SÄmmswaldWackt

Verlag: Schvarzwald-^iacht G. m, b, H. Lalw. RotaUonsdruck; il. OelfchlLger'sche Bachdru^er'i, Lalw. Hauptschristleiter: Fried­rich Han» Scheele. Anzeigenleiter: Alfred Schash eitle. Sämtliche in Calw. D. A. IX. SS: »461. Geschäftsstelle: Me» Postamt. Fernsprecher 251; Schluß der Anzeigenannahme: 7.M Uhr vormittag«. Al» Anzeigentarif gilt zur Zeit Preirlisle S.

Nationalsozialistischeüageszeilung

Äürverlaablait

Bezug»pret»: Durch Träger monatlich 1.50 NM. einschließ­lich 20 Psg. Lrigerlohn. «ei Postbezug 1.8S NM. einschließlich 54 Psg. Postgebllhren. - «n,etgenprel»:DIe lleinspaltige mm-Zelle7Psg., NeNamezeile15Psg. Bet Wiederholung Nachlaß. Ersüllungiort sllr beide Teile Taiw. Für richtige Wiedergabe von durch Fernspruch ausgenommene Anzeigen keine Gewähr.

Amtliches Organ cler N. S. v. A. p.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stabt- und Gemeinde-Behöröen des Kreises Lalw

Nr. 293

2. Jahrgang

Aufruf an das evangelische Kirchenvolk

Der Reichskirchenausschutz bekennt sich zu Volksgemeinschaft» Raffe, Blut und Boden

Bernn, 17. Oktober.

Der Neichskirchenausschuß und der Landes- kirchenausschuß für die evangelische Kirche der Altpreußischen Union erläßt einen Auf­ruf an das Kirchenvolk, in dem es u. a. heißt- Auf Grund deS Gesetzes zur Sicherung der deutschen evangelischen Kirche vom 24. Sep­tember >935 und der ersten Durchführungs­verordnung vom 3. Oktober 1935 hat der Herr Reichs- und preußische Minister für die kirchlichen Angelegenheiten uns in den Neichskirchenausschuß. bzw. in den Landes­kirchenausschuß für die evangelische Kirche der Altpreußischen Union berufen. Wir haben damit durch staatlichen Auftrag als Männer der Kirche die Leitung und Vertretung der deutschen evangelischen Kirche und der evan­gelischen Kirche der Altpreußischen Union übernommen. Wir wissen uns als Treuhän- der für eine Uebergangszeit, an deren Ende eine in sich geordnete selbständige deutsche, evangelische Kirche stehen soll.

Die unantastbare Grundlage der deutschen evangelischen Kirche ist das Evangelium von Jesus Christus, wie es uns in der Hei­ligen Schrift bezeugt und in den Bekenntnis- . sen der Reformation neu ans Licht getreten ist. Aus dieser Glaubensgebundenheit ermah­nen und bitten wir die evangeli­schen Gemeinden, in Fürbitte. Treue und Gehorsam zu Volk, Reich und Führer Zu stehen. Wir bejahen die nationalsozialisti- scheDolkwerdungaufderGrund- lage von Nasse. Blut und Boden. Wir besahen den Willen zu Freiheit, natio­naler Würde und sozialistischer Opferbereit­schaft bis zur Lebenshingabe für die Volks­gemeinschaft. Wirerkennendarindie uns von Gott gegebene Wirklich­keit unseres deutschen Volkes.

So rufen wir alle lebendigen Kräfte im evangelischen Deutschland zum Gehorsam des Glaubens und zur Tat der Liebe. Vor allem liegt uns in der gegenwärtigen Stunde daran, die im Kampf der letzten Jahre deut­lich gewordenen unaufschiebbaren Anliegen zu verstehen und die aufgebrochenen Kräfte zu positivem Einsatz zu führen. Nur auf diese Weise können die zer­störenden Folgen des Kirchen­streites überwunden werden. Spannungen sind unausbleiblich. Sie müs­sen in Würde, Ehrlichkeit und Wahrhaftig­keit ausgetragen werden. Das gilt für uns und unsere Gegner. So gehen wir ans Werk. Wir stehen unter dem Ernst einer schweren Verantwortung, sind aber getrost in der Ge­wißheit. daß Gott seine Kirche erneuern kann.'

