdienten 8:7-Sieg davontragen. Die ganze Mannschaft hat Anteil an diesem schö­nen Erfolg, der für die weiteren Spiele eir Ansporn sein soll.

Das Pslichtspiel der 1. Mannschaften brachte den Platzbesitzcrn Sieg und 2 Punkte. Aller­dings sah es in der ersten Halbzeit nicht dar­nach aus, denn Calw fand sich nicht recht zu­sammen und Altensteig wartete mit sehr ge­fährlichen Angriffen auf. Lediglich der her­vorragenden Abwehrarbcit der Hintermann­schaft mit dem guten neuen Torhüter ist es zu danken, daß es zu keiner Niederlage vor Halbzeitschluß kam. Mit 2:2 Toren wurden die Seiten gewechselt. Calw stellte im Sturm um und überraschte nun in der Folge durch ein feines Zusammen- und Stcllungsspiel. Blitzschnell vorgetragene Angriffe führten hintereinander zu den stcgbringenden Toren. Reicher Beifall lohnte die von der Mann­schaft in der 2. Hälfte aufgebrachten Leistun­gen. Schiedsrichter Killgus vom Turnklub des Kaufmännischen Vereins, Stuttgart, war ein vorzüglicher Leiter.

Kommenden Sonntag spielt der Turnver­ein Hirsau mit 2 Mannschaften in Calw. a°

Handball in Hirsa«

Hirsau l Haitcrbach l 16:3 (5:1).

Süeker uarl Leitsedrütten

Festschrift znm Deutschen Stcnograsentag 1935. DieReichszeitung der Deutschen Steno­grafen" lHerausgeber Karl Lang-Kulm­bach) brachte eine bemerkenswerteFest­schrift zum Deutschen Stenografentag her­aus, die in zahlreichen bebilderten Aufsätzen aus berufenen Federn einen umfassenden Uebcrblick über den gegenwärtigen Stand der Kurzschrift vermittelt. Besonderes Interesse verdient eine Gegenüberstellung der verschie­denen Kurzschriftsystcme der Welt. Das Stu­dium dieser Festschrift ist sehr zu empfehlen.

Austrieb

Unverkauft

Ochsen

Bullen

Jungbullen

Kühe

Färsen

Fresser

Kälber

Schweine

vchase

59

63

596

83

2

901

75

31

5

70

2

-

Ochsen

a) vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwertes

1. jüngere

2. ältere .

b) sonstige vollfleischige ...

0 ) fleischige....

ä) gering genährte.

Lullen

a) jüngere, dollfleischige höchsten Schlachtwertes

b) sonstige vollsleischige oder ausgemästete

а) fleischige..

б) gering genährte stütze

a) jüngere, vollfleischige höchsten Schlachtwertes t») sonstige vollsleischige oder ausgemästete

0 ) fleischige.

ä> gering genährte

Färsen (Kalbinnen) a> vollsleischige. ausgemästete b» vollsleischige.

22.10.

17.10

41

4041

41

I I I I

41

41

41

I I I

41

41

3741

3741

3036

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24-27

2630

41

41

40-41

41

Färsen lKalbinnen)

fleischige.. .

ä) gering genährte

Fresser

mäßig genährtes Jungvieh Kälber

a) beste Mast- und Saugkälber

b) mittlere Mast- u. Saugkälber

o) geringe Saugkälber ..... ä) geringe Kälber.

Schweine

a) Fettschweine über 300 Psd.

1. fette.. .

2. vollsleischige.

b) vollsleischige von etwa 240300 Psd. Lebendgewicht

0 ) vollsleischige von etwa 200240 Psd. Lebendgeivichi ä) vollsleischige von etwa 160200 Psd. Lebendgeivichi s> fleischige von

120160 Psd. Lebendgeivichi k) unter 120 Psd. Lebendgewicht Sauen 1. fette ......

2. andere.

22. 10.

6672

6065

5558

55.50

53.50

51.50

49.50

17. 10.

65-70 60 64 5558

52.50

52.50

52.50

Pe, obigen Viehpreisen handelt es sich um Marktpreise einschließlich Transportkosten Schwund Händlerprovision; demzufolge müssen die Stallp reise unter den Marktpreisen liegen.'

Marktverkauf: Großvieh. Jungbullen. Jungochsen, Färsen zugeteilt, übriges Vieh frei l verkauft. Kälber rulna. Schweine zuaeteilt.