Reichsminister Kerrl über die geschicht­liche Bedeutung des Aufrufes

Au diesem Aufruf gab Neichsminister Kerrl der Presse am Donnerstagmittag folgende Erklärungen: Der Aufruf stellt eine völlige Wendung innerhalb de? Lebens in der evangelischen Kirche dar. Als er vom Führer berufen worden sei. diese Streitigkeiten so schnell als möglich zu beenden, habe er sich von vorn­herein gesagt, daß ein Eingreifen des

Staates in Glaubens- und Be.

, e » »< i u > s 1 1 u g e n gar nra> i i»

Frage kommen könne. Partei und Staa stehen seit jeher auf dem Boden des post tiven Christentums, ohne sich an die Bo kenntnisse zu binden. PositivesEhri. stentumhat abernichts mit eng stirnigem Dogmatismus zu tun sondern nur mit der Tat. De: Nationalsozialismus greift niemals in Li, Glaubens- und Gewissensfreiheit des einzel­nen -ein, sondernüberläßt es einen jeden, sich seinen Gott so vor- »u stellen, wie er es für richtig hält.

In der Zeit eines so gewaltigen Umbruches, wie er durch die nationalsozialistische Nevo- lution herbeigeführt worden ist. ist es selbst­verständlich. daß auch über Wesen und Form des Glaubens es zu Meinungsverschieden- beiten kommt. Deswegen ist es UnÜnn-

vewegungen wie die innerhalb der nationalsozialistischen Welt- auffassung entstandene Deutsche Glaubensbewegu ng als Gott- losenbewegunazu bezeichnen. Die Deutsche Glaubensbewegung ist keine Gottlosenbewegung, sondern es ist klar, daß sich hier ein Glaube zum Durch­bruch durchringt. Unsere Zeit ist so religiös wie vielleicht keine Zeit vor uns, wenn auch das Bewußtsein über die Form dieser Neli- giosität nicht immer bei jedem vorhanden ist. Staat und Partei nehmen auf diese einzelnen Glaubensrich­tungen keinen Einfluß.

Die einzige Möglichkeit, den Streit der Kirchen untereinander zu beenden, hat er darin gesehen, aus den verschiedenen gegen­einander kämpfenden Gruppen Männer zu­sammenzuführen. denen er die Führung und Leitung der innerkirchlichen Angelegenheiten anvertrauen konnte. Nun haben diese Män­

ner in voller Einmütigkeit den Ausruf er­lassen, der nach seiner Ueberzeugung für sich selbst spricht. Er scheidet die Ebene des Glaubens von der Ebene des Lebens und Glauben und Leben kommen gleicherweise zu ihrem Recht. Kirche und Staat haben es mit den gleichen Volksgenossen zu tun: ihre Pflicht ist, sie miteinander und nie gegeneinander zu führen.

Jeder ehrliche Deutsche muß dankbar da­für sein, daß die Zeiten der Verwirrung und deS Streites nun hinter uns liegen. Die Pfarrer müssen erkennen, daß sie vor eine Schicksalsfrage, nicht vor eine Frage -er Partei gestellt worden find. So wie der Glaube an die Partei die große Umwälzung in Deutschland hervorgerufen und das deutsche Volk zum Gleichschritt geführt hat. so muß nun der Pfarrer mit dem Volk marschieren, wenn er nicht Gefahr laufen will, daß es sich von ihm trennt.

G

/.s

_ «»

M'W M'

Die oesterreichische Bundesregierung umgebildel

Bundeskanzler übernimmtLandesverteidigung HeimwehrführerFey ausgefchaltet

Wien, 17. Oktober.

Amtlich wird mitgeteilt: Bundeskanzler Dr. Schuschnigg hat heute nachmittag dem Bun­despräsidenten Miklas einen Vorschlag unter­breitet, sämtliche Mitglieder seiner Regie­rung laut Artikel 82 der Bundesverfassung 1934 zu entlassen. Gleichzeitig gab der Bun­deskanzler dem Bundespräsidenten gemäß Artikel 86 der Verfassung 1934 seine Demis­sion. Der Bundespräsident gab dem Vor­schlag hinsichtlich der Entlastung der Regie­rungsmitglieder statt, nahm jedoch das Er­suchen des Bundeskanzlers um seine Ent­hebung vom Amte nicht zur Kenntnis.

Er ersuchte den Bundeskanzler Dr. Schusch­nigg, ihm unverzüglich Vorschläge hinsichtlich der neuen Zusammensetzung der Regierung zu erstatten. Bundeskanzler Dr. Schuschnigg kam diesem Auftrag des Bundespräsidenten nach und erstattete seine Vorschläge, die vom Bundespräsidenten genehmigt wurden.

Im Kabinett wird somit Bundeskanz- ler Dr. Schuschnigg die Restorts Bun­deskanzleramt, Bundesministerium für Lan-

d-8verteidigung und Bundesministe­rium für Unterricht führen.

Außerdem wurden vom Bundespräfiden- ten folgende Persönlichkeiten zu Mitgliedern der Bundesregierung über Vorschlag deS Bundeskanzlers gemäß Artikel 82 der Ver­fassung 1934 ernannt:

Ernst Rüdiger Stavhemberg, Vize­kanzler;

Egon Berger-Waldenegg, Bun- desminister für die Auswärtigen Angelegen­heiten;

Eduard Baar-Barenfels. Bundes, minister für fachliche Leitung der Angelegen, heiten der inneren Verwaltung und des Sicherheitswesens;

Ordentlicher öffentlicher Univerfttätspro- festor Dr. Debretsberger, Bundes­minister für soziale Verwaltung:

Staatsrat Rechtsanwalt Dr. Ludwig D ra x» ler. Bundesminister der Finanzen;

Fritz Stockinger, Bundesminister für Handel und Verkehr:

Eeneralprokurator Dr. Robert Winter- stein. Bundcsminister für Justiz;

Einigung in der Genfer Sanktionskonferenz

Finanzielle und wirtschaftliche Entschädigung für die mitbetroffenen Staaten

Genf, 17. Okt.

Der Wirtschaftsausschuß der Sanktions­konferenz hat am Donnerstag die Beratung der über Italien zu verhängenden Ein- und Ausfuhrsperre fortgesetzt. Die Liste der Schlüstelprodukte, deren Ausfuhr nach Ita­lien gesperrt werden soll, wurde nochmals geprüft und durch einige Rohstoffe, z. B. Wolle und Baumwolle,' ergänzt. Größere Schwierigkeiten entstanden bei der Behänd- lung des endgültigen Antrages in bezug auf die völlige Verweigerung der Annahme italienischer Erzeug­nisse.

Der polnische Vertreter Wscelaki er­klärte, seine Regierung müsse bei einer so tief einschneidenden Maßnahme alle Um­stände genau kennen, ehe sie Entschlüsse fas­sen könne. Besonders kritisierte er den Vor­schlag der Nichterfüllung laufender Ver- träge. Für Polen bedeute dieser Gedanke beträchtliche Erschwerungen. Der schweize­rische Vertreter Stucki erneuerte seine Kritik an den englischen Vorschlägen, die be­sonders den zwischen der Schweiz und Jta- lien bestehenden wirtschaftlichen Beziehungen nicht gerecht werden und erklärte deshalb, er sei nicht in der Lage, den Vor­schlägen zuzu stimmen.

Die allgemeine Aussprache über die gegen, fettige Hilfeleistung der an wirtschaftlichen Sühnemaßnahmcn teilnehmenden Staaten wurde von dem zuständigen Ausschuß der

Sanktionskonserenz Donnerstag naqmniag beendet.

Man einigte sich in großen Zügen aus einen französischen Plan, der vorsieht, daß für die entstehenden Ausfälle neu « Absatz­geb i e t e erschlossen werden sollen und daß außerdem solche Staaten, die durch die Aus­fuhrsperre nach Italien in besondere Mit­leidenschaft gezogen werden, eine finan» zielleUnterstützunginFormvon Krediten oder Anleihen erhalten sollen. Ein Redaktionsausschutz wird aus dieser Grundlage einen Entschließungsent­wurf ausarbeiten. In englischen Kreisen ist man mit dem Tempo der Verhandlungen nicht ganz zufrieden, hält aber daran fest, daß dieser erste Abschnitt der Sanktionskon- ferenz, d. h. die Beschlußfassung über die wirtschaftlichen und finaiuiellen Maßnahmen in dieser Woche beendet werden solle. Es bestehe die Absicht, am Freitag­abend die Vollkonferenz einzuberufen und gegebenenfalls in einer Rachtsitzuug das ge­samte Fragengebiet verabschieden zu laste«.

Eden wird am SamStag auf einige Tatze nach London reisen. Gleichzeitig sollen du Beschlüste der Sanktionskonserenz den Nicht­mitgliedern zur Stellungnahme unterbreitet werden. ^ ^

Die französische Regierung hat der von der Sanktionskonferenz beschlossenen Waf- jenaussuhrsperre nach Italien zugestimmt. Auch Finnland und Lettland haben ihr« Lultimmuna erteilt.^

Ingenieur Ludwig Strobl, Bundesmini, ster für Land- und Forstwirtschaft;

Dr. Karl Buresch, Bundesminister ohne Portefeuille, betraut mit der Verwaltung ge. meinsamer wirtschaftlicher Angelegenheiten und dem Vorsitz in wirtschaftlichen Minister- komitees.

Ferner wurden über Vorschlag des Bun- deskanzlers gemäß Art. 92 Abs. 1 der Ver­fassung 1934 vom Bundespräsidenten zu Staatssekretären bestellt:

Sektionschef Dr. Hans Pertner dem Vunbesminister für Unterricht als Staats- sekretär zur Unterstützung beigegeben;

General der Infanterie Wilhelm Zeh­ner, dem Bundesminister für Landesvertei­digung als Staatssekretär zur Unterstützung beigegeben;

Theodor Zmdaric, bisheriger Obmann der Metallarbettergewerkschaft, dem Bundesmini­ster für soziale Verwaltung, für die Ange­legenheiten des gesetzlichen Schutzes der Ar- beiter und Angestellten beigegeben.

Ein Staatssekretär für die Behandlung der Angelegenheiten der Bergbauernschaften wird aus dem Bauernstände bestellt.

Die Angelegenheiten des Generalstaatskom mistars für außerordentliche Maßnahmen zur Bekämpfung staats« und regierungsfeindlicher Bestrebungen in der Privatwirtschaft wurden wie bereits bekannt, mit Gesetz vom Septem­ber 1935 mit dem Bundeskanzleramt Innere- vereint. Sie werden daher in Zukunft vc>- Bundesminister Baar-Barenfels geführt We­den. Die in den Ländern befindlichen Wir! schaftskommistare, die bisher dem Genera! staatskommistar direkt unterstellt waren, wer­den den Sicherhettsdirektoren zugestellt.

Zu gleicher Zeit wird die

Vereinheitlichung der Mehrverbcinde in der vom Bundesführer der Vaterländischen Front und Führer der Wehrfront, Ernst Rüdi- ger Starhembero im Einvernehmen mit Bun­deskanzler Dr. Schuschnigg bereits vor einiger Zeit angekündigten Form durchgeführt. Der neue gemeinsame Wehrverband führt die Be­zeichnungFreiwillige Miliz Oesterreichischer Heimatschutz' und wird der einzige Träger der freiwilligen Wehrbewegung in Oesterreich sein.

Um die zweckmäßige Ausbildung und Ver­einheitlichung der gesamten Wehrkräfte des Vofles zu ermöglichen, wird für eine enge und stete Fühlungnahme zwischen Wehrmacht und Miliz vorgesorgt sein. Der Bundeskanz­ler und Bundesminister für Landesverteidi­gung, Dr. Schuschnigg, hat dem Vizekanzler und Führer der Wehrfront, Starhemberg, alle diesbezüglichen notwendigen Vollmachten eingeräumt, die erforderlich sind, um die zweckmäßige und reibungslose Zusammen- arbeit der Wehrmacht und der Freiwilligen ML» »U aewäbrbeillLn.